Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

100 Jahre Prager Republik: Kardinal Duka erinnert an Wenzelsfeiern

1. November 2018 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Prager Erzbischof tritt in Hirtenbrief Vorwürfen entgegen, die Kirche gedenke des Jubiläums der Republik nicht in ausreichendem Ausmaß


Prag (kath.net/KAP) Kardinal Dominik Duka hat mit einem Hirtenbrief zum 100. Jahrestag der Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik Stellung genommen. Die Ausrufung der Republik am 28. Oktober 1918 sei zu Füßen des St.-Wenzels-Denkmals auf dem Prager Wenzelsplatz erfolgt und der Vatikan habe zu den ersten Staaten gehört, die den neuen Staat anerkannt haben, erinnerte Duka.

Der mit dem Festtag, dem 28. Oktober, datierte und nur auf Dukas persönlicher Homepage veröffentlichte Hirtenbrief ist von ihm nur in seiner Eigenschaft als Erzbischof von Prag und Primas von Böhmen unterzeichnet, nicht aber als Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz, die erst am 23. und 24. Oktober ihre 115. Vollversammlung abgehalten hat.
Eingangs tritt Duka Vorwürfen entgegen, die Kirche gedenke des Jubiläums der Republik nicht in ausreichendem Ausmaß. Man habe "gemeinsam mit einer Reihe von Institutionen und Kommissionen einander nicht nur über die beabsichtigten Aktionen informiert, sondern sie auch untereinander aufgeteilt". Dabei sei für die katholische Kirche "vor allem in Betracht gekommen, an die Wurzeln der tschechischen Staatlichkeit in Verbindung mit der Verehrung des heiligen Wenzel in voller Breite unserer Frühgeschichte hinzuweisen und auf deren Fortwirken bis zur Gründung der Tschechoslowakischen oder Tschechischen Republik". Dieser Vorgabe sei man insbesondere mit den Feiern zum Wenzelstag (28. September) nachgekommen.


Der Primas-Kardinal erinnerte an die Anwesenheit nicht nur kirchlicher Verbände, sondern auch des Militärs und der Sokolbewegung beim Festgottesdienst in Stara Boleslav am 28. September. Es seien die Mitglieder dieser christlich orientierten Bewegung gewesen, die im Ersten Weltkrieg für die Errichtung und im Zweiten Weltkrieg für die Wiedererrichtung der souveränen Republik gekämpft hätten. Damit sei bei den Feiern die Kontinuität des Wenzelskults sichtbar gemacht worden.
Duka erwähnte aber auch die Probleme bei der Staatsgründung vor 100 Jahren. Die Festesstimmung sei durch die noch nicht konsolidierte Grenzziehung getrübt gewesen. Die von Kaiser Karl im letzten Moment proklamierte Föderalisierung "habe aber die Schicksale unserer Völker nicht lösen können. Karls ernsthafte Bemühungen um einen Friedensschluss seien aber "nicht zu bestreiten". Er wolle "vor allem Karls Verzicht auf den böhmischen Thron betonen, sodass jene, die der Dynastie ihre Treue geschworen hatten, ohne Hemmung frei entscheiden konnten", so der Kardinal.
Ausführlich zitierte der Primas aus dem letzten Hirtenbrief seines Vorgängers Erzbischof Paul Huyn (1868-1946) und aus dem ersten von dessen Generalvikar Moric Picha (1869-1956) aus den Umbruchstagen des Jahres 1918. Zwei Tage vor der Ausrufung der Republik, am 26. Oktober, habe der Prager Erzbischof den Krieg als "gerechten Verteidigungskrieg" bezeichnet, den gerade die Katholiken "mit allen Kräften führen müssen, damit sie aus ihm siegreich hervorgehen"; der "letzte Grund des Hasses der Feinde" sei es nämlich gewesen, "dass wir das Glück hatten, einen katholischen Herrscher und eine katholische Herrscherin zu haben". Huyn sei dann von einer Visitation nicht mehr nach Prag zurückgekehrt und habe offiziell am 19. September 1919 resigniert.
Kirchliches Treueversprechen von Dezember 1918
Am 8. Dezember 1918 habe Generalvikar Picha neue Töne angeschlagen, so Duka. Man erblicke "in den Geschicken der Völker und insbesondere unseres Volkes die Hand der göttlichen Vorsehung"; man wolle und werde "aus ganzem Herzen unser Land in seiner neuen Gestalt lieben, in Eintracht und Gerechtigkeit mit allen Bürgern unseres Staates leben und mit gebührender Achtung und Opferbereitschaft zur berufenen Regierung stehen", zitierte Kardinal Duka. Er schloss seinen Hirtenbrief "mit einem Dank für 100 Jahre redlicher Arbeit, der Tapferkeit und des Mutes, aber auch mit der Bitte um Verzeihung, wenn wir versagt haben".
An Kaiser Karl erinnerte auch der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg, der bei einer Festsitzung des Parlaments als Ehrenvorsitzender der Partei TOP 09 zu Wort kam. 1918 sei "ein sehr zivilisierter Umsturz" gewesen und man müsse "dem Kaiser Karl seligen Angedenkens dankbar sein, dass er Gewaltanwendung verboten hat".

In einem Fernsehinterview im Nachrichtendienst CT24 äußerte sich auch Karl Habsburg, das derzeitige Oberhaupt des Hauses Habsburg, zur historischen Rolle seines Großvaters. Der Kaiser habe "außer seinem tiefen Glauben auch geglaubt, dass man, so schlecht die Situation auch ist, sich bemühen muss, aus ihr das Beste zu machen". Davon ausgehend müsse man "auch die verschiedenen Friedensbemühungen betrachten, die von ihm ausgingen". Karl sei in einer Situation an die Macht gekommen, als - nach dem Tod Kaiser Franz Josefs - der Krieg im Wesentlichen nicht mehr zu retten war".

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Alle Rechte vorbehalten
Foto Kardinal Duka (c) Erzbistum Prag


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 mphc 2. November 2018 

Kaiser Karl hat durch sein Manifest

vom 16.Oktober 1918 die Errichtung von Nationalräten die einzelnen Nationalitäten vorgesehen. Damit hat er zu einem friedlichen Beginn in den Nachfolgestaaten beigetragen.
Übrigens, das österreichische Parlament hat seinen Namen von diesem Manifest hergeleitet. Das Vorgängerparlament hieß ja bekanntlich "Reichsrat".


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tschechien

  1. Zehntausende bei tschechischer Nationalwallfahrt in Velehrad
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Kirche will bekannten Heinrichsturm im Zentrum Prags verkaufen
  4. Jan Graubner wird neuer Erzbischof von Prag
  5. Unwetter in Tschechien: Bischof von Brünn besuchte Katastrophenregion
  6. Graubner neuer Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz
  7. Tschechien: Öffentliche Gottesdienste ab Ende April!
  8. Prager Weihbischof Herbst an Corona erkrankt
  9. Prager Mariensäule soll nun doch wiedererrichtet werden
  10. Seligsprechungsprozess für von Nazis und KP verfolgten Jesuiten







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz