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| EKD-Impulspapier 'Reformation und Islam': Nur Dialog reicht nicht6. Juli 2016 in Kommentar, 3 Lesermeinungen Vertritt das Papier eine Preisgabe des biblischen Evangeliums? idea-Kommentar von Eberhard Troeger Köln (kath.net/idea) Die Konferenz für Islamfragen der EKD hat zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 das Impulspapier Reformation und Islam herausgegeben. Wie es darin heißt, muss das Verhältnis zwischen evangelischer Kirche und Islam neu bestimmt werden. Denn die reformatorischen Abgrenzungen gegenüber dem Islam könnten nicht ohne weiteres in die Gegenwart übertragen werden. Dazu eine Stellungnahme des evangelischen Islamexperten Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl bei Köln). Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) herausgegebene Impulspapier zum Islam ist eine Verbeugung vor dem aufgeklärten Humanismus. Manche Leute wird es freuen. Respektvoller, aber unverbindlicher Dialog mit Muslimen ist der bestimmende Begriff im entscheidenden vierten Teil. Von der einzigartigen Wahrheit des Evangeliums, die den Reformatoren so wichtig war, ist nicht die Rede. Dieser Eindruck wird durch den vierten Abschnitt bestätigt. Hier postulieren die Verfasser die Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses der Konferenz für Islamfragen der EKD eine neue theologische Verhältnisbestimmung zum Islam als Aufgabe. Sie wollen dabei zwar am fünffachen Allein der Reformation allein Christus, allein aus Gnade, allein im (verkündigten) Wort, allein aufgrund der (Heiligen) Schrift und allein durch den Glauben festhalten, deuten diese Kernaussagen aber im humanistischen Sinne um. Nicht mehr Zuspruch und Anspruch Gottes stehen im Mittelpunkt, sondern der Mensch mit seinen Befindlichkeiten. Beispielhaft wird das an der Auslegung des Christus allein deutlich. Die Verfasser halten die darin ausgedrückte Ausschließlichkeit angesichts einer religiös vielfältigen Gesellschaft für anmaßend, weil sie den Glauben anderer Menschen für unwahr erklärt. Sie könne deshalb Muslimen nicht zugemutet werden. Im Dialog müssten die Gesprächspartner den Glauben der jeweils anderen anerkennen und von ihm lernen. Christlicher Glaube und Islam werden als zwei religiöse Traditionen angesehen, deren Anhänger zwar ihres eigenen Glaubens gewiss sein dürfen, aber darauf verzichten sollen, den Glauben des anderen infrage zu stellen. Ein Ringen um die göttliche Wahrheit und eine Einladung zum eigenen Glauben werden ausgeschlossen. Das wird in dem Text nicht so eindeutig gesagt. Die Autoren sprechen eine akademische Sprache, die ein normaler Bürger kaum versteht. Unausgesprochen wird vorausgesetzt, dass der kritische Rationalismus der Aufklärung seit dem 18. Jahrhundert sowohl das biblische Zeugnis als auch die Aussagen der Reformatoren relativiert und zum Verzicht auf letzte, göttliche Wahrheit geführt hat. Um die Bedeutung des christlichen Glaubens für den modernen Menschen zu retten, wird seine Botschaft mit Hilfe von Philosophie, Psychologie und Soziologie umgedeutet. Göttliche Wahrheit jenseits des menschlichen Denkens und Fühlens wird ihm nicht mehr zugestanden. Insofern vertritt das Papier im Ergebnis eine Preisgabe des biblischen Evangeliums. Es ist eine Binsenwahrheit, dass wir heute mit Muslimen über die biblischen Kernaussagen auf andere Weise sprechen als Martin Luther, der keine Muslime kannte und nur über sie reden konnte. Das Papier der EKD unterscheidet aber leider nicht zwischen dem angemessenen Umgang mit Menschen einerseits und dem Festhalten an Glaubensinhalten andererseits. Die Autoren halten es offensichtlich nicht für möglich, Andersgläubigen respektvoll zu begegnen und ihnen gleichzeitig das Evangelium als göttliche Wahrheit zu bezeugen. Wenn sich christliche Begegnung mit Muslimen in einer dialogischen Haltung erschöpft, handelt es sich um ein anderes Evangelium. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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