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| Die Anhänger des neuen 'Lehramts'29. Mai 2012 in Kommentar, 11 Lesermeinungen Die heutigen Menschen sind, was Religion und Gott betrifft, blind überzeugte Anhänger des Pilatus - Ein KATH.NET-Klartext von Bischof Laun Salzburg (kath.net) Natürlich, die reflexartige, höhnische Abwehr, wenn jemand von Wahrheit spricht, setzt nicht ein, wenn es um Technik und Naturwissenschaft geht, nicht einmal angesichts bestimmter Umfrage-Ergebnissen oder sogar Wetterprognosen. Eigenartigerweise wagt es auch kaum jemand, Wissenschaft in Frage zu stellen, wenn sie leicht erkennbar nur die Maskerade einer Gott-feindlichen Ideologie ist wie etwa die radikale Evolutions-Lehre, die sich Wissenschaft nennt, obwohl sie die Hauptkriterien der Naturwissenschaft, Beobachtung und Wiederholbarkeit, nicht vorzuweisen hat. Aber wenn es um Gott geht oder um seine Gebote! Wehe dem, der dann noch Wahrheit zu beanspruchen wagt, er wird ohne irgendein argumentatives Verfahren sofort gebrandmarkt: akademisch als ein Nobody, politisch als intolerant, radikal und darum gefährlich, moralisch als so arrogant, dass der die Wahrheit gepachtet haben will, psychiatrisch als verrückt! Denn wenn es um Gott geht, um letzte Fragen nach dem Sinn und absoluten Werten im Leben, wird doch kein vernünftiger Mensch Wahrheit beanspruchen wollen und, wenn er es doch tut, ist er eben nicht vernünftig oder überhaupt verrückt! Und was ist, wenn einer den Wahrheitsanspruch auf die Moral bezieht und behauptet sagen zu können, was gut und was böse ist oder jemanden zu kennen, der es weiß? In diesem Fall begegnet er einer verwirrenden Lage, in deren Mitte ein neues Lehramt für Moralfragen thront. Dieses verkündet zuerst einmal einige Dogmen, die tatsächlich niemand anzweifelt: Auschwitz war böse, Kindesmißbrauch ist böse, Geldunterschlagen auch! Dann gibt es Sünden unterschiedlicher Schwere, die es früher nicht gab: Ohrfeigen austeilen. Sprechen und schreiben wie früher alle Menschen, Goethe, J. Roth, K. Valentin und alle Deutschlehrer, ohne zu Gendern. Denken, dass es Homosexuellen erlaubt sein muss, eine Veränderung anzustreben, und dass dies möglich ist! Hartnäckig zu zweifeln, dass die Evolutionslehre bewiesen sei und die Menschen nur eine Affenart seien, obwohl jemanden Aff zu nennen immer noch als Beleidigung gilt. Glauben zu wollen, dass Kinder glücklicher sind bei ihren Müttern als bei diplomierten Personen. Alles Pfui und Sünde! Der gemeinsame Sünden-Nenner dieser Sünden ist die Ursünde: Zweifeln, an der unfehlbaren Lehr- und Bestimmungs-Autorität des Staates in allen Lebensfragen, besonders was die sexuelle Früh-Aufklärung der Kinder betrifft: Die Staatsbeamten wissen Bescheid, sie haben das Recht, sie im Lehrplan festzuschreiben und die Einmischung der Eltern per Gesetz zu verhindern. Gedankenfreiheit? Wurde bisher wohl zu naiv gedeutet, F. Schillers dramatischer Ruf nach ihr passt nicht mehr in die Moderne, er hatte ja auch noch kein Fernsehen und keinen Computer! Aber das neue Lehramt kennt noch einen Weg, den neuen, politisch erwünschten Menschen zu formen: Man verweist auf das Gewissen! Gott sei Dank, wenigstens das! Zu früh gefreut, denn das Gewissen ist nicht mehr das, was es einmal war! Ihm ist die alte Kompetenz genommen und eine neue verliehen: Das Gewissen muss selbst entscheiden, was gut und was böse ist, ohne Rücksprache mit irgendwelchen Geboten. Darum kann man Gewissensentscheidungen nur hinnehmen und nicht diskutieren, ob sie richtig sind! Auffallend ist: Die Funktion des neuen Gewissens ist es nicht mehr zu warnen, zu urteilen oder gar anzuklagen, sondern fast nur noch das zu erlauben, was in früheren Zeiten als Sünde galt! Konkret geht das so: Abtreibung? Natürlich, jede Abtreibung ist eine zu viel, aber das muss die Frau in ihrem Gewissen selbst entscheiden! Oder: Zusammenleben ohne Trauschein? Das geht niemandes etwas an, schon gar nicht die Kirche, das müssen die Leute selbst entscheiden! Oder: Was ist mit den eingetragenen Partnerschaften von Homosexuellen? Antwort: Ich vermisse Ihre Toleranz für Minderheiten und erst recht Sie wollen ein Christ sein? Ihre Barmherzigkeit für Menschen, die gerade von Ihrer Kirche diskriminiert werden, der Kirche, die sogar von Sünde spricht! So verschiebt sich das moralische Urteil über menschliches Tun und Unterlassen vom Verstand auf Herz und Gefühl! Wahr und irrig sind out! Das Problem ist nur noch die Kirche, die sich nicht und nicht anpassen will: warum ist die Kirche so unbarmherzig? Jedenfalls die Kirche in Rom und vor allem der Papst! Ein Glück, dass ich einen guten Priester kenne, der nicht so hartherzig ist wie Sie und andere Fundamentalisten! Überraschend ist: Bei all dem sind die Anhänger des neuen Lehramtes überzeugt, Jesus besser zu verstehen als die Kirche: Denn, Jesus war ganz anders, der wäre barmherzig gewesen, barmherziger als der Papst und alle seine engstirnigen Anhänger! Ist die Folge von all dem, dass die Menschen jetzt wirklich, vor allem die heißen moralischen Eisen, nach ihrem Gewissen entscheiden, jeder für sich? Mitnichten, denn bei genauem Hinsehen zeigt sich: Die Gewissensentscheidungen, die gefällt werden, gleichen einander fast immer wie ein Ei dem Anderen und man kann sie in den Mainstream-Medien ohnehin nachlesen. Von dort werden sie angeliefert und erst im Weiter-Verkauf nennt man sie meine persönliche Meinung. Das Gewissen gleicht dabei einem Autopiloten, der keinen Empfang mehr hat, sodass der Fahrer am besten so weiterfährt wie die Autos vor ihm. Papst Johannes Paul II. hat gegen diese Neubestimmung des Gewissens und seiner Entscheidungen in größter Sorge eine Enzyklika geschrieben und erklärt, was das Gewissen wirklich ist und was nicht: Wenn man das Gewissen vom Anspruch der Wahrheit trennt, führt das kurz über lang zu einer Katastrophe! Denn das Gewissen urteilt nicht kreativ darüber, was gut und was böse ist, sondern darüber, ob die Taten des Menschen gut oder böse waren und warum sie es sind! im Licht der Wahrheit eines Gesetztes, das von Gott stammt, und nicht ohne sie. Denn im Innern seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er nicht sich selbst gibt, ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist. So das Konzil im Anschluss an Paulus! Da aber Lesen ein Werk der Vernunft ist, kann auch diese Gottesschrift nur mit Hilfe der Vernunft richtig gelesen werden. Lesen muss man allerdings lernen, ss kann auch nötig sein, sich von der Kirche beim Lesen und Verstehen des Gelesenen helfen zu lassen. Aufhören zu lesen sollte man auch dann nicht, wenn das Geschriebene der bisherigen Ansicht zu widersprechen scheint oder, schlimmer noch, eigenen Interessen diametral widerstrebt! Nur weil sich das Gewissen ständig auf diese Gottesschrift bezieht, hat es eine hoheitliche Autorität gegenüber jedem Menschen: Es treibt es den Menschen an die Wahrheit zu suchen, also die Gottesschrift zu lesen. Überraschend für Zeitgenossen: Daraus ergibt sich nicht selten, rein menschlichen Autoritäten und Mehrheiten nicht zu gehorchen, sondern ihm, dem Gewissen und damit Gott memhr zu gehorchen! Dabei urteilt das Gewissen über die Handlungen jedes einzelnen Menschen, unbekümmert um das, was man sagt und was alle sagen! Was jeder schon erlebt hat: das Gewissen beißt oder lässt gut schlafen je nachdem, wie der Mensch gehandelt hat, gut oder böse. Diese Erfahrung machen nicht nur Christen, sondern alle Menschen aller Zeiten, wie auch die Literatur der Völker beweist. Diejenigen, die vom Weg Richtung Gott abgewichen sind, also die Sünder, die verlorenen Söhne und Töchter Gottes, treibt und begleitet das Gewissen zurück in die Arme des Vaters. Um dem Gläubigen des neuen Lehramtes und des neuen Gewissens das Verstehen zu erleichtern: Das Gewissen lässt sich gut mit einem modernen Autopiloten vergleichen! Er sagt dem Fahrer an, wie er fahren soll, aber manchmal reißt die Verbindung ab mit der Meldung: Kein Netz, kein Empfang! Diese situation entspricht der Gewissenslosigkeit. Manchmal muss man den Autopiloten auch Updaten, damit er die neuesten Veränderungen weiß und wieder richtig führen kann. Das Gewissen updaten sagt man nicht, man spricht aber von Gewissensbildung. Manchmal sagt die mechanische Stimme: Bitte drehen Sie wenn möglich um!, aber sie lässt dem Fahrer dabei die Freiheit, falsch zu fahren. Auch das Gewissen kann die Sünde nicht verhindern, nur vor ihr warnen. Wenn sich der Fahrer nicht an die Anweisungen gehalten hat, stellt sich das Gerät um und meldet: Route wird neu berechnet, ohne dabei das Ziel zu vergessen! So auch das Gewissen: Es versucht weiter und weiter, den Menschen zurück auf den Weg zu Gott zu bringen. Der Kampf mancher Menschen gegen die Autorität des Gewissens ist immer ein Kampf gegen Gott und ist natürlich nichts Neues in der Geschichte, so wenig neu wie die Sünde überhaupt! Schon Jesaja (5,20f) warnt eindringlich: Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen; die Finsternis für Licht und Licht für Finsternis erklären; die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Den Gewissensbegriff vieler seiner Zeitgenossen beschreibt J. H. Newman so: Mit Gewissen meinen sie nicht, was Gewissen wirklich ist, sondern die Freiheit eines jeden Menschen, sich über alle seine Ansichten, mögen sie sein wie immer, zu äußern, ohne irgendwelchen Einspruch oder irgendwelche Einschränkung von Seiten Gottes oder der Menschen. Ja, aber ist denn dann so schlimm, könnte man einwenden, besteht nicht die Gewissensfreiheit gerade darin, dass niemand bevormundet wird, sondern frei ist zu denken, was er will? Nein, denn Wahrheit, Freiheit und Gewissen lassen sich nicht trennen! Ohne Wahrheit wird Freiheit zur Willkür und Gewissen zu einem Autopiloten ohne Empfang! Darum lehrt die Kirche die Freiheit des Gewissens und verurteilt die Freiheit vom Gewissen! Denn wenn man das Gewissen von der Wahrheit trennt, hört das Gewissen auf zu sein, was es ist, was bleibt ist ein Auge, dessen Sehnerv zerstört ist. Aber ohne Licht und klares Erkennen degenerieren alle Entscheidungen zu Willkür-Entscheidungen von einzelnen Menschen oder von Mehrheiten. Wen man Gott ausschaltet, rücken Menschen in das Vakuum ein, das der Hinauswurf Gottes hinterlassen hat. Und wenn Menschen die Gottesschrift im Herzen löschen, ersetzen sie seine Schrift mit ihrer Schrift, immer so, als ob sie und ihre Kommissionen besser wüssten, was gut ist, was dem wahren Glück der Menschen dient! Das hatten wir schon, das führte schon ganz am Anfang der Geschichte zum Tod und auch heute noch führt es nicht in neue Paradies, sondern in immer neue, von Menschen gemachte Höllen, während man den alten Gott verhöhnte mit Sprüchen wie: Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung oder gut ist, was der Partei nützt! Lernt man aus diesen Erfahrungen? Wenig bis nichts! Also müssen wir verzweifeln? Nein, denn, so Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika über das Evangelium des Lebens (24), das Gewissen, dieses leuchtende Auge der Seele und Stimme Gottes gehört zu dem, was die Pforten der Hölle nie überwältigen können. Niemandem wird es gelingen, die Stimme des Herrn zu ersticken, die sich im Gewissen jedes Menschen vernehmen lässt! Daher: Von diesem inneren Heiligtum des Gewissens kann immer wieder ein neuer Weg der Liebe seinen Ausgang nehmen! Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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