Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Papstwort über Erziehungsklapps pusht bewährte Pressespielchen

7. Februar 2015 in Kommentar, 31 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus steht wegen seines Erziehungstipps in starkem Gegenwind. Was ist davon zu halten? kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Stuttgart (kath.net/pl) Es ist ein bewährtes Spielchen: Ein echter oder vermeintlicher Lapsus eines Papstes wird in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Gleichzeitig lässt man andere, unbequemere Aussagen und Themen unter den Tisch fallen. Da aber mit dem Lapsus ein Stück Wirklichkeit abgebildet wird, bemerken es keineswegs alle Zuschauer, dass der Lapsus nur durch einen Zerrspiegel gesehen werden kann. Wie realistisch erkennt man die echte Wirklichkeit – beispielsweise sich selbst – im Zerrspiegel?

Zur Sache: Die Formulierung von Papst Franziskus über Kindererziehung mittels maßvollem Klaps war zweifellos unglücklich und wir Katholiken hätten gern darauf verzichten können. Es gibt kein „würdevolles Schlagen“ von Kindern, trotz aller Wertschätzung von Papst Franziskus muss man dies sagen. Man kann übrigens mit Sicherheit davon ausgehen, dass auch Papst Franziskus keinen Wunsch hat, sich für eine mäßige körperliche Bestrafung von Kindern zu engagieren.

Es gibt allerdings auch für die Kritiker dieses Papstwortes brennendere Themen. Wenn sich beispielsweise die Grünenpolitikerin und Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth über die verunglückte Papstbemerkung echauffiert, dann darf man auch einmal die Frage stellen: Mit welcher moralischen Berechtigung kritisiert ausgerechnet eine Vertreterin der Grünen? Welche Partei hat denn immer wieder die Freigabe der Sexualität mit Kindern (heutzutage nennt man dies „sexuellen Missbrauch“) gefordert und hat dieses Thema bisher kaum aufgearbeitet? Welche Partei engagiert sich stark für schulische Sexualerziehungskonzepte, die den Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, zu deutlichsten Äußerungen genötigt haben? In welcher Partei waren bzw. sind Politiker aktiv, deren theoretische und möglicherweise auch praktische Nähe zur Pädophilie nicht aufgearbeitet ist? Wir dürfen einmal ganz kurz fragen, wie groß die berechtigte öffentliche Empörung gewesen wäre, wenn die unglaublichen Bemerkungen des Grünenpolitikers Daniel Cohn-Bendit aus der Feder eines katholischen Geistlichen entsprungen gewesen wären. Ergo: Angesichts der Faktenlage bei den Grünen darf man an das Jesuswort erinnern: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Mt 7,3)


Doch es fällt noch ein weiterer Zusammenhang auf. Papst Franziskus äußerte sich in der letzten Zeit mehrfach dezidiert gegen Gendermainstreaming. Das könnte der aktuell herrschenden und offiziell promoteten Denkweise gefährlich werden. Politiker und Massenmedien werden dem Papst hier tunlichst nicht allzu laut widersprechen, denn der offene Widerspruch würde seine Aussagen ja gerade verbreiten. Ebenso hat man bereits seine häufige und explizite Zustimmung und Unterstützung zu den nationalen Prolife-Veranstaltungen „Marsch für das Leben“ geschickt unter den Tisch fallen lassen (Der Papst äußerte sich beispielsweise hier und hier). Das Papstwort über das Familienreferendum in der Slowakei (das Franziskus in der gleichen Veranstaltung wie das Wort zum „würdevollen Schlagen“ sagte) wird nur auffallend zögerlich aufgegriffen, doch sein zeitlicher Zusammenhang mit der Häme über die missglückte Papstaussage zur Kindererziehung ist frappierend. Ich möchte die Vorhersage wagen: Wenn sich Papst Franziskus weiter so dezidiert prolife und so dezidiert gegen Gendermainstreaming äußert, wird den großen Medien jedes halbwegs geeignete päpstliche Fettnäpfchen recht sein, um seine bisher ins ungesund Übergroße gezogene Beliebtheitskurve ins Bodenlose fallen zu lassen.

Was nun? Ein Teil des Charmes unseres Papstes geht ja direkt auf seine herzliche Spontanität in Wort und Geste zurück. Doch während er sich in seinen gestenhaften Handlungen als sehr stilsicher erweist, kommt seine lateinamerikanische Unbeschwertheit im Wort keineswegs immer nur gut an. Einerseits mag man sich wünschen, dass er im wörtlichen Ausdruck den „Wächter vor das Tor seiner Lippen“ stellt, um den der Psalmbeter Gott bittet (Ps 141,3). Doch es ist zu sehen, dass sich Franziskus auch nach knapp zwei Jahren Pontifikat und einigen Fettnäpfchen noch nicht dazu entschieden hat.

Dabei mag man zwei Dinge bedenken: Zum einen hatte sich auch die durch und durch reflektierte Ausdrucksweise von Papst Benedikt XVI. als keineswegs immun vor echten oder herbeigeredeten Fettnäpfchen erwiesen. Und andererseits müsste Franziskus ausgerechnet einen seiner Pluspunkte aufgeben. Ein vorsichtiger, stets reflektierender Papst Franziskus würde hölzern und nur marionettenhaft wirken, er wäre nur noch ein Schatten seiner selbst. Wollen wir dies?

Jene, die Papst Franziskus jetzt so lautstark verurteilen, mögen sich doch fragen, ob sie nicht bisher die unbeschwerte Offenheit des Papstes oft gerade als herzerwärmend empfunden haben. Und ganz leise dürften sie dann die Frage anschließen: Ist ihnen selbst wirklich noch nie ein Wort – oder mehr? – entschlüpft, das sie hinterher nur allzu gern ungeschehen gemacht hätten?

Der Autorin auf Twitter folgen!

Generalaudienz 4. Februar 2015




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Konrad Georg 12. Februar 2015 
 

Das Nachdenken fängt bei mir bei "Prügeln" an!

Wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe: In 53 von 193 Staaten ist gewaltfreie Erziehung geboten.

Von wem? Von Ideologen, die jahrzehntelang für das Recht auf Abtreibung, freie Liebe, Abschaffung des Ehebruchs als Straftatbestand usw. gekämpft haben.

Unser indischer Kaplan berichtete, daß Bischof Mixa dort als Kinderschänder durch die Medien gezerrt wurde. Na, ja, dort ist das Schlagen von Kindern normal. [Lügenpresse]

Mein Sohn hat drei, meine Tochter zwei Watschn bekommen. Das hat gereicht.

Kinder verstehen nicht, warum sie täglich von der Mutter verlassen werden (Kinderkrippe), aber sie verstehen sehr wohl, daß ein Patsch auf den Hintern eine Strafe ist. Dann ist die Situation sehr schnell bereinigt. Oder gibt es eine staatliche Einrichtung, die Klagen gegen kleine und größere Kinder zur Verhandlung annimmt? Die normale Familie ist das Fundament des Staates. Da hat sich dieser nicht einzumischen. Von echten Prügelfällen abgesehen.

Linke Ideologen wollen die Zerstör d Fa


2
 
 TheAstonishing 11. Februar 2015 
 

Erziehungsklapps?

Schade, daß auch in diesem an sich so differenzierten Artikel in der Überschrift das Schlagen von Kindern mit dem Wort "Erziehungsklapps" verharmlost wird.


4
 
 Adson_von_Melk 10. Februar 2015 

ORF Artikel "Kinderschutzkommission im Vatikan kritisiert Papst" - siehe oben links

Das sollte man über den Anlassfall hinaus reflektieren: Papst Franziskus führt den Kampf seines Vorgängers zum Schutz der Kinder im kirchlichen Raum entschlossen weiter und schafft dafür Institutionen. Und die fast erste Wortmeldung von dieser Seite ist eine Kritik am Papst.

Das ist erstens ein Zeichen für das Funktionieren dieser Institution. Zweitens ist es ein mehr als deutliches Signal an die wenigen, die es immer noch nicht geschnallt haben, dass NIEMAND zu hoch steht, um an seine Verantwortung erinnert zu werden und einen Löffel voll 'correctio fraterna' zu bekommen.

Das ist drittens wieder ein Zeichen für ein robustes und gesundes Selbstverständnis der Autorität. KLUGE Monarchen haben sich immer schon Ratgeber gesucht, die ihnen auch einmal ein 'So nicht!' sagen können.

Anm:
Die Demokratie möchte sich nicht auf die KLUGHEIT der Regierenden verlassen und gibt der Opposition mit Brief und Siegel das Recht auf Widerspruch. Frau Merken hat sich bei Herrn Orban bemüht.


2
 
 Weinberg 10. Februar 2015 
 

@ Stefan Fleischer

Es liegt mir völlig fern, über Ihre Eltern und sonstigen Erziehungspersonen zu urteilen. Das war eine ganz andere Zeit damals. Ich fand es auch äußerst ungerecht, dass der Augsburger Bischof Mixa nach heutigen Maßstäben beschuldigt wurde und wegen einiger Ohrfeigen, die er vor Jahrzehnten als junger Religionslehrer verteilt hatte, im Jahr 2010 sein Bischofsamt verlor.
In meiner und wohl auch Ihrer Kindheit war körperliche Bestrafung anerkannter pädagogischer Standard. Zu meiner Volksschulzeit in den 60-ziger Jahren gehörte noch ein Haselnuss-Stock zum Inventar eines jeden Klassenzimmers und fand auch häufig Gebrauch. Aber heute schreiben wir das Jahr 2015. Was früher rechtens war, ist es heute nicht mehr. Körperliche Züchtigung ist geächtet und steht unter Strafe. Auf die Rechtslage hinzuweisen, hat nichts mit Meinungs-Terror zu tun.


2
 
 satcitananda 9. Februar 2015 
 

Der ominöse Klaps

Es geschieht wie so oft. Verständnisvollen Zuhörern, erfahrenen Eltern und Erziehern ist klar, was der Papst gemeint hat. Wichtigtuer und Kirchenhasser dagegen bauschen die Worte auf, denn sie wollen sich aufregen.


6
 
 alexius 9. Februar 2015 

Wiederhole, was an anderer Stelle schon oft gesagt: "ma" im Vaterzitat fehlt im Text -> VIDEO!

Wer sich das Video ansieht, hat genau IM ZITAT ein wichtiges Wort des Papstes und einen klaren negativen Gesichtsausdruck. In dem niedergeschriebenen Text fehlt daher das deutliche "ma ..." des Papstes, ich füge es unten in Großbuchstaben mit einem "Smiley" ein:

“Io / MA :-( / alcune volte devo picchiare un po’ i figli … ma mai in faccia per non avvilirli”.

Zur Kontrolle Min. 27:53 im offiziellen Video:

http://youtu.be/INzQ3ppL0Y4


0
 
 Adson_von_Melk 9. Februar 2015 

Ein toller Artikel. Wie schade, dass er geschrieben werden musste

Frau Lorleberg sagt es ja selbst: auf dieses Papstwort hätten wir gern verzichtet. Nein, Kinder schlägt man nicht. Auch ich habe pers. Erinnerungen an (ganz seltene) Ohrfeigen: sie haben weh getan und vor allem haben sie Angst gemacht. Punkt.

Allerdings würde ich zur Verteidigung des Papstes vorbringen, dass es in seinem Wortlaut ja gerade Ohrfeigen (Schläge ins Gesicht) sind, die abgelehnt werden. Die Watschen sind auch bei Franziskus nicht g'sund, und das ist gut so.

Zum Teil liegt hier wirklich ein Clash of Cultures vor, denn überall außerhalb des "Westens" und länger zurück als 40 oder 50 Jahre würden diese Papstworte als ein Aufruf zur Mäßigung verstanden - und waren wohl aus so gedacht! Das Zitat jenes Vaters stammt wohl noch aus der argentinischen Zeit.

Zu Recht hat jemand in einem dieser Threads auf "Kulturkreis und Jahrgang" des Papstes hingewiesen. Aber jetzt leitet er nun mal die Weltkirche.


1
 
 Südlicher Wendekreis 9. Februar 2015 
 

Nur so nebenbei

Warum wählte man nicht die Überschrift "Papstwort gibt Anstoß zu den bewährten Pressespielchen" anstatt "..... pusht...."? Wenn man seit mehr als dreißig Jahre um sich herum fast ausschließlich Englisch hört, dann bedauert man solche sprachlichen Selbstenteignungen.


1
 
 Stefan Fleischer 7. Februar 2015 

@Weinberg - Nachtrag

Aus etwas, das der Andere als weniger schwerwiegend betrachtet als man selber, gleich ein Schwerverbrechen zu machen ist eines der typischen Mittel des heutigen Meinungsterrors.


17
 
 Stefan Fleischer 7. Februar 2015 

@Weinberg

Nun, wenn eine Ohrfeige oder vielleicht sogar eins auf den Hintern schon ein Gewaltdelikt ist, dann waren mein Vater und fast alle meine Lehrer, inklusive Pfarrer und Vikar, Gewalttäter. Das lasse ich nicht auf ihnen sitzen. Ich habe sie alle sehr geschätzt, weit mehr als jene Kindergartentante, die mich für den kleinsten Fehler vor allen anderen mit ihren "salbungsvoll-lieben" Worten bloss gestellt hat.


16
 
 FNO 7. Februar 2015 

Im Wortlaut

"Una volta ho sentito in una riunione di matrimonio un papà dire: “Io alcune volte devo picchiare un po’ i figli … ma mai in faccia per non avvilirli”. Che bello! Ha senso della dignità. Deve punire, lo fa in modo giusto, e va avanti." Abgesehen von der allzu spontanen Äußerung: Es könnte auch schlicht eine gewisse sprachliche Schwäche im Italienischen eine Rolle spielen. Das sehr schlichte "che bello" kommt beim Hl. Vater recht oft als Wertung vor. Es bezieht sich hier aber auf die Mäßigung, die sich der Erzieher auferlegt, nicht auf das 'manchmal ein bisschen hauen' an sich.


8
 
 sindbad 7. Februar 2015 
 

Dieser Papst ist ein Mensch zum Anfassen

Seine Aussagen sind spontan, daher bieten sie auch Angriffsflächen, und er ist absolut authentisch.
Das macht ihn überaus sympathisch.


13
 
 Rainer Ahrends 7. Februar 2015 

Claudia Roth

Viel erschreckender fand ich, dass Frau Claudia Roth den iranischen Holocaustleugner Ali Laridschani traf, natürlich verhüllt mit einem Kopftuch. Andererseits werden im eigenen Lande besorgte Bürger als "Mischpoke" beschimpft. Ich war immer sehr für den Umwelt- und Tierschutz. Aber diese Ideologien machen die Grünen unwählbar!


19
 
 Johannes Baptist 7. Februar 2015 
 

Demütigung

Abgesehen davon, dass der hl. Vater einem anderen Kulturfeld entstammt, es soll sich doch einmal jeder und jede fragen: Was habe ich als Kind demütigend empfunden? Den bekannten Klaps oder die Preisgabe der eigenen Schwächen und Fehler vor fremden Leuten? Wenn man sich schon über den Satz des Papstes echauffiert, dann erwarte ich gleichzeitig, dass demütigende Rhetorik von nun an unterbleibt - und zwar nicht nur im Kinderzimmer.


19
 
 Rolando 7. Februar 2015 
 

Die heutigen Pharisäer

Es ist wie zur Zeit Jesu, was er sagte ignorierten sie, doch sie suchten nach Verfehlungen um ihn überführen zu können. Wenn der Papst ewiges Heil gefährdendes anspricht, (Abtreibung, Homosexualität, Korruption und Genderideologie) dann sind die Ohren zu, wenn er Belangloses anspricht, wird versucht ihn einen Strick zu drehen, um das was er sagen will nicht hören zu müssen.


25
 
 Südlicher Wendekreis 7. Februar 2015 
 

Gesunde Watsche ist noch keine Gewalt

Man muß sich über die weinerlichen Kommentare über das Verständnis des Papstes für einen Klaps wundern. Gott sei Dank, daß ich meine frühe Jugend in einer Zeit erleben durfte, wo den Eltern und Lehrern nicht gleich mit dem Anwalt gedroht wurde, falls ihnen einmal die Hand ausrutschte.
Unser Vater ging sehr sparsam mit Watschen um. Mir ist nur eine Watsche in Erinnerung, und diese hatten meine Geschwister und ich wahrlich verdient. Viel mehr litten wir, vorallem mein jüngerer Bruder, unter dem langanhaltenden Entzug jeglicher Liebesbezeugung. Diese Strafmaßnahmen hinterließen tiefe Spuren, und in diese Richtung ist wohl Anekdote des Papstes zu auszulegen.


14
 
 doda 7. Februar 2015 

Korrigieren zu wollen ohne zu erniedrigen halte ich für einen sehr guten und empfehlenswerten Rat des Papstes.
Jetzt wissen wir ja, was er eigentlich Gutes sagen wollte.
Versetzen wir uns nun in die Situation eines Kindes. Ich frage mich, was ein Kind, das geschlagen wird über sich selbst erfährt.
Ein Klaps ist kein Verbrechen, aber ein Schlag.
Doch wohl, daß es ein Wesen ist, das geschlagen werden darf, oder?
Ist das etwas Gutes, was sich zu lernen lohnt?


6
 
 studiosus 7. Februar 2015 

Das was

Das was ein wenig Magenumdrehungen bereitet ist die Tatsache, dass der vatikanische Pressesaal hier sehr wohl in der Lage ist, die eigentliche Intention der Papstaussage zu extrapolieren, und den Papst verteidigt indem er feststellt, was er damit sagen wollte und was nicht.

Aber stellen wir uns vor, dieselbe Aussage waere einem Bischof (gerade wenn konservativ) passiert oder einem Pfarrer oder Kaplan... wehe dem armen, denn dann haette er gleich Bischof oder Generalvikar am Hals, Konsequenzen, Distanzierungen in der Presse seitens des Bistums, es wuerde als "skandaloese Aussage" ueber die man standardmaessig "schockiert" ist gebrandmarkt, und und und...

Nicht dass der Papst nicht verteidigt werden duerfte - aber es wird hier schon gehoerig mit zweierlei mass gemessen

(im Uebrigen: seltsam dass sich ueber den Klaps gerade die aufregen, die das viel schlimmere Toeten von Kindern gutheissen...)


14
 
 JohnPaul 7. Februar 2015 

Ein ganz ausgezeichneter Kommentar

Vielen Dank für diese ausgezeichneten, theologisch gehaltvoll-ausgewogenen und menschlichen Worte. Dass ausgerechnet die Verfechter der Massentötung von ungeborenen Kindern sich als Verteidiger des Kindeswohls aufspielen, kann wohl allenfalls ein zynischer Treppenwitz sein.


15
 
 nicodemus 7. Februar 2015 
 

Sonderbar.

Im gesamten Artikel bin ich ja mit Petra Lorleberg einer Meinung, aber dass sie dem Papst vorwirft die Vormulierung „würdevolles Schlagen“ falsch gewählt zu haben - das wundert mich!
Natürlich gibt es das!
Würde hat immmmmer etwas mit Achtung, ja sogar mit LIEBE zu tun.Und SCHLAGEN drückt alleine schon Gewalt aus, die der hl. Vater auch nicht gemeint hat.
Deswegen ist die Kritik am Papst in dieser Sache fehl am Platze. Eigentlich müsste Frau Lorleberg dies auch gewusst haben, dass eine "würdevolle Bestrafung" auch den Eltern keine Wohltat bereitet.Aber sein muss! Nichts anderes wollte der Papst sagen.


12
 
 Weinberg 7. Februar 2015 
 

Keine Frage der Meinungsfreiheit

@ Stefan Fleischer : Ihr Verweis auf die Meinungsfreiheit ist hier unstatthaft. Ein Gewalt-Delikt bleibt eine strafbare Handlung, und auch dessen öffentliche Befürwortung ist rechtswidrig. Das ist kein Gegenstand von Meinungsfreiheit.


