Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. Brötchentüten für die Demokratie
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  12. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  13. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  14. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Kommen Protestanten in den Medien zu wenig vor?

12. April 2013 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pro von Matthias Matussek: Die Menschen sind fasziniert von einem Ritual, das aus der Tiefe der Vergangenheit stammt - Kontra von Lars Tutt: Die evangelische Kirche tut gut daran, Persönlichkeiten mit Star-Potenzial zu fördern.


Berlin (kath.net/idea) Kein anderes kirchliches Thema beschäftigte die Medien in den letzten Wochen so stark wie die Wahl des neuen Papstes. TV-Sender unterbrachen ihr Programm, Tageszeitungen berichteten seitenlang. Der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Bischof i. R. Wolfgang Huber, kritisierte jetzt, die Medien seien zu „Papst-fixiert“. Kommen also Protestanten zu wenig vor?

PRO

Protestanten kommen in den Medien wenig vor, aber das zu Recht. Ich glaube nicht, dass es eine Präferenz der Medien insgesamt für die katholische Kirche gibt, es sei denn, man nimmt die ewig gleichen Talkshow-Tribunale als Zeichen einer besonderen Wertschätzung.

Dass allerdings die Nachfolge im Petrus-Amt, die ja gleichzeitig die Chefposition der weltgrößten Organisation überhaupt bedeutet, die Menschen in aller Welt interessiert, dass sie fasziniert sind von einem Ritual, das aus der Tiefe der Vergangenheit stammt, dass sie vom Charisma eines Amtes genauso wie vom Charisma seines Trägers gebannt sind, dass sie von den Worten der frohen Botschaft, die er bereithält, von der Frömmigkeit und der Hoffnung, die er vermittelt, angerührt sind, das alles geht wohl nicht auf ein positives Vorurteil der Medien zurück, sondern auf das Ereignis selber, das Millionen rund um den Globus fesselte.


Schade, dass unsere evangelischen Geschwister die reformierte katholische Kirche
verlassen haben

Es ist da, mitten in unserer Welt, eine machtvolle Gegenwelt zu besichtigen, in ihrem Geheimnis, in ihrer Tradition, die doch eine enorme Sogwirkung entfaltet. Schade, dass unsere evangelischen Schwestern und Brüder, die einst mit großem Recht die Schrift und den Glauben wieder ins Zentrum einer reformbedürftigen Kirche zurückgeholt haben, diese Kirche, die sich tatsächlich reformierte, verlassen haben. Sie haben sich selbst um die großartige Formensprache des Glaubens gebracht, um die Sakramente, um das Strahlen der Heiligkeit, und das schafft es auch im TV-Zeitalter, zu berühren.

Der Autor, Matthias Matussek (Hamburg), ist Kulturredakteur beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ und Buchautor


KONTRA

Die Papstwahl war ein perfekt inszeniertes Medienereignis. Spannend, nachrichtenrelevant, geheimnisvoll, mit rotgewandeten Würdenträgern vor großartiger Kulisse. Es war eine Mischung aus Präsidentschaftswahl und königlicher Hochzeit. Hat Wolfgang Huber ernsthaft erwartet, dass sich Medienvertreter, das entgehen lassen?

Der Papst ist ein medialer Superstar und die Medien suchen Superstars. Das ist legitim, denn sie wollen ihr Publikum erreichen. Die Starbesetzung hält die Steigbügel dafür.

Wenn also Medien die Menschen in den Vordergrund stellen, die – wie der Papst oder Margot Käßmann – Fußballstadien füllen können, dann ist das konsequent. Kritikwürdig ist es nicht.

Hubers Beobachtung, dass die Medien nur wenige Personen auswählen und für „die Kirche“ sprechen lassen, mag auf Proporz trainierte Protestanten ärgern. Falsch ist aber, den Medien dies zum Vorwurf zu machen. Die Kritik geht schlicht an den falschen Adressaten.

Nicht die Medien haben ein Problem, sondern eine Kirche, der es nicht gelingt, ihr Personal so aufzubauen, dass es für die Medien interessant ist.

Die evangelische Kirche tut sich schwer mit „Stars“

Gerade die Evangelische Kirche tut sich schwer mit „Stars“. Das ist kein Wunder, wenn man sich aus guten Gründen das „Priestertum aller Gläubigen“ auf die Fahnen schreibt. Auch das muss kein Problem sein. Zu einem solchen wird es erst, wenn man gleichzeitig eine breite mediale Präsenz für sich beansprucht.

Wer in den Medien vorkommen will, muss deren Verlangen nach Stars nachgeben und die medialen Spielregeln akzeptieren. Käßman hat dies getan und Nikolaus Schneider auch. Jeder auf seine Weise und beide mit Erfolg.

Die evangelische Kirche tut gut daran, Persönlichkeiten mit Star-Potenzial zu fördern. Wenn wir wollen sind wir Papst - und das zigfach.

Der Autor, Lars Tutt (Düsseldorf), ist Geschäftsführer der Evangelischen Medienakademie und des Medienverbandes der Evangelischen Kirche im Rheinland


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Evangelische Gemeins

  1. "Interviews mit Bedford-Strohm oder Margot Käßmann nur noch schwer an Kitsch zu übertreffen"
  2. Reiner Haseloff: Luther ist den Katholiken heute näher als der evangelischen Kirche
  3. Kunstaktion: Plastikmüll in Taufbecken
  4. Evangelische Kirchengemeinde streicht klassischen Sonntagsgottesdienst
  5. „Respektvolle Trennung statt endlosen Streits“
  6. EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm erhält Morddrohungen
  7. Stehen die Methodisten unmittelbar vor weltweitem Schisma?
  8. „Jetzt hat auch die EKD ein Problem“
  9. Ehe für alle – „Hier bietet man für Ungleiches die gleiche Lösung an“
  10. Evangelische Kirchengemeinde versteigert Gottesdienstthema auf ebay






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  15. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz