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Der mittelalterliche Lettner kehrt in den Paderborner Dom zurück

23. November 2018 in Chronik, 4 Lesermeinungen
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Ungewöhnliches Projet: Gotische Steinfragmente integriert in eine große Trägerkonstruktion erwecken das kunstvolle Bauwerk zu neuem Leben.


Paderborn (kath.net/Pressebüro Diözesanmuseum Paderborn) Im Vorfeld der Gotik-Ausstellung beschäftigte ein ungewöhnliches Projekt Wissenschaftler/innen des Diözesanmuseums Paderborn und ein Team von Restauratoren: Die Rekonstruktion des gotischen Lettners, der vom 13. bis ins 17. Jahrhundert ein wichtiger Teil des Paderborner Doms war. Lettner waren gebaute, aufwendig gestaltete Schmuckstücke. Seit dem Mittelalter trennten sie Chor und Langhaus der Gotteshäuser und damit auch das Priester- oder Mönchskollegium von den Laien. Zudem waren sie Orte für Lesungen und Chorgesänge. „Der Paderborner Lettner hatte nicht nur eine trennende Funktion, sondern auch eine verbindende“, betont Dompropst Monsignore Joachim Göbel. „Prozessionen der Kleriker zogen hindurch und es stand dort der Kreuzaltar, an dem Gottesdienste für die Laien stattfanden. Bei der Erforschung und Rekonstruktion des mittelalterlichen Doms geht es immer auch um seine Liturgie und die ständige Erneuerung eines lebendigen Gotteshauses.“

Ein imposantes steinernes Puzzle
Rund 35 Fragmente, wie Teile von Figuren, Reliefs und Stuckornamente, die in den vergangenen einhundert Jahren entdeckt und sorgfältig dokumentiert wurden, konnten dem mittelalterlichen Lettner des Paderborner Doms zugeordnet werden. Ein riesiges, steinernes Puzzle entstand, das nun, integriert in ein etwa fünf Meter breites und sechs Meter hohes Stahlgestell, einen imposanten Eindruck von der einst prachtvollen Architektur vermittelt. Die aufwendige Trägerkonstruktion besteht aus 20 Einzelteilen. Die mittelalterlichen Fundstücke bringen zwischen 500 Gramm und rund 100 Kilo auf die Waage.



12 Apostel und das Weltgericht
Im Jahr 1652 wurde der Paderborner Lettner im Rahmen der barocken Umgestaltung des Gotteshauses abgerissen. Viele Reste fanden damals eine neue Verwendung, wurden beispielsweise als Füllmaterial beim Bau des neuen Choraufgangs genutzt. Seit 1925 wurden bei Arbeiten im Dom Bruchstücke entdeckt, die dem Lettner zugeordnet werden konnten und man brachte sie ins Diözesanmuseum. Eine feine, farbig gestaltete Arbeit muss es gewesen sein, besetzt mit Figuren der 12 Apostel. Drei von ihnen sind in Teilen erhalten geblieben, ebenso wie Fragmente des Jüngsten Gerichts. „Es ist sicher eine großartige Weltgerichtsdarstellung gewesen, die wie eine starke, immerwährende Predigt wirkte“, erklärt Dr. Christiane Ruhmann vom Diözesanmuseum Paderborn, die das Lettnerprojekt geleitet hat. „Wir haben beeindruckende Reliefreste, die wohl den Höllensturz eines Verdammten zeigen, und auch einen kleinen Christuskopf mit deutlichen Spuren von Bemalung und Vergoldung.“

Der Lettner als Ort für Predigt und Gesang
Bei Bauarbeiten in den Jahren 1978/79 fand und dokumentierte man auch Teile der architektonischen Gliederung des Lettners und Bruchstücke des Bauschmucks. Bereits in den 80er Jahren konnte aus den Funden eine erste Rekonstruktion des Lettners erstellt werden. Mittig hatte er einen Spitzbogen, rechts und links davon zwei Durchgänge sowie eine Art Empore mit einer Brüstung. Dort versammelten sich die Chorsänger, dort wurden volkssprachige Predigten gehalten oder das Evangelium vorgetragen. Auch war der Lettner nicht einfach eine „Schranke“, sondern ein sogenannter Hallenlettner, an dessen Front sich also ein Raum mit Kreuzgratgewölbe anschloss.

Wissenschaftliche Spurensuche – analog und digital
Dem Vorhaben den Lettner im Verhältnis 1:1 nachzubauen, gingen sowohl eine analoge Rekonstruktion als auch ein digitales Experiment voran, bei dem seine Gestalt und seine Proportionen in Bezug zum Dom untersucht wurden. Auch die aktuelle Ausstellung im Diözesanmuseum „GOTIK. Der Paderborner Dom und die Baukultur des 13. Jahrhunderts in Europa“ (bis 13.1.2019) thematisiert den Lettner und bekommt mit der Rekonstruktion im Dom ein spektakuläres neues Exponat hinzu. Ermöglicht wurden die wissenschaftliche Arbeit und die temporäre Lettner-Präsentation dank der Unterstützung des Metropolitankapitels und insbesondere durch das Engagement von Dompropst Monsignore Joachim Göbel.

Die Restaurierung der Fragmente und den Aufbau förderte/finanzierte die Initiative „Kunst auf Lager. Bündnis zur Erschließung und Sicherung von Museumsdepots“ der Kulturstiftung der Länder.

Foto (c) Ronald Pfaff/Pressestelle Erzbistum Paderborn


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Lesermeinungen

 BedaVenerabilis 23. November 2018 

...und schon im zweiten Teil des Satzes daneben gehauen,

oder sind die Restauratoren in "ein Team von Restauratoren" wirklich nur Männchen? Hat es da zum rumgendern nicht mehr gereicht? Ja, lieber @bücherwurm, hier sollte man tatsächlich an das Pressebüro des Diözesanmuseum Paderborns schreiben und vorschlagen, auch noch Priester und Mönche, sowie das Mittelalter zu gendern und "Priester/innen- und Mönchs/innenkollegium", sowie Mittelalterinnen zu schreiben.
Der Gendermüll ist doch immer wieder erheiternd...


6
 
 bücherwurm 23. November 2018 

@BedaVenerabilis: Bitte beklagen Sie sich beim

Pressebüro Diözesanmuseum Paderborn. von dem wir den Artikel in voller Länge übernommen haben, wie auch am Artikelanfang ersichtlich wird.


1
 
 BedaVenerabilis 23. November 2018 

Gegenderter Artikel?

Liebe kath.netler,
es gibt immer noch das generische Maskulinum, ihr müsst also nicht "Wissenschaftler/innen" schreiben, die Frauen sind mit "Wissenschaftler" auch angesprochen. Das ist ja das ungerechte am generischen Maskulinum. Wenn ihr nur die Männchen ansprechen wollt, dann schreibt "die männlichen Wissenschaftler", wenn ihr nur die Weibchen ansprechen wollt, dann schreibt "die Wissenschaftlerinnen". Wenn beide gemeint sind, dann reicht "die Wissenschaftler".


3
 
 BedaVenerabilis 23. November 2018 

Gegenderter a


0
 

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