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Belgien stimmt über Sterbehilfe für Minderjährige ab

13. Februar 2014 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
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Schon jetzt hat die Zahl der Menschen, die aktive Sterbehilfe in Anspruch nahmen, ein Rekordstand erreicht: Rund zwei Prozent aller gemeldeten Todesfälle


Brüssel (kath.net/KNA) Am Donnerstag stimmt Belgiens Abgeordnetenkammer über die gesetzliche Freigabe von aktiver Sterbehilfe für Minderjährige ab. Beobachter rechnen angesichts der Mehrheitsverhältnisse mit einer Zustimmung. Der Senat hatte das Vorhaben bereits Ende 2013 gebilligt; der Justizausschuss der Kammer schloss sich an. Belgien wäre weltweit das erste Land, das für aktive Sterbehilfe keine Altersgrenze mehr vorgibt. In den Niederlanden ist bislang Tötung auf Verlangen für Jugendliche über zwölf Jahren sowie für unheilbar kranke Neugeborene erlaubt.

2002 verabschiedete die belgische Abgeordnetenkammer das «Gesetz zur Euthanasie», das bislang nur für Volljährige galt. Demnach muss ein unheilbar kranker Patient im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte den Wunsch zu sterben «freiwillig, überlegt und wiederholt» geäußert haben. Zudem darf keine Hoffnung auf Linderung bestehen, und die Krankheit muss ein Weiterleben für den Kranken «körperlich oder psychisch unerträglich» machen. Mit der Ausweitung des Gesetzes sollen künftig auch Minderjährige unter diesen Umständen aktive Sterbehilfe erhalten können. Zudem muss der Wunsch des Kindes durch mehrere Experten bestätigt werden; die Eltern müssen die Entscheidung bewilligen.


Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andre-Joseph Leonard, kritisierte zuletzt, die geplante Gesetzeserweiterung untergrabe die «lebenswichtige Solidarität von allen Bürgern mit leidenden Menschen». Es sei nicht nachvollziehbar, dass Minderjährige aus zivilrechtlichen Gründen weder heiraten noch ein Haus kaufen könnten, ihnen aber bei einer Entscheidung über Leben oder Tod ein entsprechendes Urteilsvermögen zugetraut werde. Statt aktive Sterbehilfe zu erweitern, solle die Gesellschaft überlegen, wie Schwerkranke durch das öffentliche Gesundheitswesen besser aufgefangen werden könnten. Für vergangenen Donnerstag hatte er die Belgier zu einem Gebets- und Fastentag gegen das geplante Gesetz auf.

Auch der Europarat sprach sich gegen Sterbehilfe für Minderjährige aus. Die Meinung, ein Leben könne lebensunwürdig werden, rüttele am Fundament jeder zivilisierten Gesellschaft, so die Begründung. Es sei ein Irrtum zu glauben, dass auch ein Kind mit klarem Bewusstsein seine Zustimmung zu Sterbehilfe geben und die komplexen Folgen einer derartigen Entscheidung verstehen könne. 2012 wurde in Belgien mit 1.432 Menschen, die aktive Sterbehilfe in Anspruch nahmen, ein Rekordstand erreicht. Diese machten rund zwei Prozent aller gemeldeten Todesfälle aus.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 PBaldauf 15. Februar 2014 
 

Heilige Jungfrau von Banneux

Heilige Muttergottes von Banneux, schütze Belgien, bitte für Belgien, segne Belgien

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


0
 
 waghäusler 13. Februar 2014 
 

Wir schaffen uns eine Kultur des Todes

Zuerst waren es Verhütungsmittel.
Dann die Abtreibungen.Nun ist man drauf und dran die Sterbehilfe salonfähig zu machen.
Was kommt als nächstens?
Sterbehilfe für alte Rentner,
die ja "zu nichts mehr zu gebrauchen sind" und nur der Rentenkasse lästig?
Arme, die den Krankenkassen nur noch zu teuer sind?
Arbeitslose,um die Kassen zu entlasten?

Nur die,die dem Staat noch dienlich
sind(weil sie anstatt zu kosten,Geld einspülen) werden am Leben gelassen.

Heute wird man noch darüber Lachen,aber wer weis schon was Morgen ist.


3
 
 girsberg74 13. Februar 2014 
 

@ Diasporakatholik
„Was haben wir … gelernt?“
@ Thomas71
„ … Welle der Empörung wäre die Folge …“


Bei Vergleichen mit den Gräueltaten des 3. Reiches kommt als ein Vermeidungsreflex oft Empörung auf, das ist logisch aber nur heiße Luft.

Es kommt nicht darauf an, wer etwas tut, auch die Zahl nicht, sondern was getan wird. Allemale wird getötet, absichtlich. In den Niederlanden, in Belgien, so auch bei den Nazis lautet(e) die Rechtfertigung: „Das ist doch kein Leben (mehr).“

Die bei den Nazis Getöteten hatten nicht den Wunsch, getötet zu werden; in den Niederlanden sind aber auch schon viele ohne ihr Wissen und Wollen getötet worden. Und manche in NL, die zugestimmt hatten, taten das auf subtilen Druck. In Belgien wurden schon Tötungen gegen die Überlassung von Organen gerechtfertigt.

Wo ist der Unterschied, ob ein Staat tötet oder ob er das seinen Bürgern erlaubt, wenn sie nur einen Spezialisten einschalten? Es muss einzig vermittelbar sein: Das ist doch kein Leben mehr.“


4
 
 girsberg74 13. Februar 2014 
 

„Alternative“ – hier ein Fehlbegriff!

@ Diasporakatholik
„Was die katholische Kirche aktiv tun könnte....“

Hospizarbeit ist eine Querschnittsaufgabe. Sie zu fördern ist immer notwendig und richtig, das gilt auch für Hospize, insofern stimme ich Ihrem Beitrag voll zu, doch nicht als „Alternative zu Euthanasie“.

Die Rede von Hospiz als einer Alternative zu Euthanasie ist leider weit verbreitet, auch unter Ärzten, Hospizlern, sogar Bischöfen (Veranstaltung in Fulda, November 2008). Diese Rede klingt gut, sie ist aber falsch und gefährlich.

Unter einer Alternative versteht man immer eine Auswahl von zwei Möglichkeiten für eventuelle Maßnahmen, es geht also um ein „Entweder / oder“. Das hat zur logischen Folge, dass, wenn Hospiz nicht ausreichend verfügbar ist, dieser Mangel Euthanasie rechtfertigt.


4
 
 Diasporakatholik 13. Februar 2014 
 

Was haben wir aus der Geschichte gelernt?

Vor rd. 80 Jahren wurde hier in D von großen Teilen der Bevölkerung den Nazis zugejubelt und zugestimmt.
Gegen die Greuel wurde nur wenig unternommen - war auch (lebens-)gefährlich.
U.a. wurden von ihnen mehr als 100000 Geisteskranke auch Kinder unter dem wohlklingenden Namen "Euthanasie" umgebracht.
Erst jetzt werden gerade auch diese Verbrechen - im Gegensatz zum Holocaust - einer größeren Öffentlichkeit publik gemacht.
Fast jeder ist darüber betroffen , manche sogar empört...

Aber, so muß man fragen, was haben wir Deutsche des Jahres 2014 daraus für unsere Gegenwart gelernt, wenn jetzt wieder sog. "Tötung auf Verlangen" in unheilbaren Fällen öffentlich diskutiert und lt. angeblicher Meinungsumfrage von 66% der Deutschen gut geheißen wird???

sich über die Fehler und Verbrechen der Vergangenheit aufzuregen ist wohlfeil und kostet kaum Mut, zumal die damaligen Täter und Täterinnen fast alle tot sind - auf das Heute kommt es an.

Widerstehen dem unseligen Zeitgeist!


6
 
 Paddel 13. Februar 2014 

Festessen

Diese Scheinheiligkeit: "freiwillig"!?!

Eltern, die sich für ihr behindertes Kind entscheiden geraten hier massiv unter öffentlichen Druck und müssen sich rechtfertigen, weil sie einen "unnützen Esser" groß ziehen. Ja, solche Eltern belasten mit ihrem Kind unsere Gesellschaft. Das Kind bekommt diese Antistimmung doch auch zu spüren. Unter solch einem Druck kommt dann der "freiwillige Wunsch" zu Stande.
Die Kirchen haben laut "Die Tagespost" Mahnwachen veranstaltet und auch den o.zitierten Gebets- und Fasttag. Laut "Die Tagespost" hat am selben Tag die Sozialistische Partei in der Stadt Huy zu einem demonstrativen Festessen!(sic!) eingeladen. Als Protest gegen die Einflussnahme der Kirche und für das Gesetz.


6
 
  13. Februar 2014 
 

Und wenn man diese Zustände mit der Euthanasie im 3. Reich vergleichen würde? Eine Welle der Empörung wäre die Folge; scheinbar fallen die Menschen immer wieder auf den Teufel herein; der ihnen ganz human "Erlösung" vorgaukelt.


5
 
  13. Februar 2014 
 

Es ist einfacher und billiger depressive Menschen umzubringen

als sie zu behandeln.
Die Wegwerfgesellschaft in Belgien denkt man halt ganz marktwirtschaftlich.


8
 
 Cosinus 13. Februar 2014 
 

Durch Linke und Liberale kommt

es zu einer Wieberbelebung des NS-Gedankengutes.


8
 
 Diasporakatholik 13. Februar 2014 
 

Was die katholische Kirche aktiv tun könnte....

Die katholische Kirche sollte nicht allein gegen solche Gesetze protestieren sondern als Alternative zur Euthanasie unbedingt KIRCHLICHE HOSPIZE gründen, einrichten und unterhalten.

Wäre allemal besser, als Verlage mit zweifelhaftem Angebot wie Weltbild mit Millionen Kirchensteuermitteln zu subventionieren.

Zudem ein starker Schritt zur Entweltlichung hin.


8
 
 dominique 13. Februar 2014 
 

Die geistige Versteppung und Verwüstung Europas

schreitet voran.


7
 

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