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Kardinal Cordes: «Neuevangelisierung muss sein»

11. November 2015 in Spirituelles, 7 Lesermeinungen
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Der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat zu verstärkten Anstrengungen in der Glaubensvermittlung aufgerufen. Strukturreformen in Bistümern und andere administrative Maßnahmen reichen nicht aus.


Münster (kath.net/KNA/red) Der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat zu verstärkten Anstrengungen in der Glaubensvermittlung aufgerufen. Heute sei für die meisten Menschen der Glaube «zu der blassen Ahnung» von einem irgendwie diffusen Wesen geworden, sagte der langjährige Präsident des Päpstlichen Rates «Cor unum» am Montagabend in Münster. Strukturreformen in Bistümern und andere administrative Maßnahmen reichten nicht aus. «Neuevangelisierung muss sein», forderte Cordes. Notwendig seien «überzeugte Repräsentanten», so der 81-Jährige in seinem Vortrag auf Einladung der Universitätsgesellschaft Münster. «Ein Aufbruch wird umso besser gelingen, je glaubwürdiger die Zeugen sind.» So sei in den Glaubenszeugnissen beispielsweise von Franz von Assisi, Maximilian Kolbe, Mutter Teresa und anderen die Liebe und Nähe Gottes zu den Menschen sichtbar geworden.


«Es drängt mich, für den verdrängten Gott Boden gut zu machen», sagte Cordes. Er verwies auf den «Religionsmonitor» der Bertelsmann Stiftung, wonach sich 2008 zwar noch knapp zwei Drittel der Westdeutschen zu einer der beiden großen Kirchen bekannten, aber 85 Prozent von ihnen Gott nur noch als ein «gesichtsloses dunkles Wesen» ansähen. Nur 15 Prozent wendeten sich an Gott als «persönliches Du», so der Kardinal in seiner Rede zur Rolle der Religion in der heutigen Gesellschaft.

Die Christen seien in einem «Dilemma zwischen Glaube und Skepsis», beschrieb Cordes die Situation. Auf dieser Schwelle aber seien sie wieder bereit, «im Zeugnis anderer einen Weg zu sehen». Er folge dem kanadischen Philosophen Charles Taylor in der Ansicht, dass auch die säkularisierten Menschen sich «immer noch im Kraftfeld der Religion» befänden. Die Zahl der Suchenden nehme zu. Das sei die Chance für eine «Religion aus zweiter Hand». Diese Menschen könnten durch «Beziehungsgemeinschaften» wie etwa Gemeinden, Bibelgruppen und nicht zuletzt die Weltjugendtage zur Religion zurückgeführt werden.

Eine wichtige Rolle bei der Suche nach neuen Wegen zur Verkündung der christlichen Botschaft schreibt der 81-Jährige den neuen geistlichen Gemeinschaften zu. In ihnen werde das soziale Element des Glaubens gelebt. Sie vermittelten oftmals Spaß am Glauben. Jeder könne aber das Seine beitragen, so der Kardinal. «Wir müssen aus der Konsumentenhaltung herauskommen. Es braucht mehr eigenes Zeugnis», forderte der Kardinal vor mehr als 300 Gästen des Förderkreises der Westfälischen Wilhelms-Universität. «Viele Menschen werden auch in der Gegenwart noch von den Kräften der Religionen berührt. Spirituelle Erfahrungen werden heutzutage aber nicht mehr nur individuell, sondern verstärkt in Gruppen gemacht», erläuterte Kardinal Cordes. Als Beispiel nannte Kardinal Cordes die katholischen Weltjugendtage, die er in seiner Funktion als Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Laien wesentlich mitgestaltete.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Cordes (c) Wikipedia/Karl-Michael Soemer
This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.


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Lesermeinungen

 Ehrmann 12. November 2015 

Es gibt aber auch ganz großartige Lichtblicke

In einer der letzten Nummern der Tagespost fand sich ein Lesebrief, in dem ei 10(!)jähriger Junge schildert, wie dei Kindergruppe einer dt. Pfarre Halloween umkehrte - zu einem Heiligenfest, bei dem Kinder als Heilige verkleidet Hausbesuche machten, die Heiligen vorstellten und Kerzen und Rosen verteilten - mit großem Erfolg, auch bei evangelischen Mitchristen - und näherem Kennenlernen der Heiligen durch die Kinder selbst.
Kathnet hat doch gute Verbindungen zur Tagespost - vielleicht kann dieser Brief gebracht werden? Er ist äußerst berührend und tröstlich.


5
 
 Mr. Incredible 12. November 2015 
 

Wie wäre es,

wenn die ganzen Promotionen der angehenden Bischofskandidaten in Deutschland zum Thema "Soziallehre usw." mal auf Eis gelegt würden. Davon gibt es wirklich schon genug und so der Knaller war es wohl nicht, wenn man den Zustand der Kirche in D und auch den Zustand der meisten Bischöfe in D ansieht. Eher ein Schuss in den Ofen, ehrlich gesagt.
Die nächsten 10 Jahre mal zum engeren Themenkreis erhoben werden Neuevangelisierung, Erwachsenenkatechese und Ehe im Sinne der Theologie des Leibes (JPII), und natürlich die Theologie des Leibes selbst, besonderes Zuckerl: Humanae Vitae.
Die Personen, die sich damit beschäftigen, werden dann anders reden und handeln. Anders ist in diesem Fall ziemlich sicher gut.
Das Dumme ist, dass ich schon jetzt das inhaltslose Gerede der Repliken seitens der Entscheidungsträger zu hören meine.
Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Nur Mut, Jungs!


2
 
 asino 12. November 2015 

Suche gehört zum Glauben

Die Chance liegt wohl weniger im "zur Religion zurück führen" als in der Neuentdeckung gelebten Christentums, durch glaubwürdige Zeugen vermittelt. Suche ist heute eine Grundbedingung des Glaubens, auch für Gläubige.


0
 
 Glocke 12. November 2015 
 

Wie soll der in der geistigen Wüste

der Kath. Kirche in Deutschland herumirrende Suchende eine Gemeinde in relativer Nähe finden? Wooo ist die ersehnte Oase? Wenn junge Priester im Seminar tricksen mussten, um ihren katholischen Glauben zu verbergen? Wenn sie z. B. bei Prüfungen "falsche" Antworten - im Sinne der Prüfer geben müssen, um ihre Weihe nicht zu gefährden - wenn diese jungen, tiefgläubigen Priester in manchen Diözesen gemobbt, lächerlich gemacht und am Verkünden des unverfälschten Kath. Glaubens gehindert werden, W I E soll da NeuEvangelisierung möglich sein? Die Feinde der Kirche sitzen im Inneren - an wichtigen Schalthebeln. Nach menschlichem Ermessen ist kein Besen groß genug, um diesen Augiastall auszumisten! Aber selbst "die Wüste lebt" - flehen wir also zum HEILIGEN Geist!!!!! Ströme lebendigen Wassers können auch - ausgehend vom beharrlichen Gebet - die Wüste Kath. Kirche in Deutschland wieder zum Blühen bringen!!!!!


5
 
 Waldi 11. November 2015 
 

Ich habe es über Jahrzehnte erlebt:

Je laienhafter die Kirche durch Laien präsentiert wird, die gar oft an Glaubenskraft und Glaubenstreue zur Kirchenlehre bei weitem nicht einmal das Niveau der Gläubigen in den Kirchenbänken erreichen, die sie als Seelsorger zu betreuen glauben, wird es mit der Neuevangelisierung nicht voran gehen! Obwohl Laienpredigerinnen und Laienprediger bei kath. Gottesdiensten von Rom nicht zugelassen sind, sind sie in unserer Pfarrei die Regel. Immer wieder habe ich festgestellt, wie sehr sich eine schlechte, profane und langweilige Predigt äußerst negativ auf die ganze Eucharistie auswirkt! Und genau wie der Neutestamentler Klaus Berger, empfinde ich heutige Eucharistiegestaltungen und liturgische Probeläufe, bis zum Fremdschämen, als Kindergarten für Erwachsene! Ich habe als Katholik meinen Glauben nicht verloren, sondern durch wunderbare Glaubenserfahrungen an Glaubensüberzeugung zugenommen, Gott sei Dank. Aber die Kirche, wie sie sich heute darstellt, hat dazu keinen Beitrag geleistet!


3
 
 Kurti 11. November 2015 
 

Neuevangelisierung, von der in den letzten Jahren

immer wieder vor allem auch in Rom gesprochen wurde, ist ein Schlüssel zu vielem. Nur sieht man kaum etwas davon. Lieber macht man Synoden, die hierzu nichts bringen und Befragungen der Kirchenmitglieder, deren Ausgang schon vorher jedem Einsichtigen bekannt war.
Ich dachte, man bekäme nach Benedikt mal einen jüngeren Papst, der hier etwas voranbringen könnte, war aber nichts. Reformen in der Kirchenverwaltung, auch in Rom mögen da und dort nötig, sein, aber helfen nicht der Glaubenssubstanz auf, die in Europa doch ziemlich am Boden liegt.


3
 
 Ehrmann 11. November 2015 

Neuevangelisierung und Ehevorbereitung gehören in den Religionsunterricht

- an Stelle von "Gemeinschaftsspielereien", die von den Kindern absolut nicht geschätzt werden ("spielen können wir zuhause auch .und besser"), ergänzt durch außerschulische Angebote, wo der Religionsunterricht zu sehr beschränkt ist.


9
 

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