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Bischof Markus Büchel neuer Präsident der Schweizer Bischofkonferen

6. September 2012 in Schweiz, 1 Lesermeinung
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Vizepräsident wurde Bischof Charles Morerod. Die Bischöfe diskutierten über den partiellen Kirchenaustritt.


Bex (kath.net/SBK) Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich vom 3. bis 5. September 2012 im Gästehaus La Pelouse bei Bex VD zur 297. Ordentlichen Versammlung getroffen.
Die Mitglieder der Schweizer Bischofkonferenz haben den Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, zum Präsidenten für die Amtsperiode 2013-2015 gewählt. Er ist derzeit Vizepräsident der SBK. Der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, wurde für die neue Amtsperiode zum Vizepräsidenten und Denis Theurillat, Weihbischof von Basel, zum dritten Mitglied des Präsidiums gewählt.

Bischof Charles Morerod ist seit November 2011 Mitglied der SBK und neu im Präsidium. Weihbischof Denis Theurillat ist seit 2011 Mitglied des Präsidiums, wo er die Nachfolge des verstorbenen Bischofs Bernard Genoud übernahm.

Die dreijährige Amtsperiode des gegenwärtigen Präsidiums der SBK mit Bischof Norbert Brunner an der Spitze endet am 31. Dezember 2012.

Austausch über den Austritt aus staatskirchenrechtlichen Körperschaften

Die Bischöfe haben sich über den „partiellen Kirchenaustritt“ ausgetauscht. Anlass dafür war das Bundesgerichtsurteil vom 9. Juli 2012 über einen „partiellen Kirchenaustritt“ im Kanton Luzern. Das Gericht beanstandete, dass ein Gespräch der austrittswilligen Person mit dem Generalvikar des Bistums Basel zur Bedingung für das Zustandekommen des „partiellen Kirchenaustritts“ gemacht worden war. Mit „partiellem Kirchenaustritt“ meint das Bundesgericht den Fall, dass eine Person zwar aus der staatskirchenrechtlichen Körperschaft austritt, aber gleichzeitig „weiterhin der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft angehören will“.

Das Bistum Basel ist derzeit daran, seine Richtlinien zum Umgang mit Personen, die sich von der Kirche abwenden oder aus der staatskirchenrechtlichen Körperschaft austreten, in Berücksichtigung des Bundesgerichtsurteils zu überprüfen. 2009 hatte die SBK Empfehlungen „zum Umgang mit Personen, die aus der staatskirchenrechtlichen Körperschaft austreten und erklären, dennoch katholische Gläubige bleiben zu wollen“ angenommen. Inzwischen sind diese Empfehlungen überall dort, wo es staatskirchenrechtliche Körperschaften gibt, im Konsens mit diesen Körperschaften in die jeweiligen diözesanen Richtlinien übernommen worden.

Statistik 2011 „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral“


Die SBK hat die Jahresstatistik 2011 „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral“ entgegengenommen. Im Berichtsjahr wurden den Bistümern 22 Opfer und 22 Täter gemeldet, von heute bis in die fünfziger Jahre zurückgehend. Zwei der Meldungen betreffen sexuelle Handlungen mit Kindern.

Immer noch melden sich Opfer von längst zurückliegenden Übergriffen, bei denen die Täter verstorben oder nicht mehr im priesterlichen Dienst stehen. Die Übergriffe aus der Gegenwart bewegen sich meistens im Bereich von sexueller Belästigung und Grenzüberschreitung. In mehr als einem Drittel der gemeldeten Fälle handelt es sich bei den Opfern der Übergriffe um erwachsene Frauen.

Das Fachgremium „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral“, das die Statistik erstellt hat, stellt fest, dass die Sensibilität gegenüber Grenzüberschreitungen in der Seelsorge gestiegen ist. Bereits kleine Verfehlungen werden wahrgenommen und gemeldet. Es gilt nach Überzeugung der Bischöfe weiterhin das Bewusstsein der Seelsorgenden zu fördern: Prävention, Ausbildung und Fortbildung.

Die Jenischen sind eine nationale Minderheit der Schweiz

Die Bischöfe erinnern daran, dass zur Schweiz auch die gesetzlich anerkannte nationale Minderheit der Jenischen gehört. Für sie besteht eine eigene katholische Seelsorge. Die Jenischen sowie die Manusch mit Schweizer Nationalität sind auf genügend Standplätze angewiesen. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Rastplätzen für die Fahrenden auf Durchreise in unserem Land.

Die Bischöfe nehmen die bedauerlichen Vorfälle, die sich Ende Juli in Muraz VS ereignet haben, mit Sorge zu Kenntnis, namentlich das anstössige Verhalten der aus dem Ausland angereisten Fahrenden und die Schwierigkeiten der Behörden einzugreifen. Situationen wie diese können die Feindseligkeit gegen die Schweizerischen Fahrenden und die Fremdenfeindlichkeit gegen Fahrende aus dem Ausland stärken.

Reorganisation des Generalsekretariats und der Kommissionen

Im Rahmen der Reorganisation des Sekretariats und der Kommissionen am Sitz der SBK in Freiburg sind die ersten der ausgeschriebenen Stellen besetzt worden.

Die Bischöfe bestätigen Walter Müller als Informationsbeauftragten der SBK (deutschsprachig) und Simon Spengler als Geschäftsführenden Sekretär der Kommission für Kommunikation und Medien. Sie ernennen Abbé Nicolas Betticher zum Informationsbeauftragten im Teilamt (französischsprachig).

Weitere Stellen des Generalsekretariats werden in den kommenden Wochen und Monaten besetzt. Gleiches gilt für die Stellen der Kommissionssekretariate. Dort geschieht dies in Absprache mit den betreffenden Kommissionen.

Bischofssynode

Vom 7. bis 28. Oktober 2012 findet in Rom die Bischofssynode zum Thema „Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens“ statt. Die Mitglieder der SBK besprachen mit Bischof Felix Gmür, der sie an der Synode vertritt, die Anliegen für diese Bischofsversammlung.

Begegnungen
- Der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Diego Causero, hat der Versammlung der Bischofskonferenz einen freundschaftlichen Besuch abgestattet. Er war begleitet von seinem Mitarbeiter Abbé Nicolas Betticher.

- Der Apostolische Nuntius und Ständige Beobachter bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Maria Tomasi, stellte den Bischöfen die Stiftung „Caritas in Veritate“ vor. Er wurde begleitet von Professor Mathias Nebel. Zweck der Stiftung ist, die Werte des Evangeliums und der Soziallehre der römisch-katholischen Kirche im Kontext der multilateralen Diplomatie zu vertreten und entsprechende Vorschläge und Positionen bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf zu unterstützen.

- Die Bischofskonferenz traf mit Diakon Martin Brunner-Artho, Direktor von Missio Schweiz, zu einem Austausch zusammen. Missio Schweiz ist Teil des weltweiten kirchlichen Solidaritätsnetzes der Päpstlichen Missionswerke, die in 110 Ländern Projekte unterstützen.

- Die Bischöfe begaben sich am Abend des zweiten Tages nach Saint-Maurice, wo sie das Konventamt der Abtei mitfeierten. Anschliessend waren sie von den Chorherren von Saint-Maurice zu einem Abendessen eingeladen.

Ernennungen
Die Schweizer Bischofskonferenz ernennt:
- Astrid Kaptijn, Professorin für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Freiburg (Schweiz), und Pater Vinson Joseph MST, lic. iur. can., Freiburg, zu Richtern des Interdiözesanen kirchlichen Gerichts,
- Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, Herbetswil SO, zum Mitglied der Bioethikkommission.


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Lesermeinungen

 Inkubator 6. September 2012 
 

Taktik, Strategie

Schlau, schlau, die Schweizer: Machen einfach den Simpelsten zum Versammlungsleiter, und schon sieht jeder andere Bischof wie ein Superhirn aus. Genialer Schachzug, wirklich.


2
 

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