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'Gott hat uns durch den Tod Jesu am Kreuz errettet'

17. Jänner 2016 in Interview, 61 Lesermeinungen
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Theologe Johannes Hartl äußert im kath.net-Interview Anfragen an Papst-Video: Steht den Produzenten des Videos die katholischen Lehre zum Religionspluralismus „noch akut vor Augen“? oder werden hier „alle Religionen als gleichwertig dargestellt“?


Augsburg-Linz (kath.net) „Ob man an diesen Jesus glaubt, ist die entscheidende Frage! Ob man meint, aus Liebe zu handeln, ist nicht immer das beste Kriterium. Menschen tun alle möglichen schrecklichen Dinge aus Liebe...“ Dies sagt der Augsburger Theologe Dr. Johannes Hartl im Interview mit kath.net. Der Leiter des Augsburger Gebetshauses äußert seine Anfragen an das Video zur Gebetsmeinung des Papstes, das vom Vatikan herausgegeben worden ist (Video siehe unten).

kath.net: Herr Dr. Hartl, Sie wirken nicht unbedingt glücklich über das Video zur Gebetsmeinung des Papstes. Doch was vermuten Sie zunächst: Welche positive Absicht steht hinter dem Video?

Hartl: Die Formulierung eines päpstlichen monatlichen Gebetsanliegens ist bewährte Praxis. Ich freue mich, dass dazu nun das Medium des Videos genutzt werden soll, noch dazu auf sehr professionelle Weise. Das Anliegen ist also ganz klar, Menschen dazu zu motivieren, zu beten, dass der interreligiöse Dialog gute Früchte trägt. Das ist ein wichtiges und höchst aktuelles Gebetsanliegen.

kath.net: Wo setzt Ihre Kritik an?

Hartl: Betrachtet man die Machart des Videos, so gewinnt man leicht den Eindruck, hier würden alle Religionen als gleichwertig dargestellt. Während Menschen unterschiedliches glauben, gilt doch letztlich: wir sind alle Kinder Gottes und glauben an die Liebe. Die Unterschiede scheinen eher unwesentlich.

kath.net: Ist es nicht eigentlich egal, in welcher Religion man an Gott glaubt? Viel wichtiger, so sagen heutzutage nicht wenige Menschen, sei es doch, dass man „gut“ sei, irgendwie „gut“ zumindest. Und auf jeden Fall scheint es doch „gut“ zu sein, wenn man etwas „aus Liebe“ tut, oder?

Hartl: Alle Menschen ahnen, dass etwas mit dem Menschen nicht stimmt. Man muss dazu ja nur aus dem Fenster blicken: es gibt das Böse in der Welt. Während alle Philosophien und Religionen der Welt lehren, dass der Mensch sich durch eigene Anstrengung vervollkommnen oder erlösen kann, ist das Christentum das direkte Gegenteil davon.


Die Botschaft des Neuen Testaments ist, dass der Mensch sich aus sich selbst heraus eben nicht zu erlösen vermag, sondern dass Gott selbst Mensch wurde um uns aus freier Gnade und durch den Tod Jesu am Kreuz errettet hat. Ob man an diesen Jesus glaubt, ist die entscheidende Frage! Ob man meint, aus Liebe zu handeln, ist nicht immer das beste Kriterium. Menschen tun alle möglichen schrecklichen Dinge aus Liebe...

kath.net: Für das Christentum wird im Video als Symbol nicht das Kreuz, sondern das Jesuskind gezeigt. Wie wirkt dies auf Sie?

Hartl: Das ist für mich eines der verstörendsten Elemente. Dass eine Gottheit Menschengestalt annehmen kann, das ist in Mythologien und Religionen ja durchaus bekannt. Dass ein Gott sich jedoch aus Liebe so weit erniedrigt, am Kreuz zu sterben: das ist das Radikale am Evangelium.

Durch den Verzicht auf das eindeutige Zeichen des Christentums verstärkt sich bei mir die ungute Empfindung, das Video suggeriere, zwischen dem Anspruch Jesu, der einzige Weg zum Vater zu sein (Joh 14,6), und „anderen Wegen“ gäbe es gar keinen großen Unterschied. Das ist gefährlich.

kath.net: Vertreten das die Christen eigentlich tatsächlich weiterhin: Jesus als Gekreuzigter und Auferstandener ist der Weg zur Erlösung? Lässt sich das irgendwie mit den Erlösungswegen anderer Religionen in Deckung bringen?

Hartl: Der Umgang der katholischen Kirche mit dem Wahrheitsanspruch des christlichen Glaubens im Dialog mit den Weltreligionen war während des Zweiten Vatikanischen Konzils eines der strittigsten Themen. Das Konzil konnte im Dokument „Nostra Aetate“ Formulierungen finden, die die maximale Wertschätzung der Kirche für Menschen unterschiedlichsten Glaubens ausdrückten, ohne dabei den universalen Anspruch Jesu Christi zu verdunkeln. Also konkret: der Mensch ist Gottes Ebenbild und hat diese Würde auch durch den Sündenfall nicht verloren. Er erkennt die Existenz Gottes mit der Vernunft und ein sittliches Gewissen bleibt ihm ins Herz geschrieben. Aus diesem Grund finden sich Spuren der Wahrheit überall dort, wo Menschen sind: auch in anderen Religionen.

Von einer solchen allgemeinen Gotteserkenntnis und dem Ertasten einzelner Wahrheitselemente (vgl. Apg 17,27) grundsätzlich verschieden ist jedoch die einmalige und objektiv ergangene Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus. Er sagt von sich selbst, der Weg, die Wahrheit und das Leben zu sein und „niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6). Jesus ist der einzige, der Gott ist und Kunde brachte (Joh 1,18) und es ist dem Menschen „kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ als der Name Jesu (Apg 4,12). Gerettet ist eben nicht ein jeder und automatisch, sondern es ergeht der Aufruf, zu glauben und sich taufen zu lassen (Mk 16,16). Darauf nimmt das Konzil in „Ad gentes 7“ ausdrücklich und mit deutlichem Imperativ Bezug.

Also: es gibt einen ganz gewaltigen Unterschied zwischen Jesus und den menschengemachten Religionen dieser Welt.

kath.net: Sie haben wegen des Videos an den Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, geschrieben. Um was geht es in Ihrem Schreiben?

Hartl: Ich habe ihn um eine Erläuterung der katholischen Lehre zum Religionspluralismus gebeten. Diese ist eigentlich ganz klar und erst jüngst in „Dominus Iesus“ wieder bekräftigt worden. Doch dieses Video lässt die Frage aufkommen, ob den Produzenten diese Lehre noch akut vor Augen war. In einer Zeit der Vermischung und Verwässerung des Evangeliums wäre eine Klarstellung hier hilfreich.

Gebetsmeinungen des Heiligen Vaters für Januar 2016


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Gott ungezähmt
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Von Johannes Hartl
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Foto oben (c) Gebetshaus Augsburg


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Lesermeinungen

 Fides Mariae 19. Jänner 2016 
 

Die Absicht war: Gebetsmeinung für Januar

@Antonius Bacci schreibt: "Absicht des Videos beachten. Das Video richtet sich an ein über den christlichen Rahmen hinausgehendes Publikum". - So? Wer bitteschön, soll sich für die "Gebetsmeinung des Papstes" im Januar interessieren, wenn nicht Katholiken? Das wissen nicht mal alle Katholiken, was eine "Gebetsmeinung" ist. Das Argument von @Antonius Bacci scheint mir geradezu absurd!


2
 
 Perlinde 18. Jänner 2016 
 

Danke

an Joh. Hartl für diesen Artikel und an DamianBLogos für die Hintergrundinfo. Das ist genau der Punkt! Wer heute in Fam.,pfarrl.Geremien, Schule etc. den Standpunkt vertritt, den Herr Hartl hier darlegt, wird als Exot wahrgenommen.Die Auffassung ist sehr verbreitet (auch bei Hauptamtlichen), dass es eigentlich egal ist was man glaubt, Hauptsache man glaubt überhaupt etwas und ist lieb zueinander. Über das erste Gebot setzt man sich leicht hinweg. Ich sehe das Interview nicht als Kritik am Papst, sondern eher an den Machern des Video.


6
 
 Tonika 18. Jänner 2016 
 

Videobotschaft des Papstes ist gegenüber anderen Religionen anmaßend.

Es gibt keinen echten Dialog der Toleranz und Verständigung, ohne Farbe zu bekennen und ohne das Trennende zu benennen. Zudem kann der Papst nicht wie er es in diesem Video tut, einfach die Grenzen, die die anderen Religionen selbst gesetzt haben auflösen um Gemeinsamkeiten zu postulieren und den gemeinsamen Nenner alleine festzulegen. Das ist anmaßend.

Im Islam hat Allah 99 Namen und Liebe gehört nicht dazu.


9
 
 Rolando 18. Jänner 2016 
 

Antonius Bacci

Ich denke auch, der Papst will die erreichen, die Jesus noch nicht kennen, da ist nun mal am Anfang Jesus als Kind, war bei uns in Bethlehem genauso, das Kreuz, das kam auch bei uns später, deshalb zeigt im Video der Papst unseren Gott als Kind, vor dem Niemand Angst haben muß.


3
 
 marguerite 17. Jänner 2016 

@Kleine Blume

Was ja nicht bedeutet, dass das "Ertastete" falsch wäre. Es ist lediglich unvollständig.


2
 
 Thomas05 17. Jänner 2016 
 

Bedauerlicherweise Zustimmung

Die theologischen Exkurse von Herrn Hartl sind für mich nicht immer überzeugend, aber in dieser Bestandsaufnahme hat er meiner Meinung nach die aktuelle Situation treffend auf den Punkt gebracht.
In unserem Glauben sehe ich das Alleinstellungsmerkmal, dass Jesus Christus in seiner Hingabe am Kreuz unser und mein ganz persönlicher Erlöser ist.
Die moralisch-humanistisch ausgerichtete Exegese des gegenwärtigen Papstes kann ich nicht als Stärkung und Kräftigung meines eigenen Glaubenslebens wahrnehmen und erfahren.
Aber die Kirche hat in ihrer Geschichte auch schon wesentlich schwächere Pontifikate erlebt und überstanden.


10
 
 Mark Nie 17. Jänner 2016 
 

Die Einheit wiegt mehr als der Konflikt

Die Einheit wiegt mehr als der Konflikt (Evangelii Gaudium)
Nach dem mehrmaligen sehen war ich begeistert von dem Video, da der Papst Brücken baut zwischen den Religionen und somit zwischen Menschen. Der kleinste gemeinsame Nenner lautet: Liebe. Wäre doch wünschenswert, wenn das alle so sehen. Natürlich liegt der Teufel wie immer Im Detail und da gibt es zu Recht Diskussionsbedarf.


0
 
 Psalm1 17. Jänner 2016 
 

@Antonius Bacci

„...den Dialog zwischen den Religionen anregen...“

Mir gefällt diese oft verwendete Formulierung nicht. Nicht die Objekte, also z.B. das Christentum und der Islam, können in Dialog treten, sondern nur die Subjekte, also Christen und Muslime. Klingt trivial, ist aber entscheidend. Die Objekte verkünden, die Subjekte glauben. Und diese Subjekte werden nur in dem Maße objektiv in Dialog treten, also über ihre persönliche Sicht hinausgehen, wie sie sich der historisch belegbaren Verkündigung der jeweiligen Religion widmen. Dann kommt man z.B. auch bei der Frage mit dem „einen Gott“ weiter. Die Subjekte mögen in ihren persönlichen Gottesbildern mehr oder weniger übereinstimmen, das Gottesbild des Islam ist aber definitiv von dem des Christentums so verschieden, das die Objekte zwar einen Gott (also nicht mehrere Götter) verkünden, aber nicht DEN einen Gott.


3
 
 gebsy 17. Jänner 2016 

Rechtfertigung

für 2000 Jahre.
Wird Christus noch einen Glauben finden?


6
 
 Antonius Bacci 17. Jänner 2016 
 

Absicht des Videos beachten

Das Video richtet sich an ein über den christlichen Rahmen hinausgehendes Publikum und möchte etwas erreichen: den Dialog zwischen den Religionen anregen und den Frieden der Religionen untereinander ermöglichen. Gregor VII. sprach 1073 in einem Brief an einen maurischen Fürsten Nordafrikas, dass beide Religionen den "einen Gott" verehren, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Diese Aussage wurde dann vom 2. Vatikanum in Nostra Aetate aufgegriffen und führte zur Aussage von den Muslimen, die den alleinigen Gott anbeten. Auch der Aussage Gregors VII. wird man keine theologische Aussage entnehmen können, sie ist "in foro interno" gesagt, um sich für die Christen Nordafrikas einzusetzen. Das Video ist für eine Lehraussage gleichermaßen nicht belastbar. Ich glaube nicht, dass Papst Franziskus ein Anhänger der pluralistischen Religionstheologie ist. Das kann ich mir nicht vorstellen.


4
 
 Waldi 17. Jänner 2016 
 

Ich habe mir das Video angesehen -

und bin gar nicht glücklich darüber. Es hört sich an, als ob die katholische Kirche von ihrer Glaubenswahrheit einen erheblichen Teil an andere Religionen abtreten sollte, dass auch diese, scheinbar, aus katholischer Sicht, an den selben Gott glauben wie die Christen! Haben wir nicht schon genug katholische Glaubenssubstanz verscherbelt oder dem Zeitgeist geopfert - und die Kirchen leer gefegt? Soll nun auch noch der letzte Rest vom "katholischen Tafelsilber" auf andere Religionen umverteilt werden, um diese aufzuwerten und die missionarisch ohnehin schwache katholische Kirche noch weiter zu schwächen? Was bleibt uns dann noch übrig? Welch ein Missverhältnis zwischen dem Reichtum der deutsch-katholischen Kirche und dem kläglichen Häufchen an Gottesdienst-Besuchern von weniger als 10 Prozent! Als kleiner Katholik muss ich traurig bekennen: Vor lauter Reformen seit dem Konzil, wurde vielen Gläubigen in ihrem Leben von der Kirche - an Glaubensgut - mehr genommen als gegeben!


20
 
 horologius 17. Jänner 2016 
 

Dieses Video halte ich für echt problematisch

Ein Muslim sucht Allah, ein Jude Jahwe, ein Buddhist sucht die Erkenntnis, selbst das Göttliche zu sein- ein Christ sucht (und erfährt auch!) den, der die Liebe selbst IST.
Übrigens danke@ DamianBLogos für die Hintergrundinfos.


16
 
 Glocke 17. Jänner 2016 
 

. . . Du aber starke Deine Brüder

sagte Jesus zu Petrus! Gerade ganz einfache, tiefgläubige Menschen haben ein feines Gespür dafür, daß die wesentlichen Lehren der Kath.Kirche sich niemals andern können, weil von Gott selbst geoffenbart! Und nicht durch theologische Spekulationen hoch droben auf dem Olymp ausgedacht!

Wenn unsere Hirten - ich verzichte auf Beispiele - in oft geradezu abenteuerlichen Formulierungen - Hand an die Fundamente legen, dann werden diese nun mal brüchig und bröckeln!

Es ist deshalb keine Kritisiererei an unserem Hl. Vater, wenn wir selbstverständlich auf sein Wort hören und und es befolgen wollen! Dazu ist aber Verstehen und ggf. sich damit auseinandersetzen notwendig!

Wie will man z.B.im Buddhismus Gott suchen und finden? Es ist nun mal ein atheistisches System! Der Dalai Lama sagt selbst expressis verbis: "wir sind keine Gottgläubigen!"Der Buddhist sucht am Ende das Nirvana - wir suchen das herrliche Gegenteil:

D I E F Ü L L E !


19
 
 Stefan Fleischer 17. Jänner 2016 

Ein Aspekt,

den man in der ganzen Frage nicht übersehen sollte, fand ich soeben in einer Sammlung von Aphorismen:
"Ein interreligiöser Dialog
mit Vertretern der je eigenen Meinung
schafft mehr Spaltung als Einheit."


6
 
 Karlmaria 17. Jänner 2016 

Verkopfung ist eine Gefahr

Wenn es Satan gelingt den Glauben zu verkopfen dann hat er schon halb gewonnen. Das aktuelle Beispiel sind die Pforten der Barmherzigkeit. Wie viel mir zutiefst in der Seele wehtuendes verkopfendes habe ich da schon über die Pforten der Barmherzigkeit gelesen. Eine riesengroße Menge von Theologie müssen wir erst einmal glauben und dann können wir durch die Pforte der Barmherzigkeit gehen. Dabei will Gott uns beschenken ohne alle Verkopfung. Einfach gläubig durch die Pforte der Barmherzigkeit spazieren und sich beschenken lassen. Gott will uns Seine Liebe zeigen. Wenn Gott uns seine Liebe zeigt das ist etwas ganz Großes. Da braucht sogar ein Heiliger Thomas von Aquin keine Theologie mehr!


1
 
  17. Jänner 2016 
 

Dominus Jesus

Ich denke der Heilige Vater braucht keine Ratschläge von irgend jemandem hier, so gut gemeint sie auch seien.

