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Medienarbeit der katholischen Kirche gehört komplett auf den Prüfstand

9. Februar 2012 in Interview, 20 Lesermeinungen
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Interview mit Peter Seewald über Weltbild, Fundis und die Medienarbeit der katholischen Kirche: Weltbild muss nicht unbedingt verkauft werden, auch ein Umbau ist möglich


München (kath.net/rn/ps/red)
KATH.NET: Herr Seewald, die Weltbild-Debatte hält an. Inzwischen gibt es Stimmen, wonach Weltbild doch nicht verkauft, sondern in eine Stiftung umgewandelt werden soll. Was ist da dran?

Peter Seewald: Da müssen Sie andere fragen. Der Beschluss der Bischöfe zum Verkauf steht. Das andere ist, ob dieser Verkauf tatsächlich auch realisierbar ist. Sie können tausendmal beschließen, Ihr komfortables Haus zu verkaufen, aber wenn Sie keinen akzeptablen Käufer finden, nutzt Ihnen das gar nichts. Das Thema „Weltbild“ ist sehr komplex.

Vielleicht gibt es ja wirklich keine andere Möglichkeit als den Verkauf. Vielleicht könnte man aber auch ein bisschen kreativer damit umgehen, auch mit Blick auf die Belegschaft, für die man Verantwortung trägt.

KATH.NET: Wie meinen Sie das?

Peter Seewald: Ich meine das im Sinne eines ehrlichen, machbaren Umbaus. Die Ansage könnte doch auch lauten: „Macht was draus!“ Macht Schwerter zu Pflugscharen. Das Problem bei „Weltbild“ ist ja nicht an erster Stelle, dass hier pornografische Titel im Online-Angebot zu finden waren. Der eigentliche Skandal ist, dass hier ein Verlagshaus, das zu einhundert Prozent der deutschen katholischen Kirche gehört, mit Reifen fährt, denen jegliches Profil fehlt. Wenn in einem katholischen Buch-Katalog, der Monat für Monat drei Millionen Haushalte erreicht, kein einziges religiöses, geschweige denn ein katholisches Buch angeboten wird, wie jetzt gerade wieder im Januar-Katalog, dann kann da etwas nicht in Ordnung sein.

KATH.NET: Aber Sie selbst haben doch auch im „Weltbild“-Verlag veröffentlicht.

Peter Seewald: Und zwar mit ausgesprochen guten Erfahrungen. Ich wollte 2006 einen richtig guten, modernen Bildband über den deutschen Papst machen. Mit einem professionellen und verlässlichen Team bei „Weltbild“ war das möglich; noch dazu zu einem sensationell günstigen Verkaufspreis. Aber solche Projekte dürfen halt keine Eintagsfliegen bleiben, oder gar als Alibi dienen.

KATH.NET: „Weltbild“ gilt andererseits als nicht renovierbar.

Peter Seewald: Zum Katholischen gehört immer auch, etwas, das unheil, kaputt oder heruntergewirtschaftet ist, wieder zu richten. „Weltbild“ ist eine wertvolle Marke mit einer gewaltigen Infrastruktur, einem einzigartigen Vertriebssystem, dem großartigen know how seiner Mitarbeiter. Da frage ich mich: Kann man es sich wirklich leisten, in einer Zeit, in der wir von einer Verdunstung des Glaubens, ja sogar, wie Papst Benedikt anmerkt, von einer „Gottesfinsternis“ sprechen, in der sich die Entchristlichung von Kultur und Gesellschaft dramatisch fortsetzt, auf ein solches Instrument zu verzichten? Es geht hier ja nicht um Macht oder Ansehen der Kirche, es geht um Verantwortung für eine Gesellschaft, die immer rast- und ratloser wird und die gewissermaßen in vielen Bereichen in falsche Hände gefallen ist. Die Kirche hat gefälligst die Aufgabe, ihre Medizin nicht im Schrank zu behalten.


KATH.NET: Wie sollte das gehen?

Peter Seewald: Nur ein Beispiel: Wie lange schon wird allgemein die große Klage geführt, wir seien eine so furchtbare Ego-Gesellschaft geworden. Der Tanz ums goldene Kalb und die Habgier seien vorherrschende Merkmale geworden. Oder nehmen Sie die Zerstörung der Familienstruktur, die mehr und mehr zu einer demographischen Katastrophe und damit zum Zusammenbruch der Sozialsysteme führt. Da sind die schwierigen Fragen der Bio-Ethik. Da ist das Verschwinden der Freiheit. Selten gab es eine sich frei nennende Gesellschaft, die so gegängelt und manipuliert wurde.

Da ist etwa auch die allgemeine Konfusion, die zu einer Volkskrankheit zu werden droht. Niemand blickt mehr durch. Wir sehen, wie die sogenannten Experten, die Eliten, die Manager, die Medien und nicht zuletzt die Politiker herumtaumeln, falsche Prognosen geben und sich pausenlos korrigieren müssen. Vielfach sind eben auch die Dinge, die wir auf den Weg brachten, zu komplex, zu unübersichtlich geworden - obendrein in einer Welt, die jeglicher Manipulation freien Raum lässt und in der sich zwischen Original und Fälschung, zwischen Echt und Unecht, letztlich zwischen Wahrheit und Lüge kaum noch unterscheiden lässt. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass das Wort „Wahnsinn“ zur Hauptvokabel unserer Sprache geworden ist.

KATH.NET: Was hat das mit „Weltbild“ zu tun?

Peter Seewald: Sehr viel. Denn all diese drängenden gesellschaftlichen Fragen müssten doch auch ein Thema sein für ein Verlagshaus, das nicht zuletzt einem katholischen Bildungsauftrag verpflichtet ist. Die Zusammenhänge wieder aufzuzeigen, das gehört doch mit zur Aufgabe der Kirche, insbesondere ihrer Medienunternehmen. Hier könnte wieder deutlich gemacht werden: Leute, wir brauchen nicht nur einen Rettungsschirm für Banken und Staatsfinanzen, wir brauchen auch einen Rettungsschirm für unsere Seele. Wir brauchen nicht nur den Ausstieg aus der Atomenergie, sondern auch aus anderen gefährlichen Energien, den Ausstieg aus Prozessen, mit denen der Mensch wider die Ordnung der Natur agiert, und gerade auch wider seine eigene Natur.

Ein weites Feld.

Peter Seewald: Wenn wir über Christentum reden, dann reden wir eben nicht über ein Hobby, sondern, mit Blick auf die großen Testamente der Menschheit, über das Weltkulturerbe schlechthin. Religion ist eine öffentliche Angelegenheit. Der säkulare Rechtsstaat kann sich nicht aus sich selbst heraus begründen. Heute muss man wieder klarmachen, warum unsere Gesellschaft auf den christlichen Input nicht verzichten kann. Dass ein Zusammenhang besteht zwischen Glauben und Kultur, zwischen Glauben und Lebensart, Glauben und Recht, wie das Papst Benedikt in seiner Rede im Bundestag dargelegt hat, natürlich auch zwischen Glauben und Sitte, Glauben und Demokratie, Glauben und Wirtschaft.
Im Zuge einer Neuevangelisierung gilt es obendrein, wieder kampagnenfähig zu werden. So etwas wie die Occupy-Bewegung hätte doch eigentlich auch aus der Kirche kommen können, die im Grunde ihres Wesens eine progressive, fortschrittliche, gegen den Strom schwimmende Geschichte ist. Auf keiner einzigen Seite des Evangeliums steht bekanntlich der Satz: „Passt euch bitte der Welt immer besser an.“

KATH.NET: Immer wieder taucht der Vorwurf auf, katholische „Fundis“ hätten „Weltbild“ zu Fall gebracht. Die SZ sprach sogar von einem „Flashmob“.

