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Kontroverse: Ist die evangelische Kirche wirtschaftsfeindlich?14. Juli 2013 in Deutschland, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Merck-Vorstandschef übt heftige Kritik EKD weist Vorwürfe zurück.
Frankfurt am Main/Hannover (www.kath.net/ idea) In Teilen der evangelischen Kirche breitet sich eine diffuse und unreflektierte Ablehnungshaltung gegenüber der Wirtschaft aus. Diesen Vorwurf erhebt der Vorstandsvorsitzende des Chemie- und Pharmaunternehmens Merck KGaA, Karl-Ludwig Kley (Darmstadt), in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Er beobachte, dass sich in der evangelischen Kirche wirtschaftsfeindliche Ressentiments verfestigten. Kley: Vorrangig Banker, dann Manager, ja letztlich die gesamte Marktwirtschaft werden quasi mittelalterlich an den Pranger gestellt und in einem Aufwasch für die weltweite Finanzkrise, für Umweltverschmutzung und Klimawandel, soziales Elend und Hunger, für Wassermangel und Konsumexzesse verantwortlich gemacht.
Der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), habe sogar eine Abkehr vom Fetisch Wachstum gefordert. Kley zufolge fällt die Kirche damit hinter schon formulierte Positionen zurück. Bereits vor Jahren habe sie in einem schwierigen Diskussionsprozess einen ausgewogeneren Standpunkt zu Wirtschaft und Wachstum gefunden. Der Vorstandschef erinnert an die EKD-Denkschriften Gerechte Teilhabe (2006) und Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive (2008). Kirche müsse nicht zu allem Ja und Amen sagen. Aber er erwarte von der evangelischen Kirche ein Bekenntnis zur Notwendigkeit von wirtschaftlichem Wachstum für die Gesellschaft, denn: Ohne Wachstum geht es nicht. Begrich: Niemand bezeichnet die Wirtschaft als gottlos Der Leiter der EKD-Finanzabteilung, Oberkirchenrat Thomas Begrich (Hannover), wies die Vorwürfe als sehr pauschal zurück. Von Wirtschaftsfeindlichkeit kann bei der evangelischen Kirche nicht die Rede sein, sagte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Es gibt niemanden, der die Wirtschaft als gottlos bezeichnet. Der Kirche sei aber von ihrem Auftrag her geboten, kritische Anfragen an die Wirtschaft zu stellen. So müsse man beim wirtschaftlichen Wachstum darüber nachdenken, wie es sich auf den Menschen und die Umwelt auswirke und ob es zukunftsverträglich sei. Die Wirtschaft habe auch eine Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Laut Begrich sind die von Kley erwähnten Denkschriften in keiner Weise überholt. Mit ihnen gebe die EKD Orientierung in wirtschaftsethischen Fragen. Teil der Kirchen seien sowohl die, die in der Wirtschaft arbeiten als auch die, die in ihr Verantwortung tragen. Daher sei es wichtig, alle Fragen miteinander zu diskutieren.
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Lesermeinungen | Anfaenger 14. Juli 2013 | | | Sonst wird nie Friede sein "den Hunger dieser Welt müssen wir mit allen Mitteln bekämpfen, denn sonst wird nie Friede sein!"
Mit dieser Aussage wird ein Aspekt des Ganzen verabsolutiert. Den Hunger zu bekämpfen, für Gerechtigkeit einzutreten, die Schöpfung zu bewahren, das alles ist richtig und nötig. Aber der Friede lässt sich damit allein nie erreichen. Für eine wahren Frieden braucht es unbedingt auch die Fähigkeit aller Menschen, auf das eigene Recht zu verzichten, damit anderen nicht oder doch weniger leiden. Und diese Fähigkeit lernt man nur im Blick auf das Kreuz. Nicht umsonst sagte Papst Franziskus in einer ersten Predigt: "Wenn wir nicht mit den Kreuz Christi zu den Menschen kommen, sind wir alles Mögliche, nur keine Jünger des Herrn." | 1
| | | 14. Juli 2013 | | | Wachstum ist ein Schlagwort, von dem diejenigen, die es anwenden wohl selber nicht wissen, was es genau beinhaltet. Die Bevölkerung der Erde kann z.B. nicht ins Unendliche wachsen. Die Lebensqualität kann wachsen bis zu dem Punkt, wo alle ihr Dasein ohne übermässige Anstrengung fristen können. Wachsen soll die Gerechtigkeit bei der Güterverteilung der Erde, wie auch die rechte Verteilung der Arbeit an die Arbeitsfähigen und -willigen. In der Gottes- und Nächstenliebe können wir ohne Sorge unbeschränkt wachsen. | 2
| | | Wenzel 14. Juli 2013 | | | Wirtschaftsfeindlichkeit der Grünen von EKD übernommen Ressentiment gegen Innovation, Forschung, Entwicklung, Wirtschaft, Industrie und Erhaltung / Ausbau von Infrastruktur sind von den Grünen und den roten Sozialisten in die EKD eingedrungen. Gedanken darum, wie viele Arbeitsplätze / Existenzen an diesen Wirtschaftszweigen hängen - nicht bei Grünen und nicht bei EKD. Gedanken darum, daß Innovationen und Entwicklungen Lebensqualität verbessern können und für Arbeitsplätze sorgen- nicht bei Grünen und nicht bei der EKD. Einen Großteil der Erwerbstätigen in D zu Kindergärtnerinnen und Altenpflegern umschulen ;) oder als Quotenbeamtinnen beim Staat arbeiten ;) -- wer soll diesen Luxus bezahlen, wenn es keine Arbeitsplätze und Firmen gibt, die mit Steuern und Abgaben den staatlichen Sektor und die Sozialdienstleistungen am Leben erhält ? Weiter denken, als bis zur nächsten Besoldungsauszahlung - nicht die Kuh schlachten, die noch gemolken werden kann ! | 4
| | | girsberg74 14. Juli 2013 | | |
Merck-Vorstandschef, Karl-Ludwig Kley: „Ohne Wachstum geht es nicht.“
Die Kritik von Kley kommt sicherlich nicht ohne Grund und dürfte großenteils berechtigt sein, insbesondere wo EKD und Grün zusammengehen. Andererseits ist „Wachstum“ nicht sakrosankt, „Wachstum“ muss auf wünschenswerte Ziele ausgerichtet sein, sonst wird der Begriff tatsächlich zum „Fetisch“ – und an dieser Stelle mag man reflektieren, was EKD-Schneider gemeint hat; es ist ja nicht alles unvernünftig und die Erde ist endlich. | 4
| | | Wiederkunft 14. Juli 2013 | | | Wirtschaft Die Dynamik der Wirtschaft sollte auf jeden Fall auf dem Prüfstein stehen. Sie ist keine heilige Kuh die man nicht des Öfteren durchleuchten sollte, auch wenn diese Forderung von der Evangelischen Kirche kommt. Ich denke diese Agenda liegt sehr nahe an dem Programm von Papst Franziskus. Das Programm gegen die Armut dieser Welt, und da muss es gestattet sein, schlechte Wege zu verlassen und neue Wege einzuschlagen. Fakt ist, den Hunger dieser Welt müssen wir mit allen Mitteln bekämpfen, denn sonst wird nie Friede sein! | 4
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