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Diskussion um wiederverheiratete Geschiedene: Warum Deutschland?

20. November 2013 in Deutschland, 54 Lesermeinungen
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Warum hat die Diskussion um die Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen gerade in Deutschland begonnen? Könnte das etwas mit der Kirchensteuer zu tun haben, fragt der amerikanische Priester John Zuhlsdorf.


Freiburg (kath.net/jg)
Warum kommt der Vorstoß zum Kommunionempfang für (zivilrechtlich) wiederverheiratete Geschiedene aus Deutschland? Der amerikanische Priester und Blogger John Zuhlsdorf hat sich darüber – nicht ohne Zynismus, wie er selbst zugibt – Gedanken gemacht.

Zunächst rekapituliert er kurz die Ereignisse. Die Erzdiözese Freiburg hat Anfang Oktober eine Handreichung für Seelsorger veröffentlicht, in der die Zulassung von zivilrechtlich geschiedenen und wiederverheirateten Personen zu den Sakramenten unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt sein soll. Im November folgte dann die Aufforderung des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Müller, die Handreichung wieder zurückzuziehen. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, hingegen war der Ansicht, Müller könne die Diskussion nicht beenden.


Zuhlsdorf sieht in den Ereignissen eine Vorbereitung auf die zu erwartende Auseinandersetzung zu diesem Thema bei der kommenden Synode über die Familie und Evangelisierung.

Warum aber wird diese Diskussion gerade in Deutschland losgetreten und weitergeführt, fragt sich Zuhlsdorf? Die naheliegende Antwort sei: Die deutschen Bischöfe wollten nicht, dass die wiederverheirateten Geschiedenen die Kirche verlassen. Warum wollen sie das nicht, fragt er sich weiter. Das könnte mit den finanziellen Auswirkungen dieses Schrittes zu tun haben, vermutet er. Zuhlsdorf wörtlich: „Könnte es deshalb sein, weil diese Paare aufhören würden, Kirchensteuer zu zahlen?“

Die Kirchensteuer habe die Kirche in Deutschland sehr reich gemacht, fährt er fort. „Hat Papst Franziskus nicht eine arme Kirche gefordert“, stellt er dem entgegen. Sein Vorschlag: Wenn die deutschen Bischöfe auf die Kirchensteuer verzichten würden, müssten sie keine inhaltlichen Zugeständnisse zugunsten ihrer Einkünfte machen.


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Lesermeinungen

 Diasporakatholik 27. November 2013 
 

@Trierer an Konrad Georg

Und nach der eingetretenen Menopause der Frau dürften nach Konrad Georgs Logik die Paare auch nicht mehr geschlechtlich verkehren, nicht mal gültig kirchlich heiraten, oder...
Bitte die Kirche im Dorf lassen, Konrad Georg.


1
 
 Diasporakatholik 27. November 2013 
 

@Schorr

Für Katholiken könnte man das tiefere Verständnis von Sakramenten wohl in der Regel annehmen.

Jedoch, so selbstverständlich, wie Sie es darstellen, ist das heute auch nicht mehr.

Zudem:
Wie ist es, wenn ein nichtkatholischer Partner in der Ehe ist?
Versteht und akzeptiert (innerlich voll) dieser wirklich das Ehesakrament?

Lässt er/sie nicht vielleicht den sog. Braut- bzw. Ehevorbereitungsunterricht zumindest teilweise innerlich abgeschaltet einfach über sich ergehen im vielleicht naiven Vertrauen darauf, dass die gegenseitige Liebe doch groß und tragend genug ist, alle (zur Zeit vielleicht gar nicht vorstellbaren) Widrigkeiten auch in der Zukunft zu überwinden?

Motto:
"Wir lieben uns doch - das ist das Wichtigste!"

Und vielleicht auch abschätzig:

"Was weiß denn ein zölibateurer Priester oder ein Diakon von der Ehe - von UNSERER Ehe?"

Zudem:
Wie gewissenhaft wird denn der Braut- bzw. Ehevorbereitungsunterricht wirklich noch durchgeführt bei dem Priestermangel?


2
 
 Schorr 26. November 2013 
 

Tja, Ehewille hin und her ..

Die Ehe ist ein Sakrament und ein Sakrament ist unauflöslich. Darüber sind sich alle bewusst, die eine Ehe vor dem Altar und mit dem Segen unseres Herrn eingehen. Folglich erlangt man damit nicht nur Rechte (insbesondere im Zivilrecht) sondern auch Pflichten, Glauben Sie denn meiner Frau und mir ist das in jetzt über 42 Jahren immer leicht gefallen? Dazu gehört auch eine soziologisch zumutbare Willens-anstrengung. Und wenn Barmherzigkeit angemahnt wird, stellt sich die Frage nach dem Versuch der zumutbaren Willensanstrengung. Das ist allerdings nicht mit einer pauschalen Lösung möglich, die zur Beliebigkeit verkommt.
Das wird uns gerade ja von einigen in der deutschen EKD-Spitze zu Ehebegriff und (staatlichen) Lebensgemeinschaften deutlich vorexerziert.


0
 
 Diasporakatholik 26. November 2013 
 

@Gernkatholisch

Ja, so wie Sie es ausdrücken, verstehe ich auch die von mir aus dem Gedächtnis zitierte Frage Benedikts XVI.

Es geht also darum, ob und wie die Partner das Sakrament der christlichen Ehe verstehen und ob sie gewillt und vor allem auch überhaupt in der Lage sind, eine solche nach dem Verständnis der RKK einzugehen und dauerhaft zu führen.


1
 
 Trierer 25. November 2013 

@Konrad Georg

Da ist Ihnen aber so einiges an kirchlicher Lehre in den falschen Hals geraten. Sexualität ist doch mehr als "Nachwuchsproduktion". Von den Aussagen von Papst Johannes Paul II. über die "Theologie des Leibes" noch nie was gehört? Hier wird die Geschlechtlichkeit zweier Menschen "um ihrer selbst willen" ausdrücklich als ein göttliches Geschenk der besonderen Bindung in der Ehe bezeichnet. Und die natürliche Empfängnisverhütung wird ausdrücklich als legitimes Mittel zur verantwortungsvollen Familienplanung bezeichnet. Sexualität soll "lebensoffen", aber doch nicht "lebenserzwingend" sein! Was meinen Sie in diesem Zusammenhang mit "vollständig"? Sind Sie im Besitze einer "Bedienungsanleitung"? Und was ist mit den Ehepaaren, denen der Kinderwunsch verwehrt bleibt? Ihrer Logik folgend dürften sie spätestens nach der Feststellung dieses Schicksals nicht mehr miteinander verkehren. Nein, die Ehe ist in allen ihren Facetten wahrhaftig gottgewollt. Schöne Grüße eines Vaters von fünf Töchtern!


1
 
  25. November 2013 
 

@Diasporakatholik

Mangel an Glauben?
Das würde ich so nicht stehen lassen! Eher Mangel am Verständnis des Glaubens.
Der Zeitgeist-Genderrevolution und persönliche Haltung, Erziehung, Lebenserfahrungen, spielen da ein große Rolle. Wieviel Paaare lassen sich aufeinander ein und meinen es sei schon Liebe. Wieviele meinen aus Liebe können sie den anderen überzeugen, in die eigene Religion überzutreten. Aber dem ist selten so! Geht meißtens in die Hose! Leider! Kenne viele Paare dahingehend.
Nicht der Glauben und der Wille allein zählt, sondern auf das Durchhlaltevermögen kommt es an! Würden sie einer Mutter mit kranken Kindern zumuten, den ständig quertreibenden alkoholisiertten Ehemann ein Leben lang zu ertragen?
Die Menschen die das dennoch durchhalten, haben zwar wenig Mangel am Glauben, dafür aber am Lebensende eine hochgradige Schädigung, seelisch und körperlich!


1
 
 Diasporakatholik 25. November 2013 
 

Der HERR ist in seiner Aussage z.B. in Mt 5,31/32 sehr eindeutig:

"Wer eine Geschiedene heiratet, bricht die Ehe".
Daran fühlt sich auch die RKK bis heute gebunden.
Da Ehebruch eine schwere Sünde darstellt, kann man als gläubiger Katholik bei Vorliegen derselben ohne Lossprechung in der Hl. Beichte nicht die Hl. Kommunion empfangen oder eine neue kirchliche Ehe eingehen.

Weltliche Scheidung allein genügt nicht, sondern allenfalls die kirchl. Eheannullierung; d.h. Feststellung, dass die betr. Verbindung gar keine sakramentale Ehe war.

Es ist mit dem em. Papst Benedikt XVI. zu fragen, ob sämtliche kirchenrechtl. Möglichkeiten zum Aussprechen und Feststellen einer Eheannullierung hier wirklich schon völlig ausgeschöpft sind.

Papst em. Benedikt XVI. stellte vor einiger Zeit z.B. die Frage, ob Mangel an Glauben [an das Ehesakrament?] (auch) ein Annullierungsgrund sein könnte...


2
 
 Klaffer 25. November 2013 
 

@Diasporakatholik

Da haben Sie recht. Mehrere Instanzen sind sicher nicht notwendig. Aber wäre es nicht sinnvoll für die (rel. wenigen) Menschen, die das Bedürfnis haben, zu den Sakramenten zugelassen zu werden, nach gewissen Richtlinien auch zuzulassen (0hne Annullierung der ersten Ehe)?
Ich weiß nicht, ob es Jesus wirklich darum ging, ein Gesetz aufzustellen oder ob es ihm nicht um den Schutz der Frau ging, wenn diese aus der Ehe entlassen wurde und dann alleine dastand, weil sie von ihrer Familie auch nicht mehr aufgenommen wurde?


1
 
 Diasporakatholik 25. November 2013 
 

@Klaffer

Unter möglicher Erleichterung der kirchlichen Eheannullierung stelle ich mir z.B. vor, dass ein vor einem kirchlichen Ehegericht abgeschlossenes Verfahren nicht ZWINGEND, wie z.Zt., erneut vor ein zweites Ehegericht in einem anderen Bistum gebracht werden müsste.
Nur wenn das 2. Ehegericht (in der Regel) an Hand der Aktenlage genauso entscheidet, wie das erste Ehegericht, ist der Spruch bindend.
Im anderen Fall besteht nur noch die Möglichkeit, mit dem Fall zur Rota nach Rom zu gehen, die dann abschließend verbindlich entscheidet.

Sie können sich denken, dass das Ganze im Fall ausgesprochner Annullierung durch das 1. Ehegericht (des Heimatbistums) für die Betroffenen doch zusätzlich allein schon wegen der langen zusätzl. Zeit und Ungewissheit bis zur Entscheidung des 2. Ehegerichts zusätzlich sehr belastend ist...

Würde nicht die Entscheidung eines kirchl. Gerichtes natürlich wie im zivilen Leben mit der MÖGLICHKEIT jedoch nicht dem Zwang des Revisionsverfahrens genügen?


1
 
 silas 25. November 2013 

Unverhältnismäßigkeiten

Im Umgang mit Wiederverheiraten Geschiedenen hat sich schon gewaltig etwas verändert.

Drei Zeichen:
heute ist es kein Ärgernis mehr, wenn diese Personengruppe zu den Sakramenten gehen. Eher umgekehrt liegt das Ärgernis, wenn ihnen die Sakramente vorenthalte werden.

Demgegenüber sind Jesu Handlungsanweisungen eindeutig. Dankenswerterweise hat Erzbischof Müller dies in Erinnerung gerufen.

Unverhältnismäßig sind andere Tatbestände, über voreheliche Verbindungen und Sakramentenempfang wird garnicht gesprochen; aber fleißig praktiziert. Wiederholt bekommen Ehebrecher im Sakrament der Versöhnung die Lossprechung unter den bekannten Bedienungen. Wiederverheiratete Geschiedene aber nie, selbst wenn sie in der zweiten Ehe über Jahrzehnte treu leben oder selbst Verlassene einer gültigen Ehe sind...
Wer Abgetrieben hat bekommt bei einer Generalbeichte die Lossprechung...

Wer hier sagt die Kirche müsse nicht um diese Dinge ringen, dem ist das Gesetz wichtiger als der Mensch!


0
 
 speedy 24. November 2013 
 

diese ganze Diskussion, könnten die unseligen Früchte der koenigssteiner Erklärung von anno dazumals sein, als die Verhütungsmittel erlaubt wurden durch einige Bischöfe, und auch das bewusste falschauslegen des 2.vatikanischen Konzils


2
 
  23. November 2013 
 

Überlegung 2

Viele Geschiedene Kirchenmitglieder aus meiner Gemeinde kommen aus Scham nicht mehr in die Kirche oder sie wechseln den Wohnort. Oder sie treten aus der Kirche aus. Es geht ja nicht allein um die Frage der Sakramente, sondern auch um die Frage der Eingliederung.
Wer fragt sich denn nach den Problemen und den stillen Leiden der Betroffenen im Alltag?
Viele Geschiedene plagen sich allein mit der Erziehung der Kinder, welche durch die Scheidung der Eltern auch vielfach Ausgrenzung erfahren.
Wie bringt man denen die Barmherzigkeit und Liebe Gottes nahe, wenn die Seele verwundet ist? Einsamkeit und Ausgrenzung haben verherende Folgen! Süchte, Hass, Depressionen - Folgen Krankheit, Unversöhnlichkeit mit der Kirche und dem Nächsten, ect.
Fördert man nicht eher die wilde Ehe und den Ehebruch, wenn man den Menschen keine Lösungen und Hilfe anbieten kann?


2
 
  23. November 2013 
 

Geschiedene-Wiederverheirate

sowie, Kranke und Behinderte sind leider immer noch Randgruppen in der Kirche. Sollte diese Situation sich nicht verbessern, wird die Kirche immer mehr Mitglieder verlieren.
Die Angebote an Heilungsgottesdiensten, Krankenkommunion, Katechese für diese Randgruppen aufgreifen und verbessern.
Es kann nicht sein, dass die Menschen für Geld zu Exerzitien / Einkehrtagen / Gnadenorte weit reisen müssen, um Gespräche und Heilungsgottesdienste und Trost zu erfahren!


2
 
 Stiller 23. November 2013 
 

Die ich kenne und zur Kommunion gehen,

wissen ihren Kindern den Glauben vorzuleben.
Die ich kenne und zur Kommunion gehen, leiden unter dem gescheitert Sein.
Die ich kenne und zur Kommunion gehen, beantworten meine vorsichtige Frage nach der Rechtmäßigkeit ihres Tuns, mit der mahnenden Ermunterung ihres Beichtvaters. D.h. die hoffen auf die Gnade im und trotz des Unrechts.
Wer möge da den ersten Stein werfen?
AMDG


1
 
 Klaffer 23. November 2013 
 

@Diasporakatholik, @Stiller

Danke für Ihre Beiträge!
Ich bin etwas skeptisch, wenn man als Lösung die Annullierung von Ehen leichter machen will. Die Ehe hat bestanden, auch wenn man nachher sagt: Die war nicht gültig.
In Wirklichkeit geht es nur um relativ wenige Menschen, die nach einer Wiederverheiratung weiterhin am kirchlichen Leben voll teilnehmen und damit auch zur Kommunion gehen möchten.
Warum soll man sie zurückweisen, wenn sie nicht die Hauptschuld am Scheitern ihrer Ehe hatten?


2
 
 Gipsy 23. November 2013 

@ Stiller

Ich kenne auch geschiedene Wiederverheiratete, die einfach zur Kommunion gehen und dieses beglückend empfinden.
Und ich bin mir fast sicher, Gott lächelt voller Gnade.
----------------------------------
Voraussetzung, dass kein "Flurschaden" und kein unglücklicher Ehepartner und keine weinenden Kinder hinterlassen werden, denn dann lächelt Gott gewiss nicht.

Bei verantwortlichem und liebevollem Handeln aller Beteiligten ,könnte Gott auf krummen Wegen gerade schreiben.


3
 
 Steve Acker 22. November 2013 
 

Stiller

Wenn die erwähnten Wiederverheirateten zur Kommunion gehen und dabei glücklich sind,dann fragt man sich ja warum es noch irgendwelcher "Handreichungen" von oben bedarf. Vielleicht weil doch das Gewissen sagt, dass das nicht in Ordnung ist?
Es wird ständig von Barmherzigkeit geredet. Wer ist barmherzig mit dem verlassenen Ehepartner?
In der ganzen Diskussion wird ausser Acht gelassen, dass es ein Schutz für die Ehe ist, wenn die Kirche an der Unauflöslichkeit der Ehe festhält.
Denn wenn das Hintertürchen Scheidung und Wiederheirat offen steht, sinkt die Motivation an seiner Ehe zu arbeiten,
grade dann wenn es mal schwierig wird.
Ich erlebe in meinem Bekanntenkreis, wie Ehen. Es ist wirklich furchtbar wieviel Leid da entsteht.Und oft sind die Leut total unbedacht, nach dem Motto: Hauptsache er/sie ist weg. Dann wird alles wieder gut und dann such ich mir eine/n neuen.
Und dann kommt das böse Erwachen, weil das alles nicht so einfach ist.
Und die Hauptleidtragenden sind immer die Kinder.


4
 
  22. November 2013 
 

Überlegung 1

Sicherlich gibt es auch hier in Deutschland, genügend Ehen welche durch Traditonen geschlosen wurden. Eltern, Verwandte zwingen zur Ehe. (Ähnlich wie in Islam, Ehrenkodex). Haben diese Menschen keine Aussicht auf Heilung? Wer bestimmt, dass Sie das Kreuz, welches Sie nicht tragen können, bis zum bitteren Ende aushalten müssen?
Mich bewegt die Aussage von Papst Franziskus: Wichtiger als Riten ist die Anbetung!


2
 
 Stiller 22. November 2013 
 

@Diasporakatholik

Danke für die behutsamen und nachdenklich machenden Überlegungen!
Die Pastoral für Geschiedene und in Folge auch für geschiedene und standesamtlich Wiederverheiratete bedarf sicher der gewissenhaften Prüfung. Ich kenne Geschiedene, die sehr unglücklich waren in der Ehe und erst seit der Scheidung die Chance zum selbstständigen Leben haben. Nun sollen diese ihr Leben lang entweder alleine leben müssen oder aber von der hl. Eucharistie ausgeschlossen sein.
Ich kenne auch geschiedene Wiederverheiratete, die einfach zur Kommunion gehen und dieses beglückend empfinden.
Und ich bin mir fast sicher, Gott lächelt voller Gnade.


3
 
 Diasporakatholik 22. November 2013 
 

Zum Eheverständnis 3

Ähnlich ist es doch zumindest bei der ewigen Profess im Orden, oder?
Wenn nun der Priester oder Ordensangehörige seinen von der Gegenseite (Gott) absolut treu eingehaltenen Bund nicht mehr beibehalten möchte, gibt ihn (bzw. sie) doch die Kirche bzw. der Orden in der Regel heute frei und Er/sie darf dann auch die hl. Sakramente weiter empfangen, nicht wahr?
Und das, obwohl doch in diesem Fall nicht dem Partner (Gott) ein Vorwurf am Zerbrechen des Bundes gemacht werden kann sondern allenfalls dem Menschen?

Warum also im Falle der zerbrochenen Ehe rigoroser verfahren als im Fall des zerbrochenen Bundes mit Gott?


1
 
 Diasporakatholik 22. November 2013 
 

Zum Eheverständnis 2

Ist es nicht eine Überforderung des einfachen Menschen, hier den Maßstab Gottes anzulegen und mit göttlichem Maß messen zu wollen?

Statt Rigorismus empfehle ich der römisch-katholischen Kirche, den Gläubigen endlich in breiter Form und allgemeinverständlich, die Möglichkeiten der christlichen Eheannullierung durch die kirchlichen Gerichte aufzuzeigen.
Außerdem ist zu prüfen, ob und wie man diese sehr gewissenhaften aber auch die Menschen außerordentlich belastenden Verfahren vereinfachen könnte, ohne die Gewissenhaftigkeit und Verantwortung vor dem Hl. Sakrament der Ehe in Frage zu stellen.
Ich gebe zu bedenken, dass meines Wissens bei dem in gewisser Weise ebenfalls partnerschaftlichen Sakrament der Priesterweihe bzw. bei Ordensaustritt mittlerweile seitens der RKK durchaus "barmherzig" für den betroffenen Menschen verfahren wird.
Auch bei der Priesterweihe (und schon bei der Diakonenweihe?) geht der Betreffende einen Bund ein und zwar mit Gott selbst, der übrigens absolut treu ist


1
 
 Diasporakatholik 22. November 2013 
 

Zum Eheverständnis 1

Um die Diskussion hoffentlich etwas zu versachlichen:
Auch meiner Überzeugung nach ist eine vor Gott geschlossene Ehe ein Sakrament und an sich unauflöslich.
Es kommt aber vor, dass die eheliche Gemeinschaft letztlich durch Lieblosigkeit zerbricht.
Dafür müssen nicht, wie oft einfach behauptet wird, beide Partner (gleich) verantwortlich sein: wenn eine(r) nicht mehr will, kann der/die andere die Liebe nicht erzwingen.
Es kann so schlimm werden, dass sogar der/die Schuldlose die Trennung und sogar die weltliche Scheidung von sich aus aktiv betreiben muss, um nicht selbst Schaden zu nehmen. das vorzuwerfen, steht niemandem Außenstehenden ohne weiteres zu!
Es wird so schön gesagt, dass der schuldlose Partner als Abbild Gottes unbedingt weiter unverheiratet bleiben und so die Treue gegenüber dem Ex-Partner bewahren muss, um letzterem eine Rückkehr in die Ehe offenzuhalten.
Ja, Gott ist selbst gegenüber dem schuldigen Menschen so, aber wir sind halt nicht Gott sondern nur arme Sterbliche


1
 
 dominique 22. November 2013 
 

@Konrad Georg - das selbst eingebrockte Fundament

Das Fundament fliegt uns jetzt um die Ohren, weil jene, die sich nicht dran halten, den Mund aufmachen und laut sagen, was eben jahrhundertelang nicht laut gesagt (sondern verschwiegen wurde): wir halten uns nicht dran. Nicht aus Boshaftigkeit und Unernst, sondern allen Ernstes.
Das konsequente Sich-nicht-dran-Halten (nämlich die Trennung) wird eben nicht mehr in die Beichtstühle getragen oder schamhaft verschwiegen, sondern laut ausgesprochen und als menschlich nachvollziehbar und vertretbar formuliert. Dagegen hilft kein Zeitgeist- und Unmoral-Gewetter mehr, die Menschen sind entschlossen, zum Ernst ihrer Entscheidung zu stehen. Die Unernsten (die es sicher geben mag, aber das ist eine Minderheit) lasse ich mal außen vor, die werden auch nur vorgeschoben, um die Existenz der Ernsten zu verdrängen.


0
 
 Monfortaner 22. November 2013 
 

Sozialstaat Adé

Blenden wir die Inhalte für einen Moment aus und fragen nicht, ob Zuhlsdorf recht hat oder nicht. Stellen wir uns nur die Konsequenzen vor, die ein Ausstieg aus dem Steuersystem hätte.
Fakt ist, die Kirche verwendet einen großen Teil der Steuern für sozial-caritative Aufgaben; in Form von Krankenhäusern, Sozial und Pflegedienste ect.
Ohne Kirchensteuer müsste der Staat all das ohne Mehreinnahmen übernehmen, da die medizinische Versorgung primär Pflicht des Staates und nicht der Kirche ist. Hier kämen dann zu den Kosten die der Kirche anstehen zudem noch die Kosten für die Gebäude (Miete oder Neubau) hinzu.
Das alleine würde unseren Staatshaushalt vollkommen überlasten. Hinzu kommt auch noch, dass der Staat die Kirchensteuer nicht aus reiner Nächstenliebe einzieht, sondern, dass er sich das Einziehen gut bezahlen lässt.
Hier sehen wir dann auch Warum keine Partei nach der Wahl ernsthaft die Kirchensteuer abschaffen will.
Fazit: Ohne Kirchensteuer wäre der Staat Pleite.


1
 
 Konrad Georg 21. November 2013 
 

Es hilft alles nichts,

das Problem wiederverheiratete Geschiedene hat sich "die Kirche" selbst eingebrockt.

Hat in den letzten Jahrzehnten ein Pfarrer in einer Predigt darauf hingewiesen, daß jeder Geschlechtsakt außerhalb einer gültigen Ehe schwere Sünde ist?

Daß dieser vollständig sein muß?

Daß also alle anderen, nicht nur der zölibatär lebende Priester zu vollkommener Enthaltsamkeit verpflichtet ist.

Weil die Zweigeschlechtlichkeit nur den einen Zweck hat, Nachwuchs zu zeugen. Um diesen Zweck herum ist alles geordnet. Und der Blick unseres Schöpfers ist dabei auf das kommende Kind gerichtet, das in geordnete Verhältnisse hineingeboren werden soll. Dieses Recht hat es.
Das ist das logische Fundament und hat nichts mit Fundamentalismus zu tun.


3
 
 M.Teriete 21. November 2013 
 

Glaube statt Geld

Zynische Reduzierung der Kirche auf Geldsorgen, leider auf Kosten derer, die unter dem Ausschluß durch die Scheidung und Wiederverheiratung wirklich sehr im Glauben leiden und denen eine ernsthafte Auseinandersetzung der Kirche mit dem Thema helfen würde.


1
 
 Victor 21. November 2013 
 

Tote Kirche

Es ist kein Verdacht, sondern eine Tatsache, daß die weite Mehrzahl der Getauften keinen Bezug zur eigentlichen Kirche, ihren Sakramenten und Lehren hat.
Das betrifft neben den sog. Laien weite Teile der sog. Geistlichen.
Die Kirche in D ist tot- weitesthin.
Was sich aber als Kirche zeigt, ist Betrug und Selbstbetrug- weithin.


7
 
 Thomas59 21. November 2013 
 

Sakramente gegen Geld

Wenn die Bischöfe Katholiken von den Sakramenten ausschließen, nur weil diese die Kirchensteuer nicht zahlen, dann sagt das doch alles.
Dann verkommt auch das Ehesakrament zu einem Geschäft.


5
 
 purple 21. November 2013 
 

Stimmt schon

Weil jeder Kirchensteuerzahler, auch wenn er nicht aktiv ist, sich das Recht herausnimmt durch die Zahlung auch ein Mitbstmmungsreht über Inhalte zu haben.


6
 
 frajo 21. November 2013 

Nicht so sehr die Bischöfe

leben von der Kirchensteuer. Diese bekommen ihr Gehalt auch bei massenhaften Kirchenaustritten. Das Problem liegt aus meiner Sicht 1 bis 2 Ebenen tiefer. Diese beamteten Chargen fürchten schlicht um ihren Job, falls das Geld weniger reichlich fließt. Der Fall Limburg mag als Anschauungsbeispiel dienen. Leider stemmen sich die Bischöfe nur ungern gegen das bestehende System, da es ihnen dann gehen würde wie Exz. Mixa oder Exz. vdE in Limburg. Hier sehe ich den Kern des Problems.


6
 
 FJansen 21. November 2013 
 

Undifferenzierte Außensicht

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Die fraglichen Bischöfe ihre Positionen im Hinblick auf Kirchensteuereinnahmen abgefasst haben. Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass eine derartige Sichtweise aus den USA kommt...
Jedes Land hat seine eigenen kirchlichen Traditionen. Wesentliche Prägungen für Deutschland sind u.a. das 844 Jahre währende Konstrukt des Hl. Röm. Reichs Deutscher Nation, das teilweise sehr kleinräumige Nebeneinander von Protestanten und Katholiken seit 1517 sowie der Wesenszug der deutschen "Innerlichkeit", der unter anderem zu einem Gleichklang zwischen subjektivem Erleben und vorgegebenen Normen tendiert.
Die Bedeutung der Kirchensteuer sollte daher nicht überschätzt werden. Sie ist vorrangig legitimer Ausgleich für die Gebiets- und Machtverluste im Kontext der Säkularisierung des Jahres 1803. Über die interne Verwendung der Mittel mag man streiten, aber es wäre grundsätzlich falsch, die damit verbundenen Gestaltungsspielräume zur Disposition zu stellen.


