Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Isländischer Mönch auf Achse

22. Juni 2017 in Kultur, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Selten gezeigte mittelalterliche Handschrift in der Paderborner Ausstellung „WUNDER ROMs“ gibt Auskunft über eine außergewöhnliche Pilgerreise von Island über Rom ins Heilige Land.


Paderborn (kat.net/pm) Es muss eine beschwerliche Reise gewesen sein, als der Benediktinermönch Nikulás Bergsson Mitte des 12. Jahrhunderts von Island über Rom ins ferne Jerusalem reiste: Zunächst per Schiff nach Norwegen und Dänemark, dann weiter zu Fuß auf dem Kontinent, entlang der Via Francigena, einer antiken Handelsroute und Pilgerstraße, über die Schweizer Alpen quer durch Italien bis zu den heiligen Städten der Christenheit Rom und Jerusalem, die er von Brindisi aus über den Wasser- und Landweg erreichte. 1154 landete Bergsson schließlich nach rund einjähriger Pilgerfahrt wieder in Island an und wurde im darauffolgenden Jahr Abt des neu gegründeten Klosters Munkaþverá. Dort entstand sein berühmter Reisebericht „Leiðarvísir“, ein literarischer „Wegweiser“ zu den bedeutenden Stätten der Christenheit.

Das Diözesanmuseum Paderborn zeigt im Rahmen seiner großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung „WUNDER ROMs im Blick des Nordens – von der Antike bis zur Gegenwart“ (noch bis 13. August) eine frühe Abschrift dieser Reisebeschreibung aus dem Jahr 1387. Die Handschrift ist eine großzügige Leihgabe des Skandinavischen Forschungsinstituts der Universität Kopenhagen (Nordisk Forskningsinstitut: nfi.ku.dk/). Dank der außergewöhnlich guten Beziehungen zwischen dem Paderborner Museum und dem Dänischen Forschungsinstitut konnte die fragile Handschrift zunächst für 3 Monate nach Paderborn ausgeliehen werden. Nun haben die Dänen die Leihfrist noch einmal verlängert, so dass das selten gezeigte mittelalterliche Manuskript nun sogar bis zum Ende der Ausstellung in Paderborn zu sehen ist.


Dr. Christiane Ruhmann, die Kuratorin der Ausstellung, ist überglücklich: „Wir freuen uns sehr und es ist für uns eine große Ehre, dass wir dieses wichtige Zeugnis eines mittelalterlichen Reiseberichts über diesen langen Zeitraum in unserer WUNDER ROMs-Ausstellung zeigen dürfen. Der ‚Leiðarvísir‘ lässt uns die Bedeutung erahnen, die Rom für die Menschen im Mittelalter hatte, als viele antike Monumente und Gebäude noch im Stadtbild sichtbar und nicht im Schutt späterer Zeiten versunken waren“, so die Kuratorin. Der Isländer beschreibt neben zahlreichen Kirchen das Pantheon und die Peterskirche mit ihren Ausmaßen. Zudem hatte der Mönch aus dem hohen Norden offenbar Zugang zur berühmten Reliquienkapelle der Päpste am Lateran, der Sancta Sanctorum. „Daraus können wir schließen, dass Bergsson wohl besondere Privilegien genoss und in Kontakt mit Geistlichen am päpstlichen Hof war“, erklärt Christiane Ruhmann. „Diese hatten ihm wohl auch den Besuch der hochberühmten antiken Monumente nahegelegt“, so Ruhmann weiter. Besonders freut sich die Kuratorin aber über ein kleines Detail der Handschrift: Unter den zahlreichen Orten, die der isländische Mönch auf seinem langen Weg nach Rom und Jerusalem nennt, ist auch Paderborn verzeichnet. So ist das Manuskript dann auch ein stückweit wieder an einen der Schauplätze zurückgekehrt, die der Isländer einst auf seiner mühsamen Pilgerreise auf dem Weg nach Süden durchquert hatte. Nicht nur wegen seiner Bedeutung sondern auch, weil das Leiðarvísir-Manuskript auf ganz einzigartige Weise gezeichnet ist von seiner jahrhundertealten Geschichte, gehört es zu den Exponaten der WUNDER ROMs, die bei den Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch deshalb freuen sich die Paderborner sehr, dass die Handschrift bis zum Ende der Schau gezeigt werden kann.

„WUNDER ROMs im Blick des Nordens“

Die Ausstellung „WUNDER ROMs im Blick des Nordens“ ist noch bis zum 13. August 2017 im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen. Auf den Spuren bedeutender Rom-Reisender schlägt die Schau einen Bogen vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Foto- und Videokunst. Gezeigt werden antike Meisterwerke, sakrale Schätze und hochkarätige Kunstwerke aus bedeutenden römischen Museen, darunter die Vatikanischen Museen und die des Kapitols, sowie aus ganz Europa. Zu den hochkarätigen Exponaten zählen die weltberühmte Marmorhand der Monumentalstatue Konstantin des Großen, die erstmals in Deutschland ausgestellt ist, die Bronzekugel des vatikanischen Obelisken, kostbare Reliquiare aus der Papstkapelle Sancta Sanctorum, Zeichnungen und Gemälde u. a. von Turner und Rubens sowie Goethes Lieblingsskulptur – die sogenannte „Ballerina di Goethe“. Begleitend zur Ausstellung werden ein umfangreiches museumspädagogisches Programm und ein reich bebilderter Katalog angeboten.

Die Schirmherrschaft haben Gianfranco Kardinal Ravasi, Präsident des päpstlichen Rates für Kultur, und Monika Grütters, nordrhein-westfälische Staatsministerin für Kultur und Medien, übernommen.

Viel bestaunt in der WUNDER ROMs-Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn: Die isländische Handschrift „Leiðarvísir“


Foto © Diözesanmuseum Paderborn


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 girsberg74 22. Juni 2017 
 

Sehr schön,

dass kath.net uns mit so etwas Besonderem bekannt macht.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Island

  1. Covid-19 Regeln in Island erlauben mehr Menschen in der Sauna als in der Kirche
  2. Island trauert über geschmolzenen Gletscher – liberalisiert Abtreibung
  3. Die Insel-Katholiken
  4. Hirte in der «Rauchbucht»
  5. Island, Naturgewalten und der Mann mit dem Rosenkranz
  6. ‚Es bleibt viel zu tun‘
  7. 2015: Kath.net-Leserreise mit Bischof Andreas Laun nach Island
  8. 2015: Kath.net-Leserreise mit Bischof Andreas Laun nach Island
  9. 2015: Kath.net-Leserreise mit Bischof Andreas Laun nach Island
  10. 2015: Kath.net-Leserreise mit Bischof Andreas Laun nach Island







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  14. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz