Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  4. Wenn der Schleier sich hebt
  5. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  6. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  7. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  8. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  9. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“
  10. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott
  11. Polens Regierung startet Angriff auf den Religionsunterricht
  12. "Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen"
  13. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  14. Geistliches Workout mit dem Rosenkranz
  15. "Was heutzutage als Hass und Hetze bezeichnet wird, ist großteils erlaubt"

Fünfter US-Bundesstaat legalisiert Formen von Sterbehilfe

7. Oktober 2015 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kalifornien legalisiert Beihilfe zum Suizid – Bischofskonferenz hatte abgeraten. Von Thomas Spang (KNA)


Sacramento (kath.net/KNA) Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat mit der Entscheidung gerungen, ob er das Sterbehilfe-Gesetz unterschreiben oder mit einem Veto verhindern soll. Hin und her gerissen zwischen widerstreitenden moralischen Argumenten stellte sich der praktizierende Katholik und ehemalige Jesuiten-Seminarist am Ende gegen die Vorstellung seiner eigenen Kirche.

«Ich habe darüber nachgedacht, was ich mir für meinen eigenen Tod wünschen würde», hielt der 77-jährige Demokrat in einer sehr persönlich gehaltenen Erklärung zur Unterzeichnung des Gesetzes fest. Er sei sich sicher, dass es ein Trost für ihn wäre, die Optionen zu haben, die nun rechtlich in Kalifornien verankert würden. «Und gewiss werde ich anderen dieses Recht nicht verweigern.»

Mit der Unterschrift Browns ist die Beihilfe zum Suizid im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA vom kommenden Jahr an nicht mehr strafbewährt. Das Gesetz ist nach dem Vorbild von Oregon gestaltet worden, dem ersten Bundesstaat, in dem Sterbehilfe 1997 möglich wurde.

Konkret verlangt das Gesetz mit dem Kürzel ABx215, dass zwei Ärzte unabhängig voneinander das Vorliegen einer schweren Krankheit bestätigen, die den Tod innerhalb der nächsten sechs Monate erwarten lässt. Unter diesen Umständen darf eine Person, die im Vollbesitz ihrer Geisteskraft ist, selber um die Verschreibung von Medikamenten bitten, die das Leben beenden können. Die Betroffenen müssen selbst in der Lage sein, die Medikamente einzunehmen. Der Versuch, ihre Entscheidung zugunsten der Selbsttötung zu beeinflussen, steht unter Strafe.


«Das ist ein düsterer Tag für Kalifornien und das politische Erbe Browns», kritisierte der Sprecher von «Californians Against Assisted Suicide», Tim Rosales, die Entscheidung des Gouverneurs. Millionen arme Kalifornier und deren Familien seien diejenigen, «die potenziell den Schaden tragen, wenn Ärzte das Recht erhalten, Rezepte für tödliche Überdosen auszustellen». Dem Bündnis gehören Ärzte, Vertreter von Behindertenverbänden und religiöse Gruppen an. Rosales äußerte sich ausdrücklich auch im Namen der katholische Kirche in Kalifornien.

Die Bischofskonferenz des Bundesstaates hatte nach dem Sterbehilfe-Beschluss der Staatsversammlung im vergangenen Monat an Brown appelliert, von seinem Veto Gebrauch zu machen. «Papst Franziskus hat uns aufgefordert, eine gute Gesellschaft zu schaffen, indem wir sie durch die Augen derer sehen, die an den Rändern leben, in wirtschaftlicher, physischer, psychologischer und sozialer Not sind», erklärte der Exekutiv-Direktor der Bischofskonferenz, Edward Dolejsi. «Durch diese Augen gesehen ist ABx215 ein schlechtes Gesetz für Kalifornien.»

Das Gesetz war in einer Sondersitzung der Stabsversammlung gegen die Stimmen der republikanischen Abgeordneten und einiger Demokraten beschlossen worden. Frühere Anläufe waren in den Jahren 2006, 2006 und 2007 gescheitert.

Dass es diesmal eine Mehrheit fand, erklären Analysten mit dem Einfluss des Falls der 29-jährigen Brittany Maynard, der internationale Schlagzielen machte. Die junge Frau litt an einer unheilbaren Krebserkrankung im Gehirn. Sie zog von Kalifornien nach Oregon, um sich dort im November vergangenen Jahres mit verschriebenen Medikamenten das Leben zu nehmen. Maynard machte sich in den letzten Monaten ihres Lebens für eine Legalisierung der Sterbehilfe stark. Drei Tage vor ihrem Tod warb sie bei einem Gespräch mit Gouverneur Brown für dessen Unterstützung.

«Brittany wünschte sich dieses Gesetz in Kalifornien, damit andere nicht dasselbe durchmachen müssen.» Mit diesen Worten würdigte der Ehemann der Verstorbenen, Dan Diaz, der Unterschrift Browns unter dem Gesetz. Der Gouverneur habe ihren letzten Wunsch erfüllt.

Die Gegner des Gesetzes kündigten an, nun gerichtliche Schritte gegen das Gesetz zu prüfen. Sollte es Bestand haben, wäre Kalifornien nach Oregon, Washington State, Vermont und Montana der fünfte US-Bundesstaat, in dem eine Form der Sterbehilfe legal ist.

Auch in Deutschland wird diskutiert: Assistierter Suizid? - Nur ein Gesetzentwurf ist keine Lizenz zum Töten: Sensburg/Dörflinger/Hüppe


CDL - Christiane Lambrecht zur aktuellen Sterbehilfe-Debatte im Bundestag


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 maryellen 7. Oktober 2015 
 

Der katholische, gruene linke ehemalige Jesuit

Der praktizierende Katholik und ehemaliger "abgesprungener" Jesuit Jerry Brown steht eben auch ganz links, wie leider so viele der Katholiken des oeffentlichen Lebens in den USA.

Nur ein paar Beispiele, von den Kennedys bis zu Nancy Pelosi, Joe Biden, John Kerry, diese Leute haben die bemerkenswerte Faehigkeit, ihren Glauben daheim in der Schublade zu lassen und im oeffentlichen Leben gegenteilig zum katholischen Glauben zu agieren.

Tritt jemand wirklich oeffentlich fuer Glaubens Grundsaetze ein, hagelt es nur noch Laecherlichmachung. (Das gilt auch fuer Evengelikale).
Nach dem Prinzip: Laecherlichmachung ist eine wirksame Waffe.

Und die kommt auch aus dem katholischen Lager.
Diese "Compartmentalisierung" findet man heute ueberall.

An die Stelle des wirklichen Glaubens ist das Prinzip der "Barmherzigkeit" und des humanistischen Gutmenschentums getreten, of sogar bei der obersten Kirchenfuehrung.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sterbehilfe

  1. Kanada: Erzbistum Montreal klagt gegen Bundesstaat Québec wegen Einschränkung der Gewissensfreiheit
  2. Evangelischer Landesbischof Ralf Meister behauptet: "Der Mensch hat ein Recht auf Selbsttötung"
  3. Logische Konsequenzen der Freigabe der Abtreibung
  4. Vatikan bestätigt: Kliniken des belgischen Ordens sind nicht mehr katholisch!
  5. Österreichische Bischofskonferenz: Für umfassenden Lebensschutz!
  6. CDL fordert dringend ein "legislatives Schutzkonzept" bei Sterbehilfe
  7. Aktive Sterbehilfe? – Keine Antwort ist auch eine Antwort!
  8. Vatikan erkennt belgischen Ordens-Kliniken katholische Identität ab
  9. Kritik an Sterbehilfe an Demenzkranken in Niederlanden hält an
  10. Kritik an Sterbehilfe an Demenzkranken in Niederlanden hält an







Top-15

meist-gelesen

  1. Wenn der Schleier sich hebt
  2. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  3. Trump wird seinen Amtseid erneut auf zwei Bibeln ablegen
  4. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  5. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  6. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  7. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  8. Ein Heerführer Christi
  9. Bischof Barron kritisiert die „atheistische Hymne“ beim Jimmy-Carter-Begräbnis
  10. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Exorzisten-Vereinigung warnt vor falschen Praktiken
  13. Apostolischer Visitator: Medjugorje kein Ort für religiösen Tourismus
  14. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  15. Repräsentantenhaus verabschiedet Verbot für Transgender-"Frauen" im Schulsport

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz