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Pfarrer fordert: Die Kirchensteuer stufenweise abschaffen

30. April 2014 in Aktuelles, 40 Lesermeinungen
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Evangelischer Pfarrer Jochen Teuffel: Die Kirchensteuer widerspricht Evangelium und lutherischen Bekenntnissen - Nach Ansicht Teuffels würde eine ärmere Kirche auch weniger Projekte fördern, die umstritten sind


Bonn (kath.net/idea) Für eine stufenweise Abschaffung der Kirchensteuer plädiert der bayerische evangelische Pfarrer Jochen Teuffel (Vöhringen/Kreis Neu-Ulm). Diese Steuer widerspreche dem Evangelium und den Bekenntnissen der lutherischen Kirche, denn sie sei eine Zwangsabgabe. Lutheraner wüssten aber, dass innerhalb der Kirche keine Zwangsverhältnisse herrschen dürften. „Da gilt die Freiheit eines Christenmenschen“, sagte der Theologe in einem Interview mit der Beilage „Christ und Welt“ (Bonn) in der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Teuffel sorgte für Aufsehen, weil er – entgegen den kirchlichen Vorschriften – am 2. März einer aus der Kirche ausgetretenen Frau im Gottesdienst das Abendmahl gereicht hatte. Sie machte jedoch klar, dass sie am Glauben festhält und künftig die Kirchengemeinde durch einen der Kirchensteuer entsprechenden Betrag freiwillig unterstützen wird. Teuffel beantragte nach dem Vorgang ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst. Wie er weiter sagte, haben Steuern ihren legitimen Ort im Staat, aber nicht in der Kirche. Teuffel: „Die Bibel und die lutherischen Bekenntnisse verbieten es, den Empfang des Abendmahls an eine Leistung wie die Kirchensteuerzahlung zu binden.“ Die „Leitlinien kirchlichen Lebens“ der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) forderten aber genau dies.


Finanziell ärmere Kirche wäre reicher am Evangelium

Teuffel räumt ein, dass die Kirche ohne die Steuereinnahmen finanzielle Einbußen hätte: „Wir müssten bestimmte Strukturen zurücknehmen. Aber wir würden inhaltlich gewinnen.“ Die Kirche werde „reicher am Evangelium“.

Geistliche gerieten mitunter in Versuchung, ihr Amt nicht als Dienst, sondern als Besitz zu betrachten: „Wären die zugesicherten Lebensverhältnisse bescheidener, wäre die persönliche Motivation stärker gefragt.“

Nach Ansicht Teuffels würde eine ärmere Kirche auch weniger Projekte fördern, die umstritten sind: „Kirchliche Kampagnen, die in ihrem Anspruch nicht dem Evangelium nahekommen, wären wohl ohne Kirchensteuern kaum möglich.“

Teuffel, der früher ehrenamtlich Pfarrer war, hat nach eigenen Angaben im Dezember auf eine Höherstufung in der Beamtenbesoldung verzichtet. Wenn seine Gemeinde ihn nicht mehr finanzieren könnte, würde er nach eigenen Worten ins Ehrenamt zurückkehren: „Paulus war ja auch nicht abgesichert wie ein Oberkirchenrat, sondern lebte als freiberuflicher Zeltmacher.“


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Lesermeinungen

 Der Nürnberger 5. Mai 2014 

Ach, elmar69

Ich verweise mal auf die beiden Beiträge von Diadochus vom 01.05.2014, "Heißes Eisen" und "Freiheit". Dem kann ich mich nur voll anschließen. Daß so manches dann vielleicht nicht mehr von der Kirche finanziert werden könnte, stimmt mich insofern traurig, als daß es dann Aktivitäten sind, die die Säkularregierung gerne auf die Kirchen abwälzt. Auf Organisationen wie WiSiKi und ZDK kann ich gerne verzichten, die können eh nur rumnölen.


1
 
 Kostadinov 5. Mai 2014 

@Liberaler

wie funktioniert das in der Schweiz, wenn man mit der Kirchensteuer nicht mehr die Kampagnen gegen Bischof Huonder (z.B. durch das Züricher Pfarrblatt Forum) sponsern will?
Danke für die Auskunft!


0
 
 elmar69 5. Mai 2014 
 

Massendemos

Wie soll der Kirchensteuereinzug Massendemos verhindern?

Es liegt wohl ehr an den "Massen", dass sie nicht demonstrieren möchten.


1
 
 elmar69 5. Mai 2014 
 

Norwegen

In Norwegen ist die ehemalige Staatskirche noch mindestens so stark mit dem Staat verbunden wie in Deutschland, wo es mindestens seit der Weimarer Verfassung keine Staatsreligion mehr gibt.


0
 
 Der Nürnberger 5. Mai 2014 

@elmar69

Wo liegt es denn dann?
Ich erinnere an Norwegen, wo sich Kirche und Staat auf eine Trennung besonnen haben. Die dortige Kirche, wenn ich es richtig hinbekomme, dort die Evangelische Kirche, sieht sich als Gewinner. Es geht um eine strikte Trennung von Staat und Kirche. Die Kirchensteuer in Deutschland, so auch der Vorsitzende der DBK, Kardinal Marx, erleichtert lediglich die Finanzplanung.
Ich bleibe dabei: schnellstmögliche Trennung. Die Regierung hat doch bloß Angst, daß die Kirchen ihre Stimme WIRKSAM erheben. Beispiel: Stellt euch mal vor, gegen Abtreibung, für den Schutz der Familie etc. gingen 1 Mio. Menschen auf die Straße. Vielleicht sogar regelmäßig. Wir alle könnten unserer Stimme wesentlich mehr Gewicht verleihen. Auf Gremien, wie WiSiKi und ZDK, kann ich verzichten. Was anderes als rumnölen können die eh nicht.


2
 
 elmar69 5. Mai 2014 
 

Spendenverteilung

Naturgemäß wird der Großteil der Spenden an die Ortsgemeinden fließen.

Von diesen Einnahmen wird ein nicht unbedeutender Teil an die Bistums-Kassen abgegeben werden müssen, um die allgemeinen Ausgaben zu finanzieren und ärmere Gemeinden zu unterstützen.

Aus diesem Topf wird dann auch DBK und ZdK etc. finanziert.

Das Problem liegt woanders.


0
 
 Der Nürnberger 3. Mai 2014 

Zur Entweltlichung

Man könnte es sicherlich schrittweise und zügig hinbekommen. In ein finanzielles Desaster würden wir bestimmt nicht stürzen, da es vielleicht dann sogar mehr großzügige Spender geben würde. Ich denke, die Säkularregierung möchte diese Trennung eher weniger, geht ihr doch damit erheblicher Einfluß auf die Kirche verloren. Ich bleibe dabei: die RKK würde dabei nur gewinnen. An Macht, an Glaubwürdigkeit, an Gläubigen.


4
 
 Steve Acker 3. Mai 2014 
 

Entweltlichung - Schritt für Schritt

man wird sicherlich nicht auf einen Schlag die Kirchensteuer abschaffen können.
Aber die Kirche muss sich darauf besinnen,
was ihre Kernaufgabe ist, und dann alles
was damit nichts zu tun hat, und dem auch nicht förderlich ist, nach und nach abbauen. Das Thema Weltbild löst sich offenbar auf nicht gewollte, harte und kostspielige Art.
Vor ein paar Monaten kam das Thema mit dem Medienpreis hoch, den die Gewinnerin dann einer Pro-Abtreibungsorganisation spendete.
Was muss die kath.Kirche einen Medienpreis ausloben?
Und so müsste man nach und nach all diese überflüssigen Dinge abbauen.
Da wäre schon sehr viel erreicht.


4
 
 Pisa 2. Mai 2014 

Unflexibel und nicht zielführend

Die Kirchensteuer in Deutschland ist unflexibel und nicht zielführend. Denn Katholiken und Protestanten an der Basis können nicht durch Spenden gezielt das fördern, zu dem sie stehen. Vielmehr fließt das Geld zentralistisch in einen Verwaltungsmoloch, der selbst erheblich Geld verschlingt und dann das Geld gieskannenartig verteilt, zum Teil in abstruse Aktionen. Ich möchte zum Beispiel an unsere Schwesterkirche, die EKD verweisen, wo mit dem Geld ein Werbespot über Herren- und Damentoiletten finanziert wurde. Ähnlich abstruses wird sich im Rahmen des ZdK bestimmt auch bei uns finden.
Conclusio: nach einer Abschaffung könnte ich gezielt das fördern, hinter dem ich auch stehe. Das heißt: meine eigene Gemeinde, sinnvolle Einrichtungen der Caritas sowie Missions- und Neuevangelisationsmaßnahmen. Wegfallen würden ZdK Ringelpietz und antikatholische Angelegenheiten.


4
 
 bellis 1. Mai 2014 

Ausgabe der Kirchensteuer

Für viele antikatholische usgaben möchte ich keinen Cent abgeben.


5
 
 Diadochus 1. Mai 2014 
 

Freiheit

Bei der Kirchensteuer geht es nicht nur um Geld, sondern um Freiheit. Die Kirche ist durch den staatlichen Steuereinzug vom Staat abhängig und somit unfrei. Die Kirche ist damit erpressbar und nicht mehr frei im Denken. Das hat sie aus Angst um die Pfründe schon oft daran gehindert, vehement für die Wahrheit einzutreten. Bei der Abtreibungsfrage oder der Sterbehilfe ist die Kirche sehr ruhig, wo sie dagegen ins Horn von Jericho blasen müsste. Der Staat bekommt für seinen Dienst des Steuereinzugs eine gefügige Kirche, die dem Staat nicht in die Quere kommt. Das ist ein schlechtes Tauschgeschäft. Die Freiheit verkommt da zu einer reinen Floskel. Das Reichskonkordat von 1933, speedy, ist nach wie vor gültig. Es wurde bis jetzt von keiner Vertragspartei aufgekündigt. Der Kirche wurden im Konkordat umfangreiche Rechte zugesichert. Dafür hat die Kirche das NS-Regime vor aller Welt als legitimen Rechtsstaat anerkannt, auch ein schöner Tausch. Eine Differenzierung ist hier nötig.


7
 
 Liberaler 1. Mai 2014 
 

zu Ulrich Motte

Dank für die Präzisierung - ja in der Schweiz sind Kirchenfragen kantonal geregelt. Und nach neuerer höchster Rechtsprechung kann man katholisch sein und keine Kirchensteuer zahlen, indem man sich beim Bistum registrieren lässt und den Soidaritätsfonds des Bistums unterstützt.

JA - Das machen aber bislang nur ein paar hundert Leute!

Faktisch liegt die Macht und Entscheidungsgewalt mit kantonalen Nuancen bei den kirchensteuerfinanzierten öffentlich rechtlichen Körperschaften. Sie stellen das Personal an, das an vielen Orten die Feier der Sakramente verhindert, und solidarisieren sich mit diesen kirchlich Distanzierten gegen Bischöfe und die Weltkirche (vgl. den tragischen Fall Röschenz). Und mit den Kirchensteuern werden Kirchenzeitungen finanziert, die systematisch Hirtenwörter verschweigen etc. und viel antikirchliche Propaganda verbreiten.

Daher: Jeder Austritt hilft! Jeder Austritt ist ein SChritt in die richtige Richtung!

Ist es Zufall, wenn P Kleiber SJ von "Schisma" spricht?


7
 
 Der Nürnberger 1. Mai 2014 

Ich bin auch der Meinung: Entweltlichung

Zugegeben, der Kirchensteuer-Einzug ist schon was bequemes für alle. Die Organisation Kirche bekommt die Finanzmittel automatisch geliefert, der Gläubige braucht sich nicht mehr drum kümmern. Ob er noch was zusätzlich spendet, bleibt ihm anheimgestellt. Ich bin der Meinung, daß die Kirchensteuer in ihrer derzeitigen Form abgeschafft wird. Natürlich werden dann auch gewisse Privilegien der Säkularregierung dahingehen, die dann natürlich beendet werden müssten. Ich denke da z. B. an Polizeiseelsorger. Die können dann eben nicht mehr von der Kirche gestellt werden. Davon abgesehen, daß jeder Polizeibeamte in einer Pfarrei wohnt, es also an seinem Wohnsitz einen Seelsorger gibt. Wozu also dann Sonderseelsorge. Bei einer Entweltlichung sehe ich als "Gewinner" die Kirchen. Also liebe Politiker, immer wieder gerne: fordert nur die Trennung von Kirche und Staat. Ihr schneidet euch ins eigene Fleisch.


3
 
 Ulrich Motte 1. Mai 2014 
 

Genauer gesagt:

In Kantonen der Schweiz ist die Kirchensteuer keine Steuer, weil sie auch für Angehörige von Kirchensteuerkirchen freiwillig ist.


2
 
 Ulrich Motte 1. Mai 2014 
 

In der Schweiz gibt es

keine bundeseinheitliche Regelung bzgl. der Kirchensteuer. Es gibt Kantone ohne Kirchensteuer.


1
 
 placeat tibi 1. Mai 2014 
 

@Romika

Aha, über 95& der Weltkirche erhebt also keine Kirchensteuer, damit sich die Gläubigen dort "um die Abgabe für die Kirche" drücken können???

Was finden Sie denn so furchtbar daran, wenn Gläubige selbst entscheiden, welche kirchliche Belange sie unterstützen und welche nicht?

Die Verknüpfung von Mitgliedschaft in der ÖR- Körperschaft mit dem Gnadenstand jedenfalls, ist m.E. ein Unrecht


11
 
 Romika 1. Mai 2014 
 

Unbestritten

Was soll das ? Es ist doch unbestritten, dass derjenige, der keiner Kirche angehört, auch keine Kirchensteuer zahlen muss. Wenn die Kirche aber Mittel von ihren Mitgliedern verlangen muss, dann sollte dies nach dem gegenwärtigen System erfolgen. Über den Prozentsatz läßt sich streiten. Alles Andere ist irreal oder führt zu nichts. Mit "Drücken" habe ich lediglich Angehörige der Kirchen gemeint, wer draußen ist, muss nichts zahlen.


0
 
 Diadochus 1. Mai 2014 
 

Heißes Eisen

Die Kirchensteuer ist ein heißes Eisen, was an den Beiträgen deutlich wird. In Mt. 10,8 steht: "Umsonst habt Ihr empfangen, umsonst sollt Ihr geben." Die Sakramente dürfen nicht für Geld verkauft werden. Das ist wie früher mit dem Ablasshandel. Damit bin ich nicht einverstanden. Ich bin auch nicht einverstanden, was damit finanziert wird. Ebenso wird dadurch die Taufe in Wert und Bedeutung geschmälert. Es entsteht der Eindruck, als sei die Taufe unwichtig. Nur die Kirchensteuer sei für die Mitgliedschaft maßgebend. Aus der Kirche schließ sich nur der aus, der nicht mehr im Stand der Gnade ist und sich den 10 Geboten und den Kirchengeboten widersetzt. Dennoch braucht die Kirche Einnahmen. Es würden immer genügend Spenden zusammenkommen, dafür hätten wir wieder eine vitalere Kirche. Eine Kirche nach derzeitigem Befund brauchen wir jedenfalls nicht. Wir sehen ja die Entwicklung. Die Kirchensteuer ist kein Dogma. Die Kirche wird deshalb nicht verarmen.


7
 
 ben-ben 1. Mai 2014 
 

Die ewigen Scharfmacher

Religionsfreiheit (alo auch Zugehörigkeit zu einer Kirche) ist im Grundgesetz verankert. Es wird dort zwischen positiver und negativer Religionsfreiheit unterschieden. Positiv umfasst das Recht einer Religion (Kirche) anzugehören, eine Religion auszuüben. Geschützt ist aber auch die sgenannte negative Freiheit keinen Glauben zu haben und keiner Kirche anzugehören , also auch keine Kichensteuern zu zahlen. Da braucht sich niemand zu "drücken". Jeder hat das Recht dazu!!!!! Und dann hat es mir egal zu sein, was der Einzelne mit dem nicht gezahlten Kirchensteuern macht. Es ist sein Recht und ich habe kein Recht, schon gar nicht als Christ, dies zu negieren.


5
 
 Romika 1. Mai 2014 
 

Phantastisch

Phantastisch was hier alles herangezogen wird, um sich vor der Abgabe für die Kirche zu drücken. Nennen wir es doch beim Namen. Das Geld bleibt an in den Privatschatullen für Urlaub, Autos etc. Die Wahrheit geht vor.


1
 
 ThomasvR 1. Mai 2014 
 

60 Millionen für Weltbildverlag

wurden auch über Kirchensteuer finanziert


6
 
 wandersmann 30. April 2014 
 

Noch nicht geklärt in Rom

Die Angelegenheit mit der deutschen Kirchensteuer ist in Rom noch "in Bearbeitung". Da habe ich eine entsprechende Rückmeldung bekommen. Zumindest habe ich die Rückmeldung so verstanden. Mehr sage ich nicht. Keine Ahnung, was daraus wird.

Generell halte ich eine Zwangsabgabe, "um an die Sakramente zu kommen" für nicht vereinbar mit dem Evangelium. Die Höhe der deutschen Kirchensteuer sollte allerdings für einen Katholiken akzeptabel sein. Auch ohne Kirchensteuer sollte man mindestens in diesem Rahmen für die Kirche etc. spenden.
Dennoch meine ich, dass man die Kirchensteuer schrittweise reduzieren sollte. Außerdem sollte man es ermöglichen, die Kirchensteuer zu spenden: Wer noch 20% auf die Kirchensteuer drauflegt und diesen Betrag an anerkannte katholische Organisationen spendet, der sollte von der Kirchensteuer befreit werden.
Also zwei Komponenten wünsche ich mir:
1. Langsames Runterfahren
2. Freie Spendemöglichkeit, wenn man dafür den Betrag erhöht.


5
 
 Stefan Fleischer 30. April 2014 

Ich könnte mir

zumindest für eine Übergangszeit die Lösung vorstellen, die ich vor über 50 Jahren im Kanton Basel Stadt erlebt habe. Die Kirche war damals nicht als steuerberechtigte Institution anerkannt. Dementsprechend war die Kirchensteuer freiwillig, d.h. rechtlich nicht eintreibbar. Mit dem Kanton war eine Vereinbarung getroffen, nach welcher dieser auf Grund der Steuererklärungen den "fälligen" Betrag ermittelte und den "Pflichtigen" einen einsprechenden Einzahlungsschein lautend auf die Kirche zustellt. So waren die Lasten der Gläubigen den finanziellen Verhältnissen angepasst, ohne dass die Kirche eine eigen Steuerverwaltung betreiben musste. Ein Grossteil der Gläubigen bezahlte anstandslos. Wer nicht bezahlte wurde höflich auf den Ausstand aufmerksam gemacht. Daneben waren immer zwei Opfer in den Gottesdiensten, eines für die Bedürfnisse der Pfarrei, das andere für ganz konkrete Probleme. Selbstverständlich konnte die Kirche so keine grossen Sprünge machen. Aber sie war sehr lebendig.


6
 
 Ulrich Motte 30. April 2014 
 

Dismas- Gute Werke

werden von Evangelischen nicht abgelehnt, sondern als "nur" Heils-Zeichen gewertet und gewürdigt.
Viele stark evangelisch (mit)geprägte Länder wie nur etwa die USA und die Niederlande kennen keine Kirchensteuer.


3
 
 Liberaler 30. April 2014 
 

Weniger ist mehr! Auch bei der Kirchensteuer!

Einige glauben hier, dass weniger Kirchensteuer doch mit Verlust einhergehen muss. Auf den ersten Blick liegt dies nahe. Einiges spricht aber dafür, dass weniger Geld ein Gewinn sein wird:

In der Schweiz ist es ein offenes Geheimnis, dass rund 60% der kirchlich Bediensteten Distanzierte oder offene Kirchengegner sind - die Zahl nennen liberale DOomherren - (vgl. Ungehorsamsinitiativen und ihre vielen Sympathisanten; die offiziellen Pfarrblätter und Landeskirchen, die von wenigen Ausnahmen abgesehen durchgehend anti-kirchliche Positionen propagieren etc).

2. Kirchensteuer verdängt ein glaubwürdiges Zeugnis: Nur ein Bruchteil der Katecheten kann aus eigenem sakramentalen Vollzug den Glauben weitergeben und verhindert so, dass Ehrenamtliche aus eigener Glaubserfahrung Zeugnis ablegen können etc. Kurzum: Kirchensteuern sind in der Praxis Mittel für anti-katholsiche Propaganda. Jeder Franken Kirchensteuer weniger, ist dann ein Franken weniger anti-katholische Propaganda und ein Gewinn.


8
 
 Romika 30. April 2014 
 

Schweiz

Schon wieder die Schweiz. Bleibt das Geld in den Gemeinden, dann heißt das doch, dass in Gemeinden mit viel reichen Leuten die Kirche auch gut aufgestellt ist. Das ist eine Trennung der Gemeinden in arme und reiche. Das ist für uns doch kein Vorbild. Dass die Kirchen Kindergärten usw. ganz zahlen, behauptet niemand. Wenn derr Staat noch den Anteil übernehmen muss, steigen die Steuern.


2
 
 Romika 30. April 2014 
 

Ausgerechnet die Schweiz

Ernsthaft will man uns hier die Schweiz als Vorbild anbieten. Mitnichten. Dort müssen sogar juristische Personen (also Betriebe) Kirchensteuer zahlen. Man orientiere sich erst, eh man uns Vorbilder benennt.


2
 
 Romika 30. April 2014 
 

Kirchensteuer ein Gebot der Gerechtigkeit

Die Kirchensteuer ist ein Gebot der Gerechtigkeit. Die Kirchenmitglieder zahlen nach ihrem Einkommen. Das ist gerecht. Andere Möglichkeiten wären ein Kopfbeitrag, bei dem kleine Angestellte, arbeitslose, Renten so viel zahlen wie Direktoren, Moderatoren etc. Bei der Kirchensteuer können sich auch keine Mitglieder "drücken". Bei der Abschaffung müßte die Kirche einen eigenen aufwändigen Apparat errichten. Im Übrigen die Abschaffung würde die Wohlhabenden freuen, in ihren Kassen blieb dann noch mehr Geld. eine arme Kirche kann keine Leistungen wie Kindergärten etc. erbringen. Spenden führen zur Abhängigkeit an Mäzene. Das wollen wir doch nun gar nicht. Man schütte das Kind nicht mit dem Bade aus.


3
 
 ben-ben 30. April 2014 
 

Gute Frage!

Was macht man mit diesem Geld. Sage niemand, damit werden Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime finanziert. Das ist irreführende Information. Da zahlt der Stadt noch einmal drauf mit Steuermitteln. Ich lebe in der Schweiz mit einem anderen Modell der Kirchensteuern. Bei uns bleibt das Geld in den Pfarreien, der Bischof bekommt einen kleinen Pflichtanteil von Pfarreien und Kirchgemeinden. In Deutschland fliesst das Geld erst einmal schön nach oben zu den Bischöfen mit schönen Dienstwagen und Domizilen. Es ist eine Unterstellung der ewig Gestrigen, die dadurch eine bewusste Auflösung kirchlicher Strukturen vermuten. In der Schweiz sehe ich keinen Zerfall.in Italien, die noch ein radikaleres System der "Kirchensteuern" haben leben die Pfarreien sind junge, dynamische, angagierte Christen auch mit weniger Geld.


3
 
 Hoti 30. April 2014 
 

Kirchensteuer vs. Staatsdotationen

@sowosammerneger: Ich glaube, Sie verwechseln Kirchensteuer und Staatsdotationen. Beides hat nur mittelbar etwas mit einander zu tun.


6
 
 Romika 30. April 2014 
 

Geschwafel

Das ist doch Geschwafel. Stellen wir uns doch auf den Boden der Tatsachen. Ganz entweltlicht können wir auch nicht existieren. Die Kirchensteuer sorgt dafür, dass die Gemeindemitglieder nach ihrer materiellen Stärke bezahlen, sie richtet sich nach der Einkommensteuer. Wer hat, kann ja geben. Der simple Effekt bei der Abschaffung ist, vielleicht kommt der Pfarrer noch drauf, dass gerade die Wohlhabenden Geld einsparen. Eine feine Idee. Eigentor nennt man das.


1
 
 elmar69 30. April 2014 
 

keine Vorteile!

Die Kirchensteuer ist kein "Geld vom Staat" sondern ein Beitrag der Kirchenmitglieder, der vom Staat - gegen Kostenerstattung - eingezogen wird.

Der Verzicht auf die so zusammengetragenen Finanzmittel ist erstmal nichts vorteilhaftes, genauso wenig wie "Armut" einen Wert an sich darstellt. Es kommt immer darauf an, was man mit dem Geld macht.

Bei vielen Schreibern hier besteht die Hoffnung, dass durch den Verzicht Aktivitäten der Kirche eingestellt werden, mit denen sie nicht einverstanden sind.

Ob das so sein wird oder ob ein massiver Zerfall der kirchlichen Strukturen das sichtbare Ergebnis sein wird, ist sehr schwer abzusehen.


5
 
 ben-ben 30. April 2014 
 

Keine Vorteile?

Der Verzicht auf Kirchensteuern bringt keine Vorteile? Was ist das für ein Verständnis von Kirche die auf finanzielle Vorteile aus ist. Schauen wir nach Frankreich. Christen die zu tausenden unabhängig vom finaziellen staatlichen Tropf für ihren Glauben auf die Strassen gehen.... Vorteile? Natürlich bringt eine Kirche ohne finanzielle Unterstützung vom Staat einen grossen "Vorteil": FREIHEIT, die nicht herrscht sondern dient.


8
 
 sowosammerneger 30. April 2014 
 

Guter Gedanke

... kriegen dann die Bistümer ihre gesamten Grundstücke wieder und werden vom Staat unabhängig?

... oder wollte er das dem Staat einfach schenken und wenn ja, warum ausgerechnet dem?


3
 
 Dismas 30. April 2014 

Tja, nun ist die Kirchensteuer, dazu das "Kirchgeld"

ja auch eine Domäne der Protestanten. Denn wenn gute Werke, was ja Spenden zweifellos sind, abgelehnt werden, dann musste zwangsweise erhoben werden. Daher auch Platzmieten in Kirchen und so weiter. Aber natürlich hat Herr Teuffel im Prinzip vollkommen recht, ich trete auch für die Abschaffung der Kirchensteuer ein.Einmal werden viele unsinnige Aktionen wegfallen und der aufgeblasene Funktionärsapparat in sich zusammenfallen. Zumal in der deutschen RKK die Kirchensteuer skandalöserweise als Bedingung nun für den Sakramentenempfang erklärt wurde... Das erinnert mich irgendwie an die "30 Silberlinge"..... Man kann nicht zwei Herren dienen...


11
 
 Rashomon 30. April 2014 

abschaffen!

viel wichtiger wäre, die hohen Staatsgehälter der Bischöfe abzuschaffen, damit sie nicht zwei oder drei Herren gleichzeitig dienen dürften.


9
 
 elmar69 30. April 2014 
 

Ausprobieren

Ich bin mir nicht sicher, ob die Vorteile oder die Nachteile überwiegen.

Ein Nachteil könnte darin bestehen, dasss erstmal viele Kirchen und Versammlungshäuser aus Kostengründen geschlossen und Mitarbeiter entlassen werden müssen. Das ist sicherlich kein gutes Signal.

Vielleicht sollte mal eine kleine Landeskirche ausprobieren, ob die Situation besser oder schlechter wird, wenn man auf die Kirchensteuer verzichtet.

Der Verzicht auf das Geld alleine bringt erstmal keinerlei Vorteil.


1
 
 Marienzweig 30. April 2014 

satt und bequem

Kompliment!
Pfarrer Jochen Teuffel zeigt Flagge!
Eine "satte" Kirche ist ja auch ein Widerspruch in sich.
Ob sie sich allerdings, ohne regelmäßig absehbare Zuwendungen, auch den sozialen Aufgaben ausreichend würde widmen können, ist eine andere Frage.


11
 
 Ulrich Motte 30. April 2014 
 

Dieser Vorbildpastor

hat viel recht, meine ich.


9
 
 Liberaler 30. April 2014 
 

Ja!

Kirchensteuern sind ein Auslaufmodell! In der Schweiz ist die Entwicklung schon "weiter": P. Kleiber SJ hat so den Begriff von einem "strukturellen Schisma" (http://kath.net/news/45246) geprägt. Auf der einen Seite wird eine säkularisierte Funktionärskirche von Kirchensteuern in grossen Teilen künstlich am Leben gehalten. Auf der anderen Seite entstehen an der Basis vielversprechende Aufbrüche, die im persönlichen Glauben wurzeln und nur durch Spenden und ehrenamtliches Engagement leben.

Es ist eben auch ein Zeichen der Zeit, dass beispielsweise die Weltjugendtage in der Schweiz nur mit Spenden finanziert werden und nicht durch die üppigen Kirchensteuern - auch www.adoray.ch oder fisherman.fm. Im Vergleich: die offizielle Jugendkirche, die gut aus Kirchensteuern finanziert ist zh.kath.ch/organisation/synode/sitzungen/2013/5.-dezember-2013/jugendkirche-jenseit und einen müden Eindruck macht www.jugendkirche.ch. Mit anderen Worten: Die Kirche von Morgen lebt ohne Kirchensteuer!


14
 

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