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| ![]() Gottes Krieger28. März 2014 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Ein sehr lesenswertes Buch des amerikanischen Religionssoziologen Rodney Stark bringt neues Licht in die Geschichte der Kreuzzüge Linz (kath.net) Immer wieder bekommen wir heute zu hören, dass die Kreuzzüge ein brutaler, imperialistischer und räuberischer Feldzug des christlichen Abendlandes gegen einen gebildeten, toleranten und friedlichen Islam waren. Diese Sichtweise ist inzwischen auch zur gängigen Geschichtsschreibung geworden. Ein sehr lesenswertes Buch des amerikanischen Religionssoziologen Rodney Stark räumt mit diesem Mythos auf und bringt neues Licht in die Geschichte der Kreuzzüge. Stark, ein renommierter Wissenschaftler hat übrigens auch die Studie Der Aufstieg des Christentums geschrieben, die für den Pulitzer-Preis nominiert war. In der Diskussion um die Kreuzzüge wird oftmals ihre Vorgeschichte ausgeblendet, oder zumindest nicht richtig wiedergegeben. Der Autor des Buches schildert die Geschichte der Eroberung weiter Teile Europas, des Mittleren Ostens und Nordafrikas durch den Propheten Mohammed und dessen Nachfolger. Im Jahr 711 unterwarfen muslimische Krieger die gesamte iberische Halbinsel, aber auch Teile des heutigen Italiens, wie die Insel Sizilien, fielen in der Hände der neuen Eroberer. Die Schlachten von Tours und Poitiers markierten einen Wendepunkt im Vormarsch des Islams in Europa. Rodney Stark behauptet, dass keine Schlacht in der Weltgeschichte von größerer Bedeutung war als diese beiden. Hätte Karl Martell den Arabern nicht Einhalt geboten, hätten sie weite Teile Europas überlaufen und dem Islam unterworfen. Dem Ersten Kreuzzeug ging der Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos an den Grafen von Flandern voraus, Byzanz vor der Invasion der gerade zum Islam konvertierten Türken zu schützen. Berühmtheit erlangte auch der Aufruf Papst Urbans II. an die Ritter Europas, den Byzantinern zu helfen und den Weg der christlichen Pilger ins Heilige Land abzusichern. Der Autor geht in der Vorgeschichte zu den Kreuzzügen auch auf die Behandlung der Juden und Christen in den besetzten Ländern und auf die Massaker ein, die an den christlichen Pilgern geschahen, die ins Heilige Land aufbrachen. Spannend beschreibt Rodney Stark dann die sieben großen Kreuzzüge von der Anwerbung der Ritter über die Finanzierung bis hin zu den blutigen Schlachten und analysiert ihre Siege und fatalen Niederlagen. Dabei geht es dem Autor keineswegs darum, die Grausamkeiten zu verharmlosen, die auf beiden Seiten geschahen, sondern ein realistisches Bild der Kämpfe und Schlachten zu zeichnen. Detail- und facettenreich berichtet Stark vom Verlauf der sieben Kreuzzüge sowie der Schaffung, der Verteidigung, und schließlich dem Verlust der Kreuzfahrerstaaten. So entsteht ein realistisches Bild, was von 1095 bis 1291 in Europa und im Nahen Osten wirklich geschah. Stark räumt auch mit dem Klischee auf, die arabische Kultur wäre zur Zeit ihrer Eroberungen der europäischen Kultur überlegen gewesen. Der Autor weist darauf hin, dass erst im 19. Jahrhundert, als das osmanische Reich zum kranken Mann am Bosporus wurde, das muslimische Interesse an den Kreuzzügen erwachte. Die muslimischen Erinnerungen an die Kreuzzüge und die Erbitterung über das längst vergangene Geschehen wurden so zu einer Errungenschaft des 20. Jahrhunderts, zu der nicht zuletzt der britische und französische Imperialismus nach dem Ersten Weltkrieg und die Gründung des Staates Israel nach dem 2. Weltkrieg beigetragen haben. Das alles hinterließ bei den Arabern ein bitteres Gefühl der muslimischen Schwäche dem Westen gegenüber. Dies ist auch einer jener Gründe, die zu einer unrealistischen Geschichtsschreibung über die Kreuzzüge führte. Biografische Anmerkung zum Verfasser kath.net-Buchtipp Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuGeschichte
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