"Weil aber Gott alle Völker in Christus zu sich rufen und ihnen die Fülle seiner Offenbarung und seiner Liebe mitteilen will, hört er nicht auf, sich auf vielfältige Weise gegenwärtig zu machen, »nicht nur dem einzelnen, sondern auch den Völkern im Reichtum ihrer Spiritualität, die in den Religionen ihren vorzüglichen und wesentlichen Ausdruck findet, auch wenn sie ”Lücken, Unzulänglichkeiten und Irrtümer“ enthalten«.27 Die heiligen Bücher anderer Religionen, die faktisch das Leben ihrer Anhänger nähren und leiten, erhalten also vom Mysterium Christi jene Elemente des Guten und der Gnade, die in ihnen vorhanden sind."

http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_20000806_dominus-iesus_ge.html


1
 
 Kleine Blume 17. Jänner 2016 
 

@marguerite: Fortsetzung der Areopagrede, Apg 17,30ff

Weihbischof Laun zum Elefantengleichnis:

"Im Johannes-Prolog heißt es: 'Niemand hat Gott je gesehen.' Ja, alle sind Blinde, nur einer nicht: 'Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.' Der eine Sehende, Jesus, kennt den Elefanten."

(http://www.kath.net/news/10946)

Die Blinden tasten nur - Paulus führt zum einen Sehenden hin:

"(30) Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, läßt jetzt den Menschen verkünden, daß überall alle umkehren sollen.

(31) Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, daß er ihn von den Toten auferweckte.

(32) Als sie von der Auferstehung hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören.

(33) [...]

(34) Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig [...]"

@wandersmann: Danke für den Link!


5
 
 Stefan Fleischer 17. Jänner 2016 

Und eigentlich

sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass jeder Dialog mit einer sauberen und umfassenden Auslegeordnung der Unterschiede und Probleme beginnen muss, wenn er nicht einfach Augenwischerei sein soll.


10
 
 Stefan Fleischer 17. Jänner 2016 

Natürlich hoffe auch ich

dass unser Heiliger Vater sich voll bewusst ist oder rasch möglichst wird, dass ein interreligiöser Dialog nur gelingen kann, wenn keiner der Teilnehmer versucht, dadurch die Lehre seiner Religion in seinem persönlichen Sinn und Geist zu verändern, oder wenn sonst wie nicht mit offenen Karten gespielt wird, wenn die Unterschiede verniedlicht oder gar verwischt werden. Eine Liebe ohne Wahrheit und Ehrlichkeit gibt es nicht. Und eine blinde Liebe ist wohl noch gefährlicher als ein blinder Gehorsam.


9
 
 Maier 17. Jänner 2016 
 

Danke, lieber Johannes Hartl!

Was auch immer den Papst zu diesem Video bewogen haben mag, es kommt zur rechten Zeit. Dieser unter dem Deckmantel des Liebe daherkommende Universalismus ist nach der Post-Holocaust-Theologie der Angriff auf das Christentum. Möge diese Auseinandersetzung uns alle zur Wahrheit führen. In Frieden!


15
 
 marguerite 17. Jänner 2016 

ad elefantengleichnis

Apg 17,27 Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern.
Apg 17,28 Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art.


2
 
 denkmalnach 16. Jänner 2016 
 

Danke!

Danke Johannes für Deine klare Stellungnahme. @KarlMaria: Die LIEBE ist absolut notwendig, aber für die Erlösung nicht hinlänglich. So wird ein Schuh draus. Ich persönlich stehe dem ganzen interreligiösen Dialog sehr kritisch gegenüber. Ich frage mich, ob Jesus selbst, wenn er heute leiblich hier wäre, mit allen Religionsvertretern einen interreligiösen Dialog zur Findung des Weltfriedens veranstalten würde. Stattdessen sollte doch ein eindringlicher Bekehrungsaufruf an alle Buddhisten, Hinduisten und Moslems vom Vatikan ausgehen. Ansonsten entsteht landläufig wirklich der Eindruck beim gemeinen Volk, es ist egal, was für einen Glauben Du hast, Hauptsache die liebst. Das ist jedoch das Evangelium der Beatles "All you need is LOVE...", aber nicht, das unseres Herren Jesus Christus.


22
 
 Kurti 16. Jänner 2016 
 

@DamianBLogos

Der jetzige Papst Franziskus hat doch damals Papst Benedikt wegen seiner Regensburger Rede auch kritisiert. Er war ebenso wenig mit ihr einverstanden wie sein damaliger Pressesprecher. Der musste dann gehen, aber nicht der Kardinal Bergoglio.


12
 
 gertrud mc 16. Jänner 2016 
 

@doda

Nein. Darum habe ich ja das Wort Liebe unter Anführungszeichen gesetzt.

Der Muslim im Video sagt zuerst, er glaubt an Allah und danach, er glaubt an die Liebe. Wenn er aber nicht glaubt, dass Gott (Allah) Liebe, ja Vater ist, was bedeutet dann Liebe für ihn? Geht dann z.B. die familiäre Liebe nur so weit, bis ein Kind konvertiert - wie Sabatina James u.v.a. - und dann darf man es verstoßen, ja töten? WAS glaubt jemand genau wenn er sagt, er glaubt an die Liebe?
Ich stimme @Stefan Fleischer prinzipiell zu und sehe auch diese Absicht des Papstes dahinter, aber man muss noch lange nicht jemanden die Wahrheit wie einen nassen Waschlappen um die Ohren schlagen, nur weil man ihm diese sagt oder wie hier nachfragt.
Im übrigen ist das Kreuz das größte Zeichen der Liebe und ich bin traurig, dass es im Video nicht gezeigt wird. Genau durch das Kreuz könnten wir Christen anderen Religionsanhängern gut und liebevoll erklären, WAS und WER für uns WAHRE Liebe ist!


16
 
 Tonika 16. Jänner 2016 
 

Papst Franziskus weiß, was er sagt und tut.

Ich glaube nach fast dreijährige Amtszeit des Papstes sollte endlich die Entschuldigung und Ausrede - Maschinerie für den Papst eingestellt werden. Nach jede verstörende Äußerung und Geste von Franziskus kommt das obligatorische "er hat das sicherlich nicht so gemeint", "er sagt nicht, was er meint und meint nicht was er sagt", "das ist alles ein Missverständnis." Franziskus war Priester, Bischof und Kardinal und somit kein ahnungsloser Laie, sondern jemand der die katholische Lehre sehr gut kennt. Es ehrt ihn nicht, dass viele Katholiken ihn wie einen alten oder ungebildeten Herren behandeln, der nicht Herr seine Sinne und Worte ist. Als Petrus dies sagte"..... Und in keinem anderen ist das Heil; denn uns Menschen ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen." Apostelgesch 4,12 war er vom heiligen Geist erfüllt und nicht vom Theologiestudium. An Christus zu glauben ist eine Entscheidung und hängt nicht vom Theologiestudium ab.


10
 
  16. Jänner 2016 
 

https://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060

" Der Westen ist seit langem von dieser Abneigung gegen die grundlegenden Fragen seiner Vernunft bedroht und könnte damit einen großen Schaden erleiden. Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe – das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. „Nicht vernunftgemäß, nicht mit dem Logos handeln ist dem Wesen Gottes zuwider“, hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden, ist die große Aufgabe der Universität."


5
 
 DamianBLogos 16. Jänner 2016 
 

Wer steht hinter diesem Video? (2)

Ein weiterer Hinweis ist gegeben durch jene Darsteller, die im Video vier Weltreligionen repräsentieren. Drei der vier Darsteller - nämlich die Vertreter des Judentums, des Christentums und des Islam sind die drei Gründer des argentinischen Instituts für interreligiösen Dialog, Islamexperte Omar Abboud, Rabbi Daniel Goldman und Pater Guillermo Marcó (http://idi.masify.com/article/details/260/consejo-directivo). Bei letzterem, dem Präsidenten des Instituts, handelt es sich um jenen ehemaligen Pressesprecher von Jorge Bergoglio, der nach einem Affront gegen Papst Benedikt nach dessen Regensburger Rede 2006 den Hut nehmen musste. Er hatte damals über Papst Benedikt gesagt: „Er hat in 20 Sekunden zerstört, was in 20 Jahren mit dem Islam aufgebaut worden war. Was er gesagt hat, vertritt mich nicht.“ Seit 2005 ist Marcó Universitätspfarrer von Buenos Aires.
Nun schweigt Benedikt und Padre Marcó hat mit der Hilfe von Unterstützern bei Jesuiten und Radio Vatikan seine Chance bekommen.


21
 
 DamianBLogos 16. Jänner 2016 
 

Wer steht hinter diesem Video? (1)

Man sollte an diesem Video unterscheiden zwischen den Worten des Papstes selbst (alle Menschen Kinder Gottes - entgegen Joh 1) und der Absicht der Macher des Videos.
Anhand der offiziellen Angaben bleibt die inhaltliche Verantwortung für dieses Video, welches eine der beiden Gebetsmeinungen des Papstes für Januar 2016 (Dialog der Religionen und Einheit der Christen) im Sinne eines religiösen Indifferentismus interpretiert, im Dunkeln. Es gibt nur die vagen Hinweise auf das Gebetsapostolat der Jesuiten (https://www.facebook.com/InternationalAP/?fref=nf) und über die produzierende Kommunikationsagentur nach Argentinien. ...


11
 
 doda 16. Jänner 2016 

gertrud mc u.a.

Ich denke, die Anhänger des Daesch (IS) köpfen nicht aus "Liebe" zu Allah, sondern in Unterwerfung unter Allah in Gehorsam zum Koran und den Hadithen.
Ich habe noch nie von Muslimen gehört, sie liebten Allah.
Haben Sie etwas anderes gehört oder gelesen?


8
 
 antonius25 16. Jänner 2016 
 

Die Reaktion übrigens auf die Papstrede

in Regensburg, in der Benedikt XVI. auf die Unterschiede zwischen Islam und Christentum aufmerksam gemacht hat:
"Ich kann mich mit den Worten des Papstes nicht identifizieren. Er zerstört in 20 Sekunden, was in 20 Jahren mit dem Islam aufgebaut wurde."

Ich lasse mal als Rätsel, von wem dieses Zitat stammt.


12
 
 antonius25 16. Jänner 2016 
 

In einer Reihe mit dem Video vom 8. Dezember,

das auf den Petersdom projiziert wurde. Auch da Burkaträgerinnen und buddhistische Mönche und Tempel auf der Hauptkirche des Christentums.

Gerade im Dialog mit Atheisten merkt man, dass dieses Gerede von der Gemeinschaft der Religionen, die im Prinzip alle die gleichen Werte vertreten, uns Christen schadet: Wenn wir nicht klar die Unterschiede benennen, wie Benedikt XVI. in Regensburg, werden als Reaktion auf die islamischen Attentate alle Religionen in einen Topf geworfen.


24
 
  16. Jänner 2016 
 

Bessere Päpste?

Bei manchen kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie meinen dem Heiligen Vater unentwegt sagen zu müssen, was er zu tun und zu lassen hat, wie er sich auszudrücken hat u.s.w. .

Herr Fleischers Meinung stimme ich zu.

Viele scheinen nicht daran zu denken, dass der Heilige Vater Psychologie studiert und auch unterrichtet hat.

Ein Pater eines italienischen Ordens sagte einmal sinngemäß: " Die Deutschen haben viele Bücher in den Regalen stehen, die von vielen schlauen Leuten geschrieben wurden und dort ihre Meinungen kundgetan haben. Aber tut mir bitte einen Gefallen und er hielt die Heilige Schrift und den Katechismus der Katholischen Kirche hoch. Bevor ihr die Bibel nicht gelesen habt und den Katechismus nicht kennt, legt alle anderen Bücher auf die Seite und wenn ihr dann noch Zeit habt, liest das Buch eines Heiligen.


9
 
 Diadochus 16. Jänner 2016 
 

Geist und Wahrheit

"Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten." Über diese Worte Jesu habe ich schon viel nachgedacht. Es ist nicht egal, was wir glauben und wie wir beten. Jesus selbst lehrte uns das Vaterunser zu beten. Das sind Worte mit Absolutheitsanspruch. Der Papst als Stellvertreter und Zeuge von Jesus Christus muss das einfordern und klarstellen. Für mich zählen nicht die Gemeinsamkeiten der Religionen, sondern die gravierenden Unterschiede. Das Evangelium ist da zu eindeutig. Danke nicht nur an Herrn Dr. Hartl, sondern auch an die Poster. Die Kommentare hierzu finde ich sehr erhellend.


18
 
 catolica 16. Jänner 2016 
 

leider vermittelt das papstvideo

alle Religionen seien gleichwertig und da danke ich Dr. Hartl für seine Erklärungen. Mir gefällt weder die Gebetsbitte, die ich nicht bete und auch nicht das teuer gemachte Video.


14
 
 Stefan Fleischer 16. Jänner 2016 

Im Übrigen glaube ich:

Unserem Heiligen Vater geht es mit diesem Video eindeutig in erster Linie darum, dass der Hass und der Krieg zwischen den Menschen und ganz besonders zwischen der Religionen und Konfessionen aufhört, dass nicht mehr im Namen Gottes Kriege geführt und Menschen schweres Leid zugefügt wird. Ich glaube nicht, dass er dies zu Lasten der Wahrheit glaubt erreichen zu können. Er sieht aber auch, dass man der grossen Zahl der Atheisten und Agnostiker heute die Wahrheit nicht wie einen nassen Waschlappen um die Ohren schlagen kann. Er hofft wohl darauf, dass wir alle immer mehr wachsen in der Liebe zu Gott und aus dieser Liebe heraus in der Liebe zum Nächten und so zu immer glaubwürdigeren Zeugen der Wahrheit, der ganzen und unverfälschten Wahrheit werden.


8
 
 Elija-Paul 16. Jänner 2016 
 

Kritik ohne die Liebe zu beeinträchtigen!

Die Liebe und der Respekt für den so gewinnenden Papst Franziskus bleibt unberührt, auch wenn man das Video für mißlungen hält. Dr.Hartl hat die Dinge beim Namen genannt! Der Clip kann sehr leicht einen anderen Eindruck vermittlen, nämlich wie die Gleichheit der Religionen propagieren! Dagegen in Respekt und Liebe Einwände zu erheben und um Klärung zu bitten, ist nicht prinzipiell Überheblichkeit und Besserwisserei (obwohl es die auch geben kann), sondern aus meiner Sicht ein Beitrag der allgemeinen prophetischen Sendung der Kirche und schlicht eine geistliche Verantwortung! Ich hoffe nur, daß dies in Rom auch gehört wird. Selbst wenn der Clip nicht so gemeint wäre, wie es den Anschein hat, müßte er korrigiert werden, um die Gläubigen nicht zu verunsichern!

Auf dem Hintergrund dieses clips nehme ich die Gebetsmeinung des Papstes so auf: Ich bete, daß der interreligiöse Dialog im rechten Geist geführt wird!


9
 
 gertrud mc 16. Jänner 2016 
 

Fortsetzung

Dinge gemacht. Aus "Liebe" zu Allah köpft und vergewaltigt auch der IS!
Gerade darum finde ich es so wichtig und notwendig, einmal überhaupt zu klären, was jemand unter Liebe versteht, und besonders, was wir Christen darunter verstehen. Noch genauer: Was Jesus Christus darunter versteht.
Johannes Hartls Artikel ist meiner Meinung nach wohlwollend dem Papst gegenüber, aber differenzierend und nachfragend. Aber ganz sicher nicht hart.


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 Antigone 16. Jänner 2016 
 

Die Schuld des Papstes

Ist der Papst an diesem Video schuld? Ja, insofern, als er es ohne Einspruch durchgehen ließ. Ich denke aber, er hat auch noch was anderes zu tun. Trotzdem wird natürlich eine Botschaft ausgesandt, und man wird diese mit ihm in Verbindung bringen.
Ich verstehe das Anliegen des Videos, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Darum die Beschwörung der Liebe, darum Symbole (eben kein Kreuz!), die alle annehmen können. Letztlich ist aber keiner damit glücklich. Das Einbeziehen aktueller Medien ist ja ok, aber es braucht dann auch eine professionelle Kontrolle. Die nun wirklich nicht beim Papst liegen muss (s.o.), sondern bei jemandem, der kompetent und für den Papst vertrauenswürdig ist.


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 gertrud mc 16. Jänner 2016 
 

@Piggalotov

Zuerst einmal, ich mag und schätze Papst Franziskus. Wie ich auch seine Vorgänger sehr gemocht und geschätzt habe, jeder hat Großes geleistet auf seine Weise und jeder hatte seine Schwächen.
Gerade vorhin hab ich in der Tagespost von Johannes Hartl zu diesem Thema gelesen. Als erstes spricht er da von der Hermeneutik des Wohlwollens, einem Anderen grundsätzlich mal eine positive Absicht unterstellen. Das
fehlt oft.
Ich zweifle nicht an der guten Absicht des Papstes, stimme aber Johannes in seinen Aussagen ganz zu und finde sie auch überhaupt nicht streng, nicht mal theologisch, sondern er zitiert einfach das Evangelium. Wenn da Jemand als streng zu kritisieren wäre, müsste man ehrlicherweise Jesus selber oder Paulus kritisieren und nicht Johannes Hartl. Jägerstätter hat sich auch ganz nach dem Evangelium gerichtet.
Was die Liebe betrifft, lieber @Karlmaria so haben Sie ganz recht, aber wie Hartl ja mehrfach betont, aus "Liebe" haben Menschen schon alle möglichen schrecklichen


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 wandersmann 16. Jänner 2016 
 

In den Kernaussagen haben Dr. Hartl und andere Kritiker Recht

Der Papst nähert sich hier doch sehr dem bekannten "Elefantenbild": Jede Religion erfasse sozusagen einen Aspekt des Elefantens und der Elefant, das ist hier die Liebe.

Das stimmt aber nicht. Bischof Laun hat das Gleichnis schon mit Recht als Gift bezeichnet.

http://www.kath.net/news/10946

Niemand hat Gott gesehen (auch Buddha etc. nicht) außer EINER=Jesus und der gibt Kunde. Niemand sonst, auch Buddha nicht.

Gott ist die Liebe. Wenn der Buddhist etc. sagt: Ich glaube an die Liebe, dann muss man aus christlicher Sicht sagen, dass er nicht weiss, was er da sagt.

Der Papst verwendet hier also einen Trick: Obwohl alle das Gleiche sagen (Ich glaube an die Liebe) können sie doch niemals das Gleiche meinen.

Aufgabe des interreligösen Dialogs wäre es gerade diese Differenzen herauszuarbeiten und nicht künstlich zu verdecken.


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 Ehrmann 16. Jänner 2016 

@Karlmaria et al.: bitte keinen Umkehrschluß!

Das ist wohl das Hauptproblem:der falsche Umkehrschluß.Denn alles, was Paulus aufzählt, hat doch MIT der Liebe nur einen noch höheren, einen wirklichen Wert und ist nicht verzichtbar und wertlos, sobald einer liebt!Aus dem GLAUBEN AN GOTT DEN VATER ist es mir erst wirklich möglich, alle Menschen als meine Brüder zu sehen, und zwar so, daß ich ihnen GUT-WILL, was dem Wesen der Liebe entspricht, weil ich weiß, daß Christus für sie alle gestorben ist, kann ich es mit SEINER LIEBE tun, auch wenn sie mich quälen und töten sollten. Die Liebe ohne diese Basis,als Gefühl im freien Raum, wie in Schillers Ode an die Freude besungen, wird mir diese Fähigkeit nicht vermitteln. Die 20 Koptischen Märtyrer haben sie vorgelebt, diese vom GLAUBEN getragene Liebe, die für die Mörder beten läßt. Nur Christus als Gottes Sohn, der für unser Heil - für unsere Fähigkeit, AUF SEINE ART ZU LIEBEN (ein neues Gebot gebe ich euch!)starb,auferstand und mit Hl.Geist salbte, gibt uns die Möglichkeit dazu.


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 Selene 16. Jänner 2016 
 

@Dottrina

Papst Franziskus ist zwar kein Theologieprofessor wie Benedikt, aber als Priester hat er auch ein abgeschlossenes Theologiestudium, kann also wie jeder Priester als Theologe bezeichnet werden.

Insofern müsste ihm klar sein, dass dieses Video zumindest sehr missverständlich ist.

Sollte er aber genau das gemeint haben, was er sagt, finde ich das sehr bedenklich.


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 derGl?ckliche 16. Jänner 2016 
 

Ich werde im Anliegen des Papstes beten, verweise allerdings auf Paulus; Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1Kor 1,23-1,24)


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 Wynfried 16. Jänner 2016 

Nichts ist klar!

@ quovadis

Für den unvoreingenommenen Betrachter ist es eben NICHT klar, welche eigentliche Intention Papst Franziskus verfolgt. Papst Franziskus hat doch bei diesem Video aktiv mitgewirkt. Warum sollte er eine andere Intention verfolgen, als sie dieses Video suggeriert? Dies zu behaupten kann nicht bewiesen werden. Klarheit und Eindeutigkeit sieht jedenfalls anders aus.


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 Piggalotov 16. Jänner 2016 
 

Dieser Papst kann uns so viel lehren

Hr. Hartl, der ja mit Gottes Kraft ganz Wunderbares leistet, urteilt hier m.E. recht streng. Manche Poster gehen Gott sei Dank auch darauf ein, dass so ein Video sehr wohl gerechtfertigt sein kann.

Meine Aufgabe sehe ich darin, Christus zu verkündigen, in meinem Alltag, v.a. im Handeln. Freilich bin ich oft zu feige und schwach.
Nicht unseren Papst ständig zur Ordnung zu rufen, der sein Menschenmöglichstes tut, u.a. den Augiasstall des Vatikans auszumisten, wo seine Vorgänger, die andere Vorzüge hatten, wenig Blick für hatten.

Eine Kirche, bzw. Theologen, die vorgeben, genau und überall zu wissen, wie man in den Himmel kommt, was "richtig" und "falsch" ist, ist in großer Gefahr zu heucheln -
Bei Franz Jägerstätter waren die ihn beratenden Bischöfe und Pfarrer jedenfalls im Unrecht - wie die Kirche mit der Seligsprechung 2007 ja insgeheim eingestand.

Unsere Welt, ist versehrt, viel Leid, viel Bosheit im menschlichen Herzen.


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 Dottrina 16. Jänner 2016 
 

Ist zwar sehr schön gemacht, dieses Video,

aber auch mich hat es verstört. Denke ich an "Dominus Iesus", so kommt mir das völlig konträr vor. Vielleicht meint der Papst es gut, aber er sollte doch - wenngleich kein Theologe - über so viel Kenntnis verfügen, um solchen Dingen Vorschub zu leisten. Das wäre (auch wenn es jetzt vielleicht böse erscheinen mag) unter Benedikt nicht passiert.


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 Selene 16. Jänner 2016 
 

war auch irritiert

Mich hat dieses Video auch sehr irritiert.

Genauer gesagt, mir gefällt dieses Video aus den im obigen Artikel genannten Gründen nicht.


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 Tonika 16. Jänner 2016 
 

Franziskus hat seinen religiösen Indifferentismus offenbart. Man kann es nicht schönreden.

Im Video hat Franziskus einen schockierenden religiösen Relativismus und Indifferentismus offenbart. Er suggeriert durch das gleichwertige Auftreten verschiedener, einander teilweise inhaltlich erbittert entgegenstehender Religionen, sie seien alle ein Weg zu Gott und dies gleichermaßen. Es gibt da nichts
schönzureden.


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 Tonika 16. Jänner 2016 
 

Der Koran sagt Allah hat keinen Sohn und keine Kinder. Allah ist kein Vater.

Der Islam lehrt, dass Gott keinen Sohn u.keine Kinder hat. Allah ist kein VATER. Der Buddhismus spricht nicht einmal von einem Gott, sondern von der Selbsterlösung. Also weder der Islam noch der Buddhismus sagt, dass alle Menschen Kinder Gottes seien. Dennoch glaubt der Papst über den Koran und den Buddhismus zu stehen und suggeriert den Katholiken, dass Muslime und Buddhisten glauben würden, dass alle Menschen Kinder Gottes sind. Der Papst kann eben nicht stellvertretend für alle Religionen sprechen. Der Vatikan postuliert Gemeinsamkeiten mit anderen Religionen, die tatsächlich nicht existieren und täuscht somit die Katholiken. Gleichzeitig wird der Absolutheitsanspruch Christi verdeckt oder offen preisgegeben.


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 Kleine Blume 16. Jänner 2016 
 

Problematik seit Assisi 1986

Seit dem Treffen verschiedener Religionsvertreter in Assisi im Jahr 1986 mit Papst Johannes Paul II. wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob durch solche Aktionen nicht eine Gleichwertigkeit aller Religionen als Heilsweg suggeriert wird.

Beim Video von Papst Franziskus mündet alles in den Satz "Ich glaube an die Liebe". Von einer gleichen Aussage aus dem Mund von Vertretern von vier verschiedenen Religionen wird dann allzuleicht auf die gleiche Heilsbedeutung der vier Religionen zu geschlossen.

Ähnlich war es mit den Bildern von Assisi: Der Papst als einer von vielen Religionsvertretern legte die Schlussfolgerung nahe, als sei das Christentum auch nur eine unter vielen Religionen - unter Ausklammerung des Absolutsheitsanspruchs des Christentums.

Wenn man den Absolutsheitsanspruch des Christentums im Bild hervorheben würde - z.B. durch einen erhöhten Sitz des Papstes bei Religionstreffen - würden die Vertreter der anderen Religionen wohl nicht mehr mitmachen.


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 st.michael 16. Jänner 2016 
 

Tod von Prof.Walter Hoeres

Am vergangenen Donnerstag ist einer der ganz grossen deutschen Theologen, Prof. Walter Hoeres, verstorben.
Evtl. kann sich Kath. Net auch zu einer entsprechenden Wuerdigung durchringen.
Vielen Dank !


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 derGl?ckliche 16. Jänner 2016 
 

Ich frage mich warum man Hans Küng die Lehrerlaubnis entzogen hat,

unter gegebenen Umständen ist er wieder voll in die nunmehr für mich befremdlich wirkende römisch katholische Kirche zu rehabilitieren. Sein Projekt des Weltethos ist zu würdigen. (Vorsicht, dieser Komentar kann Spuren von Ironie enthalten)


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 Wiederkunft 16. Jänner 2016 
 

Vielen Dank

Herzlichen Dank an Dr. Johannes Hartl!! Dieses Video darf nicht unreflektiert so stehen bleiben. Bitte lieber Papst Franziskus, hilf uns, dass wir Christen nicht ständig von anderen Religionen bedrängt werden, denn wir sind das Salz der Erde!


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 Stefan Fleischer 16. Jänner 2016 

Vergessen wir nie

was unser Heiliger Vater den Kardinälen in seiner ersten Predigt gesagt hat: "Wenn wir nicht mit dem Kreuz Christi zu den Menschen kommen, sind wir keine Jünger des Herrn." Das ist wohl für ihn so selbstverständlich, dass er es nicht immer wiederholt. Leider ist das für uns, besonders für uns westliche, so wenig selbstverständlich, dass es eigentlich immer und überall wiederholt werden müsste.


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 Karlmaria 16. Jänner 2016 

Ein Priester ist durch Seine Berufung nicht gerettet

Die genaueste Liturgie und Dogmatik ist nur ein Hilfsmittel um mehr lieben zu lernen. Am Ende zählt nur die Liebe.

1 Korinther13
1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /
hätte aber die Liebe nicht, /
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte /
und alle Geheimnisse wüsste /
und alle Erkenntnis hätte; /
wenn ich alle Glaubenskraft besäße /
und Berge damit versetzen könnte, /
hätte aber die Liebe nicht, /
wäre ich nichts.
3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte /
und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, /
hätte aber die Liebe nicht, /
nützte es mir nichts.


5
 
 Mysterium Ineffabile 16. Jänner 2016 

Dank

Dem Dank kann man sich nur anschließen. In einer Zeit der Wirrnis - noch Wirrnis hinzufügen, ist unverantwortlich.


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 quovadis 16. Jänner 2016 
 

Eigentlich ist es klar

Der Papst wollte durch dieses Video diesmal ALLE Menschen guten Willens motivieren, am gleichen Strang zu ziehen, das Gute zu stärken, den Frieden zu fördern… Darum betont er diesmal das Gemeinsame und nicht das Trennende der einzelnen Bestrebungen. u die Forderung an alle Menschen gemeinsam ist echte Liebe. (Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben…) Ich denke, wer den Papst Franziskus nicht voreingenommen betrachtet, der erkennt seine eigentlicheIntention. Wer aber meint, ihn belehren zu müssen, wie er vorzugehen habe, der wird IMMER etwas finden, das "nicht korrekt" ist. Schade!


3
 
 antony 16. Jänner 2016 

Ich schließe mich dem Dank an.

Die Nivellierung von Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus im Video auf "Ich glaube an die Liebe" wirkt verstörend auf mich.


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 bernhard_k 16. Jänner 2016 
 

Vergelt's Gott!


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 Smaragdos 16. Jänner 2016 
 

Ja, danke für diese klare Stellungnahme von Herrn Hartl! Möge er sich im Vatikan damit Gehört verschaffen.


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 Gandalf 16. Jänner 2016 

DANKE!


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