Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  6. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  13. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  14. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  15. Evangelische Theologische Hochschule/Basel ehrt Peter Seewald

Wischen statt waschen

25. August 2015 in KNA, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Internationaler Tag des Toilettenpapiers: Toilettenpapier ist aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Von Christoph Arens (KNA)


Bonn (KNA) Es wird in den verschiedensten Variationen verkauft: bunt, mit Mustern, weiß, duftend, mehrlagig, extra weich. Jeder Deutsche verbraucht mehr als einen Kilometer im Jahr davon, das sind rund 20 Blatt am Tag. Die Rede ist von einem Gebrauchsgegenstand, der unappetitliche Assoziationen weckt, aber aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist: Die Rede ist vom Toilettenpapier.

Etwa drei Jahre unseres Lebens hocken wir auf dem stillen Örtchen.
Daran erinnert der «Welttoilettentag», der jährlich am 19. November begangen wird und vor allem darauf aufmerksam macht, dass über 40 Prozent der Weltbevölkerung keine ausreichenden Sanitäreinrichtungen zur Verfügung haben. Und es gibt den internationalen Tag des Toilettenpapiers, der alljährlich am 26. August, also an diesem Mittwoch, begangen wird. Er erinnert daran, dass Joseph Cayetty in den USA im Jahr 1857 das erste Papier produzierte, das speziell als Toilettenpapier industriell hergestellt wurde.

In diesem Jahr weist der Verband Deutscher Papierfabriken besonders auf das Hygieneprodukt hin - schließlich feiert die deutsche Papierindustrie 2015 ihren 625. Geburtstag: Im Juni 1390 hatte der Nürnberger Ratsherr Ulman Stromer erstmals eine Papiermühle in Betrieb genommen. Heute sieht sich die deutsche Papierindustrie als Nummer eins in Europa und als Nummer vier weltweit. Produziert werden auch 710.000 Tonnen Toilettenpapier jährlich.


Die Chinesen waren im 14. Jahrhundert die ersten, die auf die Idee gekommen sind, Toilettenpapier herzustellen. Bis dahin wurde verschiedenes Material verwendet: Die Griechen nutzten Tonscherben oder Muscheln. Die Römer griffen immerhin schon auf festgebundene nasse Schwämme zurück. Archäologen fanden in mittelalterlichen Kloaken von Klöstern alte Lappen, Stoffreste und kleine Wollballen, wie die Historikerin Sabine Schachtner vom Industriemuseum des Landschaftsverbands Rheinland herausgefunden hat. Sie wurden gewaschen und immer wieder neu verwendet. Andere Quellen beschreiben den Gebrauch von Moos, Blättern, Heu oder Stroh.

Je stärker im 19. Jahrhundert der Papiergebrauch wuchs und je mehr Papierabfälle zur Verfügung standen, desto üblicher wurde dann auch der Papierverbrauch auf der Toilette. Durch Zeitungen fiel regelmäßig Abfallpapier an, das man zum Einpacken und als Wischtuch benutzen konnte.

Gefaltet, geschnitten, aufgefädelt, auf einen Nagel gespießt oder in einer Schachtel gestapelt: In Deutschland gehörte bis in die Nachkriegszeit in handliche Blätter geschnittenes und gestapeltes Zeitungspapier zur üblichen Ausstattung des Lokus (lateinisch: locus necessitatis = Ort der Notdurft). Spätestens mit der Durchsetzung des Wasserklosetts gab es aber Probleme: Zeitungspapier löst sich im Wasser nur schlecht auf und kann daher die Rohre verstopfen.

Das erste auf Rollen produzierte Toilettenpapier wurde in Großbritannien 1890 von der Scott Paper Company auf den Markt gebracht. In Deutschland folgte 1928 «Klenk & Co» in Ludwigsburg. Der 22-jährige Hans Klenk gab seinem Hygieneartikel den Namen «Hakle», zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Zunamens.

Toilettenpapier gehört seitdem zur Grundausstattung jedes stillen Örtchens. Nach der Jahrtausendwende lag der Verbrauch hierzulande bei durchschnittlich 46 Rollen pro Person im Jahr. Die nationalen Unterschiede in dieser Hinsicht sind beträchtlich: Die Deutschen liegen im internationalen Vergleich nach Angaben der Papierindustrie im Mittelfeld; die Schweden verbrauchen rund doppelt so viel, die Spanier die Hälfte.

Heutzutage ist Toilettenpapier nicht gleich Toilettenpapier; die Zahl der verschiedenen Sorten ist riesig. So stehen in Deutschland inzwischen über 80 Sorten in den Regalen der Verbrauchermärkte. Global betrachtet ist die hiesige Form der Trockenreinigung allerdings lediglich ein Verfahren unter anderen: In vielen Kulturkreisen säubern sich die Menschen bis heute nicht durch wischen, sondern waschen.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Geschichte

  1. Belvedere: Messe im Gedenken an Staatsvertragsunterzeichnung
  2. Königliche Frauen im Petersdom
  3. Zeitgenossen – Jesus der Galiläer, Seneca der Römer
  4. Liebe.Macht.Erfinderisch.: Enthüllungen
  5. Geköpfte Madonna-Statue im Wallfahrtsort Loretto gefunden
  6. In der Höhle des Geächteten - Hörbuchtipp
  7. Die Byzantiner: Kultur und Alltag im Mittelalter
  8. 1517 - 1717 - 1917
  9. Ein Lied für Nagasaki - Leseprobe 4
  10. Ein Lied für Nagasaki - Leseprobe 3






Top-15

meist-gelesen

  1. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  2. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  11. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  12. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz