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Das machtvolle Wirken des Schöpfergeistes

27. Mai 2007 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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"Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu!" Kommentar von P. Raniero Cantalamessa zum Pfingstsonntag.


Rom (www.kath.net/ Zenit)
Das „schöpferische Wirken Gottes“ beschränkt sich nicht nur auf den Augenblick der Entstehung der Welt, sondern es erstreckt sich auf alle Zeiten und jeden Ort. Das betont der Prediger des päpstlichen Hauses, Pater Raniero Cantalamessa OFM Cap., in seinem Kommentar zu den Lesungen des Pfingstsonntags. Auch wenn man es nicht immer bemerke, sei der Heilige Geist immer am Werk.

Sende deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen

Das Evangelium zum Pfingstsonntag stellt uns Jesus vor Augen, der die Jünger am Osterabend im Abendmahlssaal „anhauchte und zu ihnen sprach: Empfangt den Heiligen Geist!“ Dieses Anhauchen Christi erinnert an die Geste Gottes, der während der Schöpfung „auf den Menschen blies, der aus Erde vom Ackerboden geformt war“ (vgl. Gen 2,7).

Mit dieser Geste sagt uns Jesus also, dass der Heilige Geist jener göttliche Hauch ist, der der neuen Schöpfung Leben schenkt, so wie er es bei der ersten Schöpfung getan hatte. Der Antwortpsalm hebt dieses Thema hervor: „Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.“

Zu verkünden, dass der Heilige Geist Schöpfer ist, heißt, dass sich sein Handlungsspielraum nicht nur auf die Kirche beschränkt, sondern dass er sich auf die ganze Schöpfung ausdehnt. Es gibt weder Zeit noch Ort, wenn beziehungsweise wo er nicht gegenwärtig wäre. Er wirkt in der Bibel und außerhalb von ihr; er wirkte in der Zeit vor Christus, zu Lebzeiten Christi und in der Zeit nach Christus – wenn auch nie getrennt von ihm.

„Jede Wahrheit, von wem sie auch immer ausgesagt wird“ – so schreibt Thomas von Aquin – „stammt vom Heiligen Geist“. Sicher, der Geist Christi wirkt außerhalb der Kirche anders als in der Kirche und in den Sakramenten. Dort wirkt er durch die „Macht“, hier durch die „Gegenwart“, persönlich.

Das Wichtigste hinsichtlich der schöpferischen Macht des Heiligen Geistes aber ist nicht, sie zu verstehen oder ihre Implikationen zu erklären, sondern: sie zu erfahren. Und was versteht man darunter, die Erfahrung der Heiligen Geistes als Schöpfer zu machen? Um das zu verstehen, wollen wir vom Schöpfungsbericht ausgehen.

„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“ (Gen 1,1-2).

Aus diesen Worten leiten wir ab, dass das Universum in dem Augenblick, als der Geist wirksam wird, bereits existierte, dass es aber noch formlos war und finster: Chaos. In Folge seines Wirkens geschieht es dann, dass die Schöpfung genaue Formen annimmt: Das Licht trennt sich von der Finsternis, das Land vom Meer und alles nimmt eine bestimmte Gestalt an.

Der Heilige Geist ist also der, der die Schöpfung vom Chaos zum Kosmos übergehen lässt, der aus ihr etwas Schönes, Geordnetes, Sauberes macht („Kosmos“ stammt von derselben Wurzel wie „Kosmetik“ und will besagen: „schön“!).

Der Heilige Geist macht aus der Schöpfung eine „Welt“, und zwar entsprechend der zweifachen Bedeutung dieses Wortes. Die Wissenschaft lehrt uns heute, dass dieser Prozess Milliarden Jahre dauerte. Was uns aber die Heilige Schrift mit ihrer einfachen und bildhaften Sprache sagen will, ist, dass die langsame Evolution hin zum Leben und zur jetzigen Weltordnung nicht zufällig zustande gekommen ist, indem blinden Impulsen der Materie gehorcht wurde, sondern durch einen Plan, den der Schöpfer von Anfang an in sie hineingelegt hat.

Das schöpferische Wirken Gottes beschränkt sich nicht auf den Anfang; er schöpft immerfort. Wendet man dies auf den Heiligen Geist an, so bedeutet das, dass er immer derjenige ist, der das Chaos zum Kosmos werden lässt, die Unordnung zur Ordnung, die Konfusion zur Harmonie, die Missgestalt zur Schönheit, das Alter zur Jugend, und zwar auf allen Ebenen: im Makrokosmos genauso wie im Mikrokosmos, im ganzen Universum wie in jedem einzelnen Menschen.

Wir müssen daran glauben, dass der Heilige Geist trotz allem gegenteiligen Anzeichen in der Welt wirkt und sie fortschreiten lässt. Wie viele neue Entdeckungen gibt es doch – nicht nur im Bereich der Natur, sondern auch im ethischen und sozialen Bereich!

Ein Text des Zweiten Vatikanischen Konzils besagt, dass der Heilige Geist in der Evolution der sozialen Ordnung der Welt wirksam ist („Gaudium et spes“, 26). Nicht nur das Böse wächst, sondern auch das Gute. Aber der Unterschied liegt darin, dass das Böse ausgelöscht wird und selbst zugrunde geht, während sich das Gute immer mehr vermehrt und bestehen bleibt.

Gewiss, es gibt noch viel Chaos um uns herum: moralisches, politisches, soziales Chaos. Die Welt bedarf noch sehr des Geistes Gottes, deshalb dürfen wir nicht müde werden, ihn mit den Worten des Psalms anzurufen: „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu!“

Mehrwissen:
Kathpedia über den Heiligen Geist

Mehrwissen:
Kathpedia zum Pfingstfest



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