3
 
 Rumplhanni 7. Februar 2015 
 

Papstwort über Erziehungsklapps

Diesen Patzer hätte ihm nicht passieren sollen, trotzdem entlockt er mir ein Schmunzeln. Die Italiener, die ihre Kinder heiß lieben, kennen diese Klapse – liebenswerte Sophie-Loren-Filme, die Bayern haben ihre Ludwig-Thoma-Filme, mit dem „Hintern-versohlen“ nach üblen Streichen, usw.

Bei manch verzogenem „Früchtchen“, die Eltern oft mit Gleichgültigkeit gewähren lassen, kommt einem der Satz „sollte man mal über´s Knie legen“ über die Lippen, der sicher nur von obigen Kritikern - mit „Prügeln“ gleich gesetzt wird.

Diese Partei macht besonders viele „Sonderausnahmen“ in gewissen Anliegen. Toleranz/Bunt bräuchten klare Regeln, wie es gerade eben auch Kinder benötigen, um ehrliche Erwachsene zu werden, für die Toleranz nicht in Dummheit ausartet. Schlagen sollte nicht dazu gehören, das ist klar. Wer die Reden des Papstes kennt, versteht ihn, der Rest schlachtet jedes noch so kleine menschliche Versehen sowieso gegen ihn aus. Viele werden ihn verteidigen, eben weil er Mensch ist.


3
 
 alexius 7. Februar 2015 

Verstehe ganze Aufregung für und wider ein weitere Mal nicht

Ich habe mir das Originalvideo angesehen, denn nur da hat man den ganzen Papst Franziskus, mit Pausen, Gesten und den Kontext der Stimmung und der Gesamtansprache. Das "ma ..." des Papstes ist beispielsweise nicht übersetzt worden. Er lobt die Zurückhaltung im Sinne der unverletzlichen Würde der Kinder, die Tendenz ist also ganz im Gegenteil so, wie es sich für einen christlichen Vater gehört, der allerdings eben kein schwacher Vater sein soll. Ich kann in der ganzen Ansprache absolut keine Befürwortung von Gewalt an sich erkennen. Ich empfehle allen, in Zukunft nicht mehr so sehr auf mediale Scheingefechte einzugehen. Der Papst wird uns noch mit vielen weiteren Impulsen beschenken, und dann wird diese lächerliche Diskussion mit vielem anderen längst vergessen sein. Seine Ausstrahlung ist ein enormer Gewinn für die ganze Kirche, seine Glaubwürdigkeit ist durch solche falsche Exegesen nicht zu erschüttern. Beten wir, dass er uns lange erhalten bleibe!


23
 
 Stefan Fleischer 7. Februar 2015 

Nur so nebenbei

Aus Paulus hatte harte Erzieher. (Hebr 12,9) Er ist trotzdem ein vorbildhafter Mensch geworden.


10
 
 Stefan Fleischer 7. Februar 2015 

@Suarez

Warum sollten Sie sich hier den Zorn vieler auf sich ziehen? Wir treten doch alle für die Meinungsfreiheit ein, besonders dort, wo man aus guten Treuen verschiedener Meinung sein kann, wie in diesem Fall.


10
 
 reconquista 7. Februar 2015 
 

Recht haben Sie

Die Heuchelei der Grünen ist unerträglich. Die sollten erst einmal vor der eigenen Pädo-Haustür kehren.
Andererseits muss ich sagen: Ich bin sehr wohl davon überzeugt, dass es einen "würdevollen Klaps" für Kinder gibt. Kinder brauchen Grenzen, und natürlich muss das lange nicht immer die körperliche Züchtigung sein (das wäre für mich nur ein Mittel in wirklich sehr drastischen Situationen), aber per sé den "Klaps" zu verteufeln: Das ist nicht richtig.


21
 
 Chris2 7. Februar 2015 
 

Die Liebe ist entscheidend

@ Stefan Fleischer Sie bringen es - wie so oft - auf den Punkt: Die Liebe zum Kind ist entscheidend: Ist es Liebe, wenn das Kind alles tun darf, nie Grenzen erfährt und später im Leben kaum zurechtkommt und zwischenmenschlich - in der Liebe, im Arbeitsleben - ständig mit dem Kopf durch die Wand will? Liebe kann auch wehtun, angefangen beim gefährlichen Lieblingsspielzeug, das man einem Kind wegnimmt (notfalls "mit Gewalt"!), um es zu schützen. Ich bin überzeugt: Die meisten Gewalttäter haben als Kind selbst zu wenig Liebe und zu viel rohe Gewalt erleben müssen - oder sie haben niemals körperlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen...


15
 
 huegel76 7. Februar 2015 

Sehr treffender Kommentar, Frau Lorleberg.

Allerdings möchte ich ihn noch ergänzen. Es ist bei den Grünen ja nicht nur so, dass sie ein fragwürdiges Verhältnis zu Pädophilie haben. Es ist gerade auch diese Partei, für die Abtreibung ein Menschenrecht darstellt. Ich finde es traurig und mehr als bedenklich, dass es in Deutschland Politiker gibt, für die ein kleiner Klaps schlimmer ist als vorsätzliche Tötung.


19
 
 Suarez 7. Februar 2015 

@Stefan Fleischer - Ideologische Verzerrungen

Ich mag mir ja nun den Zorn vieler hier auf mich ziehen, aber ich geben Ihnen völlig recht. Es wäre wirklich zu fragen, ob jede Art der körperlichen Züchtigung von vorneherein ein extremes Übel darstellt oder ob nicht subtile Formen der Gewalt viel schlimmer sind.

Fraglos ist dann körperliche Züchtigung verwerflich, wenn sie die Demütigung des Kindes bezweckt. Jungs, die z.B. an einer stark befahrenen Straße herumalbern und sich gegenseitig auf die Straße stoßen, könnte ein Klaps durchaus helfen, dieses gefährliche Tun zu unterlassen. Es gibt Situationen, in denen eine ausführliche Diskussion weder möglich noch effektiv ist.

Das wirklich groteske ist aber, dass mittlerweile aus Studien belegbar ist, dass insbesondere Menschen, die antiautoritär "erzogen" wurden, eine starke Gewaltneigung haben. Die ist auch logisch, weil der vom Kind ausgeübten Gewalt - die gibt es nämlich auch - nie etwas entgegengesetzt wurde. Man nannte das früher Unerzogenheit.


21
 
 Stefan Fleischer 7. Februar 2015 

Meinungsfreiheit

Ich persönlich bin der Ansicht, dass unser Heiliger Vater seine Aussage nicht rückgängig zu machen braucht, selbst wenn dies möglich wäre. Er äusserte - wenn ich richtig verstehe - seine persönliche Meinung. Das ist im Zeitalter der Meinungsfreiheit sein gutes Recht. (In Fragen der Pädagogik erhebt er ja keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit.) Und ob es wirklich so falsch ist, jede Art körperlicher Züchtigung von vornherein zu verteufeln, das wäre sicher einer eingehenden Diskussion wert. Schlussendlich gibt es noch viele anderen Erziehungsmethoden und Strafen, die genau so demütigend sein können. Strafen aus Rache oder gar Hass z.B., oder aus sonst irgend welchen anderen egoistischen Gründen sind in keiner auch noch so "humaner" Form gerechtfertigt. Entscheidend ist doch immer die Liebe die dahinter steht, und die Vernunft, die Wirkung und Nebenwirkungen bedenkt. Lassen wir uns den Mund auch in dieser Frage nicht verbieten.


18
 
 Antigone 7. Februar 2015 
 

Das mit dem Klaps

ist ein bisschen so wie mit der Regensburger Rede: Es war ja ein Zitat! (Bitte keine Empörung! Ich vergleiche nur in dieser Hinsicht - Zitat.)
Und ansonsten ist es das Papier, die Druckerschwärze, die Akku-Kapazität... nicht wert, daraus ein Thema zu machen. Trotzdem danke, Petra Lorleberg!


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  2. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  3. Papst im Kongo eingetroffen
  4. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  5. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  6. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  7. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  8. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!
  9. Europäische Nebelkerzen und wie das Leben unter Indios wirklich ist
  10. Papst bei Bußfeier im Petersdom: Das Böse ist stark







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz