Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  10. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  11. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet

Venezuela: Von Mangel zu sprechen, ist verboten

16. Oktober 2013 in Interview, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" spricht der Erzbischof von Cumaná, Diego Rafael Padrón Sánchez, über die Umwälzungen in Venezuela. Das Interview führte Maria Lozano


Caracas (kath.net/KIN) Am 7. Oktober 2012 ist der venezolanische Präsident Hugo Chávez ein letztes Mal wiedergewählt worden. Nach seinem Tod im März 2013 wurde er von Nicolás Maduro ersetzt, der die Neuwahlen im April gewann. Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" spricht der Erzbischof von Cumaná, Diego Rafael Padrón Sánchez, über die Umwälzungen in Venezuela.

Kirche in Not: Exzellenz, welche Bilanz ziehen Sie seit dem Tod von Hugo Chavez und der Machtübernahme von Nicolás Maduro? Hat sich etwas verändert?

Erzbischof Padrón Sánchez: Natürlich hat es Veränderungen gegeben, und gleich an erster Stelle, weil Maduro nicht Chávez ist.

Zwar bezeichnet sich Präsident Maduro als "Sohn von Chávez", der dessen Schritten folgt, aber mit seiner Regierung begann eine neue Etappe. Für ihn ist alles neu und er ist neu in allem. Bis jetzt fällt die Bilanz klar negativ aus. Die Pläne von Präsident Maduro sind stets Notfallpläne, unmittelbare Reaktionen auf die jeweilige Situation.

Kirche in Not: Uns erreichen besorgniserregende Nachrichten, dass es in Venezuela inzwischen an Nahrungsmitteln mangelt. Vor kurzem hat Maduro einen Vertrag mit Kolumbien unterschrieben, um Nahrungsmittel im Wert von 600 Millionen Dollar zu importieren. Ist die Situation so drastisch?


Padrón Sánchez: Auf jeden Fall. Sie ist drastisch, denn wir haben uns von einem Exportland zu einem Importland entwickelt, von einem Land, in dem es alles gab zu einem Land, in dem es an den elementarsten Produkten mangelt. Aber ich darf von dieser Knappheit nicht reden, denn es ist verboten.

Kirche in Not: Venezuela war ein reiches Land. Ist das immer noch so?

Padrón Sánchez: Sie haben zu Recht gesagt, dass es ein reiches Land war. Es ist weiterhin reich, wenn man es am Potenzial des Volkes, der Fruchtbarkeit seiner Böden und der Fülle an Bodenschätzen bemisst, aber es ist arm an Produktionsmitteln und -systemen: heute produziert Venezuela fast nichts.

Ich wiederhole: Alles kaufen wir vom Ausland, sogar zu hohen Preisen. Andererseits wird die nationale Währung abgewertet. Aus diesem Grund sind die Leute ärmer, auch wenn mehr Geld im Umlauf ist, und sie merken, dass das Geld nicht ausreicht.

Kirche in Not: Noch besorgniserregender sind die Nachrichten über die Gewalt im Land. Auch die Kirche ist von diesem Problem betroffen: die Einrichtungen der Bischofskonferenz in Caracas sind im Zeitraum von zwei Wochen gleich neun Mal überfallen worden.

Padrón Sánchez: Nicht nur die katholische, sondern auch andere Kirchen sind betroffen. Aber das ist nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass es heute kaum noch eine Familie gibt, die nicht einen Toten durch Gewalt zu betrauern hätte.

Darin sind wir wirklich alle gleich; die Gewalt macht weder vor Regierungsanhängern noch vor Oppositionellen halt, weder vor Kapitalisten noch vor Sozialisten.

Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sich dies ändern kann und wird. Leider sind die Maßnahmen der Regierung unzulänglich, denn es reicht nicht, die Symptome und Auswirkungen zu bekämpfen. Man muss gegen die Ursachen vorgehen.

Kirche in Not: Um nicht nur Trauriges zu berichten, lassen Sie uns den Weltjugendtag in Brasilien erwähnen, an dem so viele venezolanische Jugendliche teilgenommen haben und den Lateinamerikanischen Missionskongress in Maracaibo. Der Kirche in Venezuela fehlt es nicht an Lebendigkeit. Welche Bedeutung wird der Missionskongress in Maracaibo haben?

Padrón Sánchez: Ja, es ist nicht alles dunkel. Trotz Schmerz und Trauer über die aktuelle schwere Lage lassen sich die Jugendlichen nicht entmutigen. Vor allem mit der Kirche verbundene Jugendliche haben den Mut, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Trotz der extrem schwierigen Wirtschaftslage haben 6 000 Jugendliche aus Venezuela am Weltjugendtag teilgenommen, und diese hohe Zahl ist ein Zeichen der Hoffnung. Unsere Jugend steht für Kühnheit und Hoffnung, die Katholiken sind stolz auf sie.

So dürfte es auch beim Amerikanischen Missionskongress sein, der mit Gottes Hilfe ein außergewöhnliches Ereignis im Jahr des Glaubens sein wird. Für uns alle ist das eine Gelegenheit, zu zeigen, das Leben, Solidarität und Mission eine Einheit bilden. Das ist ein wichtiger Beitrag des Missionskongresses für das Land und die Kirche.


Foto Erzbischof Diego Rafael Padrón Sánchez (c) KIRCHE IN NOT

www.kirche-in-not.de
Kirche in Not
Lorenzonistr. 62
81545 München
Telefon: +49 / 89 / 64 24 888 – 0
E-Mail: [email protected]


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  16. Oktober 2013 
 

@Waldhof

Das kann man so nicht sagen. Wenn das einzige Kriterium für die Berichtswürdigkeit eines Ereignisses die Größe des Problems wäre, dann würden wir nur noch Nachrichten aus anderen Ländern hören. Es ist natürlich und auch geboten, dass die Medien vor allem Ereignisse aus dem Umfeld der Leser/Hörer berichten.

Zu dem Artikel: Es wundert mich, dass die wirtschaftliche Lage in Venezuela so schlecht sein soll. In diesem Interview werden leider nicht die Hintergründe dargelegt. Tatsächlich würde ich auch gern einmal die "andere Seite" zu diesem Sachverhalt hören.


0
 
  16. Oktober 2013 
 

Nichts zu hören

Seltsam, hierüber ist nichts zu hören bei Tagesschau und Co. Das ist nicht berichtenswert im Gegensatz zu den Mutmaßungen über zu hohe Baukosten in einem Bistum. Das ist eine Art der Information, die zum Himmel stinkt.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lateinamerika

  1. ‚Betet und vertraut’ – von Papst Franziskus abgesetzter Bischof dankt Unterstützern
  2. Ohne Begründung – Papst Franziskus setzt puertoricanischen Bischof ab
  3. Lateinamerika: Viele Seelsorger sterben an Covid-19
  4. Dutzende Priester sterben in Lateinamerika an Coronavirus
  5. Neue Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet
  6. Lateinamerikas Bischöfe weihen Kontinent der Madonna von Guadalupe
  7. Papst bestürzt über Ausmaß von Gewalt in Amazonien
  8. Amazonien-Synode findet vom 6. bis 27. Oktober statt
  9. Peru: 800.000 beim Marsch für das Leben
  10. Papstbesuch in Peru







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. O radix Jesse
  15. O clavis David

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz