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Hartl: 'Für den Herrn ist es ein Leichtes, die Geschichte umzudrehen'

21. Februar 2017 in Chronik, 9 Lesermeinungen
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Augsburger Theologe: „Wir neigen dazu, Geschichte geradlinig zu denken“, doch sie mache erstaunliche Wendungen – Bsp.: „Innerhalb kürzester Zeit ist die Frage, ob Abtreibung in den USA weiter legal ist oder nicht“, zum Thema geworden


Augsburg (kath.net) „Für den Herrn ist es ein Leichtes, die Geschichte total umzudrehen – und wir kommen nicht mit“, „wir haben keine Ahnung, was der Herr alles tun kann“, aber dies bedarf unserer „Kooperation“. Man würde unterschätzen, wie viel von einem abhängt, „so, als stünde alles schon fest“. Aber „vielleicht steht noch nicht alles fest? Vielleicht gibt es Dinge“, bei denen der Herr sage, „dies und dies würde ich in Europa gern tun“, er aber nach denen suche, die dabei mitmachen. Darauf wies der Augsburger Johannes Hartl (Foto) hin. Der bekannte Leiter des Gebetshauses Augsburg, Familienvater, Buchautor und promovierte katholische Theologe äußerte sich vor wenigen Tagen bei einem Lehrvortrag im Gebetshaus Augsburg über „Fasten – Für einen Durchbruch in Europa“. Hartl stellte die Frage in den Raum: „Herr, was ist dein Ruf heute, in diesem Jahr?“

Der Gebetshausleiter ging in diesem Zusammenhang auf aktuelle politisch Entwicklungen ein. So stelle sich 2017 infolge der Brexitentscheidung die Frage: wie geht es mit der EU weiter? Bleibe sie überhaupt weiterhin so bestehen wie bisher? Bezüglich Europa habe Gott zu zwei Themen „definitiv“ eine Meinung: „Das erste ist: Dass Europa Gott vergessen hat.“ So wurde Anfang des vergangenen Jahrzehntes der Gottesbezug „ganz bewusst“ nicht in die Europäische Verfassung einbezogen. Und das zweite sei: „Wenn in einer Gesellschaft Unrecht „Recht“ genannt wird, nämlich das Vergießen von unschuldigem Blut.


Auch sei das Jahr 2017 deshalb so „spannend“, weil sich auch „gesellschaftlich und politisch Dinge bewegen, von denen man noch vor ein paar Jahren gedacht hätte, dass sie sich nicht bewegen“. Dazu machte Hartl Beispiele, eines davon „hat auch mit Trump zu tun“, über den „bestimmt viele unter euch eine extreme Meinung – pro oder kontra – haben“. Interessant sei jedoch, dass „der Typ überhaupt Präsident geworden ist“. Denn „alle, die was zu sagen haben“, Hollywood, Politiker, Medienlandschaft, vertraten im Vorfeld, Trump dürfe auf keinen Fall US-Präsident werden – „und der wird’s!“. Das eröffne einen Raum von Möglichkeiten (das gelte auch dann, wenn man sage, dies sei eine schlechte Möglichkeit, man könne da durchaus unterschiedlicher Meinung sein). Doch man lerne daraus, dass der Verlauf der Geschichte „oft nicht so klar ist, wie wir denken“.

Und zweitens sei nun innerhalb kürzester Zeit die Frage, ob Abtreibung in den USA weiter legal ist oder nicht“ und weiter so gefördert werde wie bisher oder nicht, zum Thema geworden „und auf einmal merkst du: Geschichte kann sich komplett in eine andere Richtung drehen“.

Nachdem sich in den letzten zehn Jahren die EU eher „weg von den traditionellen Werten“ „hin zu starker Internationalisierung und Liberalisierung von Werten“ bewegt habe, sei es nun spannend zu beobachten, dass auf einmal osteuropäische Länder in ihrer Verfassung haben wollen, dass „Ehe“ nur zwischen Mann und Frau bestehen kann. Das sei interessant, denn in den 68er Jahren war „diese Agenda immer nur weitergegangen“, es ging mehr in Richtung Internationalisierung, Liberalisierung und Abschied von traditionellen Werten in Europa und den USA. „Und jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir merken: Moment, es kann sein, dass dies zurückgeht.“ „Wir neigen dazu, Geschichte geradlinig zu denken“. Die Geschichte mache „aber erstaunliche Wendungen, zum Guten oder auch zum Negativen“.

Beispielsweise hätten die allermeisten Menschen in den zwanziger Jahren geglaubt, „dass ein weiterer Weltkrieg unmöglich sei. „Nie wieder Krieg“, war eine der Parolen nach dem ersten Weltkrieg und die wenigsten haben erwartet, „dass innerhalb weniger Jahre so ein Unrechtsregime wie die Nazis aufstehen kann und die Welt in einen Abgrund stürzt“.

Umgekehrt haben zwischen 1950 und 1985 fast alle „geglaubt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zum großen atomaren Krieg zwischen Russland und Amerika kommt“. Wenn jemand „1985 gesagt hätte, innerhalb von ein paar Jahren wird dieses gesamte System kollabieren, ohne dass ein Schuss fällt“, wäre er ausgelacht worden.

China, wo hunderttausende oder sogar Millionen Christen in der „Kulturrevolution“ unter dem Kommunismus umgebracht worden waren, werde den nächsten ungefähr zehn Jahren „das bevölkerungsreichste christliche Land der Welt sein“.

Und „wenn die Geschwindigkeit von Bekehrungen in der arabischen Welt und hier bei uns weitergeht, ist es für den Herrn ein Leichtes, den gesamten Nahen Osten politisch und religiös komplett umzudrehen.“

Der Theologe zeigte sich „befremdet, erstaunt, verwundert, wie viele Christen all das politische Geschehen ausschließlich nach normalpolitischen Maßstäben sortieren und sich unendlich ereifern“ über diese oder jene „ganz Bösen – ihr wisst schon, über wen man sich momentan am meisten ereifert“. „Wir sind als Christen zu mehr berufen, als uns politisch auf irgendein Lager zu schlagen, denn der Herr kann berufen, wen er will. Der Herr kann seine Strategien auf unmöglichste Weise“ voranbringen und es sei „töricht, auf jeden neusten Wellenschwung von Meinungen aufzuspringen“. Das, was der Herr vorhabe, sei mitunter bedeutend größer.

Johannes Hartl/Gebetshaus Augsburg: ´Fasten - Für einen Durchbruch in Europa´


Foto oben (c) Gebetshaus Augsburg/Screenshot


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