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Gott zuerst!

11. September 2017 in Österreich, 1 Lesermeinung
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Salzburger Erzbischof Lackner kritisiert bei Maria-Namen-Feier im Stephansdom, dass es bei vielen heute nur mehr um den Menschen geht und dann, wenn noch etwas übrig bleibt, dann kommt Gott


Wien-Salzburg (kath.net/KAP) Der Salzburger Erzbischof, Franz Lackner, hat Christen dazu aufgerufen, ihr Tun an Jesus auszurichten. Als Leitfigur könne die Mutter Jesu, Maria, dienen, deren prägender Satz "Was er euch sagt, das tut" auch heute noch "eine wichtige Bedeutung" habe, so Lackner bei der Maria-Namen-Feier am Samstag im Wiener Stephansdom. Organisiert hat die Maria-Namen-Feier die Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft (RS), die heuer unter dem Motto "Beten für den Frieden" ihr 70-Jahr-Jubiläum feiert.

Zusammengefasst könne Marias Anordnung mit dem Begriff der Nachfolge werden, die auch immer bedeute, "sein Kreuz auf sich zu nehmen" und sich auf die "Fußspuren des Gekreuzigten" zu begeben. Eng damit verbunden sei auch der Moment der Buße, die erste Aufforderung, die Jesus in den Evangelien gestellt habe. Buße tun heiße schließlich, "um Verzeihung bitten zu können, die Rechthaberei abzulegen und bereit zu sein, auch zurückzutreten", so der Erzbischof.


In "unserer Zeit" habe sich hier eine "Verkehrung" eingeschlichen. Die Aufforderung zur Nachfolge scheine heute vielfach von Gott gefordert zu werden. "Zuerst muss es immer um den Menschen gehen und dann, wenn noch etwas übrig bleibt, dann kommt Gott", kritisierte Lackner. Auch hier sei es angebracht, Buße zu tun und zu lernen, "uns neu auf diesen Nachfolgeweg zu begeben, denn wir sind nie und nimmer in eigener Mission unterwegs, wir sind gesendet, wir sind uns gleichsam geliehen und diese Welt ist uns auch nur geliehen, wir müssen etwas zurückgeben".

Schließlich falle auf, so der Erzbischof, dass Jesus zu einem Tun in Liebe auffordere. Dies zeige sich zuerst und vor allem "im Dasein für die Armen, im Dasein für die Verfolgten aber auch immer im Dasein für Gott". Maria, die Mutter Jesu, sei auch darin ein "leuchtendes Vorbild", sie dränge sich nicht vor, sei aber in den entscheidenden Momenten des Lebens und Wirkens Jesu da.

Seit 1958 wird die Maria-Namen-Feier in Wien abgehalten, die 1947 vom Franziskanerpater Petrus Pavlicek (1902-1982) gegründet wurde. Schauplatz war über viele Jahre die Wiener Stadthalle, seit 2011 ist es der Stephansdom. Die rund 700.000 Mitglieder aus mehr als 130 Ländern geben die Zeitschrift "Betendes Volk" heraus.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 11. September 2017 

Eine mehr als nur berechtigte Kritik

"Zuerst muss es immer um den Menschen gehen und dann, wenn noch etwas übrig bleibt, dann kommt Gott"
Welchem aufmerksamen Beobachter dessen, was heute in Kirche und Welt geschieht, ist diese Tendenz nicht schon aufgefallen. Und wenn er ehrlich ist muss er sich sagen, dass auch er immer wieder in Versuchung ist, meist ganz unbewusst, nach diesem Motte zu leben.
Jes 31,6: „Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt“ ist heute aktueller denn je!


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