1
 
 FJansen 20. November 2013 
 

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die fraglichen Kirchenvertreter ihre Anliegen formuliert haben, um möglichst viele Kirchensteuerzahler bei Laune zu halten. Das eine solche Einschätzung aus den USA kommt, wundert mich allerdings nicht... Jedes Land hat eigene kirchliche Traditionen. Einige Merkmale der Situation in Deutschland: 844 Jahre engster Verwobenheit von Kirche und Staat im Hl. Römischen Reich Deutscher Nation; seit 1517 relativ kleinräumiges Nebeneinander von Protestanten und Katholiken. Und nicht zuletzt das Wesen der deutschen "Innerlichkeit", das auf eine gewisse Stimmigkeit bzw. Harmonie zwischen dem persönlichem Empfinden und den gleichfalls hoch geachteten Prinzipien ausgerichtet ist. Diese Voraussetzungen prägen auch das heutige Kirchengeschehen. Die Kirchensteuer - als legitimer Ausgleich für enorme Gebietsverluste - hat damit nicht so viel zu tun. Sie bietet aber erhebliche Handlungsspielräume, über deren Ausgestaltung man sicher streiten kann.


2
 
 Bern2 20. November 2013 
 

2 Anmerkungen

@Theodor69
Ich muss Ihnen zustimmen, wie so oft. Wenn in anderen Ländern (vor allem in romanischen, aber auch z.B. in Fernost) die Leute oft fünfe gerade sein lassen, glaube ich nicht, dass alle es mit den kirchlichen Bestimmungen so super genau nehmen. Es ist "typisch deutsch" Regeln und Gesetze genau einzuhalten. Und dann stören sich die Leute eben daran und protestieren, und die Diskussion kommt in Gang.
Ich glaube auch, dass das Geld eine Rolle spielt. Aber wahrscheinlich nicht nur.

@QuintusNSachs
Dass in der orthodoxen Kirche eine zweite zivile Ehe nicht verboten ist, wissen Sie. Oder?


1
 
 Johann Martin 20. November 2013 
 

Der amerikanische Priester dürfte recht haben

Wie ich aus internen Diskussionen weiß, dürfte der amerikanische Priester mit seiner Vermutung richtig liegen. Das zeigt sich auch darin, dass in den "Diskussionsrunden" besonders die hauptamtlichen Laien im kirchlichen Dienst für die Kommunionausteilung an die "Wiederverheirateten" so nachdrücklich eintreten. Sie wissen ja, dass ihre Arbeitsplatz gefährtdet ist, wenn immer mehr "Wiederverheiratete" aus der Kirche austreten. Im übrigen weiß ich aus Erfahrung, dass der "Andrang" zum Kommunionempfang aus dem Kreis der "Wiederverheirateten" sehr gering ist. Von daher besteht meines Erachtens keine Notwendigkeit, von der 2000 Jahre gültigen Regelung über den Kommunionempfang (1. Kor 11, 29) abzuweichen.


10
 
 Ester 20. November 2013 
 

@ humb

das ist aber doch nicht korrekt wie sie argumentieren, natürlich hat man immer mal wieder was das 6te gebot angeht argumentiert, das ist halt das 6te und nicht das erste, Hauptsache die Leute halten sich an das erste!
Nur, wie Gott halt erklärt ist das eben ne verkehrte Haltung, weil Matt 5.19ff


2
 
 Ringelblume 20. November 2013 
 

Warum so negativ?

Mir gefällt der Grundtenor des Artikels nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Bischöfen nur um die Kirchensteuer geht. Vielmehr ist es eben typisch deutsch, dass man alles genau regeln möchte. Man möchte gerne die Legitimation der Kirche, damit man guten Gewissens die wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion zulassen kann. In anderen Ländern wird das mit Sicherheit auch gemacht, aber man hat nicht so große Probleme damit, dass man "gesetzeswidrig" handelt.


2
 
 Theodor69 20. November 2013 
 

@EinChrist

Ich wollte überhaupt nicht argumentieren, sondern wollte eine Antwort auf die Frage geben: Warum hat die Diskussion um die Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen gerade in Deutschland begonnen?
Dies ist eine interessante Frage, die man durchaus wertfrei versuchen kann zu beantworten. Immerhin lautet die Frage ja nicht: „Sollen wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen dürfen“ – dies kann man nicht wertfrei beantworten. Ich glaube einfach, dass in anderen Ländern/Kontinenten wiederverheiratete Geschiedene einfach zur Kommunion gehen und niemand stößt sich daran (ich sage nicht, dass das gut ist!). Darum glaube ich ist es woanders kaum ein Thema ist.


5
 
 humb 20. November 2013 
 

Deutschland und die Gesetze

Ich denke es ist nicht typisch deutsch, dass es die "Freiburger Regelung" gibt, sondern dass man sich in Deutschland so besonders darüber aufregt. In Rom werden die Gesetze gemacht und Deutschland macht man sich am meisten den Kopf darüber. In vielen anderen Ländern wird das Kirchenrecht wesentlich mehr als Zielvorgabe verstanden und man geht die Pastoral eher pragmatisch an.


2
 
 dominique 20. November 2013 
 

Die normative Kraft des Faktischen?

Läuft nicht schon seit geraumer Zeit eine Sinnverschiebung (oder Umdeutung) weg vom "bis dass der (äußere) Tod euch scheidet" hin zu "bis dass der (innere) Tod eurer faktischen Beziehung euch scheidet"?


3
 
 EinChrist 20. November 2013 
 

@Theodor69

Das ist kein Argument, dass Sie da bringen.

Wenn in Deutschland jeden Tag hunderte von Menschen über die rote Ampel fahren, ist das noch kein Grund, die Ampelregelung aufzuheben.
Es geht primär gar nicht darum, wie das jeder einzelne Mensch dann macht, denn da kann man nicht reinschauen und muss dies auch Gott überlassen.

Es geht aber sehr wohl darum, dass das Überfahren der roten Ampel nicht vom Bürgermeister, Stadtrat oder Bundeskanzlerin propagiert wird, geradezu noch gefordert wird. Analoges in der Kirche: wenn hier von Priester und Bischöfen geradezu noch aufgefordert wird, dies doch zu tun, und es sei OK usw.
Wenn ein Priester vor der Kommunionspendung sagt, dass die Kommunion nur für Katholiken im Stand der Gnade gespendet werden kann, dann ist das doch OK. Wer dann trotzdem geht: der muss es halt mit dem Herrn ausmachen und sich vor ihm verantworten!

Aber ein zielführender Aufruf in die andere Richtung von den Kirchenoberen ist falsch!


17
 
 Hausfrau und Mutter 20. November 2013 
 

wer heute hält sich daran?

Wenn ich in einer fremden Gemeinde bin, erhalte ich immer die Kommunion, sobald ich zur Kommunionbank schreite. Nie wurde ich gefragt: "bist Du/sind Sie getauft, zur ersten Kommunion gegangen, event. katholisch verheiratet und öffentlich geschieden und wieder öffentlich verheiratet?" Die Kinder werden häufig gefragt, ob sie bereits zur ersten Kommunion waren. Warum werden die Erwachsene nicht gefragt?

Wer kennt sie nicht, die geschiedene Wiederverheiratete, die doch zur Kommunion gehen? Oder die Evangelischen, die mit zur Kommunion gehen? Es wird doch weit und breit akzeptiert. Übrigens auch Ausgetretene erhalten die Kommunion.

Die Priester sagen nichts, fragen nicht, weil sie auch nicht auffallen möchten. Sonst nennt man sie Integristen. Da will man sich nicht mit dem Sohn (Ausgetreten) des Bürgermeister (wiederverheiratete Geschiedener) oder mit der Kindergartenleitern der Kath.-Kita (geschiedenen mittlerweile mit Lebenspartner lebend) oder sonst mit wem.

Also Ruhe bitte!


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 Theodor69 20. November 2013 
 

Wie ist das in anderen Ländern?

Geht ein typischer Brasilianer, der wiederverheiratete geschieden ist, nicht zur Kommunion? Kann mir vorstellen, dass es in vielen Ländern einfach kein Thema ist, weil man selbstverständlich auch als wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion geht und dies für niemanden ein Problem darstellt (möchte dies jetzt nicht werten). So wie in vielen Ländern Feinheiten zur Straßenverkehrsordnung nicht so wichtig sind, weil sich eh niemand dran hält.


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 Kathole 20. November 2013 
 

@Calimero: Art der Kirchenfinanzierung hat durchaus Auswirkung auf ökonomische Gewichtsverteilung

Keine andere Finanzierungsform der Kirche ist so abhängig von den "lauen Katholiken" oder "Kirchenfernen" wie das deutsche Kirchensteuersystem.

Hier zahlen nämlich alle beim staatlichen Standesamt als katholisch Gelisteten gleichermaßen ein, unabhängig von ihrer persönlichen Kirchenbindung oder Großherzigkeit, entsprechend dem zu versteuernden Einkommen bzw. der erhobenen Steuer des Staates. Damit bestimmt die statistische Zusammensetzung des katholisch gelisteten Steuerkollektivs die ökonomische Machtverteilung unter den Getauften.

Daraus folgt, daß schon die regelmäßigen Kirchgänger, die ja auch nicht einmal mehrheitlich zur Lehre der Kirche stehen, lediglich 10% Einfluß auf die Ziele derjenigen Bischöfe haben, die am ökonomischen "Status quo" der Kirche auf keinen Fall etwas geändert wissen wollen, schon lieber an der Lehre und sakramentalen Praxis.

Bei einem Spendensystem hingegen sind die treuen Katholiken überproportional stark an der Finanzierung beteiligt.


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 1Petr3-15 20. November 2013 
 

Die Kirche hat einen universalen Heilsauftrag

Es geht doch in der Frage nicht darum, Leute bei der Stange zu halten, damit die Einnahmen stimmen. Vielmehr geht es um die Frage, wie die Kirche ihrem Auftrag gerecht werden kann, die Frohbotschaft allen Menschen auszurichten. Es kann ihr nicht egal sein, wie es Geschieden-Wiederverheirateten geht. Was sind deren Freuden und Hoffnungen, Trauer und Ängste (GS 1), die die Kirche sich zu eigen machen muss? Wie kann sie zum Ausdruck bringen, dass sie sich mit diesen Menschen auf das Engste verbunden sieht?
Wer sich um die Menschen sorgt, folgt keinem Imageberater, sondern dem Auftrag Jesu!
Die Eucharistie, die Zeichen der Einheit sein soll, bietet Ansatzpunkte: "Herr ich bin nicht würdig, dass du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." Mehr muss nicht gesagt werden.


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 Kurti 20. November 2013 
 

Vielen deutschen Bischöfen geht es in erster Linie

um das Geld. Das sieht man nicht nur bei dem Thema, das hier angesprochen wird.
Warum sind sie denn so lahm bei Thema der Glaubenserneuerung. Da geschieht so gut wie nichts. Statt dessen wollen sie jeden und alle in der Kirche haben, damit ja die Kasse stimmt. Solange hier das Episkopat nicht erneuert wird und das schein mir erst zu gehen, wenn neue gläubige Bischöfe eingesetzt werden, wird sich kaum etwas ändern. Man braucht nur wieder sehen, was Kardinal Marx zum Thema Hölle gesagt hat. Am besten gleich sagen es kommt ohnehin jeder in den Himmel, dann braucht es aber auch keine Kirche und keine gut dotierten Bischöfe mehr.


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 bernhard_k 20. November 2013 
 

Geld

"Sein Vorschlag: Wenn die deutschen Bischöfe auf die Kirchensteuer verzichten würden, müssten sie keine inhaltlichen Zugeständnisse zugunsten ihrer Einkünfte machen." (Zitat)

Dann gäbe es (halt) weniger freiwillige Spenden. Man sollte hier, denke ich, das Geld aussen vor lassen.


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 QuintusNSachs 20. November 2013 
 

@ Calimero;

Und wie ist es dann mit Rußland, wo seit Jahrhunderten nur eine Konfession dominiert? Die sind an vielen Stellen wesentlich orthodoxer in der Lehre als die Deutsche Volkskatholen. Die können ja sehen, daß es im Ausland viel schöner und freier ist. Tun se abbe nich...


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 Kathole 20. November 2013 
 

@bernhard_k: Allgemeines Problem Eheverständnis und spezifischer Handlungsdruck Kirchensteuer

Der allgemeine Grund für ein Unverständnis der Nichtzulassung von Verheirateten in neuer Verbindung zur Kommunion liegt sicher, wie sie bemerken, in einem falschen Eheverständnis bei den meisten getauften Katholiken, und, wie man wohl hinzufügen darf, einem mangelhaften Verständnis der eucharistischen Realpräsenz des Herrn.

Nur gilt dies rund um den Globus, ganz besonders aber in allen durchsäkularisierten Gesellschaften. Dies erklärt jedoch nicht, warum die hektisch Fakten schaffen wollende aktuelle innerkirchliche Unruhe auf der Top-Ebene der Hierarchie ausgerechnet von Deutschland ausgegangen ist und nicht von anderen säkularisierten europäischen Ländern oder etwa von den USA, Kanada, Australien.

Bei dieser Frage trifft F. Zuhlsdorf mit seiner naheliegenden Antwort ins Schwarze: Die Eigendynamik des deutschen Kirchensteuersystems erzeugt bei den obersten Steuerherren, den Bischöfen, einen Handlungsdruck aus ökonomischem Selbsterhaltungstrieb, dem schwer zu widerstehen ist.


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 Calimero 20. November 2013 
 

Darum Deutschland:

Ich denke der dt. Sonderfall liegt darin begründet, dass über Jahrhunderte zwei gleichstarke Konfessionen dominieren. Da fragt sich jeder, warum soll bei uns nicht möglich sein, was beim Nachbarn gang und gäbe ist. Woraus sich naturgemäß eine verbreitetere Hinterfragung vieler lehramtlicher Bestimmungen ergibt.

Es kann natürlich sein, dass die dt. Bischöfe auf das Geld schielen. Aber die aus vielerlei Gründen sinnvolle Abschaffung der Kirchensteuer würde nichts ändern. Denn müsste sich die Kirche aus Spenden oder sonstigen Zuwendungen finanzieren, so konnten die Wiederverheirateten und deren Geistesgeschwister noch viel wirksamer den Geldhahn zudrehen.

Die bischöfliche "Anbetung des Geldes" würde mit der Abschaffung der Kirchensteuer unverändert fortbestehen.


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 flimnap 20. November 2013 
 

Warum nicht die "Kauf dich frei!"-App fürs iPhone?

Garantierte Barmherzigkeit für Zeitgenossen mit wenig Zeit!

Wir sind doch nicht blöd ...


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 bellis 20. November 2013 

Zeitgeist

Die meisten deutschen Bischöfe haben schon lange nicht mehr die sakramentale Ehe gelehrt, sondern durch ihr Schweigen den Zeitgeist über die ewige Wahrheit gestellt und die Fakten gefördert.Da sie offensichtlich auf die Anerkennung der deutschen "gesellschaftlichen Eliten", Medien und der "Funktionärskatholiken" angewiesen sind und nicht die Wahrheit, ob gelegen oder ungelegen, verkünden, entfernen sie sich immer weiter von der Verteidigung der sakramentalen Ehe. Nicht die Anpassung an einen irregeleiteten Zeitgeist, sondern die Hinführung zur Wahrheit ist das dringende Gebot der Stunde. Der Weg weg von Gott ist breit und alle "wiederverheirateten Geschiedenen" gehen diesen. Anstatt ihnen zu helfen, auf den schmalen Weg hin zu Gott zurückzukehren, sollen sie betrogen werden. Es ist eine Illusion, dass Menschen, die Gott nicht lieben, einen anderen Menschen lieben können, sie können nur gemeinsam "funktionieren", den anderen benutzen. Kardinal Bengsch hat die Wahrheit noch gelehrt.


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 girsberg74 20. November 2013 
 

Ein Blick von außen auf deutsche Befindlichkeiten kann sehr erfrischend sein!


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 flimnap 20. November 2013 
 

Wer Sakramente verkauft ...

kann es sich nicht leisten, seine Stammkundschaft gegen sich aufzubringen.

Ganz einfach.

Die aus Mitteln der Kirchensteuer finanzierten Empfehlungen der Managementberater beginnen, in der deutschen Katholischen Kirche Frucht zu tragen.

Meine Anregung: Ablässe gegen Geld! Ein erwiesenermaßen sehr profitables Geschäftsfeld ...


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 bernhard_k 20. November 2013 
 

Eheverständnis

Ich glaube viel eher, dass diese Diskussionen aufgrund eines falschen Eheverständnisses immer wieder entfacht werden.


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