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John Henry Newman, Lehrentwicklung und die Synode

31. Oktober 2014 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Kardinal Newman hat in seiner Entwicklungslehre Kriterien aufgestellt, mit deren Hilfe echte Entwicklung von Verfälschung der Lehre unterschieden werden kann.


Vatikan/Skokie (kath.net/jg)
Im Rahmen der Bischofssynode zur Familie tauchte immer wieder der Begriff „Entwicklung der Lehre“ auf. Der selige John Henry Newman hat eines seiner Hauptwerke diesem Thema gewidmet. Es ist 1845 unter dem Titel „An Essay on the Development of Christian Doctrine“ (dt. Essay über die Entwicklung der christlichen Lehre) erschienen. Fr. Robert Barron, Rektor des Mundelein Seminars nahe Chicago legt den Synodenvätern die Lektüre dieses Klassikers in einem Beitrag auf seinem Blog Word on Fire ans Herz. Ein Kapitel des Buches ist der Unterscheidung zwischen echter Entwicklung und Verfälschung gewidmet. Newman gibt sieben Kriterien an, Barron zitiert davon drei:


1. Als erstes führt Barron ein Kriterium an, das Newman „Erhaltung des Typus“ („preservation of type“) nennt. Wahre Entwicklung behält die wesentliche Form und Struktur des Überlieferten bei.

2. „Bewahren der Vergangenheit“ Eine Entwicklung, die das was vorher war umkehrt oder ihm widerspricht ist jedenfalls eine Verfälschung und keine Entwicklung. Authentische Lehrentwicklung bedeutet eine Ergänzung, welche die bestehende Lehre erhellt und nicht verdunkelt, bestätigt und nicht korrigiert. Ein auf der Synode vorgelegter Antrag, der im Widerspruch zu Familiaris consortio (Johannes Paul II.) oder Humanae vitae (Paul VI.) steht, wäre eine Verfälschung, schreibt Barron.

3. „Die Kraft der Assimilation“ Jede Lehre kann das Beste der jeweiligen intellektuellen Atmosphäre aufnehmen und gleichzeitig das Schlechte aussondern. Sowohl völlige Anpassung an eine Kultur als auch der totale Widerstand gegen sie seien üblicherweise Anzeichen einer intellektuellen Schwäche.

Newmans „Essay“ entstand in einer Zeit, in der die Entwicklungstheorie Hochkonjunktur hatte. Hegels Denken dominierte die europäischen Universitäten, Darwins Hauptwerk „Über die Entstehung der Arten“ erschien 1859. Newmans Entwicklungslehre unterscheidet sich allerdings von diesen Konzepten. Er versteht unter Entwicklung eine Entfaltung, ähnlich wie ein Samenkorn zur Pflanze wird. Beispielsweise hätten die Jünger Jesu die Trinitätslehre nicht vollständig entfaltet erhalten und dann unverändert weiter gegeben. Es hätte viele Jahrhunderte gebraucht, bis sie in Augustinus’ „De trinitate“ oder dem ersten Teil der „Summa theologiae“ von Thomas von Aquins ausformuliert worden sei, zitiert Barron den englischen Theologen.


Link zum Artikel von Fr. Robert Barron (englisch):
www.wordonfire.org/resources/article/john-henry-newman-at-the-synod-on-the-family/4531/


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Lesermeinungen

 Cyprianus 31. Oktober 2014 

fides et ratio

Der Vergleich mit der Pflanze und dem Samenkorn trifft es genau. Die Entwicklung ist von ihrem Ursprung abhängig und kann ihn nicht übersteigen. Die Pflanze ist implizit im Samenkorn enthalten.
Der Begriff „Veränderung“, der im gewöhnlichen Verständnis der meisten Menschen gerade mit der Neuheit im Widerspruch zum Alten identifiziert wird, geht vollkommen in die Irre.
Auch der Begriff „Entwicklung“ wird von den Meisten mehr oder weniger in diesem Sinn verstanden. Er kann aber auch richtig interpretiert werden.
Die „Kraft der Assimilation“ ist das Entscheidende. Das Gute in einer Kultur ist implizit schon katholisch oder jedenfalls auf dem Weg, das Böse muss ausgeschlossen werden.
Die Bildung der Unterscheidungsfähigkeit kann nur durch die Meditation der göttlichen Wahrheiten in Verbindung mit der menschlichen Vernunft gelingen.


5
 
 prim_ass 31. Oktober 2014 
 

Was Kard. Newman schrieb ist sicherlich richtig, nur wenn ihr das auf der Ebene von Enzykliken herunterbricht (genannt wird im erklärenden Text Humanae vitae (Paul VI.)), dann hätte das 2.Vat Kanzil wirklich ein Problem, weil es ganz eindeutig Quanta Cura widerspricht. Darf man nun einer vorhergehenden Enzyklika später von seiten der Kirche widersprechen oder nicht? Gerade jene Bischöfe, die z.B. Humanae vitae in dem Punkt der Empfängnisverhütung widersprechen wollen, sagen ja, dass eine Synode zusammen mit dem amtierenden Papst dies könnte, weil es ja zuvor auch im Vat.2 gehandhabt wurde. Das ist nicht meine Meinung, aber ich wollte genau diese Problemlage mal in diesen Zusammenhang stellen, um zu illustrieren, wie weitreichend zukünftige Synodenbeschlüsse zu wvG oder HV und eheähnlichen Partnerschaften etc. sein können. Es geht eben nicht nur um diese Themen an sich, sondern um das gesamte Verständnis der kirchlichen Lehre...


7
 

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