Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Kardinal Marx: «Nicht das letzte Wort»

4. März 2014 in Interview, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Münchner Kardinal im Interview: Das Sozialpapier «ist ein Impuls, der zu Diskussion und Widerspruch auffordert». Von Ludwig Ring-Eifel (KNA)


München (kath.net/KNA) Der Münchner Kardinal Reinhard Marx (Foto) hat das am Freitag veröffentlichte Sozialpapier der beiden großen Kirchen in Deutschland verteidigt. Das Dokument «Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft» hatte neben Zustimmung auch den Vorwurf der «Profillosigkeit» hervorgerufen. «Es wäre doch verwunderlich, wenn die Kirchen auf die komplizierten Fragen unserer Zeit schnelle und einfache Antworten hätten», sagte Marx in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag in München.

KNA: Herr Kardinal, was sind die programmatischen Kern-Aussagen des Papiers? Beim ersten Lesen wirkt der Text profilloser als die früheren sogenannten kirchlichen «Sozialworte».

Marx: Wirtschaftlich geht es uns in Deutschland derzeit ganz gut. Deshalb steht der Text im Zwiespalt, unsere Situation nicht schlechtzureden, aber den Finger in die Wunden zu legen, die es ja tatsächlich auch gibt. Die Kirchen versuchen, den Blick über den Tag hinaus zu richten. Bei den Finanzmärkten heißt das: Es müssen weiterhin Konsequenzen aus der Krise gezogen werden, die Probleme haben sich ja nicht in Luft aufgelöst. Und bei den Staatsfinanzen bedeutet das: Man kann bei guter Konjunktur nicht immer höhere Ausgaben machen, sondern muss einen generationengerechten Haushalt aufstellen.


KNA: Warum hat es so lange gedauert, die gemeinsame Sozialinitiative zu formulieren? Und ist das Ergebnis nicht ein wenig mager für einen
so langen Beratungsprozess?

Marx: Es wäre doch verwunderlich, wenn die Kirchen auf die komplizierten Fragen unserer Zeit schnelle und einfache Antworten hätten. Natürlich gibt es unterschiedliche Sichtweisen, die man unter einen Hut bringen muss. Sicher liest man deshalb an einigen Stellen auch den Kompromisscharakter des Textes heraus. Aber es ist gar nicht schlimm, dass wir zu vielen Fragen keine endgültigen Antworten geben. Denn der Text soll ja zu einer Diskussion anregen. Die Kirchen haben nicht das letzte Wort gesprochen. Wir wollen vielmehr, dass sich viele an unserem Ringen um eine gerechte Gesellschaft beteiligen. Die zivilgesellschaftliche Debatte ist ein wichtiger Faktor der Demokratie.

KNA: Wie muss man sich den Konsultationsprozess vorstellen, der zu diesem Text geführt hat? Gab es ein Ringen um bestimmte Passagen?

Marx: Es gab bislang gerade keinen Konsultationsprozess. Viele haben uns dafür auch kritisiert. Aber die EKD und die deutschen Bischöfe waren sich einig, dass sich ein Konsultationsprozess, wie wir ihn in den 90er Jahren hatten, nicht so einfach wiederholen lässt. Das Gemeinsame Wort von 1997 hat bis heute Gültigkeit, und das wollen wir nicht relativieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass es bislang keine Diskussion gegeben hätte. Bei den gesellschaftlichen Zielen gibt es in den Kirchen und zwischen den Kirchen eine hohe Übereinstimmung. Allerdings kann man über die Wege dorthin trefflich streiten. Deshalb müssen Sie sich die Entstehung des Textes als Diskussionsprozess vorstellen. Doch bei allen Unterschieden war uns in diesem Prozess wichtig, das Einende herauszustellen und als Christen unsere gemeinsame Verantwortung für die Gesellschaft wahrzunehmen.

KNA: In welche Debatte soll der Text nun einmünden?

Marx: Der Text ist ein Impuls, der zu Diskussion und Widerspruch auffordert. Wir hoffen auf viele Beiträge aus der Politik, von Gewerkschaften und Arbeitgebern und natürlich aus den kirchlichen Verbänden und Gruppierungen. So soll ein Dialog entstehen. Die Kirchen haben nicht die besseren politischen Lösungen, sondern wir wollen - ganz im Sinne des Gemeinsamen Wortes von 1997 – Politik möglich machen. Dabei setzen wir heute auch auf eine Diskussion im Internet. Auf einer Homepage kann die «Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft» diskutiert und kommentiert werden. Das alles soll dann in einen großen Kongress einfließen, auf dem wir im Sommer in Berlin die Thesen auch mit Politikern und Fachleuten erörtern. Aber es wäre auch gut, wenn etwa Verbände und Akademien Veranstaltungen dazu machen könnten.

KNA: Was folgt denn jetzt konkret aus der Initiative der Kirchen - etwa für die Euro-Rettung oder für die Debatte um den gesetzlichen Mindestlohn?

Marx: Der spezielle Blick der Kirchen richtet sich vor allem auf die an den Rand Gedrängten, deren Belange allzu schnell vergessen werden. Deshalb ist es uns wichtig, dass ein Mindestlohn zwar ein geeignetes Mittel sein kann, um den Auswüchsen unregulierter Arbeitsmärkte entgegenzutreten, aber der Mindestlohn löst nicht alle Probleme. Wir müssen Wege finden, wie wir möglichst viele am Erwerbsleben beteiligen und ihnen dadurch Chancen eröffnen. Die Kirchen wollen also vor allem ethische Richtweisungen geben, aber sie können und wollen nicht auf Heller und Pfennig die richtige Höhe eines Mindestlohnes beziffern. Das gilt ebenso für die hochkomplexe Gemengelage der Euro-Rettung: Wir betonen, dass Solidarität und Eigenverantwortung untrennbar zusammengehören. Für die Gestaltung einer europäischen Ordnung braucht es beides. Grundsätzlich gilt: Die europäische Einigung darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Randolf 5. März 2014 
 

Unnötig

Das Papier ist unnötig. Es bringt nichts Neues. wie denn auch ? Auf Sozialenzykliken kann verwiesen werden.


0
 
 Kant 4. März 2014 

Triviale Political Correctness – ein Schande!

Dieses „Hirten-Wort“ ist teils eine Trivialität und teils eine Schande. In einem Kapitel wird uns erklärt, warum es zur Staatsverschuldung gekommen ist, was daran schlecht ist, und daß es es doch schön wäre, man würde etwas dagegen tun. Peinlich trivial! Und das Papier ist eine Schande, wenn man sich bewußt macht, welche Themen fehlen: Scheidungsmentalität und die Folgen für die menschliche Person besonders die Kinder, Verhütungsmentalität und die Folgen für die Demographie, Abtreibung besonders die Spätabtreibung, Ehe und Adoptionsrecht für Homosexuelle. Liebe Bischöfe, Sie sollten sich schämen! Während es unbezahlte christliche Laien gibt, die ihren Kopf hinhalten, um in den Medien gegen die vorherrschende „Zivilisation des Todes“ zu kämpfen, finanzieren Sie mit der Kirchensteuer hochdotierte Gelehrte, die solche trivialen und political correcten Texte produzieren. Was wird der Herr mit diesen Knechten tun, wenn er wiederkommt?


3
 
 Antigone 4. März 2014 
 

Lieber PBaldauf,

ich bin sonst, anders als alle anderen, nicht so ein Fan von Ihren Gedichten. Aber hier sprechen Sie mir aus der Seele.


0
 
 PBaldauf 4. März 2014 
 

kleiner tippfehler

bevor, in Eile, ich's vergess':
Bei 'spricht sich': fehlt ein kleines s

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


1
 
 PBaldauf 4. März 2014 
 

Der Kardinal steht auf der Matte
und hängt sogleich sie hoch, die Latte:
‘Gerechter Gesellschaft‘ das ‘Ringen‘ gilt
- Hier MARXens KARL, posthum, nicht schilt -
So weit, so schön und kompatibel
Mit EKD-Sozialwort-BIBEL

Wie unterschiedlich ist’s jedoch bestellt
Für Reiche, Arme auf der Welt:

Republik der Abkassierer
- Auf anderer Seite: Die Verlierer -
800 mehr! Für die Diäten!
- Hartz IV, den Antrag nicht verspäten -
Plündern: Selbstbedienungsladen!
- Kein Geld: Für ‘Zeitung‘, Wannen-Baden -
Manch Reicher: Schöne Worte spricht
Der Arme: Grün-Zweig nicht in Sicht
Manch Geistlicher, so hoch entlohnt
Wie man‘s ‘bei Fürsten‘ sonst gewohnt:
Aus dieser Höhe spricht sich‘ schon
recht entspannt vom Mindestlohn

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


3
 
 carl eugen 4. März 2014 

Lieber @Suarez!

Zitat:"Ist die EKD noch im Christentum verwurzelt?"
Ich gebe darauf ein kurze Antwort, da ich ursprünglich aus dem evangelischen Milieu stamme: NEIN!


9
 
 chriseeb74 4. März 2014 
 

Man bekommt mit der EKD...

nur noch lauwarmen Kaffee zusammengeschrieben. Weitere Übereinstimmungen sehe ich nicht mehr.
M.E. sollten sich beide erstmal wieder um den eigenen "Laden" kümmern bevor sie wieder einmal sinnlose Papiere vom Stapel lassen.


9
 
 Suarez 4. März 2014 

Ist die EKD noch im Christentum verwurzelt?

Oder hat man sich in der EKD nicht schon längst einem neuformulierten Heidentum unter christlichem Anstrich zugewandt? Vieles, was heute in der EKD propagiert wird, hat mit christlichem Glauben nichts mehr zu tun, sondern ist nichts weiter als politisches Engagement unter dem Dach einer Institution, die man für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert. Wo der freie Wechsel von Parteiposten zu Kirchenamt permanent vollzogen wird, etabliert sich eine Funktionärsmentalität, die allein dem Bürokratismus verpflichtet ist und sich um soziale Anliegen nur insoweit kümmert, solange sie mit den politischen Interessen zu verbinden sind.


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marx

  1. US-Bischof Strickland: "Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er sollte zurücktreten"!
  2. Kardinal Marx und die Anbiederung an die Münchner Gay-Community
  3. Der Angriff von Marx auf die Lebensform von Jesu
  4. 'Bruder Marx', bleib in München!
  5. Rundumschlag statt geistige Auseinandersetzung
  6. Marx-Kurs in München: Erstmals mehr als 10.000 Kirchenaustritte in 1 Jahr
  7. Marx-Bätzing-Kurs: Neuer Rekord an Kirchenaustritten in Deutschland!
  8. DBK: Marx steht für Wahl des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung!
  9. Kriminologe Pfeiffer: Kardinal Marx soll zurücktreten!
  10. 'Ihre monatlichen Bezüge aus Steuermitteln sollen ja beachtlich sein'







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz