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| Maria wird im Brauchtum gerne mit Blumen verbunden14. August 2017 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen Am 15. August feiern wir Mariä Aufnahme in den Himmel. Mit der Aufnahme der Gottesmutter in die himmlische Herrlichkeit verbindet sich der Brauch, Duft- und Heilkräuter zu Sträußen zu binden und diese segnen zu lassen - Von Claudia Sperlich Linz (kath.net) Am 15. August feiern wir Mariä Aufnahme in den Himmel. Mit der Aufnahme der Gottesmutter in die himmlische Herrlichkeit verbindet sich der Brauch, Duft- und Heilkräuter zu Sträußen zu binden, diese segnen zu lassen und daheim ein Marienbild damit zu schmücken. Auch eine Königskerze oder eine Rose ist oft dabei. Das ist einerseits eine Ehrerbietung gegenüber der Mutter Gottes, die auch die Mutter der Kirche und durch das Wort des Gekreuzigten Siehe, deine Mutter die Mutter aller Christen ist. Seiner Mutter einen Blumenstrauß zu schenken, ist auch außerhalb der Kirche eine schöne Sitte hier wird sie in ritualisierter, aber keineswegs starrer Form auf die beste Mutter von allen bezogen. Das Geschenk bleibt auch beim Schenkenden, Schönheit, Duft und Segen erfüllen das Zimmer. Die Kräuterweihe wurde aus vorchristlicher Zeit tradiert und von der Kirche zunächst hingenommen. Da aber die abergläubischen Bestandteile nicht auszurotten waren und die Kräuterbuschen als eine Art Amulett und Zaubermittel verstanden wurden, wurde sie um 745 verboten. Wie Verbote so sind es half rein gar nichts! Als gute Pädagogin beschloss die Kirche daher schon wenig später: Wenn Kräuterweihe, dann auf christliche Weise und im Zusammenhang mit der Gottesmutter. Durch diese Umdeutung konnte der Aberglauben, den kein Verbot hatte hemmen können, immerhin stark gemindert werden. Zugleich wurde der so reichen katholischen Liturgie ein neuer schöner Brauch hinzugefügt. Das Fest Mariä Himmelfahrt war schon im 5. Jh. von Cyrill von Alexandrien eingeführt worden. Eine in etwa zwanzig Varianten überlieferte apokryphe Schrift, die sich mit dem Heimgang Mariens beschäftigt, kam zu ihrer Endfassung um diese Zeit, war aber wohl bereits im 2./3. Jh. entstanden Transitus Mariæ, der Hinübergang Mariens. Dort heißt es, Engel haben den Aposteln die Nachricht überbracht, dass Maria im Sterben liege. Auf Wolken getragen, gelangten die Apostel nach Bethlehem zu ihrem Sterbebett. Dort ereigneten sich Heilungswunder und in der Folge zahlreiche Bekehrungen. Jesus selbst kam in himmlischem Glanz zu der Sterbenden und verhieß ihr: Freue dich von Herzen, denn jede Gnade und jede Gabe ist dir von meinem himmlischen Vater und von mir und dem Heiligen Geist gegeben, und wer immer deinen Namen anruft, soll nicht beschämt werden, sondern Gnade, Trost, Hilfe und Vertrauen finden, in dieser Welt und in der kommenden bei meinem Vater im Himmel. Nehmen wir aus der Legende alles Überhöhte und Süßliche heraus, bleibt die frühe Überzeugung, dass Maria mühelos und in einer Art mädchenhafter Schönheit vom irdischen zum ewigen Leben gelangte. Die Parallele zu Jesu Tod und Auferstehung ist in der Legende deutlich genug, jedoch bleibt Maria das qualvolle Sterben erspart. Ob man bei ihr nun von Tod oder einer todesähnlichen Entschlafung reden soll, lässt die Legende offen. Nach kirchlichem Dogma ist sie unmittelbar nach diesem Leben ins ewige Leben aufgenommen worden. Duftende Rosen sind Zeichen für diesen schönen Übergang. Es bleibt auch die Gewissheit, dass Maria schon sehr früh als herausragende Heilige erkannt wurde, in deren Gegenwart und auf deren Fürsprache sich Wunder ereigneten. Ihr Titel Heil der Kranken hat hier seine Wurzel. Auch wenn die Bibel nichts von Heilungswundern durch Maria berichtet, dürfen wir sie auch ohne den Transitus Mariæ annehmen, denn der Herr hat ja gesagt: Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun. (Joh. 14,12-14) Dass nun Maria an Ihn geglaubt hat, steht außer Zweifel. Dass sie, die Magd des Herrn, getan hat, was Er ihr sagte, ist ebenfalls sicher. Während Seines Erdenlebens gab es zwar durchaus familiäre Probleme bis dahin, dass sie Ihn für verrückt hielt (Mk. 3,21). Aber sie hielt zu ihrem Sohn, stand unterm Kreuz, glaubte an Seine Auferstehung, betete mit den Jüngern gemeinsam, erlebte mit ihnen das Pfingstwunder. Sie, die am Anfang ihre Zustimmung gegeben hatte, hielt daran fest es ist undenkbar, dass sie nicht auch für andere gebetet hat, und undenkbar, dass sie nicht erhört wurde. Dass auf ihr Gebet hin Heilungswunder geschahen, ist sicher, wenn man Jesu Worte ernst nimmt. Dass dies noch immer geschieht, ist einerseits evident (ja doch: es geschieht, nicht nur in Lourdes), andererseits aus der Überzeugung, dass sie bei Gott lebt, der ja kein Gott der Toten, sondern ein Gott der Lebenden ist (Mt. 22,32), und also weiter hört, empfindet und zu Ihm betet. Duftende, schöne, heilsame Kräuter und Blumen sind uns von Gott geschenkt. Die Gebete zur Kräuterweihe umfassen den Dank hierfür und die Bitte um die segensreiche Wirksamkeit dieser Kräuter und um Schutz, der über die medizinisch nachgewiesene Wirkung der Kräuter hinausgeht, sowie das Vertrauen auf die Fürsprache Mariens. In den folgenden Tagen wird es in den Zimmern mit Kräuterbuschen würzig duften, und noch lange wird man den schwächer werdenden Duft wahrnehmen können. Vielleicht lassen wir uns daran erinnern, dass die Mutter unseres Herrn unser aller Mutter ist, und dass uns nach diesem Leben eine mit allen Sinnen wahrnehmbare, unausdenkbare und ewige Schönheit erwartet.
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