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Hat Papst Franziskus direkt in Freiburger Bischofswahl eingegriffen?

31. Mai 2014 in Deutschland, 33 Lesermeinungen
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„Frankfurter Allgemeine“: „Dem Vernehmen nach fanden die Domkapitulare bei ihrer Auswahl aus der vom Papst vorgegebenen Dreierliste keinen der Namen mehr vor, die sie selbst zunächst vorgeschlagen hatten.“


Freiburg (kath.net/pl) Die Berufung des Freiburger Offizials Stephan Burger (Foto) zum neuen Erzbischof kam für viele höchst unerwartet. Nun berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ): „Dem Vernehmen nach fanden die Domkapitulare bei ihrer Auswahl aus der vom Papst vorgegebenen Dreierliste keinen der Namen mehr vor, die sie selbst zunächst vorgeschlagen hatten. Mithin setzte sich der Papst offenbar über die Wünsche aus Freiburg hinweg.“

Burger wird verschiedentlich als kontaktoffen, freundlich im Umgang und mit erkennbar katholischen Profil charakterisiert. Beispielsweise schreibt ZDF-Fernsehjournalist Günther Erbacher im „Vatikanblog“ des ZDF: „Burger ist konservativ, feiert Gottesdienste auch gerne mal in ‚Baßgeige‘ und als Kirchenrechtler dürfte er darauf achten, dass Recht und Ordnung eingehalten werden. Manche deuten seine Ernennung gar als römische Antwort auf die ‚badische Liberalität‘, die in den letzten Jahrzehnten unter den Erzbischöfen Saier und Zollitsch aus vatikanischer Perspektive herrschte.“ Doch, so Erbacher, sehe auch Burger, „dass Recht und Ordnung weiterentwickelt werden müssen angesichts der veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse. Daher besteht jetzt bei vielen Freiburgern die Hoffnung, dass Burger sich für Veränderungen einsetzen wird.“ Auch Ehrbacher geht davon aus, „dass Domkapitulare keinen Namen mehr auf der Liste von denen fanden, die sie selbst vorgeschlagen hatten.“ Hinter den Kulissen habe auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner „fleißig mitgemischt“. Burger gelte als einer derer, „die innerhalb des Ordinariats in Freiburg dem scheidenden Erzbischof Robert Zollitsch bisweilen eine kritische Opposition boten, stets offen und verbindlich“. Außerdem sei er ein guter Freund von Papstsekretär Georg Gänswein.


Burger stellte sich am Freitag im Münster vor und wurde mit viel Applaus bedacht. Er dankte für „das Vertrauen, freue mich auf die nun anstehenden vielen Begegnungen und bitte um Ihr Gebet für dieses verantwortungsvolle Amt“. Er könne dieses Amt in dem Grundvertrauen antreten, dass Gott ihn trage.

Stephan Burger, ernannter Erzbischof von Freiburg: Er war von der Wahl sehr überrascht


Stephan Burger, ernannter Erzbischof von Freiburg - Grußbotschaft an die Gläubigen: ´Ich brauche Ihre Mithilfe, ich brauche Ihr Gebet´


Foto: Der ernannte Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, stellt sich im Freiburger Münster vor


Foto des designierten Erzbischofs Burger bei seiner Vorstellung im Freiburger Münster © Roger Koeppe / Erzbistum Freiburg


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Lesermeinungen

 rosenkranzbeter 4. Juni 2014 
 

Erzbischof Gänswein wird in Rom gebraucht

So schön, dass für die Kirche von Köln sein könnte, von einem Erzbischof Gänswein geführt zu werden. Ich denke, dieser wird in Rom gebraucht. Er hat bisher dort schon sehr zum Wohle der Kirche und des Heiligen Vaters (beider Päpste gewirkt). Von daher ist er in Rom eigentlich unabkömmlich.


4
 
 Diasporakatholik 4. Juni 2014 
 

Gebete statt müßiger Spekulationen

Der neue Bischof wird viel Gebet der Gläubigen brauchen in seinem schweren Amt.
Tun wir's!


6
 
 Der Nürnberger 2. Juni 2014 

@Dominik Pallenberg

Nun, ich bin mit den Wahlmodalitäten für Köln nicht vertraut, insbesondere, ob Papst Franziskus an Vorschläge aus dem Bistum gebunden ist. Allein der Gedanke, EB Gänswein würde Bischof von Köln, ist mir einfach sehr angenehm.


5
 
 Dominik Pallenberg 1. Juni 2014 

@Nürnberger

Zitat: „Wie wäre es mit EB Gänswein in Köln?“

Kann man annehmen, daß das Domkapitel ihn wählen würde?


2
 
  1. Juni 2014 
 

Baßgeige

Eine ausgezeichnete Lage der Winzergenossenschaft Oberbergen.


4
 
  1. Juni 2014 
 

Baßgeige

Die Baßgeige scheint ja sehr zu interessieren. Zur Sache: Der Papst hat einen Dreiervorschlag gemacht. Das ist seine Aufgabe und sein Recht, dabei muß er keine Vorschläge berücksichtigen, die von dritter Seite an ihn herangetragen werden. Der Drakt Verantwortlicher zur Weltpresse ist wohl sehr eng. Was gibt es denn zur Zeit für so eine Information an Barem ?


6
 
 Bentheim 31. Mai 2014 
 

Triceratops

Ich wollte Sie gar nicht über das Wort "Kasel" belehren, zumal Sie das ja schon vorher bestätigt hatten, sondern nur erläutern, warum sie "Bassgeige" genannt wird. - Und das -ss hätte ich großzügig "übersehen". Denn dass Sie sprachlich korrekt sind, spürt man sofort. Vertun kann sich aber jeder einmal. Wenn ich etwas publiziere, hole ich mir sicherheitshalber immer eine/n, die/der auf Korrekturen hin liest.


4
 
 Der Nürnberger 31. Mai 2014 

Die Frankfurter Allgemeine

Waren die nicht auch in Limburg in vorderster Front gegen TvE?
Freiburg hat nun einen Bischof, der auch noch aus dem Offizialat stammt. Eine bessere Wahl kann ich mir nur schlecht vorstellen. In der Tat, die Menschen, denen an der RKK noch was liegt, sind wieder auf dem Vormarsch. Wie wäre es mit EB Gänswein in Köln?


15
 
 Triceratops 31. Mai 2014 
 

Korrektur zu meinem Posting an @Bentheim:

... das WORT "Bassgeige", das ich in diesem Zusammenhang ...

Kein Doppel-s natürlich.


1
 
 Triceratops 31. Mai 2014 
 

@Bentheim

Ja, ja, ich weiß schon, was eine Kasel ist und wie sie aussieht. Hab ich eh schon geschrieben.
Mein Problem war - nochmals - das WORT "Bassgeige", dass ich in diesem Zusammenhang noch nie gehört habe und deshalb auch nicht einordnen konnte.


3
 
 Triceratops 31. Mai 2014 
 

Vielen Dank für die Antworten

Nur, um ein bei ein paar Leuten offenbar vorhandenes Missverständnis aufzuklären:
Ich weiß natürlich, was eine Kasel ist. Und ich weiß auch, dass es sowas auch in Österreich gibt und hab es auch schon oft genug gesehen. Mir war einfach nur die VOKABEL "Bassgeige" in diesem Zusammenhang unbekannt.


3
 
 AlbinoL 31. Mai 2014 

Bassgeige

Damit meinen progressive die römische Kasel die in der Regel die Form einer Bassgeige hat.
In den 70er Jahren wurden die neuen gotischen Kaseln mit einem sehr weiten Schnitt und minimalistisch schlichten Ornamenten "modern".
Die römischen Kaseln sind weitaus reicher bestickt und wurden überwiegend bis in die 1960er Jahre getragen.
Traditionalisten und Progressiven gilt dies oft als Symbolik für die eine oder andere Richtung. Für Progressive (wie der Autor) ist die Aussag ein Stigma wie "manchmal sprach er das Hochgebet auf Latein"
Interessant ist dass sich preislich oft von einer zur anderen Kasel nicht viel schenkt.
Für mich persönlich und für viele Priester ist es einfach eine Frage des Stils (mir gefallen traditionell geschnittene gotische Kaseln am besten). Gleichzeitig muss die Kasel auch dem Anlass und ort entsprechen. Einen Jugendgottesdienst in traditioneller römischer Kasel finde ich dabei genauso unangebracht wie eine Festmesse in einer Barockkirche in neugotischer Kasel


11
 
 msel 31. Mai 2014 
 

@Triceratops

Eine Bassgeige ist eine Kasel (Kirchengewand) in traditioneller römischer Form. Oft sind das Gewänder, die schon vor dem 2. Vatikanum in Gebrauch waren. Ein Beispiel findest du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kasel_%28Gewand%29


3
 
 MONIKA! 31. Mai 2014 
 

Baßgeige = Messgewand

@Triceratops
Der Ausdruck ist m.E. ironisch, weil dieses Messgewand, auch Kasel oder Casula genannt, verstärkt ist und die Form einer Baßgeige hat.


3
 
  31. Mai 2014 
 

@Triceratops

"Bassgeige" ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für ein - ich denke: vorkonziliares - liturgisches Gewand (Kasel), das ähnlich wie ein Violeninstrument geschnitten ist.


3
 
  31. Mai 2014 
 

"Bassgeige"

ist der Name für so ein Gewand:
http://www.stvitus-olfen.de/images/stories/chronik/vitus/2011kaselv.jpg


2
 
  31. Mai 2014 
 

@triceratops

Barocke Messcasel, deren Vorderseite oft die Konturen einer großen Violine=Bassgeige besitzt. Auch in Österreichs barocker Kirchenwelt noch gerne getragen ... :-)


3
 
 Scotus 31. Mai 2014 

@Triceratops

Die "Bassgeige" gibt es auch in Österreich. Gemeint ist damit eine barocke Kasel.


3
 
 Triceratops 31. Mai 2014 
 

Nur eine Frage:

Denn mit dem "deutschen" Deutsch bin ich als Österreicherin nicht so vertraut.
Was bedeutet "in Bassgeige Gottesdienst feiern"?


3
 
 Triceratops 31. Mai 2014 
 

Eigentlich nur eine Frage:

Denn mit dem "duetschen" Deutsch bin ich als Österreicherin nicht so vertraut.


1
 
  31. Mai 2014 
 

Sensibilität + Verantwortung + Klugheit

Was auch immer bei der Freiburger Ernennung zu ihren Umständen im Raume schwang und schwingt - es braucht nicht unbedingt ein persönlicher Eingriff des Papstes hinein orakelt werden, sondern dürfen eine verantwortungsvolle Vorbereitung der Wahl (in gesund überschaubarer Zeit), eine sensible Umsetzung des badischen Konkordates (wenigstens einer der Kandidaten auf der Terna muss aus dem Erzbistum stammen) und eine kluge Interpretation der örtlichen Verhältnisse (die von innen ge- und erkannt werden mussten) diagnostiziert werden. Also: Dem Heiligen Geist eine Chance! Warum ist das für Erfurt nicht möglich?


7
 
  31. Mai 2014 
 

Geschwätzige Leute

Was sind denn das für geschwätzige Leute, die immer gleich zu den Mrediemn rennen müssen. Das wird wohl gut honoriert. Darüber spricht aber niemand.


7
 
 Regensburger Kindl 31. Mai 2014 

Bravo Franziskus

Scheinbar werden die rosaroten Brillen immer klarer und die Schlafenden wachen langsam auf!! Ich bin überzeugt, dass Papst Franziskus demnächst richtig durchgreift, wie es schon EB Gänswein angekündigt hat!!!!


17
 
 Schott 31. Mai 2014 
 

der Papst ist wohl doch nicht so liberal?

Wenn die Nachrichten stimmen sollten, dann wird der Papst wohl doch nicht so liberal sein, wie Viele dies sich wünschen und erträumen? Jedenfalls scheint die Berufung von Stephan Burger nach der 'Regierung' Zollitsch eine sehr klare Sprache gegen den Zeitgeist zu sprechen. Außerdem lassen die beiden letzten Bischofsberufungen für Passau und Freiburg hoffen, dass auch für das wichtige Erzbistum Köln ein würdiger Nachfolger mit treuem katholischem Profil für Kardinal Meisner berufen wird!


24
 
  31. Mai 2014 
 

Höchste Zeit,

dass der Papst eingreift. Das sollte er immer wieder in Deutschland tun, damit das nicht wieder geschieht: http://www.kath.net/news/3158


19
 
 AlbinoL 31. Mai 2014 

bestimmte Kreise (FAZ, ZDK, SZ, FA, KölSA), und angegliederte Journalisten

versuchen hier scheinbar den Erzbischof schon vor seiner Wahl zu deligitimieren.
Die Feinde scheinen mal wieder auch vor allem in der Kirche zu sein, wo solche Infos gestreut werden. (zuätzlich zu den "Journalisten" Dobrinski, Decker, Wensierski,Toepfer)


24
 
 SpatzInDerHand 31. Mai 2014 

@Bentheim: nun, zumindest bei Priestern ist das "katholische Profil" oft nicht selbstverständlich.

Ich hoffe natürlich, dass SIE andere Erfahrungen als ich gemacht haben!


8
 
 Christin16 31. Mai 2014 

Zeigt nur

@SpatzinderHand, dass da offensichtlich auf einigen Plätzen die falschen Leute sitzen, die ein paar grundlegende Regeln aus welchen Gründen auch immer nicht einhalten wollen.


13
 
 Bentheim 31. Mai 2014 
 

Es ist nicht nur die Erwähnung des eigentlich selbstverständlichen "kath. Profils" rätselhaft,

sondern auch die Gegenüberstellung: "Burger wird verschiedentlich als kontaktoffen, freundlich im Umgang, doch mit erkennbar katholischem Profil charakterisiert." Was heißt hier "doch"? Der Satz lässt dadurch mehrere Deutungen zu: Lassen etwa die Eigenschaften "kontaktoffen, freundlich im Umgang" ein "kath. Profil" in der Regel nicht erwarten?


23
 
 SpatzInDerHand 31. Mai 2014 

Ja, etwas weniger Trasch wäre wünschenswert. Das ist aber nicht die Sache der Gläubigen, sondern der

Verantwortlichen. Die "Bild" wusste schon einen Tag vorab, wer neuer Freiburger Erzbischof wird. Das heißt, da hat jemand gequatscht, der eigentlich nicht quatschen durfte. Ob die "Bild" für so eine Info bezahlt? Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt.
Dass wir Gläubigen uns für solche Infos interessieren, ist ein normaler Vorgang. Unnormal ist m.E., wenn sich Wichtigtuer dazu breitschlagen lassen, Vertrauliches an die Presse zu geben, wo keine unbedingte Notwendigkeit dazu besteht.


26
 
 Christin16 31. Mai 2014 

erkennbar katholisches Profil?

Ja um Himmels Willen, was denn sonst? Der Mann soll doch Bischof in einer Diözese der r-k Kirche werden, oder habe ich das was missverstanden?
@ Helena_WW: Ich stimme Ihnen zu. Oder muss man da als kritischer Mensch schon wieder etwas argwöhnen, was nicht sein soll? Siehe diese etwas seltsame Formulierung: erkennbar katholisches Profil.
Und hat nicht Papst Franziskus dieses Tratschen und nicht Hinter-dem-Berg-halten-Können nicht schon mehrfach massiv kritisiert?
Wie wäre es zur Abwechslung mal damit, sich auch die Worte des Oberhirten unserer Kirche zu halten, meine Herren Würdenträger in Freiburg und anderswo?


25
 
  31. Mai 2014 
 

Nicht berücksichtigt

wenn der Papst die Lieblinge des Domkapitulars, also Leute im Geiste Zollitsch nicht berücksichtigt hat, ist Limburg II vorprogrammiert. Dann wird wieder gemobbt auf Teufel komm heraus.


16
 
 Helena_WW 31. Mai 2014 
 

Inwiefern ist es angemessen, dass Domkapitulare öffentlich + via Zeitungen über "ihre" Dreierlisten

Wahlvorschläge debattieren ? Sind solche Wahlen nicht geheim ? Ist es dann nicht eine Frage des Respekts für die vorgeschlagenen Kandidaten und den ausgewählten Kandidaten und dem der ihn für das Amt bestimmt hat, _nicht_ mit solchen sensiblen wohlweislich als Interna bestimmten, haussieren zu gehen ? Wie ist es dann zu bewerten, solches der verdrehenden Stimmungsmache der Medien traschend zuzuschanzen, welche Gesinnung hat man dann ? Schöne nette "Christliche" Familie, des Tratschens, Klatsches, MeuchelHeuchels mal wieder.


35
 

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