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Die Anhänger des neuen 'Lehramts'

29. Mai 2012 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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Die heutigen Menschen sind, was Religion und Gott betrifft, blind überzeugte Anhänger des Pilatus - Ein KATH.NET-Klartext von Bischof Laun


Salzburg (kath.net)
Die heutigen Menschen sind, was Religion und Gott betrifft, blind überzeugte Anhänger des Pilatus. Denn als Jesus im Gespräch mit ihm, und politisch war das auch damals schon unkorrekt, von „Wahrheit“ sprach, antwortete Pilatus, Bürger von Welt, der damaligen „Moderne“ und Mode verpflichtet spöttisch: „Was ist Wahrheit?“ Und doch, die Kirche hat durchgehalten! Sie nimmt "die Wahrheit für sich in Anspruch", bekräftigte 1999 der damalige Kardinal Ratzinger auf einem Symposion, zu dem die Sorbonne eingeladen hatte.

Natürlich, die reflexartige, höhnische Abwehr, wenn jemand von Wahrheit spricht, setzt nicht ein, wenn es um Technik und Naturwissenschaft geht, nicht einmal angesichts bestimmter Umfrage-Ergebnissen oder sogar Wetterprognosen. Eigenartigerweise wagt es auch kaum jemand, „Wissenschaft“ in Frage zu stellen, wenn sie leicht erkennbar nur die Maskerade einer Gott-feindlichen Ideologie ist wie etwa die radikale Evolutions-Lehre, die sich Wissenschaft nennt, obwohl sie die Hauptkriterien der Naturwissenschaft, Beobachtung und Wiederholbarkeit, nicht vorzuweisen hat. Aber wenn es um Gott geht oder um seine Gebote!

Wehe dem, der dann noch Wahrheit zu beanspruchen wagt, er wird ohne irgendein argumentatives Verfahren sofort gebrandmarkt: akademisch als ein Nobody, politisch als intolerant, radikal und darum gefährlich, moralisch als so arrogant, dass der die Wahrheit „gepachtet haben will, psychiatrisch als verrückt! Denn wenn es um Gott geht, um letzte Fragen nach dem Sinn und absoluten Werten im Leben, wird doch kein vernünftiger Mensch Wahrheit beanspruchen wollen und, wenn er es doch tut, ist er eben nicht vernünftig oder überhaupt verrückt!

Und was ist, wenn einer den Wahrheitsanspruch auf die Moral bezieht und behauptet sagen zu können, was gut und was böse ist oder jemanden zu kennen, der es weiß? In diesem Fall begegnet er einer verwirrenden Lage, in deren Mitte ein neues Lehramt für Moralfragen thront. Dieses verkündet zuerst einmal einige Dogmen, die tatsächlich niemand anzweifelt: Auschwitz war böse, Kindesmißbrauch ist böse, Geldunterschlagen auch! Dann gibt es Sünden unterschiedlicher Schwere, die es früher nicht gab: Ohrfeigen austeilen. Sprechen und schreiben wie früher alle Menschen, Goethe, J. Roth, K. Valentin und alle Deutschlehrer, ohne zu „Gendern“. Denken, dass es Homosexuellen erlaubt sein muss, eine Veränderung anzustreben, und dass dies möglich ist! Hartnäckig zu zweifeln, dass die Evolutionslehre bewiesen sei und die Menschen nur eine Affenart seien, obwohl jemanden „Aff“ zu nennen immer noch als Beleidigung gilt. Glauben zu wollen, dass Kinder glücklicher sind bei ihren Müttern als bei „diplomierten“ Personen. Alles Pfui und Sünde! Der gemeinsame Sünden-Nenner dieser Sünden ist die Ursünde: Zweifeln, an der unfehlbaren Lehr- und Bestimmungs-Autorität des Staates in allen Lebensfragen, besonders was die sexuelle Früh-Aufklärung der Kinder betrifft: Die Staatsbeamten wissen Bescheid, sie haben das Recht, sie im Lehrplan festzuschreiben und die Einmischung der Eltern per Gesetz zu verhindern.


„Gedankenfreiheit“? Wurde bisher wohl zu naiv gedeutet, F. Schillers dramatischer Ruf nach ihr passt nicht mehr „in die Moderne“, er hatte ja auch noch kein Fernsehen und keinen Computer!
Eine Besonderheit des neuen Lehramtes im Vergleich zu dem überkommenen, veralteten, von niemand mehr ernst genommen Lehramt der Kirche ist es auch: Die neue Moral bedarf keiner Begründung und lässt keine Freiheit, gegen sie ungestraft zu sündigen. Um Sünder abzustrafen genügen die Medien, die den Pranger von einst ohnehin perfekt und willig ersetzen!

Aber das neue Lehramt kennt noch einen Weg, den neuen, politisch erwünschten Menschen zu formen: Man verweist auf das Gewissen! Gott sei Dank, wenigstens das! Zu früh gefreut, denn das Gewissen ist nicht mehr das, was es einmal war! Ihm ist die alte Kompetenz genommen und eine neue verliehen: Das Gewissen muss „selbst entscheiden“, was gut und was böse ist, ohne Rücksprache mit irgendwelchen Geboten. Darum kann man Gewissensentscheidungen nur hinnehmen und nicht diskutieren, ob sie richtig sind! Auffallend ist: Die Funktion des neuen Gewissens ist es nicht mehr zu warnen, zu urteilen oder gar anzuklagen, sondern fast nur noch das zu erlauben, was in früheren Zeiten als Sünde galt! Konkret geht das so: „Abtreibung?

„Natürlich, jede Abtreibung ist eine zu viel, aber das muss die Frau in ihrem Gewissen selbst entscheiden!“ Oder: „Zusammenleben ohne Trauschein? „Das geht niemandes etwas an, schon gar nicht die Kirche, das müssen die Leute selbst entscheiden!“

Oder: Was ist mit den eingetragenen Partnerschaften von Homosexuellen? Antwort: „Ich vermisse Ihre Toleranz für Minderheiten und erst recht – Sie wollen ein Christ sein? – Ihre Barmherzigkeit für Menschen, die gerade von Ihrer Kirche diskriminiert werden, der Kirche, die sogar von Sünde spricht!“

So verschiebt sich das moralische Urteil über menschliches Tun und Unterlassen vom Verstand auf Herz und Gefühl! Wahr und irrig sind out! Das Problem ist nur noch die Kirche, die sich nicht und nicht anpassen will: „warum ist die Kirche so unbarmherzig?

Jedenfalls die Kirche in Rom und vor allem der Papst! Ein Glück, dass ich einen guten Priester kenne, der nicht so hartherzig ist wie Sie und andere Fundamentalisten!“ Überraschend ist: Bei all dem sind die Anhänger des neuen Lehramtes überzeugt, Jesus besser zu verstehen als die Kirche: Denn, „Jesus war ganz anders, der wäre barmherzig gewesen, barmherziger als der Papst und alle seine engstirnigen Anhänger!“

Ist die Folge von all dem, dass die Menschen jetzt wirklich, vor allem die „heißen moralischen Eisen“, nach ihrem Gewissen entscheiden, jeder für sich? Mitnichten, denn bei genauem Hinsehen zeigt sich: Die Gewissensentscheidungen, die gefällt werden, gleichen einander fast immer wie ein Ei dem Anderen und man kann sie in den Mainstream-Medien ohnehin nachlesen. Von dort werden sie angeliefert und erst im Weiter-Verkauf nennt man sie „meine persönliche Meinung“.

Das Gewissen gleicht dabei einem Autopiloten, der keinen Empfang mehr hat, sodass der Fahrer am besten so weiterfährt wie die Autos vor ihm.

Papst Johannes Paul II. hat gegen diese Neubestimmung des Gewissens und seiner Entscheidungen in größter Sorge eine Enzyklika geschrieben und erklärt, was das Gewissen wirklich ist und was nicht: Wenn man das Gewissen vom Anspruch der Wahrheit trennt, führt das kurz über lang zu einer Katastrophe! Denn das Gewissen urteilt nicht „kreativ“ darüber, was gut und was böse ist, sondern darüber, ob die Taten des Menschen gut oder böse waren und warum sie es sind! – im Licht der Wahrheit eines Gesetztes, das von Gott stammt, und nicht ohne sie.

Denn „im Innern seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er nicht sich selbst gibt, ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist.“ So das Konzil im Anschluss an Paulus! Da aber Lesen ein Werk der Vernunft ist, kann auch diese Gottesschrift nur mit Hilfe der Vernunft richtig gelesen werden. Lesen muss man allerdings lernen, ss kann auch nötig sein, sich von der Kirche beim Lesen und Verstehen des Gelesenen helfen zu lassen.

Aufhören zu lesen sollte man auch dann nicht, wenn das Geschriebene der bisherigen Ansicht zu widersprechen scheint oder, schlimmer noch, eigenen Interessen diametral widerstrebt! Nur weil sich das Gewissen ständig auf diese „Gottesschrift“ bezieht, hat es eine hoheitliche Autorität gegenüber jedem Menschen: Es treibt es den Menschen an die Wahrheit zu suchen, also die Gottesschrift zu lesen.

Überraschend für Zeitgenossen: Daraus ergibt sich nicht selten, rein menschlichen Autoritäten und Mehrheiten nicht zu gehorchen, sondern ihm, dem Gewissen und damit Gott „memhr zu gehorchen“! Dabei urteilt das Gewissen über die Handlungen jedes einzelnen Menschen, unbekümmert um das, was „man sagt“ und was „alle sagen“! Was jeder schon erlebt hat: das Gewissen „beißt“ oder „lässt gut schlafen“ je nachdem, wie der Mensch gehandelt hat, gut oder böse. Diese Erfahrung machen nicht nur Christen, sondern alle Menschen aller Zeiten, wie auch die Literatur der Völker beweist.

Diejenigen, die vom Weg Richtung Gott abgewichen sind, also die Sünder, die „verlorenen Söhne und Töchter Gottes, treibt und begleitet das Gewissen zurück in die Arme des „Vaters“.

Um dem „Gläubigen“ des neuen Lehramtes und des neuen Gewissens das Verstehen zu erleichtern: Das Gewissen lässt sich gut mit einem modernen „Autopiloten“ vergleichen! Er sagt dem Fahrer an, wie er fahren soll, aber manchmal reißt die Verbindung ab mit der Meldung: „Kein Netz, kein Empfang“! Diese situation entspricht der „Gewissenslosigkeit“. Manchmal muss man den Autopiloten auch „Updaten“, damit er die neuesten Veränderungen „weiߓ und wieder richtig führen kann. Das Gewissen „updaten“ sagt man nicht, man spricht aber von „Gewissensbildung“. Manchmal sagt die mechanische Stimme: „Bitte drehen Sie wenn möglich um!“, aber sie lässt dem Fahrer dabei die Freiheit, falsch zu fahren. Auch das Gewissen kann die Sünde nicht verhindern, nur vor ihr warnen. Wenn sich der Fahrer nicht an die Anweisungen gehalten hat, stellt sich das Gerät um und meldet: „Route wird neu berechnet“, ohne dabei das Ziel zu vergessen! So auch das Gewissen: Es versucht weiter und weiter, den Menschen zurück auf den Weg zu Gott zu bringen.

Der Kampf mancher Menschen gegen die Autorität des Gewissens ist immer ein Kampf gegen Gott und ist natürlich nichts Neues in der Geschichte, so wenig neu wie die Sünde überhaupt! Schon Jesaja (5,20f) warnt eindringlich: „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen; die Finsternis für Licht und Licht für Finsternis erklären; die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“ Den Gewissensbegriff vieler seiner Zeitgenossen beschreibt J. H. Newman so: Mit Gewissen meinen sie nicht, was Gewissen wirklich ist, sondern „die „Freiheit eines jeden Menschen, sich über alle seine Ansichten, mögen sie sein wie immer, zu äußern, ohne irgendwelchen Einspruch oder irgendwelche Einschränkung von Seiten Gottes oder der Menschen.“

Ja, aber ist denn dann so schlimm, könnte man einwenden, besteht nicht die Gewissensfreiheit gerade darin, dass niemand bevormundet wird, sondern frei ist zu denken, was er will? Nein, denn Wahrheit, Freiheit und Gewissen lassen sich nicht trennen! Ohne Wahrheit wird Freiheit zur Willkür und Gewissen zu einem „Autopiloten“ ohne Empfang! Darum lehrt die Kirche die „Freiheit des Gewissens“ und verurteilt die „Freiheit vom Gewissen“! Denn wenn man das Gewissen von der Wahrheit trennt, hört das Gewissen auf zu sein, was es ist, was bleibt ist ein Auge, dessen Sehnerv zerstört ist. Aber ohne Licht und klares Erkennen degenerieren alle Entscheidungen zu Willkür-Entscheidungen von einzelnen Menschen oder von Mehrheiten.

Wen man Gott ausschaltet, rücken Menschen in das Vakuum ein, das der Hinauswurf Gottes hinterlassen hat. Und wenn Menschen die „Gottesschrift im Herzen“ löschen, ersetzen sie seine Schrift mit ihrer Schrift, immer so, als ob sie und ihre Kommissionen besser wüssten, was gut ist, was dem wahren Glück der Menschen dient!

Das hatten wir schon, das führte schon ganz am Anfang der Geschichte zum Tod und auch heute noch führt es nicht in neue Paradies, sondern in immer neue, von Menschen gemachte Höllen, während man den „alten Gott verhöhnte mit Sprüchen wie: Das „Gewissen ist eine jüdische Erfindung“ oder „gut ist, was der Partei nützt“! Lernt man aus diesen Erfahrungen? Wenig bis nichts! Also müssen wir verzweifeln? Nein, denn, so Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika über das Evangelium des Lebens (24), das Gewissen, dieses „leuchtende Auge der Seele“ und Stimme Gottes gehört zu dem, was die „Pforten der Hölle“ nie überwältigen können. Niemandem wird es gelingen, „die Stimme des Herrn zu ersticken, die sich im Gewissen jedes Menschen vernehmen lässt!“ Daher: „Von diesem inneren Heiligtum des Gewissens kann immer wieder ein neuer Weg der Liebe seinen Ausgang nehmen!“


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Lesermeinungen

 Martyria 29. Mai 2012 

Dilige et fac quod vis!

(Augustinus)

Liebe nur, und (dann) tu, was du willst! – Aber nur, wenn du dein Gewissen an dem Wetzstein geschärft hast, der von sich sagt \"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.\", und \"Bleibt in meiner Liebe!\".

Das ist so einfach und so schwer zugleich.


2
 
 Kathole 29. Mai 2012 
 

@Thomas-Karl

\"Tut, was ihr wollt\" - So offen, und schockierend ehrlich sagt die Königsteiner Erklärung es natürlich nicht. Für solch erfrischende Offenheit haben die Exzellenzen dann doch zu lange Theologie studiert. Ihre in schockdämpfende pseudotheologische Watte gepackte Botschaft, die Sie zitiert haben, läuft im Endeffekt aber genau darauf hinaus - mit der Einschränkung, daß dies natürlich nur für die Sexualmoral gilt. Bei der Zahlungsmoral in Sachen Kirchensteuer hört der Gewissens-Spaß allerdings sofort auf. Hier zält nur der absolute und nicht hinterfragbare oder relativierbare Gehorsam - natürlich nur gegenüber den Bischöfen, nicht gegenüber Rom.

Ich denke, daß WB Schwaderlapp die Sprengkraft der in pseudotheologische Watte verpackten Verschiebung bei der Lehre über das Gewissen in der \"Königsteiner Erklärung\" deutlich genug herausgearbeitet und dargelegt hat. Königstein war der Sündenfall des deutschen Episkopats, Mariatrost des österreichischen.


6
 
 Thomas-Karl 29. Mai 2012 

Königsteiner Erklärung

Die Königsteiner Erklärung sagt nicht: \"Tut, was ihr wollt\", sondern differenziert: \"12. Auf der anderen Seite wissen wir, daß viele der Meinung sind, sie könnten die Aussage der Enzyklika über die Methoden der Geburtenregelung nicht annehmen. Sie sind überzeugt, daß hier jener Ausnahmefall vorliegt, von dem wir in unserem vorjährigen Lehrschreiben gesprochen haben. Soweit wir sehen, werden vor allem folgende Bedenken geltend gemacht: Es wird gefragt, ob die Lehrtradition in dieser Frage für die in der Enzyklika getroffene Entscheidung zwingend ist, ob gewisse neuerdings besonders betonte Aspekte der Ehe und ihres Vollzuges, die von der Enzyklika auch erwähnt werden, nicht ihre Entscheidung zu den Methoden der Geburtenregelung problematisch erscheinen lassen. 
Wer glaubt, so denken zu müssen, muß sich gewissenhaft prüfen, ob er – frei von subjektiver Überheblichkeit und voreiliger Besserwisserei – vor Gottes Gericht seinen Standpunkt verantworten kann.\"


2
 
 Thomas de Aquino 29. Mai 2012 

Das ist mal klartext!

Kurze zustimmende Anmerkung. \"Die neue Moral bedarf keiner Begründung und lässt keine Freiheit, gegen sie ungestraft zu sündigen\"

Das ist eigentlich nur konsequent. Das moderne \"Gewissen\" ist von der Vernunft getrennt, geradezu widervernünftig. Für das widervernünftige kann es aber keine echten überzeugenden Argumente geben. Deswegen werden die daraus gezogenen Maximen niemals durch Überzeugungarbeit, sondern stets durch irgendeine Form von Zwang und Gewalt durchgesetzt werden müssen. Die liberale Moral ist in praxis die Moral vom Recht des Stärkeren. Wenn dem nichts entgegengesetzt wird, läuft es immer Gefahr in einen liberalen Terror auszuarten.


4
 
 Surak 29. Mai 2012 
 

Anhängerschaft des Pilatus

Entschuldigung Exzellenz!
Aber wer trägt denn die roten Schuhe?


3
 
 Kathole 29. Mai 2012 
 

Ergänzung zu WB Laun: WB Schwaderlapp zur DBK/ÖBK-Irrlehre des vom Lehramt autonomen Gewissens

\"... War es bis dato innerkirchlich unumstritten, dass das Gewissen – um recht urteilen zu können – gebildet sein muss und ebenso, dass das kirchliche Lehramt – auf der Grundlage von Hl. Schrift und Tradition – die authentische und den Katholiken verpflichtende Quelle der Gewissenbildung darstellt, so kommt es jetzt zu einem Gegenüber von Gewissen und Lehramt, ja es wird sogar „grundsätzlich” ein Gegensatz für möglich gehalten. Es wird auch gesagt, dass die lehramtlichen Äußerungen „positiv zu würdigen” sind, aber verpflichtend sind sie offenbar nicht. Diese Bedeutungsverschiebung halte ich deshalb für verhängnisvoll, weil fortan de facto kirchliche Weisungen weithin nicht mehr als verpflichtend angesehen, sondern sozusagen als Material betrachtet werden, das positiv zu würdigen ist, was immer das konkret heißen mag. ...\" (in \"Gewissen, Wahrheit und die Würde des Menschen - Zur Gewissenslehre Johannes Pauls II.\", Dominik Schwaderlapp, in \"Der Fels\" 07/2006)

www.der-fels.de/2006/07-2006.pdf


5
 
 JohnPaul 29. Mai 2012 

Großartig!

Der Weihbischof ist ja geradezu ein Experte in diesen Fragen: Er hat zum Thema \"Gewissen\" sogar habilitiert mit einem sehr lesenswerten Buch.

Und wie absurd es ist, Menschen, die bestimmte Normen für wahr halten, als \"Fundamentalisten\" abzutun, hat der Hl. Vater in seinem Buch \"Glaube, Wahrheit, Toleranz\" sehr schön gezeigt: Wenn - wie im Christentum - die absolute Wahrheit die Liebe selbst ist, ist hierdurch die Toleranz für den Andersdenkenden impliziert. Die absolut wahre Norm ist hierdurch die Grundlage der Toleranz und nicht ihr Hindernis.


4
 
 Kathole 29. Mai 2012 
 

Präzise Zustandsbeschreibung; Episkopate in D und A erheblich mitschuldig daran

\"Wahrheit, Freiheit und Gewissen lassen sich nicht trennen! Ohne Wahrheit wird Freiheit zur Willkür und Gewissen zu einem „Autopiloten“ ohne Empfang!\"
Danke für diese scharfsinnige und in klare Worte gefasste Zustandsbeschreibung nicht nur der heutigen Gesellschaft, sondern genauso des ganz überwiegenden Teils auch des katholischen Kirchenbetriebs in D/A, bei Haupt- und Ehrenamtlichen ebenso wir bei kirchenfernen Getauften und sog. \"engagierten Katholiken\".
Laun\'s Kölner Weihbischof-Mitbruder Schwaderlapp hat die gravierende Mitschuld des deutschen Episkopats an dieser Entwicklung in D, vor allem im binnenkirchlichen Bereich, durch seine verhängnisvolle \"Königsteiner Erklärung\", deutlich herausgearbeitet.
Deren unmittelbare Wirkung in Form der völligen Neutralisierung von \"Humanae Vitae\" im Reich der DBK ist schon schlimm genug. Doch deren Schadensfolgen sind noch viel weiterreichender durch die dort vorgenommene Umdeutung des katholischen Gewissensbe

www.der-fels.de/2006/07-2006.pdf


5
 
 Bastet 29. Mai 2012 

Danke
Eine eindringliche Rede. So spricht der wahre Hirte.


3
 
 templer 29. Mai 2012 

Danke


2
 
 st.georg 29. Mai 2012 
 

danke!

mal wieder einer der stärkeren texte des weihbischofs...aufbauend und erhellend!


5
 

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