Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Wenn man das erste Gebot wörtlich nimmt

3. Februar 2015 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zur umstrittenen Predigt des Bremer Pastors Olaf Latzel. Von Jan Fleischhauer (idea)


Bremen (kath.net/idea) Du sollst keine anderen Götter neben mir haben, spricht der Herr. So hat es Moses überliefert, als er vom Berg Sinai hinabstiegt. Der Satz ist ziemlich eindeutig, da gibt es nichts zu deuteln – leider ist er mit dem modernen Toleranzgebot nur schwer vereinbar. Wer keine Götter neben sich duldet, hat wenig verstanden von der Selbstverpflichtung, andere nicht abzuwerten oder in irgendeiner Form zu kränken.

Welchen Ärger man sich einhandelt, wenn man das erste Gebot wörtlich nimmt, hat gerade der Bremer Pastor Olaf Latzel erfahren. In einer Sonntagspredigt hatte er seine Gemeinde ermahnt, dass es für einen Christenmenschen nur einen Gott geben könne – also keine Buddha-Statuen mehr auf der Kommode, kein Yoga-Retreat, indem man im Einklang mit Shiva zu atmen lernt, und auch kein muslimisches Zuckerfest, um seine Verbundenheit mit dem Islam zu demonstrieren. Seitdem gilt der Mann als „Hassprediger“, den man besser unter Aufsicht stellt. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche in Bremen spricht von „geistiger Brandstiftung”. Auch die Staatsanwaltschaft ist schon eingeschaltet.


Die EKD setzt auf einen religiösen Stuhlkreis

Kaum eine Idee liegt der evangelischen Kirche in Deutschland so am Herzen wie die Ökumene. Statt das Trennende zu betonen, nimmt man lieber in den Blick, was einen mit anderen Religionen verbindet, wozu in jedem Fall schon einmal die erfreuliche Tatsache gehört, dass man sich darauf verständigen kann, dass es überhaupt so etwas wie einen Gott gibt. „House of one“ heißt die aktuelle Variante dieser Form des religiösen Stuhlkreises, die allerdings außerhalb der EKD ein eher verhaltenes Echo findet.

Der Islam nimmt keine Rücksicht

Kein Imam, der etwas auf sich hält, käme auf die Idee, neben Mohammed weitere Propheten gelten zu lassen, damit sich Andersgläubige besser fühlen. Tatsächlich nimmt der Islam wenig Rücksicht auf die Konkurrenz, wie seine Missionsbemühungen zeigen. Auch der Katholizismus erweist sich als ziemlich stuhlkreisresistent. Ich habe schon länger den Verdacht, dass es bei der Ökumene vor allem darum geht, von den Katholiken im Nachhinein die Absolution zu erhalten, dass man vor 500 Jahren die gemeinsame Kirche verlassen hat.

Wenn schon das Kirchengeläut stört

Das eigentliche Skandalöse an Leuten wie Latzel besteht darin, dass sie ihren Glauben noch ernst nehmen. In einer Gesellschaft, in der schon das sonntägliche Kirchengeläut als Störung empfunden wird, muss jede Versammlung von Leuten, für die Gott keine Chiffre, sondern lebendige Realität ist, Beklemmung auslösen. Erst wenn sich eine Religion so weit säkularisiert hat, dass sie nahezu unsichtbar geworden ist, gilt sie als gesellschaftlich verträglich.

Die eigentliche Pointe seiner Predigt hat freilich auch der Bremer Heißsporn verpasst. Wo von Ketzerei und Apostasie die Rede ist, kommt es entscheidend darauf an, wer zuerst zum Glauben gefunden hat. Wenn es um die Nachfolge Christi geht, liegt die katholische Kirche zeitlich gesehen uneinholbar vorn.

Der Autor, Jan Fleischhauer (Berlin), ist Kolumnist bei Spiegel Online.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Unverstellt 9. Februar 2015 
 

Er hat einen versteinerten Gesichtsausdruck...

und so sind auch seine Predigten. Hart, härter, am härtesten. Typisch wiedergeborener Kampfprotestant und evangelikaler Besserchrist, der immer alles genau zu wissen scheint und notorisch andere bekrittelt. Ich war lange genug in evangelikalen Kreise unterwegs, um dies einschätzen zu können. Mir sind solche Predigten nicht neu. In den Kleinstgemeinschaften der evangelikalen Protestanten sind solche Predigten nämlich nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Nur ist die St. Martini Kirchengemeinde eine mehr oder weniger offizielle evangelische Kirchengemeinde, deswegen der Aufruhr. Staatliche Nachstellungen lehne ich ab. Nur weil er ein großes Mundwerk hat, darf seine Religionsfreiheit nicht derart untergraben werden. Was mich lediglich wundert ist, dass dieser wackere, erzreformatorische Pastor in einer Sankt Martini Gemeinde seinen Stammsitz hat. Klingt doch namensmäßig viel zu katholisch für diesen Herrn.


1
 
 Theobald 4. Februar 2015 
 

Pastor

"prüft alles und behaltet das Gute"
Wenn der Pastor auch viel Schmarrn erzählt, wenn es um das spezifisch Katholische geht - in seiner Predigt hat er dennoch Recht. Und da sollte man ihm auch die verdiente Unterstützung bieten.

(Wer weiß: vielleicht klärt das seinen Blick für den Katholizismus.)


2
 
 Ulrich Motte 3. Februar 2015 
 

Herr Pastor Latzel

sollte sich in der Tat eines anderen Tons bedienen, habe ich auch schon an 2 anderen Stellen kommentiert.


5
 
 jadwiga 3. Februar 2015 

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben,

bedeutet auch für mich, dass ich mich jeden Tag mit Jesu Leben auseinandersetze.
Nahm Jesus darauf Rücksicht wer seiner Predigt zugehört hat? Hat Er jemanden aus der Synagoge rausgeworfen?
Nein!
Unter den Zuhörer waren auch Menschen, die Ihn NUR für Propheten hielten. Warum sollte Er heute plötzlich Seine Meinung geändert haben?

Da fragte er sie: "Für wen halten mich die Leute?" "Einige halten dich für Johannes den Täufer", antworteten sie, "andere für Elija und wieder andere denken, es sei einer der alten Propheten auferstanden." "Und ihr", fragte er weiter, "für wen haltet ihr mich?" - "Du bist der von Gott gesandte Messias"


3
 
 Kurti 3. Februar 2015 
 

Das Problem ist, daß dieser Pfarrer ja auch

über die katholische Kirche u.a. gesagt hat:
"Dieser ganze Reliquiendreck und -kult ist heute noch in der katholischen Kirche verbreitet. Auch da muss man sagen, bei aller Ökumene: ,Da können wir nicht mitmachen.’"
Den den Segen des Papstes „Urbi et Orbi“ bezeichnet er als „ganz großen Mist“.

Auch wenn der Mann in vielem recht hat, da kann man ihm keineswegs zustimmen. Auch wenn er kath. Dinge nicht versteht, so sollte er sich wenigstens hier einer andern Sprache bedienen.


8
 
 doda 3. Februar 2015 

Pastor Latzel bezeichnet z.B. das Anbringen von Christopherusplaketten im Auto als Götzendienst...


5
 
 Dagmar-Elisabeth 3. Februar 2015 
 

Natürlichhat der Pfarrer recht!

Das christliche Gottesverständnis ist nun mal ein anderes. Das Verhältnis eines Moslems zu seinem Gott ist das eines Herren-Sklavenverständnis, deshalb heißt Islam ja auch Unterwerfung.
Unser Gottesverständnis ist ein Verhältnis des liebenden Vaters zu seinen Kindern. Schließlich hat Allah 99 Namen, nur EINEN NICHT: Der LIEBENDE. Außerdem war er ursprünglich einer von 40 heidnischen Gottheiten, bis Mohammed auf die Idee kam, ihn zum einzigen Gott zu erklären. Solange für die Moslems Jesus nur eine Prophet und nicht Gottes Sohn ist, können wir logischerweise nicht davon ausgehen, daß sie das gleiche Gottesverständnis haben wie wir.
Aber scheinbar hatten die evangelischen Kirchenoberen in Bremen und anderswo gerade einen Zahnarzttermin, als das in ihrem Studium behandelt wurde.


12
 
 Adson_von_Melk 3. Februar 2015 

Und das im "Spiegel"? Es gibt also auch angenehme Überrraschungen.

Einige bisherige Forumsbeiträge sind allerdings eher zum Verzweifeln. Wenn wir nichts besseres anzubieten haben als Ressentiments, dann sollten wir uns nicht wundern, wenn uns keiner ernst nimmt, und dann geschieht uns damit auch ganz recht.

Wie wäre es denn, daran anzusetzen, dass der Spiegel (und das ist ja wohl ein Beobachter von 'außen', wenn es irgend einen gibt!) einen klaren Unterschied ausmacht zwischen evangelisch und katholisch?

Ist das nicht ein Pfund, mit dem wir wuchern können? Ohne das an die ganz große Glocke zu hängen, natürlich. Ich kann Stefan Fleischer in seiner Analyse nur zustimmen, und für mich ist sie Grund für einen bescheidenen Optimismus. Ja, die Brötchen werden kleiner und weniger, aber sie werden immer noch frisch gebacken. Und das wird auch so bleiben.

PS.
Vorsicht bei der Auswahl von Sympathieträgern

http://www.st-martini.net/audio/2015/2015_0118la.mp3

Pastor Latzel verabscheut (ab ca. 9:00) Hexen, Hndus, Moslems und Katholiken.


6
 
 Antas 3. Februar 2015 
 

Aha. Seit wann entscheidet denn ein "Stuhlkreis" darüber, was gut fürs Kirchenvolk ist und was nicht? Und was, wenn der Stuhlkreis aus linksliberalen Kuscheltheologen besteht? Ist das noch repräsentativ? Bin der Meinung, dass die Mehrheit der Kirchengänger nicht einmal weiß, das sie gegen das erste Gebot verstoßen. Demnach sollten die Pfarrer öfter über Themen wie: Buddha, Spiritualität, Yoga und dem ganzen Kram ihren Senf dazugeben. Wieso darf man in der Kirche nicht die Wahrheit verkünden?


11
 
 StephanSy 3. Februar 2015 
 

"Modernes Toleranzgebot" = Glaubensverbot

"Moderne Toleranz" ist keine Toleranz, sondern Indifferenz. Toleranz (vom lat. tolerare ertragen, erdulden) würde bedeuten, andere Menschen in ihrem Glauben zu respektieren, obwohl man ihn für falsch hält. Und das hat mit dem Wahrheitsanspruch des eigenen Glaubens erstnmal nichts zu tun.

Eine Toleranz die alles irgendwie gut findet, ist relativistischer Schwachsinn, bei dem jegliche Wahrheit und Logik über Bord geworfen wird.


16
 
 tünnes 3. Februar 2015 
 

Denn religiösen Stuhlkreis gibt es schon längst auch in der kath. Kirche. Sagen sie mal was gegen Yoga und sie werden einen Aufstand erleben.


12
 
 Bonifaz2010 3. Februar 2015 
 

Theobald

"Wo bleibt der Aufschrei des wohlbestallten Klerus?" - Das meinen Sie sicher sarkastisch, denn der Indifferentismus des Zeitgeists wird ja von der Kirche im Zeichen des Ökumenismus voll geteilt. Ich erinnere nur an die verschiedenen Assisi-Treffen, die ja nicht möglich wären, wenn man das 1. Gebot ernst nähme. Welcher kirchliche Würdenträger würde heute noch sagen, dass nur die katholische Religion die wahre Religion ist? Den möchte ich sehen!


5
 
 Stefan Fleischer 3. Februar 2015 

Das Trennende betonen?

"C'est le ton qui fait la musique!" sagt der Franzose. Wir müssen das Trennende nicht betonen, das wäre falsch. Wir müssen es jedoch in aller Liebe aber klar und deutlich aufzeigen.
Übrigens, meine Erfahrung ist, dass sich diejenigen am meisten am Standpunkt eines anderen stören, die keinen eigenen haben, bzw. die an ihrem eigenen zweifeln. Wer für sich sicher ist, der kann ohne Angst den Standpunkt des anderen stehen lassen. Er weiss, dass Gott dem Menschen die Freiheit geschenkt hat, auch die Freiheit zu glauben, zugleich mit dieser Freiheit aber auch die entsprechende Verantwortung. Was diese Verantwortung betrifft, da kann er das Urteil ruhig Gott überlassen. Nur er sieht in das Herz des Menschen.


12
 
 Theobald 3. Februar 2015 
 

Zeitgeist

Wenn man sieht, dass in München ein Mann mit Verbindungen zu Abtreibungsgegnern politisch nicht tragbar ist... dann wundert man sich nicht mehr.
Wann stehen die "C"-Parteien mal wieder für ihre Werte ein? Wo bleibt der Aufschrei des wohlbestallten Klerus?


19
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Religionen

  1. „Wurzeln und Identität der Christen werden verwischt“
  2. „EU bekräftigt ihr Engagement für Religionsfreiheit“
  3. Coronavirus: Papst ruft zu Gebetstag aller Religionen am 14. Mai auf
  4. 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften beim UNO-Gedenktag gegen Gewalt
  5. Weltversammlung von "Religions for Peace" am Bodensee beginnt
  6. 10 Millionen Euro für „House of One“
  7. Im eigenen Namen, in eigener Verantwortung
  8. Religionskritik ja, Islamkritik nein
  9. Lackner: Religionen haben Verantwortung für Gewalt in ihrem Namen
  10. Ist der Islam 'nur' eine christliche Irrlehre?







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz