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Was ist Barmherzigkeit? Eine Antwort auf Kardinal Kasper

11. März 2015 in Weltkirche, 27 Lesermeinungen
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Kardinal Kaspers Auffassung von Barmherzigkeit sei theologisch nicht konsistent, kritisiert ein Priester der Erzdiözese Boston.


New York (kath.net/jg)
Die aktuelle Diskussion in der katholischen Kirche, die Barmherzigkeit im Gegensatz zur Wahrheit stellt sei „unglücklich“, schreibt Daniel Moloney, Priester der Erzdiözese Boston in einem Artikel der Onlineausgabe des Magazins First Things. Schließlich gehöre es zu den geistigen Werken der Barmherzigkeit, die Unwissenden zu lehren und die Irrenden zurecht zu weisen, fügt er hinzu.

Walter Kardinal Kasper habe mit seinem Buch „Barmherzigkeit: Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens“ das Thema auf die Tagesordnung der katholischen Kirche gebracht. Sie spiele bei Papst Franziskus eine große Rolle, der das Buch des deutschen Kardinals gelobt habe. Dann analysiert Moloney die Kaspersche Position.

Für diesen sei Barmherzigkeit eine pastorale Tugend. Sie bringe die Liebe und Christus den Menschen, wo immer diese gerade seien, referiert er die Position Kaspers. Pastoral und barmherzig sei für Kasper im Grunde genommen das selbe und pastorales Versagen sei ein Versagen in der Barmherzigkeit.

Kasper sei der Ansicht, die theologische Tradition vernachlässige die Bedeutung der Barmherzigkeit, was eine „pastorale Katastrophe“ sei. Daher bedürfe es einer neuen Theologie der göttlichen Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit sei als das fundamentale Attribut Gottes schlechthin zu denken, der gegenüber alle anderen göttlichen Attribute in gewisser Weise sekundär seien, zitiert Moloney die These Kaspers, die er in der Folge einer theologischen Kritik unterzieht.


Die Tugend der Barmherzigkeit setze jemand voraus, welcher der Barmherzigkeit bedürfe, also einen Sünder oder jemand, der in irgend einer Weise unvollkommen sei. Innertrinitarisch übe der Vater keine Barmherzigkeit gegenüber dem Heiligen Geist, weil dieser genau so vollkommen sei wie der Vater selbst. Wäre die Barmherzigkeit für Gott so essentiell wie Kasper sie definiere, könne er nicht existieren ohne Barmherzigkeit zu üben. Da Gott sich selbst gegenüber nicht barmherzig sein könne, setze seine Existenz die Existenz von Sündern voraus, die seiner Barmherzigkeit bedürfen würden – eine absurde Vorstellung, schreibt Moloney.

Kasper habe sich offenbar nicht mit den Argumenten der theologischen Tradition gegen seine Position auseinander gesetzt. Nach klassischer Lehre sei die Gerechtigkeit ebenso ein Wesensmerkmal Gottes wie die Liebe. Gott ist die Liebe und Gott ist die Gerechtigkeit, schreibt Moloney. Gott ist auch die Wahrheit, könnte man hinzufügen. Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit müssen daher ohne Widerspruch miteinander denkbar sein.

Am Ende seines Artikels weist Moloney auf einen interessanten Aspekt hin. In den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts hätten viele Experten die Ansicht vertreten, dass Kriminalität eine mentale Krankheit sei, die man therapieren und nicht bestrafen sollte. Therapie, Nachsicht, Reintegration und Rehabilitation standen im Mittelpunkt der Reformen des Strafvollzugs. Die Kriminalität erreichte bald einen neuen Höhepunkt und die Gesetze wurden schließlich wieder verschärft.

Zur selben Zeit seien katholische Bischöfe dazu übergegangen, kanonische Strafen durch ähnliche Maßnahmen zu ersetzen. In den 1970-er Jahren seien Priester, die Kinder missbraucht hatten, in psychiatrische Behandlung gesandt worden, um dort geheilt und wieder in die Pfarrseelsorge integriert zu werden. Damit habe man den Priestern gegenüber Barmherzigkeit zeigen wollen. Sie sollten eine zweite Chance erhalten ohne ihre Reputation zu verlieren. Heute hingegen gebe es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Personen, die Kinder missbraucht hätten und niemand sehe darin einen Mangel an Barmherzigkeit.

Warum, so fragt Moloney abschließend, sei es für viele ein Skandal, wenn die Kirche „Barmherzigkeit“ gegenüber einem Priester gezeigt hätte, der vor vierzig Jahren einmal ein Kind missbraucht habe, gleichzeitig aber „wunderbar“, wenn man gegenüber einem Mann, der vor vierzig Jahren seine Ehefrau und seine Kinder für eine jüngere Frau verlassen habe, „barmherzig“ sei? Der aktuellen Debatte fehle ein klares Verständnis von Barmherzigkeit und Kardinal Kasper habe nicht zu einer Klärung beigetragen, kritisiert Moloney.


Link zum Artikel auf First Things (englisch):
What Mercy is


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Lesermeinungen

 Giovanni Bosco 12. März 2015 

@paddel

Sehr schön ausgedrückt! Volle Zustimmung!


1
 
 Paddel 12. März 2015 

Gottes Barmherzigkeit ist menschlich gesehen manchmal kaltherzig

Ein Vater, der seinen Sohn vor dem Martertod bewahren könnte, von diesem sogar noch darum angefleht wird, aber nicht einschreitet sondern dabei zuschaut. Das ist die Barmherzigkeit Gottes, weil ER barmherzig mit unserem Los ist. Manchmal denke ich, dass Barmherzigkeit immer erst einen kleinen Tod verlangt, einen kleinen Kreuzweg, der für den Einzelnen schon hart sein kann und danach ist der Mensch erlöst und befreit. Sicher ist die Sünde, hier das Vergehen, vor Gott schon im Voraus verziehen, aber die Verzeihung kann ja nur dann wirksam werden, wenn der Mensch sie annimmt und dazu gehört auch seine Bereitschaft zur Umkehr und diese Umkehr ist in der Regel erst einmal ein Kreuzweg. Dieser Weg geht niemand gern und da ist es wichtig, dass man weiß Gott gibt die Kraft dazu, und ein Simon brauchen diese Menschen auch. Eigentlich jeder, jede Sünde muss erst mal "getötet" werden, damit der Mensch frei wird, das ist immer ein kleiner oder großer Kreuzweg.
Keine Barmherzigkeit ohne Kreuzweg.


8
 
 Suarez 12. März 2015 

Bund der Ehe und Schöpfungsordnung

Bis zu Jesu Christis Eintreten in die menschliche Geschichte war der Ehebund in Israel noch nicht zu seiner eigentlichen Bestimmung gekommen. Er war im wesentlichen ein menschlicher Bund, der durch Herzenshärte geprägt war, so dass Moses die Scheidung (Scheidebrief) erlaubte. Jesus hebt nun den Ehebund auf eine ganz neue Stufe und fügt ihn in den Schöpfungszusammenhang als von Gott gestiftet Ordnung ein. Damit ist dem Ehe-Bund eine ganz neue Würde verliehen, die ihn aus dem Profanen der menschlichen Verfügbarkeit heraushebt. Nur so ist die Ehe als Sakrament zu verstehen. Mann und Frau schließen also einen Bund mit Gott, indem sie zu einem Fleisch werden. Der Bundesschluss vollzieht sich also im Glauben an den einen Gott und die von ihm eingestiftete Ordnung in die Schöpfung. Das Ja zum Ehebund ist also kein bewusstloser Akt, sondern durch und durch bestimmt vom christlichen Glauben. Das Ja Wort zur Ehe entspricht dem Ja Wort zum Bund mit Gott.


6
 
 Suarez 12. März 2015 

Guten Morgen @Stiller

"Der freie Wille des Menschen lässt Gutes und Böses zu. Umkehr und Reue sowie die Gnade Gottes im Erbarmen ist eine Grundlage, eine Grundgewissheit unseres Glaubens."

Gott hat aber den Menschen in eine Ordnung der Schöpfung eingefügt. Der Mensch ist frei, nicht um sündigen zu können, sondern um sich dem Guten, der Ordnung einzufügen, den Willen Gottes zu tun. Die Schöpfungsordnung ist in das Herz des Menschen eingeschrieben, von daher ist die Missachtung dieser von Gott dem Sein eingestifteten Ordnung eine schwere Sünde. Sünde ist also eine Abkehr vom göttlichen Willen, vom absolut Guten.

Das Erbarmen Gottes richtet sich auf das Gute im Menschen, nicht auf seine Sündhaftigkeit. Gott hasst die Sünde und liebt dennoch den Sünder ob dem Guten, das in ihm trotz seiner Sünden steckt. Das Gute kann aber ohne Umkehr nicht zur Geltung kommen, darum kann Barmherzigkeit niemals heißen, dass sie die Sünde hinnimmt. Gott kennt keine abstrakte Barmherzigkeit, er ist die reinste Liebe.


6
 
 Suarez 12. März 2015 

@duesi - Schöpfungsordnung

Freiheit ist doch immer in Bezug zu setzen auf die Ordnung der Schöpfung. Wir sind nicht frei um Böses sondern um Gutes zu tun. In Gen 1,31 heißt es: Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Die Sünde kann aber nicht gut sein, also liebt Gott die Sünde nicht. Gott lässt sein Geschöpf nicht fallen, weil er sich des Guten, nicht des Schlechten im Menschen erbarmt. Daher auch die Forderung Jesu nach Umkehr. Ohne Umkehr bleibt der Mensch in Bezug auf die Schöpfungsordnung in einem Unheilszustand, der ihm nicht tragisch anhaftet, sondern dem er sich frei ausgeliefert hat. Jesus hebt den Bund der Ehe in eine ganz neue Qualität. Er ist nicht mehr nur ein menschlicher Bund sondern ein göttlicher Bund. Jesus heiligt die Ehe und hebt sie aus dem heraus, was sie bis dahin war. Daher ist der nunmehr göttliche Bund auch durch den Menschen nicht lösbar. Wo dieses Bewusstsein des Göttlichen im Bund fehlt, hat der Mensch ohnehin auf Sand gebaut.


6
 
 duesi 12. März 2015 
 

bellis

KKK 1453 Die sogenannte „unvollkommene Reue" [attritio] ist ebenfalls ein Geschenk Gottes, ein Anstoß des Heiligen Geistes. Sie erwächst aus der Betrachtung der Abscheulichkeit der Sünde oder aus der Furcht vor der ewigen Verdammnis und weiteren Strafen, die dem Sünder drohen [Furchtreue]. Eine solche Erschütterung des Gewissens kann eine innere Entwicklung einleiten, die unter dem Wirken der Gnade durch die sakramentale Lossprechung vollendet wird.

Natürlich will Gott uns zu der echten Liebesreue führen und dem Wunsch Gott von ganzen Kräften und über alles zu lieben, der sich auch in ganz praktischen Anstrengungen zeigt, die über die auferlegten Bußwerke hinausgehen. Aber dies ist nicht Voraussetzung für die Gültigkeit der Beichte. Eine unvollkommene Reue und ein ehrlicher Vorsatz reichen. Und auch wenn zwei Menschen beteiligt sind, kann nur jeder für sich alleine seine Sünden bereuen.


1
 
 bellis 11. März 2015 

duesi

Gerade weil wir alle Sünder und schwach sind, gehört zum Vorsatz auch, alles zu tun, um nicht wieder in Versuchung zu kommen. Und nicht vergessen, beim Ehebruch sündigen immer zwei Menschen.


3
 
 PBaldauf 11. März 2015 
 

‘Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!‘
Das klingt schon gut in unserer Zeit
Doch frag ich mich, in Zeilen, knappen
Darf man sie von der Wahrheit kappen?

Ist 'Kasper' hier 'nicht konsistent',
Ist stimmig was 'Moloney' nennt?
Trug Kasper gar nicht bei zur Klärung
steht er für theologisch ‘Falschgeld-Währung‘?
Nein, das wäre übertrieben
Der Papst scheint ja sein Buch zu lieben

Fragen sind dies, über Fragen
Zu eng des Laien Geistes-Kragen
Vor mancher Einsicht man sich ziert:
Ach, hätt‘ das Fach ich doch studiert…

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


6
 
 duesi 11. März 2015 
 

Wiederverheiratet Geschiedene

Nehmen wir an, so jemand empfindet nur ein kleines bisschen Reue und hat einen ganz kleinen Vorsatz, auf Sexualität in der neuen "Ehe" zu verzichten und diese auch öffentlich zu wiederrufen und Versöhnung mit dem ersten Partner anzustreben, beichtet, geht am nächsten Tag zur Kommunion und wird am übernächsten Tag wieder schwach. Und das geschieht über Jahre hinweg jedes Wochenende. Steht uns ein Urteil zu, ob das Heuchelei ist? Klar darf gewarnt werden: "Bringe rechtschaffene Frucht der Buße." Und doch: Wenn ein kleines bisschen Reue da ist und der Vorsatz echt ist, dann ist die Beichte gültig. Dann steht der Sünder im "Stand der Gnade". Er ist geliebt und Gott spricht seine Vergebung zu. So groß ist seine Barmherzigkeit. Können wir von außen die Tränen des Herzens sehen? Den Wunsch, mit Gott ins Reine zu kommen und in seiner Nähe zu sein? Der bei dem offensichtlichen Sünder größer sein kann als bei dem, der sich keiner Schuld bewusst ist.


2
 
 Stiller 11. März 2015 
 

Ziemlich konstruiert...

"Da Gott sich selbst gegenüber nicht barmherzig sein könne, setze seine Existenz die Existenz von Sündern voraus, die seiner Barmherzigkeit bedürfen würden – eine absurde Vorstellung, schreibt Moloney." (Zitat aus obigem Text)

Der freie Wille des Menschen lässt Gutes und Böses zu.
Umkehr und Reue sowie die Gnade Gottes im Erbarmen ist eine Grundlage, eine Grundgewissheit unseres Glaubens.

Moloney mag es gut gemeint haben...


1
 
 duesi 11. März 2015 
 

Gegen Parteiungen

Wir sehen, dass sich die, die Wiederverheiratete zur Kommunion zulassen wollen, auf Kaspar berufen.

Deswegen sehen wir bei allen, die nach Barmherzigkeit rufen, direkt das Feindbild der Gesetzlosen, die Gottes Gerechtigkeit leugnen wollen. Wieso eigentlich? Wieso immer das Bedürfnis die richtige "Partei" zu unterstützen? Glauben wir nicht, dass Gott Parteien zusammenführen kann? Ja, manchmal muss eine Aussage zurückgewiesen werden. Doch ist es nicht möglich, dass auch jemand von der "falschen" Partei mal etwas richtiges sagt? Das Beispiel Pharisäer und Zöllner macht klar: Der, der sich keiner offensichtlichen Sünde bewusst ist, kann vielleicht, ohne es zu wissen, schlimmer sein kann, als der offensichtliche Sünder und soll mit ihm zusammen beten "sei uns Sündern gnädig". Die Tugendübung ist gut, doch nutzlos, wenn sie nicht aus Liebe und Vertrauen geschieht, sondern zur Selbstrechtfertigung. Wir wissen nicht, wie gerecht wir wirklich sind. Seine Barmherzigkeit hilft uns es zu werden.


1
 
 duesi 11. März 2015 
 

Kaspar hat teilweise Recht

Römer 11, 32 Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen.

Natürlich setzt die Eigenschaft der Barmherzigkeit Gottes nicht die Existenz von Sündern voraus, lediglich die Existenz von Menschen mit der Freiheit zur Sünde. Dennoch:
"Das Evangelium besteht nicht auf Verkünden,
dass die Sünder gut sein sollen,
aber dass Gott für die Sünder gut ist" (Michał Sopoćko, Beichtvater von Faustyna Kowalska)

"Mit den Seelen, die sich zu Meiner Barmherzigkeit flüchten, und mit denen, die anderen von meiner großen Barmherzigkeit künden und sie rühmen, werde ich in der Todesstunde nach Meiner unendlichen Barmherzigkeit verfahren. Mein Herz leidet, daß selbst auserwählte Seelen nicht verstehen, wie groß Meine Barmherzigkeit ist. Ihr Umgang ist in einem gewissen Sinne Mißtrauen. Wie sehr verletzt das Mein Herz!" Tagebuch der Faustyna.

Daraus folgt keine Zulassung zur Kommunion wiederverheirateter Geschiedener. Doch Moloney macht sich das zu einfach.


3
 
 Kurti 11. März 2015 
 

Barmherzigkeit kann auch bedeuten, den Menschen

Gottes Gerechtigkeit vor Augen zu halten, damit sie zur Umkehr gelangen und gerettet werden. Die Sünden zu tolerieren und zu vielem ja zu sagen, ist am Ende unbarmherzig. Warum haben den große Heilige wie ein Pater Pio und andere die Menschen auch auf das Gericht Gottes hingewiesen wenn sie ihr Leben nicht ändern. Wollen Theologen wie Kasper klüger sein als diese Heiligen oder gar als Jesus selber. Die heilige Schrift, die doch sehr, sehr klar spricht, kann man nur umdeuten, wenn man selbstverfasste Theologie betreibt und nicht die, die Gott will. Jesus ist gekommen für die Sünder, die bereuen und nicht für die, die in ihren Sünden verharren wollen und den ersteren gegenüber ist er voll und ganz barmherzig, indem er ihnen alles verzeiht. Das ist die Voraussetzung, die er verlangt, nicht mehr und nicht weniger. Wozu braucht man Theologen, wenn die nicht mehr auf solche grundlegenden Dinge hinweisen?


16
 
 jadwiga 11. März 2015 

Barmherzigkeit stärkt die Wahrheit, dass Gott uns unendlich liebt!

Es ist trotzdem sehr wichtig über die Barmherzigkeit Gottes zu sprechen, weil sie der letzte Anker ist, an dem sich jeder Sünder "klammern" kann.

Vor allem müsste man die irrenführenden Behauptungen aus dem Weg räumen, dass Gott uns nur dann Barmherzigkeit erweist, wenn wir die Absolution erhalten haben. Gott hat Mitleid mit dem SÜNDER UND mit dem FREIGESPROCHENEM.

Schon eine echte REUE öffnet die Tür der Barmherzigkeit.
Jesus sagte zu Schwester Faustina:
"Ich bin drei mal heilig und verabscheue die kleinste Sünde. Ich kann eine Seele nicht lieben, die mit der Sünde befleckt ist, aber sobald sie bereut, sind Meiner Großzügigkeit ihr gegenüber keine Grenzen gesetzt. Meine Barmherzigkeit umfängt sie und rechtfertigt sie"


5
 
 Willigis 11. März 2015 
 

Was will Moloney überhaupt sagen?

Dass Barmherzigkeit und Gerechtigkeit ins eins fallen?

Nach Augustinus sind alle Menschen verdammt, daher erweist Gott an ihnen seine Gerechtigkeit, wenn er sie bestraft.
Nur an einigen erweist er seine Barmherzigkeit, indem er sie begnadet und rettet. Wäre er gegenüber diesen auch nur gerecht, müsste er sie ebenfalls bestrafen. Dass Barmherzigkeit aus Anwendung der Gerechtigkeit erwächst, ist deswegen gerade falsch. Auf nichts anderes hat Kasper hinweisen wollen. Nirgendwo will er von Gerechtigkeit und Wahrheit abrücken, dies ist gar nicht Thema. Rückte man von der Wahrheit ab (Unauflöslichkeit d. Ehe) dann bedürfte es ja keiner Barmherzigkeit mehr. Dann wäre der Vorstoß überflüssig. Es bleibt unklar, das Moloney hier meint.

Das Beispiel zwischen den Missbrauchstätern und den Ehebrechern ist auch nicht viel besser. Fragt sich Moloney wirklich ernsthaft, wieso Menschen einen Unterschied zwischen der Barmherzigkeit gegenüber geschiedenen Eheleuten und Sexualverbrechern machen?


3
 
 Karlmaria 11. März 2015 

Das ist ein köstlich Ding wenn das Herz fest wird durch Gnade Hebr 13,9

Barmherzigkeit ist wenn jemand mit Gottes Hilfe von der Sklaverei der Unzucht loskommt. Barmherzigkeit ist wenn jemand mit Hilfe der Gnade und in einem förderlichen gemeindlichen Umfeld lernt seine Triebe zu beherrschen. Gnade setzt immer Natur voraus. Gott gibt die Gnade gern und überschwänglich. Und Natur ist in diesem Fall eine intakte Gemeinde oder ein förderliches Elternhaus wo sich die leiblichen Väter und Mütter oder die geistlichen Väter und Mütter bemühen ihren Kindern zu helfen ihre Triebe zu beherrschen. Es gibt so viele Wege die Sklaverei der Unzucht zu überwinden. Ein Weg ist der Gruppendruck in einer Gemeinde wo das noch praktiziert wird. Als Feuerbächer empfehle ich zu googeln nach Gospel Forum. Sich Maria zu weihen und diese Weihe auch täglich, stündlich und minütlich zu leben ist der schönste Weg!


1
 
 Frauke G. 11. März 2015 
 

Die Bibel hat doch schon alles beantwortet was Barmherzigkeit ist und wie sie aussieht.

1Was wollen wir hierzu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde?
1WAS sollen wir nun sagen? Wollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade noch grösser werde? Rö 5:20
2Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir abgestorben sind?

Paulus hat die Anwort gegeben wozu Barmherzigkeit führen soll, nämlich zur Umkehr und dazu "den alten Menschen abzulegen" – d. h. den alten sündigen Lebensstil abzulegen und den Lebensstil, den Gott selbst für diejenigen vorgezeichnet hat, die mit ihm versöhnt wurden, zu leben.

Ein Christ muss immer mehr nach Heiligung streben. Einem Christen ist es nicht freigestellt, ob er nach dieser zunehmenden Heiligung strebt oder nicht. Gemäß dem Evangeliums ist sie obligatorisch.

Jeder, der diese Verpflichtung ablehnt, ist in Wirklichkeit kein wahrer Gläubiger.


5
 
 Suarez 11. März 2015 

Die programmatische Schwammigkeit der 68er Theologen

Es ist ein prägendes Merkmal der 68er Theologen, dass man sich eines Begriffes bemächtigt und ihn interpretativ so weit dehnt, dass er als Hebel gegen die verhasste Tradition verwandt werden kann. So auch hier der Barmherzigkeitsbegriff, mit dem man die als störend empfundene Schöpfungsordnung aufzuheben sucht. Gott hätte eine fehlerhafte Welt geschaffen, um sie aus Barmherzigkeit erlösen zu können. In der Tat wäre dies die verabsolutierte Absurdität.


21
 
 Little John 11. März 2015 
 

Beziehung zu Christus: Nein! Kommunion: Ja!

Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen: die Kommunion wollen manche Leute um jeden Preis haben - solche Menschen müssen nicht einmal in einer ungeordneten Beziehung leben - auch wenn die Glaubenspraxis gleich Null ist: Bei der hl. Messe war man zum letzten Mal vor 3 Jahren, obwohl man Sonntag für Sonntag gehen könnte, gebetet hat man zum letzten Mal vor 2 Jahren, wo ein Priester bei einem Geburtstagsessen dabei war und ein Tischgebet gesprochen hat und bei der Beichte war man eigentlich erst vor 30 Jahren. Kurzum: von einer Beziehung mit Christus hält man nichts, aber bei der Trauung, bei der man eingeladen, muss man zur Kommunion gehen. Das eben geschilderte bezieht sich auf keinen konkreten Menschen, steht aber wahrscheinlich sogar für viele Situationen. Kurzum: Es mangelt an Wesentlichem. Und diesen Menschen mit einer falschen Barmherzigkeit entgegenzukommen, ist verantwortungslos und brüskiert alle, die sich wirklich um die Freundschaft mit dem Herrn mühen.


14
 
 Wüstenstrauch 11. März 2015 
 

versuchung

Schon in den Evangelien ist von der Versuchung zu lesen, dass Menschen definieren wollen, wie weit Gottes Barmherzigkeit geht. Jesus trat dem entgegen. Auch heute sollten sich die Kommentatoren hüten, Gott zu erklären, wo seine Barmherzigkeit aufzuhören hat.


3
 
 Waldi 11. März 2015 
 

Den höchsmöglichen Grad an Barmherzigkeit...

hat Jesus bei der Ehebrecherin zum Ausdruck gebracht, allerdings in Verbindung mit der eindeutigen Forderung, nicht mehr erneut zu sündigen: "Hat dich niemand verurteilt", "nein, niemand", "dann will auch ICH dich nicht verurteilen, nun geh, aber sündige fortan nicht mehr"! Der letzte Teil dieser Aussage Jesu wird, um der Barmherzigkeit willen, gerne verschwiegen!