Peter Seewald: Ja, und mit der Betonung auf Mob. Hier wird die Keule geschwungen, wie bei den Neandertalern. Wer ein solches Vokabular benutzt, hat die Regeln des demokratischen Anstandes über Bord geworden. Eigentlich ist zu fragen, warum der Fall „Weltbild“ nicht längst von jenen Journalisten ins Rollen gebracht wurde, die sich in ihren Blättern so gerne als „kritisch“ produzieren. Da hätte doch jemand sagen können: „Hey, was macht ihr da eigentlich?“

Also: Was, bitte, ist daran „fundamentalistisch“, wenn jemand ein Sortiment kritisiert, das nun wahrlich nicht zu dem passt, was die Kirche verkündet. Ein Sortiment, das im übrigen niemand als besonders hochwertig einstufen würde. Die Kritik an „Weltbild“ ist insofern ein Zeichen für ein kritisches Bewusstsein, für Wachheit und für den Mut, Authentizität einzufordern. Es ist ein Aufstand gegen die Mogelpackungen, gegen Profitdenken und Größenwahn. Man sollte dafür genauso dankbar sein wie über die Hygiene-Prüfer in jener Großbäckerei in München, die nun geschlossen wurde, um endlich die Betriebsanlagen zu säubern, die völlig verunreinigt waren. Auch hier wurden Beanstandungen sehr lange Zeit ignoriert.

KATH.NET: Der „Fundi“-Vorwurf kommt immer häufiger ins Spiel.

Peter Seewald: Und das spricht nicht gerade für eine zivilisierte, offene Debatte. Es erinnert mich an die Auseinandersetzung aus der Frühzeit der ökologischen Bewegung, als alle, die gegen Atomkraft, gegen Gift in Lebensmitteln und für einen ernsthaft betriebenen Schutz der Umwelt waren, als Fundamentalisten und Radikalinskis verunglimpft wurden. Heute hat sich das grüne Denken durchgesetzt.

Was die katholische Kirche betrifft, so ist hier eine ziemliche Begriffsverwirrung im Gange. Was ist heute eigentlich progressiv, und was ist rückschrittlich? Was führt in die Zukunft, und was führt ins Abseits. Die eigentlich Gestrige ist doch auch im kirchlichen Bereich ein Neoliberalismus, der, ähnlich wie der Neoliberalismus im Bankenwesen oder auch anderen Teilen der Wirtschaft – die so genannten „Heuschrecken“ – zu einer desaströsen Vernichtung von Werten führte. Progressiv hingegen sind heute jene Kräfte – ob in der Politik, in der Gesellschaft und eben auch in der Kirche – die gegen Zerstörung und für die Erhaltung der Ressourcen kämpfen, und dazu gehören eben auch die geistlichen Ressourcen, ohne die wir nicht leben können.

KATH.NET: Muss der Fall „Weltbild“ nicht auch als Synonym für die ganze Medienpolitik der katholischen Kirche in Deutschland gesehen werden?

Peter Seewald: Die Medienarbeit der katholischen Kirche gehört komplett auf den Prüfstand. Über Jahrzehnte wurden hier Entwicklungen völlig verschlafen. Es ist völlig unverständlich, wie in einer Zeit, in der sich der katholische Glauben mehr und mehr nicht nur einer kritischen, sondern vielfach einer ideologischen, offen antikatholischen Meinungsmache gegenübersieht, die eigene Öffentlichkeitsarbeit so vernachlässigt werden konnte. Ich frage mich, gibt es so was wie ein Medienkonzept überhaupt? Welche Gelder fließen wo hin? Wer kontrolliert, was damit gemacht wird und ob das, was hier geschieht, wirklich auch in Ordnung ist? Obendrein: Die Entchristlichung betrifft ja auch die Kirche selbst. Hier ist vielfach auch eine Wir-tun-nur-noch-so-als-ob-Religion entstanden. Manchmal auch aus Ahnungslosigkeit. Viele wissen ja gar nicht mehr, was katholischen Glauben eigentlich ausmacht.

Die Kirche in Deutschland verfügt über einen riesigen Apparat und über große finanzielle Mittel, man könnte zweifellos mehr daraus machen. Denn wir wissen doch, das Bild, das die Gläubigen von ihrer Kirche und nicht zuletzt von sich als Gläubige haben, das Bild, das Suchende und Außenstehende von diesem Glauben haben, wird auch davon geprägt, wie sich diese Kirche in ihrem Schrifttum präsentiert. Und ich denke, niemand wird widersprechen, wenn man sagt: da ist einiges zu verbessern.

KATH.NET: Herzlichen Dank für das Interview.


Bestelltipp:

Benedikt XVI.
Licht der Welt
Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit.
Ein Gespräch mit Peter Seewald
Verlag Herder
240 Seiten
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Preis: 20,50 Euro

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Lesermeinungen

 friederschaefer 29. Oktober 2013 
 

Berechtigte Kritik

Danke Hr. Seewald. Ist mir als gelegentlichem Besucher der Weltbildfilialen noch nicht aufgefallen, dass dieser Laden von den katholischen Bischöfen verantwortet wird.
Ja,wirklich kathol. Presse hat den Auftrag, den Zusammenhang zwischen Glauben und Kultur, zwischen Glauben und Lebensart, Glauben und Recht, Glauben und Sitte, Glauben und Demokratie, Glauben und Wirtschaft aufzuzeigen. Und damit eine kritische, katholische Sichtweise aufzuzeigen. Oder ein katholisches Bild von der Welt - "Weltbild" - zu zeichnen; nämlich, wie Gott sie sieht.


0
 
 Kurti 10. Februar 2012 
 

Weltbild expandiert weiter und hat

zusammen mit Hugendubel zum Jahresanfang 50 Prozent der Anteile am Online-Kiosk \"Pubbles\" übernommen.
Man braucht bei \"Pubbles\" nur mal bestimmte Stichwörter eingeben, dann sieht man, dass es verlogen ist, dass wie Zollitsch wörtlich sagte, dass die \"Geschäftsführung von Weltbild seit Wochen lückenlos dem katholischen Verständnis widersprechende Schriften verbannt.\" Diese Märchenbischöfe glauben doch selber nicht, was sie sagen und heucheln fortwährend weiter.


3
 
 backinchurch 10. Februar 2012 
 

Katholischer Sender - Deutschlandweit

@wildrosenöl
Erfreulicherweise gibt es über Kabel, Satelit und jetzt auch DAB+ den privaten christlichen Sender \"Radio Horeb\" 24-Stunden täglich.
Nach eigenen Angaben ist das Programm am Lehramt der kath. Kirche orientiert. Als Hörer habe ich daran keinen Zweifel. Seien wir - im Sinne von Wildrosenöl - dankbar, dass Radio Horeb nach eig. Angaben nicht von DBK, VDD usw. unterstützt wird, sondern auschließlich spendenfinanziert ist.
Siehe www.horeb.org


2
 
 Veronika30 10. Februar 2012 
 

WELTBILD sollte verkauft werden, und der \"Verband der Diözesen Deutschlands\" - neuerdings tritt die Deutsche Bischofskonferenz ja mit einem solchen Briefkopf in Erscheinung - sollte sich überlegen, ob man jetzt schon offen gegen den Vatikan agieren will.
Im gesamten Briefkopf ist nichts mehr von Röm.-Kath. Kirche zu erkennen. Die KKD ist wohl schon uniert, ohne es dem Vatikan mitgeteilt zu haben. Als \"Wirtschaftsunternehmen\" sollte sich die KKD dann aber auch dem freien Wettbewerb stellen.


2
 
 Kathole 10. Februar 2012 
 

Die mediale Inkompetenz eines heterodoxen Episkopats hat auch ihr Gutes ;-)

Unter ebensolchen rein theoretischen Überlegungen wird man sicher schnell zum Schluß kommen, daß die extrem kostspielige Fernsehtechnik ein bevorzugtes Betätigungsfeld für bischöfliche Kirchensteuer- und Weltbild-Milliarden sein müßte.

Doch angesichts der Heterodoxie des Mainstreams im real existierenden deutschen Episkopat und der von diesem alimentierten Apparate und Berater kann man Gott nur danken, daß Selbige unfähig sind, dieses Medium eigenständig einzusetzen.

Sonst würden von einem solchen Bischofssender aus die Königsteiner Erklärung, das Theologenmemorandum, Lammerts Zölibat-Ergüsse, Jascke\'s Gummi-Werbung, Freiburgs Dialogseligkeit ohne Denkverbote, Schöckenhoffs Sakramentenpastoral für staatlich abgesegnete Ehebruchs- und Perversions-Verbindungen sowie Lehmanns Drohbotschaft von Höllenqualen für DBK-exkommunizierte Kirchensteuer-Flüchtlinge Tag und Nacht in deutsche Wohn- und Schlafzimmer transportiert werden.


2
 
 Kathole 10. Februar 2012 
 

Ja, ja, Peter Seewald, wäre da nur nicht der real existierende deutsche Episkopat...

Die Überlegungen von Peter Seewald hätten ihre Berechtigung unter der Voraussetzung eines Episkopats, der zumindest dem weltkirchlichen Standard entsprechen würde. Bei einem solchen weltkirchlichen Normal-Episkopat, der beileibe noch keine Versammlung heiligmäßiger Bischöfe wäre, wäre aber die kindliche Verbundenheit und Treue zum Heiligen Vater in Rom die selbstverständliche Geschäftsgrundlage und nicht das exotische Privileg einiger weniger Außenseiter-Bischöfe, wie das in der DBK aber leider der Fall ist.

Der Verkauf des bischöflichen Gemischtwarenladens \"Weltbild-Verlag\" mitsamt Rotlicht-Bereich, Esoterik-Zonen und Satanismus-Ratgeber ist zwar in der Tat die schlechteste unter allen theoretisch denkbaren Lösungen, jedoch die einzige mit diesem real existierenden deutschen Episkopat praktikable Lösung. Doch selbst bei dieser Lösung, welche die geringsten Anforderungen an Geradlinigkeit und Mut seitens der Bischöfe stellt, wird noch getrickst!


2
 
 Wildrosenöl 10. Februar 2012 
 

Den Zeilen von @M.Sch-Fl

und auch von @Dismas kann ich nur zustimmen. Leider ist es so, dass wir froh sein können, keine große katholische Zeitung und keinen katholischen Sender in der \"deutsch-katholischen Kirche\" zu haben, obwohl wir sie dringend brauchen würden. Dringend, kann ich nur wiederholen. Aber nicht Medien, die romkritisch bis feindlich eingestellt sind, von Memorandums-Theologen gemacht werden und den ZDK-Geist, das \"Gedankengut\" von Räten, Akademiedirektoren und Chefredakteuren von Kirchenzeitungen(siehe Konradsblatt) widerspiegeln.
Nur eine im Sinne von Papst Benedikt entweltlichte, arme Kirche könnte die entsprechenden Medien wirklich katholisch gestalten. Römisch-katholisch, nicht deutsch-katholisch.
Weltbild verdankt seine wirtschaftliche Größe nur dem antichristlicen Sortiment.


3
 
 templer 10. Februar 2012 

Den Weltbild Verlag würde ich behalten und umbauen. Ganz einfach.

Was die Evangelikalen können, können die Katholiken erst Recht! Nur mit mehr Geschichte und Stil.

Templarii


2
 
 Dismas 9. Februar 2012 

@M.Schn-Fl

ganz recht. Ich denke, es wird hier vergessen, dass dieser weltliche Medienkonzern mit seinen Filialen mit Produkten und Lieteratur die wir im Siinne der Kirche als angemessen und geeignet betrachten nie diese Größe behalten könnte!! der \"WELTBILD-Verlag\" ist so nicht in kirchlicher Hand zu halten. Die meisten Medien und Waren, die das Geld diesem Konzern bringen sind für den Glauben nutzlos oder schädlich!!
Wir haben gute katholische Sender wie K-TV. Auch wenn es traurig klingt, ich bin froh, dass die DBK keinen TV Sender errichtet hat--- was würden die wohl für Programme bringen? Romtreu oder \"romkritisch\" ??


1
 
 barbara 9. Februar 2012 
 

Ganz recht, Herr Seewald !

Habe auch den neuesten Katalog. Bunt und beliebig wie eine Prilblume aus den 70ern. Was allein dieser Katalog an Wertvollem in die Haushalte bringen könnte ! Vielleicht mal ein Artikel von Herrn Seewald, ein Interview mit Heesemann, eine interessante Buchbesprechung, die Übernahme eines Artikels aus der \"Tagespost\", ebenso aus dem Vatican-Magazin.Dazu ein Bücherjournal auf k-tv!
Stichwort Vernetzung. Man wagt gar nicht sich auszumalen, was dieser Buchvertrieb als Stiftung sein könnte.


2
 
 Christine 9. Februar 2012 

Sehr richtig - wo ein Wille, ist auch ein Weg!

\"Die Medienarbeit der katholischen Kirche gehört komplett auf den Prüfstand.\"

\"Die Entchristlichung betrifft ja auch die Kirche selbst. Hier ist vielfach auch eine Wir-tun-nur-noch-so-als-ob-Religion entstanden. Manchmal auch aus Ahnungslosigkeit. Viele wissen ja gar nicht mehr, was katholischen Glauben eigentlich ausmacht.\"

Wie wahr, wie wahr...

...frischer Wind ist nötig, genauer: der Heilige Geist !


1
 
 hortensius 9. Februar 2012 
 

Umbau des Weltbild-Verlages

Peter Seewald kennt den Verlag offensichtlich nur sehr oberflächlich. d.h. den Katalog. Im InterNet hat er auch Teufelsweihen verkauft. Musik CDs: Zerstückle die Pfaffen in ihren Katedrahlen! Verhöhnung des Heiligen Geistes! Soetwas kann man nicht mehr reformieren. Dass die Bischöfe trotz mehrmaliger Versuche den Verkauf nicht schaffen, zeigt die Macht des Verwirrers. Der Satanismus wird für ein paar Tage aus dem Programm genommen und dann wieder zurückgeholt. Die Beobachter lassen sich täuschen, verwirren und Sand in die Augen streuen. Die Bischöfe haben zwar Verantwortung für die Arbeitsplätze, aber diese Verantwortung haben auch die Bordell-Besitzer und DRogenbarone, deren Sünden zwar auch schlimm sind, aber nicht ganz so schlimm wie die Verführung der JUgendlichen mit den sehr preiswerten Teufels CDs. Hier gibtes nichts zu reformieren. Die Stätte des Fluchs kann man nur meiden und beten.


4
 
 Kajo 9. Februar 2012 
 

Die Medien-Politik

der kath. Kirche in Deutschland versagte in dem Augenblick als die Kirchenzeitungen meinten nur dann gut zu sein, wenn sie all das berichten was auch andere Zeitungen berichteten. Glaube und damit die Religion in der Öffentlichkeit verschwanden doch ganz aus den Kirchenzeitungen.


2
 
 Calimero 9. Februar 2012 
 

Geld regiert die Welt

Seewald sieht im Weltbildverlag und wohl auch im vielen Geld der deutschen Kirche ein publizistisches Machtpotential, mit dem auch der \"richtige\" Katholizismus verbreitet werden K-Ö-N-N-T-E.
Ein Medienprofi gibt solche (Macht-)mittel nicht gern aus der Hand.

Schließlich war Seewald mal Marxist, wo man die weltverändernde \"Macht des Materiellen\" (ob zum Guten oder zum Schlechten) womöglich realistisch einschätzt(e).


1
 
 M.Schn-Fl 9. Februar 2012 
 

Erstaunlich2

\"Die Kirche in Deutschland verfügt über einen riesigen Apparat und über große finanzielle Mittel, man könnte zweifellos mehr daraus mache\"
Ja gerade der riesige immer noch sich mehr aufblähende, immer mächtiger werdende Apparat mit seiner grauenvollen bürokratischen Last ist ja gerade das Problem der Kirche. Es sind in diesem Apparat gar nicht genug Leute vorhanden, die für die Kirche und nicht von der Kirche leben. Hier geht es doch erst einmal um Abbau und nicht um eine andere Nutzung.
Wo will denn Seewald all die Leute hernehmen, die im Sinne des Lehramts der Kirche in den Apparaten und Institutionen, deren Menge immer unübersichtlicher wird, arbeiten?
Wenn Seewald mehr daraus machen will, dann bin ich doch sehr gespannt zu hören, wie das vor sich gehen soll.


7
 
 M.Schn-Fl 9. Februar 2012 
 

Erstaunlich!

Ich bin über Peter Seewald Ausführungen sehr erstaunt. Natürlich hat er recht, mit seinen Bemerkungen über die gesellschaftliche und kirchliche Lage. Aber in Sachen Weltbildverlag kann ich ihm gar nicht folgen.
Jedem Realisten und sicher auch Seewald ist doch klar, daß mit katholischer christlicher Literatur ein solcher Riesenkornzern nicht aufrecht erhalten werden kann. Dafür ist die Nachfrage viel zu gering. Es geht bei Weltbildverlag schon lange nicht mehr nur um Bücher sondern der Anteil von Haushaltswaren, Unterhaltungselektronik etc wird immer größer und macht immer mehr den Umsatz aus. Der Weltbildverlag hat sich doch längst zu einem Riesenversandhandel entwickelt, der demnächst sicher auch noch Waschmaschinen und Kühlschränke anbieten wird als eine Art Quelle-Ersatz.
Und da muß doch einfach gefragt werden, entspricht das dem Auftrag der Kirche?
Seewald muß schon sagen, wie ein Umbau des Konzerns praktisch funktionieren soll. Grau ist alle Theorie.


7
 
 AlbinoL 9. Februar 2012 

Beispiel Tv13 Spanien,

Wo ist die Kirche in der Telekommunikatio?
Gibt es einen (professionellen) Fernsehsénder`? Gibt es ein großes Nachrichtenportal der Bischofskonfererenz im Internet?
Gibt es Kirchliche Zeitungen? Das wäre etwas in die Richtung Weltbild umstrukturiert werden könnte.
TV13 der Sender der spanischen bischofskonferenz wäre ein Beispiel.
Warum den Versandhandel nicht mit den kirchlichen Werten verbinden: Faire Wahren, saubere Wahren.
Um Weltbild zuverkaufen ist es viel zu groß.
Man muss die chance ergreifen:
Weltbild - Der Versand mit Werten
!!


3
 
 templer 9. Februar 2012 

Fehler in der Argumentation

Das Interview ist recht gut, Weltbild ist ein guter Verlag den man nutzen kann.

Aber einige Argumentationen kann ich nicht verstehen:

Erstens der Atomausstieg. Trotz irgendwelcher Mythen und Gräuelgeschichten:

In Fukushima ist KEIN MENSCH an Atomstrahlung gestorben. Null Personen. Dafür hat das uralte Atomkraftwerk ein riesiges Erdbeben ausgehalten, eine riesige Flutwelle und technische Probleme.

Zweitens: In Tschernobyl sind gerade mal fünfzig Menschen wegen der Strahlung gestorben - viele waren Kinder denen man keine Jod-Tabletten verteilte. Einige von den \"Erstrettern 1986\" leben immer noch. Das Gebiet ist besuchbar, es ist nicht für alle Zeit der Welt verstrahlt.

Drittens: Hiroshima und Nagasaki sind pulsierende Städte voller Leben.

Viertens: Es gibt so etwas wie eine \"Christliche Occupy Bewegung\". Nennt sich Tea Party. Sie sind dafür dass Amerika wieder Christlich wird.

Templarii - recognoscere.wordpress.com


5
 
 Hannah 9. Februar 2012 
 

Peter Seewald hat recht. Aber nur dann, wenn Jeder bei sich selbst

anfängt.
Über Fehler ist ja leicht zu jammern.
Doch was nützt es, wenn es zu keinen Gemeinschaftsengagements im Interesse christlicher Nachhaltigkeit in der Verkündigung des christlichen Glaubens kommt??? Hier könnten christliche Laien sich zusammen tun, und sich gegenseitig unterstützen, dass es zu einem guten Apostolat kommt.


1
 
 Bichler 9. Februar 2012 

Recht hat er!

Peter Seewald hat natürlich vollkommen recht! Weltbild könnte zu einer Speerspitze der Kirche und der Verkündigung werden. Allerdings fehlt dafür meines Erachtens wie immer die Kraft und der Wille im deutschen Episkopat. Natürlich müsste das mirt einem völligen Umbau der Ausrichtung erfolgen. Fraglich ist auch, ob es sich die Kirche leisten kann, ein derartig funktionierendes Sprachrohr zu verlieren (in seiner jetzigen Ausformung natürlich schon). Aber es ist immerso mit den deutschen Bischöfen: Sobal die Kritik nicht mehr nur von den sog. \"Fundis\" sondern aus den Medien kommt, schmeissen sie alles über Bord was ihnen bisher lieb und heilig war. Es ist ein Trauerspiel!


2
 

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