![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() 'Gleicht euch nicht dieser Welt an!'20. März 2015 in Aktuelles, 15 Lesermeinungen Kardinal Cordes: Wir müssen uns immer klar darüber bleiben, dass Jesus uns eine Botschaft gebracht hat, die mit weltlichem Denken nicht in Harmonie zu bringen ist. München (kath.net/pl) Wenn Kritiker der kirchlichen Institution sich engagieren würden, dass der Glaube in Deutschland wächst, dass Christus in die Herzen und in die Köpfe der Menschen kommt; wenn Front gemacht würde gegenüber einer Kirche, die immer mehr die Kategorien des weltlichen Denkens übernimmt, d.h. also, die Angst davor hat, irgendetwas zu fordern, was politisch nicht korrekt ist, was Anstoß erregt - dann könnte ich die Kritiker nur loben. Dies äußerte der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes im München/Kirchenzentrum St.-Philipp Neri. Im Gespräch mit Veranstalter Michael Ragg von Ragg´s Domspatz erläuterte der frühere langjährige Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum weiter, dass der Ansatz mancher Vorwürfe für die Kirche leider den entscheidenden Punkt nicht treffe. Er fördere hingegen genau das, was Papst Benedikt in Freiburg bei seiner bekannten Rede als Verweltlichung der Kirche gebrandmarkt habe. Die Mahnung des Apostels Paulus im 10. Kapitel des Römerbriefs, Gleicht euch nicht dieser Welt an! ist eigentlich der Fanfarenstoß, der heute von solcher Kritik kommen müsste, wenn sie dem Menschen wirklich gut will. Wir sollten sehr viel stärker von der Bibel her und vom Glauben an Gott her leben und uns nicht von weltlichen Lebens-Modellen leiten lassen. Zwar könnten wir vom weltlichen Denken manches lernen. Aber es steht oft quer zur Botschaft der Bibel. Es eckt an. Man hat nicht ohne Grund unseren Herrn Jesus Christus gekreuzigt. Gottes Offenbarung ist mit weltlichem Denken nicht zu harmonisieren. Oder wollen wir so tun, als prägte das Evangelium die Gesellschaft von heute? Wir sehen doch jeden Tag das Gegenteil. Der Kardinal zitierte aus einer Umfrage der Bertelsmannstiftung, wonach 2008 nur 16,2 Prozent der deutschen Katholiken in Gott ein personales Du sahen, d.h. also, 84 Prozent sehen ihn nicht mehr so. Für diese hat Gott kein Gesicht, sondern sie glauben an eine Macht, die irgendwo über den Wolken waltet, an ein blindes Schicksal. Das ist doch dramatisch!, äußerte Kardinal Cordes, Ich frage mich, was diese Leute denken, wenn sie beten Vater unser im Himmel. Das bekümmert mich. Hierliegt der Ansatzpunkt für eine dringliche Neuevangelisierung. Papst Benedikt hat schon vor Jahren nicht ohne Grund gesagt: Wer nicht Gott gibt, gibt zu wenig. Auf eine Frage aus dem Publikum, wie sich Gläubige angesichts unterschiedlicher Weisungen von Hirten verhalten sollen, wies Cordes auf die Unterscheidung der Geister hin. Solche Unterscheidung ist nicht an Amtsautorität gebunden, sondern hängt sehr stark damit zusammen, wie intensiv jeder persönlich das Antlitz Gottes sucht, damit uns der Heilige Geist das recht Urteil gibt. Manchmal seien auch die Umstände zu beachten, unter denen eine Äußerung zustande kam, Umstände, die eine irritierende Wendung möglicherweise relativieren. Schon gar nicht dürfe man sich auf polemische Schlagzeilen verlassen. Machen Sie sich nicht naiver und unmündiger als Sie sind. Sie sind erwachsen im Glauben. Und wenn Sie beten, sich nach Gottes Gebot und der Lehre der Kirche zu richten versuchen, dann wird eine verblüffende Aussage Sie auch nicht gleich vom Stuhl werfen. Im Laufe seiner Äußerungen ging Cordes auch an verschiedenen Stellen auf die letzten Päpste ein. Gesprächspartner Michael Ragg kam auf die jüngste Publikation des Kardinals zu sprechen: Drei Päpste. Mein Leben (Verlag Herder, Freiburg). Über Papst Franziskus sagte der Autor: Es bewegt mich, wie sehr er die Menschen liebt und wie er sich für sie einsetzt. Allgemeiner formulierte er: Die Kirche kann ihre Botschaft nur weitergeben, wenn die Sprecher der Botschaft den Hörern auch sympathisch sind. Deshalb ist die Anstrengung einiger Journalisten, die Sympathie abzubauen, die wir alle für den Heiligen Johannes Paul und für Papst Benedikt haben, im letzten diabolisch. Denn sie schneidet uns den seelischen Zugang zu diesen großen Hirten ab und ihre Botschaft uns nicht mehr. Man könne sich deshalb darüber freuen, dass Papst Franziskus so große Resonanz hat und wir zu denen gehören, denen sein Wort etwas sagt. Cordes erwähnte, er habe neulich die Sendung eines deutschen Fernsehkanals gesehen, die Papst Benedikt der Unfähigkeit geziehen habe. Er habe so wurde mehrfach betont und aufzuzeigen versucht - sein Pontifikat verstreichen lassen, ohne Reformen einzuleiten. Dazu Cordes: Dies stimmt überhaupt nicht. Es war Benedikt, der sowohl die Finanzreform, die Pädophilieaufarbeitung und die Kurienreform begonnen hat. Die Herabsetzung dieses großen Papstes war unglaublich: Benedikt war schon ungeeignet, ein Bischof zu sein, geschweige denn erst Papst. Wenn ich so etwas höre, überfällt mich Wut. Wer Papst Benedikts Regierungszeit unvoreingenommen und mit dem Blick des Glaubens beurteile, der erkenne ganz wichtige Impulse für die vatikanischen Strukturen. Und niemand kann übersehen, wie entscheidend er mit seiner Verkündigung den Horizont geöffnet hat für die Gottesfrage und die Mitte unseres Christseins. Noch nie sei ein Papst auf den Büchermarkt gegangen, wie dies Benedikt mit seinem Buch Jesus Christus getan hätte. Solche Auseinandersetzung auch mit der akademischen Wissenschaft sei gerade für einen Papst ungewöhnlich. Dort die Auseinandersetzung zu suchen, das ist sehr mutig und wirkt lange nach. Seine pontifikalen Wegweisungen geben schon heute sehr vielen Menschen - nicht nur Katholiken verlässliche Orientierung und tun unendlich viel Gutes. Sie bleiben freilich dem verborgen, der auf spektakuläre Äußerlichkeiten und auf sogenannte Erleichterungen (im Sinne weltlichen Lebensstils) bedacht ist. kath.net dankt S.E. Kardinal Cordes für die freundliche Autorisierung dieses Beitrags. kath.net-Lesetipp: Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: - Link zum kathShop - Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected] Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected] Kardinal Cordes im Gespräch mit Michael Ragg/Ragg´s Domspatz in München Foto Kardinal Cordes bei Ragg´s Domspatz © Vivian Ragg Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuCordes
| ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||
![]() | ||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |