Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  3. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  4. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  7. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  8. Klima und Migration statt Evangelium
  9. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  10. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung
  11. Johannes Hartl: „Schande“
  12. Die Überwindung der Bedrängnisse. Die Wechselfälle der Geschichte mit den Augen Gottes betrachten
  13. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  14. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  15. 24. Dezember könnte in Polen ab 2025 ein Feiertag werden

Irakische Christen auf der Flucht: 'Glauben keinem Muslim mehr'

31. Juli 2015 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Rund 7.000 christliche Flüchtlinge aus dem Irak leben in Jordanien. An eine Rückkehr in ihre alte Heimat und ein künftiges friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen glaubt niemand mehr - Kathpress-Bericht von Georg Pulling


Amman (kath.net/KAP) Die Luft ist stickig im Pfarrsaal der St. Teresa-Kirche in der jordanischen Millionenstadt Zarqa. In dem Saal reiht sich ein Holzverschlag an den nächsten, rund 50 christliche Flüchtlinge aus dem Irak haben hier Unterschlupf gefunden, leben auf engstem Raum ohne Privatsphäre. In der Mitte des Saales stehen einige Tische und Stühle. Auch die einzige Sanitäranlage müssen die 50 Menschen teilen. "Das reicht gerade für zwei Mal duschen in der Woche", klagt eine Frau im mittleren Alter.

"Wir sind nervlich am Ende", erzählt der Arzt Bassam Hazim Abada. Er bewohnt mit seiner Frau Anwar und den beiden Kindern einen der winzigen Bretterverschläge. Bassam stammt ursprünglich, wie die meisten hier, aus der nordirakischen Stadt Mosul. Schon seit dem Einmarsch der Amerikaner und ihrer Verbündeten 2003 sei das Leben in Mosul für die Christen unerträglich geworden. Entführungen und Morde wurden alltäglich, seit 2005 hätten auch christliche Frauen ohne Kopftuch und Schleier nicht mehr aus dem Haus gehen können.


Jede Familie hier im Pfarrsaal von St. Teresa hat zumindest einen Angehörigen verloren: Neffen, Cousins, Brüder ... sie alle wurden ermordet, meist auf offener Straße; einfach weil sie Christen waren. - Wer waren die Täter? Islamistische Terroristen oder gewöhnliche Kriminelle? Bassam nennt sie "Banden", und es seien die gleichen Leute, "die nun auch beim IS dabei sind".

"Das war kein Leben mehr in Mosul, deshalb sind wir schon vor Jahren nach Karakosch geflohen", erzählt Bassam. Die kleine christliche Stadt, rund 25 Kilometer von Mosul entfernt, nahm Tausende von Flüchtlingen auf. Bassam fand Arbeit in einem Krankenhaus. "Wir haben alle behandelt, Christen und auch Muslime."

Im Juni 2014 eroberte der IS Mosul. Zu dem Zeitpunkt sei es in Karakosch noch sicher gewesen. Doch Anfang August 2014 griff der IS auch Karakosch an. Die Christen mussten in einer nächtlichen Aktion Hals über Kopf fliehen. Bassam und seine Familie spülte die Flucht schließlich über die kurdische Hauptstadt Erbil nach Zarqa.

Frau Nagham - ihren vollen Namen will sie nicht nennen und auch fotografieren will sie sich aus Angst nicht lassen - hielt bis zuletzt in Mosul aus. "Die IS-Leute haben uns aufgefordert, binnen 48 Stunden unser Haus zu verlassen, sonst würden sie unsere Kinder entführen", erzählt sie mit brüchiger Stimme. Dann markierten die Milizen die Häuser der Christen mit dem arabischen Buchstaben "N" (für "Nazarener").

Am 18. Juli 2014 floh Nagham aus ihrem Haus und musste dabei noch mitansehen, wie die muslimischen Nachbarn sofort zu plündern begannen. "Die waren froh, dass der IS kam, damit sie unser Hab und Gut rauben konnten", sagt Nagham mit verbitterter Stimme. Sie lief auf der Flucht dann auch noch einigen IS-Leuten in die Hände und wäre um ein Haar erschossen worden.

Die christlichen Flüchtlinge sind meist sehr gebildete Leute. Ärzte wie Bassam sind keine Ausnahme. Auch Nagham war an der Universität Mosul angestellt. Hier in Jordanien dürfen sie freilich als Flüchtlinge nicht arbeiten, abgesehen davon, dass es kaum Arbeit gibt. "Wir können nichts tun, nur warten", beklagt sich Bassam. Er will eigentlich weiter zu seinem Bruder, der in Kanada lebt, doch jetzt sitzt die Familie hier fest. Zumindest können seine zwei Kinder - mit Caritas-Unterstützung - die Schule besuchen.

Ob er jemals zu seinem Bruder kommen wird? Der Arzt zuckt mit den Schultern. Jetzt muss er erst einmal eine dringend notwendige Augenoperation überstehen. Auch bei den Kosten für medizinische Behandlungen hilft die Caritas. Insgesamt versorgt die Caritas 1.000 der 7.000 irakischen christlichen Flüchtlinge in Jordanien

Im Pfarrsaal der St. Teresa-Kirche glaubt niemand, dass er jemals nach Karakosch oder Mosul zurückkehren wird. Zu viel Schreckliches haben diese Menschen erlebt. "Wir glauben keinem Muslim mehr", sagen Bassam und seine Frau. Und sie sprechen für alle hier im Saal.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Nummer 10 1. August 2015 

Danke für diesen wichtigen Bericht!!!


5
 
 HX7 31. Juli 2015 
 

Bitte teilen und weitersagen

Kirche in Not lädt seit neuestem immer Freitags ein für verfolgte Christen zu beten:
https://www.facebook.com/KircheInNot.de/photos/a.219544408073685.67638.217944411567018/1113017195393064/?type=1&theater

Das ist doch das was viele sich seit langer Zeit wünschen. Bitte teilen und weitersagen.
Liebes Team von kath.net, vielleicht haben Sie die Möglichkeit auf der Homepage auf diesen Termin hinzuweisen, damit man erinnert wird und vor allem, damit viele Christen von diesem Termin erfahren und mitbeten.


5
 
 Thomas59 31. Juli 2015 
 

Taquiyya

Wann begreifen das unsere Verantwortlichen in Politik, Kultur, Medien, ..., dass man einem Moslem nicht glauben darf? Wahrscheinlich auch erst dann, wenn wir verfolgt, vertrieben und unsere Hauser geplündert werden


13
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islamismus

  1. Nach Verherrlichung der Hamas: Italien schiebt Imam ab
  2. BILD: ‚Die Islamisten werden immer mehr – und die Regierung tut NICHTS dagegen’
  3. Die Ampel kehrt das Problem des Islamismus beharrlich unter den Teppich
  4. Karl-Peter Schwarz: "Werden die Islamisten ihren Krieg gegen Europa gewinnen?"
  5. Chefredakteur-Digital der WELT: ‚Hören wir auf, uns etwas vorzumachen!’
  6. Viele Tote bei erneuten Angriffen auf Christen in Burkina Faso
  7. Offenbacher Islamisten wollten „möglichst viele Ungläubige“ töten
  8. Hohe Haftstrafen nach gescheitertem Attentat nahe Notre Dame/Paris
  9. Präsident Macron: Rastlos gegen die islamistische „Hydra“ vorgehen
  10. Ismail Tipi: „Tausende Menschen, die unsere Demokratie nicht achten“







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  3. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  4. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  5. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  6. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  7. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  8. Johannes Hartl: „Schande“
  9. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  10. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  11. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  12. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  13. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes
  14. Klima und Migration statt Evangelium
  15. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz