SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: 



Top-15meist-diskutiert- Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
- ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
- Vermutlich hat sich Gott geirrt
- Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
- Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
- Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
- Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
- Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
- Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
- „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
- Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
- Fällt die CDU erneut um?
- Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
- Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
- Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
| 
Nur Kinderglaube?11. Juli 2017 in Kommentar, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Eine Aussage über den einfachen Kinderglauben relativiert auch so manchen Streit über Kirchenpolitik - Diakrisis am Dienstag mit Eva Demmerle
Linz (kath.net) Wissen Sie, ich habe nur einen ganz einfachen Kinderglauben. sagt mein Gegenüber, fast entschuldigend. Wir sitzen in einem Münchner Lokal zum Mittagessen. Um uns herum viele Geschäftsleute, die in der Innenstadt ihren Jobs nachgehen. Mein Lunchpartner ist selbst Top-Manager einer Investmentfirma, verheiratet, vier Söhne, teilweise schon im Studium. Im Laufe des Gesprächs dann die Frage, ob es denn gelungen sei, den Kindern die Begeisterung für Glauben und Kirche mitzugeben. Ja, das sei gelungen, es habe nie eine Diskussion über den sonntäglichen Kirchgang gegeben, die vier Jungs seien alle gläubig, auch dank meiner Frau. Chapeau! Das schafft nicht jeder. Auch in katholischem Umfeld kenne ich reichlich Familien, in denen die Kinder nach dem Auszug aus dem Elternhaus auch gleich die Kirche hinter sich gelassen haben. Noch Tage später denke ich über diese Aussage über den einfachen Kinderglauben nach. Gemeint war damit mit Sicherheit nicht ein naives Verständnis auf dem Level eines Kindergartenkindes. Vielmehr die wunderbare Einfachheit, den Glauben, die Existenz Gottes als gegeben anzusehen und nicht zu verkomplizieren. Diese Einfachheit droht nämlich manchmal, auch verlorenzugehen. Natürlich sind wir immer gehalten, uns auch im Glauben weiterzubilden, die Heilige Schrift und den Katechismus zu studieren, unser Gewissen zu bilden. Es gibt Fragen, auf die es einfache Antworten gibt, aber es gibt noch mehr Fragen, deren Beantwortung nicht sehr einfach ist. Die Heilige Dreifaltigkeit zum Beispiel lässt sich nur schwer in wenigen Sätzen erklären und intellektuell durchdringen. Da kommt man schnell aufs Glatteis. Und kann sich mitunter auch im intellektuellen Bemühen verlieren. 
Eine Aussage über den einfachen Kinderglauben relativiert auch so manchen Streit über Kirchenpolitik. Der Gläubige schaut verständnislos auf die Auseinandersetzungen der verschiedenen Lager und stellt die berechtigte Frage, wo denn da das Wesentliche bleibt. Und das Wesentliche ist doch Jesus Christus und die Richtschnur, die Er mir für mein tägliches Handeln und Bewältigung des Lebens gibt, im Hinblick auf das Himmelreich. Es geht einfach darum, welche Konsequenz die Existenz Gottes auf das Leben hat, egal, an welchem Platz man steht. Zwischen all den verschiedenen Berufungen, von charismatisch bis zur intellektuellen Theologie steht doch auch ganz einfach der Glaube des Herzens. Viel zu oft wird darüber arrogant die Nase gerümpft und zwar aus allen Richtungen. Für die einen zu wenig hinterfragend. Aber wissen wir das wirklich, ob da zu wenig hinterfragt wird? Auch der einfach Glaubende hat Zweifel. Muss man überhaupt Zweifel haben, um als seriös Glaubender zu gelten? Dabei geht es doch im Grunde nur um ein banales Verständnis von richtig und falsch; und dass richtig richtig bleibt, auch wenn man nicht gelobt wird, und falsch falsch bleibt, auch wenn man nicht erwischt wird. Diese Grenze wird von religionsferner Seite gerne relativiert, wohlgemerkt auf sehr intellektuelle Weise. Was früher Sünde war, ist heute der Vorrang der Gefühle vor dem Verstand, oder gerne auch ein Produkt widriger sozialer Umstände. Doch diese Grenze ist dem Menschen ins Herz eingeschrieben, wie der Kirchenvater Origenes es formulierte. Jeder Mensch ist sich ihrer bewusst, egal ob er Christ ist oder nicht, egal ob er weiß, wer Origenes war oder nicht. Man kann nun zehn Semester Theologie studieren, um diese Tatsache näher zu ergründen und mit altgriechischen Fachtermini zu benennen, oder acht Semester Politikwissenschaft, um sie mit ebenso vielen Fremdworten als soziales Konstrukt des eurozentristischen, heteronormativen Patriarchats zu begreifen. Oder man nimmt sie einfach hin wie ein Naturgesetz, wie die Schwerkraft, oder das Bayern München deutscher Meister wird. Vor einigen Jahren haben englische Atheisten auf den Werbeflächen der Londoner Doppeldeckerbusse groß plakatiert: There is probably no God. Die Antwort aus christlichen Kreisen kam postwendend: There is probably no bus. Wer ist nun klüger? Die, die sich über Existenz oder Beschaffenheit der Busse den Kopf zerbrechen, oder die, die schlicht wissen, dass der Bus da ist. Wenn wir dereinst vor unseren Schöpfer treten, wird Er uns vermutlich nicht abprüfen, war Transsubstantiation oder Semipelagianismus ist. Er wird uns fragen, wann wir Gutes unterlassen und Böses getan haben, auch wenn nur Er es gesehen hat. Und ob wir uns um Reue und Vergebung bemüht haben. Der eine wird dazu motiviert durch intellektuelle Auseinandersetzung, die die christliche Religion in allen Spielarten bietet. Für den anderen ist es der einfache Kinderglaube. Wie viele Wege gibt es zu Gott? So viele, wie es Menschen gibt! Benedikt XVI.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Lesermeinungen | Adamo 11. Juli 2017 | | | Selig, die arm sind vor Gott @rabmar, danke für Ihre richtiggestellten Aussagen. Genau so hatte ich das gemeint und nicht wie es Martyria versteht. |  4
| | | rabmar 11. Juli 2017 | |  | Selig, die arm sind vor Gott Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. |  5
| | | Martyria 11. Juli 2017 | |  | @Adamo Liebt Gott nicht alle Menschen? Und ist ihm nicht ein gläubiger "Hochwissenschaftlicher" nicht näher (nicht: "lieber") als ein einfältiger, aber ungläubiger "Ganzundgarnichtwissenschaftlicher"? Gilt das nicht auch umgekehrt? |  2
| | | Adamo 11. Juli 2017 | | | Nur Kinderglaube ! nicht (?) Wenn ihr nicht glaubt wie die Kinder könnt ihr nicht ins Himmelreich eintreten. Gott bevorzugt die einfachen Menschen nicht die Hochwissenschaftlichen. |  5
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. | 
Mehr zuDiakrisis- Moderne Gnosis
- Polens Kirche und ein Geheimtipp
- Kann denn Lachen Sünde sein?
- Maskenzeit
- Die Kirche der Narren?
- Sternenlicht aus Bethlehem: eine Sehnsucht für 2018
- Das Christentum kennt keine Speiseverbote
- Die Kraft des Wortes
- Der Islam stellt eine Bedrohung für unseren freiheitlichen Staat dar
- Die Homo-Ehe und der Grenzverlust
| 





Top-15meist-gelesen- Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
- ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
- Vermutlich hat sich Gott geirrt
- Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
- Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
- Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
- „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
- Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
- Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
- Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
- Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
- Allgemeine Ratlosigkeit
- Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
- Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
- Fällt die CDU erneut um?
|