24
 
 marienkind 11. März 2015 
 

Barmherzig heißt nicht:

Die Existenz der Sünde und der Hölle zu verschleiern oder aufzulösen, sondern sie als Fakt zu benennen um zu warnen, allerdings ist hier eine gewisse Sensibilität angebracht und eher das positive des Christentums hervorzuheben, damit man nicht verschreckt.

Pastoral wäre hier anzusetzen, wo die vielen Esoteriker die Menschen abfangen, in der Krankheit, der Sinnsuche, dem Entfliehen des Stresses, statt Reiki, Yoga, Thai Chi, Entspannung mit Jesus, Ratschläge aus der Bibel zu Gesundheit prüfen, neugierig machen, gemeinsam beten, Bibeldiät, Rückengymnastik ohne fremde Energien, ...


5
 
 Stefan Fleischer 11. März 2015 

Mir ist soeben noch ein Aphorismus in die Hände gefallen:

Solange der Mensch lebt hat er die Wahl zwischen der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit Gottes. Das Schlüsselwort heisst: Umkehr!


20
 
 Stefan Fleischer 11. März 2015 

Mit ist soeben noch ein Aphorismus in die Hände gefallen:


0
 
 Little John 11. März 2015 
 

Der untreue und kluge Verwalter

Der untreue und zugleich kluge Verwalter im Evangelium redet (schreibt) die Schuld klein. Die Kirche hat kein Recht Barmherzigkeit neu zu definieren, wie der genannte Verwalter, sondern hat die Barmherzigkeit, die von Gott kommt zu verwalten. Die Barmherzigkeit Gottes redet nicht klein, sondern sie vergibt ganz und gar: das aber setzt die Umkehr des Menschen voraus - ein willentlicher Neuanfang, der auch immer wieder gemacht werden muss und darf.
Barmherzig darf und muss die Kirche in ihrer "Methode" sein, d.h. nicht verurteilen, dafür aber die Wahrheit in der Liebe verkünden.
All das entspricht wohl der Lehre des Katechismus, der Päpste vor allem Hl. Johannes Paul II., Benedikt XVI. und ich glaube und hoffe auch der Lehre von Papst Franziskus.


17
 
 Stefan Fleischer 11. März 2015 

Im Übrigen sollte

- nach meiner Meinung - allen in der Verkündigung Tätigen immer und immer wieder in Erinnerung gerufen werden (und am Besten wäre es, wenn unser Heiliger Vater hier mit dem guten Beispiel voran gehen würde), dass nur der ganze Gott der wahre Gott ist, dass jede einseitige Verkündigung nur einem in die Hände spielt, Satan, dem Verwirrer von Anbeginn.


16
 
 ottokar 11. März 2015 
 

Bitte um Barmherzigkeit

Die schönste Definition von Barmherzigkeit hat uns die polnische Mystikerin, die heilige Schwester Faustina hinterlassen: Von Christus selbst erhielt sie in mehreren Visionen den Auftrag an die Menschen ihn, Jesus Christus um Barmherzigkeit zu bitten, um erlöst zu werden.Die erlösende Barmherzigkeit gewährt demnach der Heiland,Gott. Der Mensch kann mitfühlend seinen Mitmenschen gegenüber sein, die Sündenvergebung in oder durch Barmherzigkeit kann er nicht gewähren, das ist göttliches Wirken. In Erkenntnis dieser Tatsache hat der Heilige Papst Johannes Paul II den früheren Weissen Sonntag zum Barmherzigkeitssonntag erhoben. Der gläubige Mensch- und da muss man Kardinal Kasper korrigieren- soll mitfühlendes ,verzeihendes Verständnis für sündhaftes Verhalten (Wiederverheiratung nach Scheidung,sexuelle Aktivität unter Homsexuellen)aufbringen, sündenvergebende Barmherzigkeit hingegen setzt göttliches Wirken voraus.Somit ist der von Kasper gebrauchte Barmherzigkeitsbegriff irreführend .


21
 

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