Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  11. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Ein starker Abgang - der leise Startschuss

18. März 2014 in Kommentar, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Meisner im Unruhestand. Ein Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net) Alle, die dabei waren, werden zustimmen: Das war ein starker Abgang. Am ersten Fastensonntag erlebte Joachim Kardinal Meisner (Foto) sein Ortsjubiläum – 25 Jahre in Köln – in der „guten Stube“, der Stadt, nach einer alten Familie ‚Gürzenich‘ genannt. Das ist der Saal, den die ganze Welt vom Karneval her kennt. Hier trat heute aber kein Karnevalist in Erscheinung, sondern ein Mann Gottes, der Hüter des Heiligtums: Sein ganzes Vierteljahrhundert im Amt widmete ‚der Kardinal‘ vor allem der sakralen Realität, für die das Mittelalter den berühmtesten Dom nördlich der Alpen erbaute: Betlehem, die Anbetung, bevorzugte Stätte der Gottesnähe, der Präsenz Christi. Erst in zweiter Linie ist der Dom, ja, wir lassen ihn in Köln, ein Nationaldenkmal, den Hohenzollern sei Dank. Gott aber sei Dank für den Segen, der Kardinal Meisner war, als Wächter und Mahner an dieses Heiligtum bestellt. Vor allem aber war er Zelebrant. Er feierte mit uns die Mysterien Christi zum Heil der Welt. Er führte das heilige Volk Gottes am Rhein zu neuen Ufern. Mancher hatte Mühe mit ihm „als Chef“, mancher hat Mühe angesichts seiner Wortgewalt. Aber er hat das Herz Jesu neu in die Mitte seiner Diözese gerückt, nicht nur, aber vor allem beim Domjubiläum 1998 und am Weltjugendtag 2005, der in der Jugend der Welt eine neue Bewegung hin zur Anbetung Christi in der Eucharistie geöffnet hat.

Diese Leistungsbilanz bildete aber nur, wie nebenbei, den Rahmen für die rundum glückliche Abschiedsfeier. Es wurde nicht geprahlt und nicht geheuchelt. Eine gutkatholische Familie fand sich um ihren Vater zusammen, der nicht immer einfach war, wie es die heute verleumdete geistliche Vaterschaft nunmal mit sich bringt; aber immer war er, jetzt wieder 'Jochen', echt und immer katholisch. Wir hatten auch und gern nichtkatholische, weltliche Gäste bei uns, aber alle sangen von Herzen mit: ‚Am Dom zu Kölle …‘ Da haben uns die österlichen Glocken noch was zu sagen! Der prominente Fernsehjournalist Stephan Kulle, selber Theologe aus dem Eichsfeld (Bistum Erfurt), verhedderte sich zwar einige Male in der allzu spontanen Moderation. Aber das machte das Fest nur noch umso frischer und lebendiger. Herrliche Darbietungen der Dommusik wechselten mit Interviews und Dokumentation. Ein wirklich starker Abgang, dieses Fest der Glaubensfreude.

Doch noch wichtiger scheint aber das Detail zu sein, das Diözesanadministrator Stefan Heße nur ganz zum Schluss verkündete. „Wir schenken nichts.“ Wie bitte? Denn der Kardinal beschenkt sein Bistum. Die Sendung des Kardinals Meisner ist ja mit dem 28. Februar 2014 keineswegs zu Ende gegangen. „Die Zitrone hat noch viel Saft“, scherzen manche Altenheimer. Joachim Meisner atmet auf, weil die Verwaltungslast von ihm endlich, endlich weggegeben werden durfte. Aber ihm winkt kein Seniorenstift. Sofort am nächsten Samstag begrüßte er schon das allererste „Rheinmeeting“ im erzdiözesanen Maternushaus, eine neue deutsch-italienische Initiative von CL. Also doch? Meisner im Unruhestand? Vielleicht. Er wird seine persönliche Präsenz sicher nicht übertreiben. Denn den Fortschritt seiner Wirksamkeit befördert vor allem die Kardinal Meisner-Stiftung. Ihretwegen durfte der frühere Generalvikar sagen: Wir geben nichts. Wir nehmen. Wir nehmen dankbar an, dass diese Stiftung mithilft, die eminente Wirksamkeit des Kardinals für die Zukunft der Pastoral vor Ort fortzusetzen. Am 18. Dezember 2013 wurde es ganz unauffällig publiziert, zuerst beim Domradio (auch eine Gründung des Kardinals, die fortwirkt), dass die Meisnerstiftung das Licht der Welt erblickt hat. Tag darauf ließ das Erzbistum wissen:


„Schwerpunkt und damit Zweck der Stiftung liegen in der ideellen und finanziellen Unterstützung von Maßnahmen zur Stärkung der soliden Glaubensverkündigung und der missionarischen Ausstrahlung der Katholischen Kirche im In- und Ausland. Die Sorge um Priesterberufungen hat in der pastoralen Arbeit stets einen herausragenden Rang. In den Zeiten des Kalten Krieges riskierte Kardinal Meisner viel und weihte in den Ostblockländern geheim Priester. Denn nach einem Wort von Papst Johannes Paul II. ist der Priester nur durch einen Priester zu ersetzen.“

Ein echter Meisner. So dürfen wir festhalten: Dieser Abgang war zugleich ein Startschuss. Nun denn, wir haben ihn auch leise verstanden. Denn an Gottes Segen sei alles gelegen!

Kardinal Meisner: Abschiedspredigt im Kölner Dom


Maach et joot! - Abschied von Joachim Kardinal Meisner



Foto Kardinal Meisner winkt zum Abschied (c) Erzbistum Köln


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meisner

  1. Wer sich anpasst, kann gleich einpacken
  2. „Das Bekenntnis zur Wahrheit betrachtete Kardinal Meisner als heilige Pflicht“
  3. Brennendes Herz. Für "Kaplan Meisner"
  4. Nachlass von Kardinal Meisner versteigert
  5. Kardinal Woelki feiert erstes Jahresgedächtnis für Kardinal Meisner
  6. Ring und Kelch von Kardinal Meisner für Berlin
  7. Alice Schwarzer: Letzte Begegnung mit Meisner hat mich berührt
  8. Erdö würdigt Meisners Verdienste in Ost und West
  9. Papst würdigt 'unerschrockenen Einsatz' von Kardinal Meisner
  10. Meisner-Beisetzung: 'Keine offizielle Anfrage zur WDR-Übertragung'







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz