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Kardinal Kasper entschuldigt sich für Afrika-Äußerungen

20. Oktober 2014 in Aktuelles, 22 Lesermeinungen
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„Falls eine meiner Bemerkungen von Afrikanern herabsetzend oder beleidigend empfunden wurde, dann tut das mir das aufrichtig leid“ - Und: Merkwürdige Thesen von KNA und KAP, bizzare Verschwörungstheorien von P. Hagenkord und Lombardi-Lob für Pentin


Rom (kath.net) Die Debatte um unklare Äußerungen des römischen Kurien-Kardinal Walter Kasper geht weiter. Zuletzt hatte auch die BILD-Zeitung am vergangenen Freitag das Thema aufgegriffen und mit „Rassismus-Ausrutscher?“ getitelt. Die „Bild“ zitierte auch einen deutschen Bischof, der meinte: „Beleidigen, lügen, falsch beschuldigen ist im Katechismus nicht vorgesehen.“ Kritik an den Äußerungen von Kardinal Kasper gab es am Wochenende auch von Kardinal Burke, der gegenüber dem „Catholic World Report“ die Äußerungen als „skandalös“ bezeichnete.

Kardinal Kasper selber hatte jetzt gegenüber kath.net bestätigt, dass es ein Gespräch mit den drei Journalisten gegeben hatte. Für Kasper war es aber kein Interview, ein Interview müsse als solches vereinbart werden. Dann stellte der Kardinal klar: „Falls eine meiner Bemerkungen von Afrikanern herabsetzend oder beleidigend empfunden wurde, dann tut das mir das aufrichtig leid. Das war und ist nicht meine Absicht und ganz und gar nicht meine Ansicht. Dass sich die Kultur Afrikas in mancher Hinsicht von der Europas unterscheidet, wird niemand leugnen. Aber ich war schon viel zu oft in Afrika, um der afrikanischen Kultur nicht meine hohe Wertschätzung zu bezeugen.“

Edward Pentin vom National Catholic Register, der das Interview durchgeführt hat, hat sich inzwischen mit einem Interview nochmals zu Wort gemeldet und seine Darstellung erklärt. Pentin erläuterte darin, dass er mit anderen Journalisten am Ausgang der Gebäude gestanden hatte, in welchem die Bischofssynode getagt hatte. Laut Pentin habe Kasper einen der Journalisten sogar gekannt. Dieser soll laut dem Journalisten ein Anhänger von den Thesen von Kaspers gewesen sein. Deswegen dürfte – so vermutete Pentin – der Kardinal auch sehr offen gesprochen haben. Pentin gilt übrigens als seriöser Vatikanjournalist. Sean-Patrick Lovett, der Direktor der englischsprachen Abteilung von „Radio Vatikan“, lobt den Journalisten als „talentiert, einfühlsam und professionell“. Lob gibt es auch P. Federico Lombardi, dem Pressesprecher des Vatikans: „Ich schätze die Seriosität und die Ausgewogenheit der Arbeit von Pentin.“


Unabhängig von diesen Fakten und den unterschiedlichen Darstellungsweisen hat sich in den vergangen Stunden auch eine interessante Nebenfront entwickelt. Im Hintergrund soll es in Rom am Donnerstag am Nachmittag ein Geheimtreffen von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz mit deutschen Journalisten gegeben haben. Das ursprünglich geplante Szenario war, dass man die Causa "Kasper" aussitzen wollte. Spätestens nach dem Bericht der BILD-Zeitung musste der Plan offensichtlich geändert werden. Zuerst wurde via KNA und KAP in einem Bericht folgender Satz verbreitet: „Der letzte Satz Kaspers war von einigen katholischen Medien und in Internetforen aus dem Zusammenhang gerissen und zugespitzt worden. Es handelte sich vor allem um Medien, die Kaspers Anregung für behutsame Änderungen etwa im kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen kritisch gegenüberstehen.“ Von der KNA und KAP wurde übrigens verschwiegen, dass in Italien auch Tageszeitungen darüber berichtet haben und dass bei der BILD-Zeitung das Thema „Wiederverheiratete Geschiedene“ überhaupt kein Thema ist. Dass kath.net das erste und einzige Medium war, das sofort die Klarstellung von Kardinal Kasper im Wortlaut zu seiner Entlastung gebracht hat, wurde übrigens ebenfalls verschwiegen.

Zu einer besonders bizzaren Verschwörungstheorie hat sich dann Pater Bernd Hagenkord, der Leiter des deutschsprachigen Radio Vatikan Senders, verstiegen. In seinem Blog lässt er in gewohnt „freundlicher Weise“ eine Breitseite gegen kath.net nieder. Er schrieb wörtlich: „Regelrecht irre wird es, wenn eine Webseite, die immer ganz vorne dabei ist, irgendwelche Kampagnen gegen Limburger Bischöfe zu wittern, nun ganz offensichtlich Teil einer Kampagne wird.“ Klar ist, dass Hagenkord kein Interesse daran hat, hier sachlich zu berichten, sondern Medien, die hier das eben tun, diffamiert.

Richtig spannend ist dann eine weitere Stellungnahme von Kardinal Kasper gegenüber kath.net, der nochmals von „einem gezielt bösen Spiel“ sprach, das ihn denunzieren wolle. „Dass sich daran katholische Medien (leider auch ein leibhaftiger Kardinal) beteiligen, um eine andere Position moralisch niederzumachen, ist beschämend“, meinte Kasper. Auf die kath.net-Nachfrage, wer denn dieser Kardinal sei, gab Kasper leider keine Antwort mehr. Der emeritierte Kurienkardinal kündigte aber an, dass „andere Journalisten“ gegen solche „unwürdigen Machenschaften“ vorgehen werden.

Artikel in der „Bild“.

Edward Pentin von National Catholic Register über das Interview mit Kardinal Kasper


Foto Kardinal Kasper
(c) Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar


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