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Was wissen wir aus Schrift und Lehre der Kirche über das Fegfeuer?

14. November 2017 in Spirituelles, 31 Lesermeinungen
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Viele Kirchenväter, wie z.B. Ambrosius, Papst Gregor der Große und Thomas von Aquin vergleichen den Ort der Reinigung mit Feuer. Gastbeitrag von P. Hans Buob


München (kath.net) Das Fegfeuer hat seinen Namen von dem Pauluswort in 1 Kor 3,15 – Paulus sagt, wir werden wie durch das Feuer zur Seligkeit gelangen. (1 Kor 13-15) Das Werk eines jeden wird offenbar werden. Jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er den Lohn. Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch).

Viele Kirchenväter, wie z.B. Ambrosius, Papst Gregor der Große und Thomas von Aquin vergleichen den Ort der Reinigung mit Feuer. Auch der tridentinische Katechismus lehrt uns wörtlich: „Es gibt ein Reinigungsfeuer, in dem die Seelen der Frommen eine bestimmte Zeit lang noch geläutert werden, damit sie in das ewige Vaterland eintreten können, in das nichts Beflecktes eingehen kann, wie es in der Offb 21,27 heißt: Nichts Unreines kann ins Himmelreich eingehen.“

Jesus selber sagt in Mt 25,41: Weichet von mir in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engel bereitet ist. Auch dieses Wort zeigt, dass Geister Feuerstrafen erleiden können. Dies ist ein Bild - das, was sie erleiden, was reinigt, ist so etwas wie bei uns Feuer, das Eisen reinigt. Das zeigt die Art u. das Schmerzhafte dieser Reinigung und es gibt keine Reinigung, die nicht weh täte.

Der Hl. Gregor von Nazianz, gest. 389, nennt das Fegfeuer eine Feuertaufe, weil es reinigt und reinigend wirkt wie die Taufe. Tertullian, Priester zu Karthago, gest.240, nennt es sogar eine vorübergehende Hölle. Ein hartes Wort, aber er will nicht nur etwas von der Reinigung zeigen, sondern auch vom Schmerz, Gott noch nicht schauen zu können, weil dort Schmerzen ähnlich der Hölle sind, aber nicht ewig. Manche in der Tradition nennen das Fegfeuer auch Kerker, weil eben die Seelen dort so lange zurückgehalten werden, bis sie den letzten Heller bezahlt haben, wie es in Mt 5,26 heißt: Du wirst ins Gefängnis geworfen und kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Das Fegfeuer kann auch Gnadenort genannt werden, weil die begnadeten Sünder ihre Schuld dort abtragen können, weil sie es nicht aushalten würden, Gott schon zu sehen. Mit Unrecht wird dieser Ort Vorhimmel genannt, das ist in der Tradition das Paradies, das ist etwas anderes.

Warum kommen viele Menschen zuerst an diesen Ort der Reinigung? Weil sie meist einfach so dahinleben und sich wenig um die Seligkeit und Gott kümmern. Sind wir wirklich ausgerichtet auf das Ziel, ist das unsere Triebkraft, was bedeutet mir Himmel als Christ, was bedeutet er einem Durchschnittschristen? Prüfen wir auch unser eigenes Herz!

Die Sünde ist etwas Gewaltiges! Dies haben wir in der letzten Sendung von der Hölle gehört. Es gibt keine Bagatelle im Bereich der Sünde, wir sehen es an dem Preis, den Jesus dafür bezahlt hat! Das Fegfeuer ist nicht nur Ort der Gerechtigkeit, sondern ein Ort der Barmherzigkeit Gottes. Würde die Barmherzigkeit nicht seine Gerechtigkeit übertreffen, hätten diese Menschen nicht das Glück, an diesen Ort der Reinigung zu kommen. Die Barmherzigkeit ermöglicht uns diese Reinigung im Bereich der Gerechtigkeit, deshalb wird abgerechnet, bis der letzte Heller bezahlt wird. Im Fegfeuer werden, wie wir aus der Lehre der Kirche wissen, die zeitlichen Sünden und Sündenstrafen und der Hang zur Sünde gereinigt, damit wir Gott schauen können. Der Hl. Augustinus sagt: Gott, du lässt die Sünden derer, denen du verziehen hast, nicht ungestraft.

Die Sünde hat Folgen. Der Hl. Bernhard sagt, es ist so wie beim menschlichen Leib, es bleibt nach der Wunde noch eine Narbe zurück.

Nicht umsonst nennt Jesus im Vater Unser die Sünden Schulden. Schulden müssen getilgt werden. Diese können schon hier auf Erden getilgt werden. Das ist auch der Sinn des christlichen Lebens: Durch gute Werke, das Gebet, Fasten, Almosen, durch unser tägliches Kreuz, das wir bejahen, durch die Leiden des Lebens, durch Krankheit, Schicksalsschläge, bis hin in den Tod, den wir geduldig annehmen - all das sind Möglichkeiten, dass wir hier schon gereinigt werden, um dann gleich ins Reich Gottes einzugehen, sagt das Konzil von Trient.
Auch die Ablässe tilgen die Sündenstrafen.

Die im Jenseits zu leistende Genugtuung kann mit den Bußwerken auf Erden nicht verglichen werden. Die Hl. Katharina von Genua, gest. 1510, sagt: „Wer in diesem Leben seine Sünden abbüßt, bezahlt mit wenigen Pfennigen 1.000 Dukaten. Wer aber die Abbüßung ins andere Leben verschiebt, bezahlt mit 1.000 Dukaten wenige Pfennige.“

Heilige durften oft etwas schauen, darum sind ihre Aussagen zwar kein Dogma, aber sie regen zum Nachdenken an und da spüren wir schon, dass wir hier auf Erden, alles - was das Leben mit sich bringt, bejahend annehmen sollen, um so gereinigt zu sein, für sein Kommen. Es ist auch ein Schmerz Gottes, dass wir ihn noch nicht schauen können, nicht nur unser, deshalb sollte man gerade auch die lässlichen Sünden nicht geringschätzen.

Viele Menschen haben gar kein Sündenbewusstsein mehr und kommen sich fromm vor – aber da stimmt etwas nicht, da stimmt etwas mit ihrer Liebe zum Herrn nicht. Wir haben manchmal üble Gewohnheiten, z.B. gedankenlos oder im Zorn die Hl. Namen Jesus, Maria oder Herrgott auszusprechen – die hl. Namen, in denen die Kraft zur Erlösung steckt.

Im persönlichen besonderen Gericht, das gleich nach dem Tode ist, begegnen wir beim Tod dem lebendigen Gott und werden erschrecken, wenn wir unsere Ehrfurchtslosigkeit erkennen, die in solchem Reden gesteckt hat und in diesen üblen Gewohnheiten. Denken wir auch an die Lügen. Manche befinden sich im Fegfeuer wegen geringer Fehler, wegen sog. kleinen Lügen, wegen müßiger Worte, übler Nachrede, übler Laune, Ungeduld und anderer Unvollkommenheiten. Dies sind Dinge, die wir oft einfach so hinnehmen, uns gar keine Rechenschaft geben. All das muss gereinigt werden, weil diese Menschen sonst die Heiligkeit Gottes nicht aushalten würden.

Denken wir an die Bestrafung des Priesters Zacharias. Er hat dem Engel nicht geglaubt und sofort war er stumm. Oder Mose, der wegen einer unüberlegten Rede, eines Zweifels nicht ins gelobte Land eingehen durfte (2Mose,10), sondern sterben musste. Denken wir auch an die Unmäßigkeit, die Hofart, dem wir oft so schnell nachgeben, an den Geiz, Neid, Müßiggang sind die Hauptsünden, die wir oft einfach so hinnehmen.

Jetzt einige Gedanken zu dem Wort: Arme Seelen.
Man nennt die Menschen im Reinigungsort: Arme Seelen. Dieser Name besteht mit Recht. Obwohl sie der Seligkeit sicher sind, sind sie bemitleidenswert, denn sie können für sich selber nichts mehr tun. Wir hier im Leben können noch alles für uns tun, für sie aber ist die Nacht hereingebrochen, in der wie Jesus bei Joh. 9,4 sagt, niemand mehr wirken kann.

Der Rottenburger Bischof Paul Keppler sagte einmal: „Die Uhr des Fegfeuers hat immer den selben Pendelschlag: Leiden – warten – leiden – warten – leiden – warten.“ Dazu kommt noch der Umstand, dass die Leiden der Armen Seelen ohne Verdienst bleiben, sie werden nur gereinigt. Es wird nichts Neues hinzukommen. Wenn wir die Reinigung in diesem Leben annehmen, von der ich vorhin gesprochen habe, dann kommt für uns immer Gnade dazu, wir werden dafür beschenkt vom Herrn.

Deshalb wäre es vernünftig, dass wir in diesem Leben all das, was so an uns herankommt auch an Unannehmlichkeiten aus Liebe zum Herrn bejahen, dann bekommen wir sofort auch die Gnade und wir gewinnen und wachsen dabei.
Dagegen die Seelen im Fegfeuer, sie werden nur gereinigt.

Wenn wir auf Erden unsere Sünden tilgen, erwartet uns dafür sogar ewiger Lohn. Nicht so bei den Verstorbenen - Koh 9,5 sagt: Die Toten können nichts mehr verdienen.

Nach Ansicht großer Theologen der Kirche sind die Leiden im Fegfeuer schlimmer, als die auf Erden. Augustinus sagt: „Das Feuer des Reinigungsortes ist ärger, als die Qualen der Märtyrer.“ Der Hl. Bernhard von Clairvaux, der Hl. Papst Gregor der Große, der Hl. Anselm, der Hl. Bonaventura, alles bedeutende Theologen, sagen Ähnliches. Der Hl. Thomas von Aquin sagt wörtlich: „Die geringste Strafe im Fegfeuer übersteigt alle Leiden dieser Welt, weil es ein tieferes Leiden ist, ein anderes Leiden, wie wir es auf dieser Welt haben, Gott geschaut zu haben, diese Sehnsucht und ihn noch nicht auszuhalten.“ Das ist ein Leiden, das man nur in dieser Weise ausdrücken kann.

Wir denken als Katholiken oft bei der Hl. Messe nur an unsere Verstorbenen, wir denken nicht an jene, die nicht zur Kirche gehörten oder gar nicht Christen waren. Wir sollten aber aller gedenken, auch derer, für die niemand betet, weil man auch in anderen christlichen Konfessionen nicht an das Fegfeuer glaubt, obwohl Luther am Anfang noch sehr daran festgehalten hat. Wir sollten vor allem auch an alle Ungetauften denken, die aber nach ihrem Gewissen gelebt haben und deshalb am Ort der Reinigung sind. Das Wort Arme Seelen sagt also, sie sind arm, weil sie für sich nichts mehr tun können, aber sie können für uns etwas tun. Wir gehören alle zum gleichen Leib, zum Leib Christi.


Nun ein Wort zu den Freuden im Fegfeuer:

Die Seelen im Fegfeuer sind nicht ohne Freude. Die Hl. Franziska Romana sagte, dass der Schutzengel die Seele zum Fegfeuer geleite und sie dann öfters besuche und durch seine Gegenwart sie tröste. Franziska Romana ist bekannt, dass sie in ihrem Leben ihren Schutzengel sehen durfte.

Vielleicht kommt diese Aussage von dort her. Dass die hl. Engel den Verstorbenen zur Seite stehen, kommt auch im Begräbnisritus der Kirche zum Ausdruck, wenn sie betet: Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, bei deiner Ankunft die Märtyrer dich begrüßen und dich hinführen in die hl. Stadt Jerusalem, der Chor der Engel möge dich aufnehmen. Die Totenliturgie bringt auch hier die Engel mit ins Spiel, die uns begegnen u. trösten dürfen.

Die Fürbitt-Gebete der Gläubigen auf Erden erfreuen die Armen Seelen. Wir können ihnen zu Hilfe kommen. Es ist Gott sehr wohlgefällig, wenn wir ihnen zu Hilfe kommen, denn Gottes Erbarmen wendet sich vor allem den Ärmsten zu und die Ärmsten sind sie, denn sie können nichts mehr für sich tun. Es ist wirklich eine besondere Gnade, zur kath. Kirche zu gehören, weil – wenn auch niemand mehr für mich betet, ich in den Gebeten der ganzen Kirche im täglichen Hl. Messopfer immer mit drin bin, denn die Kirche gedenkt aller ihrer verstorbenen Glieder in jeder Eucharistiefeier.

Diese Seelen stehen auch in beständigem Gebetsverkehr mit Gott. „Gebet und heilige Gesänge sind die süße Musik, die dieses schwermütige Dunkel erhellt,“ sagt Bischof Keppler. Diese Seelen sind nicht ohne Hoffnung, sie freuen sich auf die Freuden des Himmels, die ihnen ja sicher zu teil werden. Sie tragen im Blick auf die ewige Herrlichkeit ihre Leiden geduldig und gottergeben, so wie die Märtyrer, die auch wussten, dass sie durch ihre Leiden zur Herrlichkeit gelangen.

Die Armen Seelen freuen sich auch darüber, dass sie nicht mehr sündigen können und keiner Versuchung zur Sünde mehr unterworfen sind.
Das ist ein unwahrscheinlich befreiender Gedanke. Das ist doch das, was ein Mensch, der Gott liebt und der wirklich in Treue zu Gott leben will, unheimlich als Leid erfährt, dass er immer noch sündigen kann, dass er immer in der Gefahr ist, in der Versuchung, zu fallen, und immer versucht werden kann. Der Wille der Armen Seelen ist dem Willen Gottes vollkommen gleichförmig, deshalb leiden sie mit großer Geduld. Dadurch unterscheidet sich dieser Ort auch von der Hölle, wo nur Verzweiflung herrscht und Wutausbrüche, wenn man es mal menschlich ausdrücken will.

Bischof Keppler schreibt: „Mag auch dieser Ort hinsichtlich des Schmerzes eine Hölle sein, so ist er doch ein Paradies hinsichtlich der Lieblichkeit, welche die Liebe Gottes in die Herzen dieser Armen Seelen ergießt.“

Die Hl. Katharina von Genua ist jene Heilige, die am Meisten von den Mystikern über das Fegfeuer gesagt hat. Ihr sind von Gott hier Einblicke geschenkt worden.

Sie sagt: „Die Seelen im Fegfeuer nennen ihre Leiden niemals Strafe und halten ihr Leid nie für Strafe. Ruhig und ergeben sind sie in der Anordnung Gottes, die sie aus reiner Liebe willig hinnehmen, weil sie diesen Ort als einen Ort der Barmherzigkeit Gottes erleben. Sie erachten es sogar als einen Beweis der großen Barmherzigkeit Gottes, im Fegfeuer zu sein, zur Austilgung ihrer Makel, mit denen sie niemals vor der göttlichen Gerechtigkeit erscheinen wollten, sie wollen gar nicht, weil sie’s nicht aushalten könnten, sie wollen in Reinheit vor der göttlichen Gerechtigkeit erscheinen. Sie können sogar heilig genannt werden, sagt Katharina von Genua, denn sie sind voll Liebe gegen Gott und brennen weit mehr vor Sehnsucht, das Angesicht Gottes zu schauen und zu genießen, als sie vom Feuer der Pein brennen. Die Sehnsucht ist das stärkere Brennen.“

Der Hl. Kardinal Bellarmin äußert: „Die Seelen im Fegfeuer sind nicht in Verzweiflung, denn sie empfinden eine unaussprechliche Freude inmitten ihrer unsäglichen Leiden wegen der sicheren Hoffnung des Heiles.

Die Hl. Katharina von Genua gibt einen besonderen Grund dieser Freudigkeit an, denn sie sagt, dass die göttlichen Gnaden und Gunstbezeugungen Gottes den Armen Seelen gegenüber nehmen beständig zu, in dem Maße, als der Rost an ihnen abnimmt. Dann kann der Strahl des göttlichen Lichtes in ihre Seele mehr eindringen und deshalb wird auch die Freude der Armen Seelen immer größer.

Dass die Seelen mit unaussprechlicher Geduld leiden, mag darin liegen, dass sie beim besonderen Gericht - also gleich nach dem Tod – die Herrlichkeit und Majestät Gottes einen Augenblick gesehen haben, deshalb liebt diese Seele Gott mit dem Gefühl reinster und vollkommenster Liebe, das ist ihre Sehnsucht: Ihn wieder zu sehen, Ihn zu genießen.

Verschiedene begnadete Menschen durften ja einiges schauen, auch im Blick auf das Fegfeuer. Ein Wort Jesu an die Hl. Birgitta von Schweden – er sagte ihr einmal in einer Vision: „Das Geistige erscheint dir nicht so, wie es ist, sondern in leiblicher Gestalt. Es wird in Gleichnisse gekleidet, damit es dein Geist fassen kann. Wenn du z.B. die Schönheit der Heiligen und Engel schauen würdest, würde deine Seele zerspringen wie ein zerbrechliches Gefäß. Wenn du die Teufel, so wie sie sind, erblicken würdest, so würdest du in Folge des Entsetzens eines plötzlichen Todes sterben, daher werden dir die Engel und die Seelen der Heiligen unter dem Bild der Menschheit gezeigt und die Teufel in Gestalt von Tieren und anderen Geschöpfen.“ Das ist ein interessantes Zitat der Hl. Birgitta von Schweden, wo wir auch Aussagen von Heiligen über himmlische oder auch höllische Gestalten besser verstehen können.

Dass wir auch wissen, wie sie wirklich sind, können wir gar nicht schauen. Hier sehen wir, auch die Visionen, die Heilige schauen durften, sind immer Bilder und wir dürfen diese nicht buchstäglich, sondern bildhaft verstehen.

Wir können den Armen Seelen helfen und das sollen wir unbedingt tun! Wir können auf Erden den Armen Seelen durch gute Werke und Fürbitte helfen und das sollten wir unbedingt tun. Wenn wir auch nur ein bisschen ahnen, wie groß ihre Sehnsucht nach dem Licht ist, nach Gott, dann werden wir sie nicht einfach allein lassen, ganz gleich, wer das ist. Ich vergesse nicht, eine Bemerkung einer meiner Schulkameradin, als wir gemeinsam auf dem Weg zum Friedhof gingen. Sie sagte zu mir: „Ich weiß nicht - wenn wir mal sterben, ob für uns noch jemand betet. Unsere Jungen denken da überhaupt nicht mehr dran.“ Das hat mir zu denken gegeben, das habe ich nie mehr vergessen.

Das Konzil von Trient erklärt, dass den im Reinigungsort befindlichen Seelen durch die Fürbitte der Gläubigen, besonders aber durch das Hl. Messopfer geholfen werden kann, denn wir bilden ja mit den Heiligen u. den Armen Seelen zusammen die große Gottesfamilie. Wir bilden die Gemeinschaft der Heiligen mit ihnen zusammen. Alle Glieder dieser Gemeinschaft können sich gegenseitig helfen. Daher können wir auf Erden den Seelen im Fegfeuer durch Gebet und gute Werke helfen, in dem wir auch unangenehme Dinge bejahen und Gott anbieten können für diese Seelen. Wir sollten da unser Leben viel mehr auskaufen, die Möglichkeiten viel mehr nutzen, weil es uns selber auch wieder Nutzen bringt. Wie der Hl. Cyprian sagt, sind das Gebet und unsre guten Werke das Lösegeld für ihre Sünden.

Der Hl. Augustinus sagt: „Das Gebet ist der Schlüssel, wodurch wir den Armen Seelen die Himmelspforte öffnen.

Was unser Gebet anbelangt, schaut Gott nicht so sehr auf die Länge, als viel mehr auf die Inbrunst.“
Dies ist auch wichtig. Christus sagt einmal zur Hl. Gertrud von Helfta: „Ein einziges Wort, vom Grunde des Herzens gesprochen, hat mehr Kraft und mehr Wirksamkeit zur Erlösung der Armen Seelen, als das Hersagen einer Menge von Psalmen und Gebete ohne Andacht.“ Dies ist ein wichtiges Wort, aber das heißt nicht, dass Sie es jetzt bewenden lassen bei einem Wort, das habe ich nicht gesagt. Das – was wir beten, sollte aus dem Herzen kommen, das sollte ehrlich sein und nicht einfach ein Herunterplappern von frommen Worten. Das gilt für all unser Beten! Jesus sagt: Plappert nicht wie die Heiden – das gilt für uns!

Eine noch größere Kraft als das Gebet hat das Almosen. Der Hl. Thomas begründet es so, weil es ein Akt der Nächstenliebe ist gemäß dem Wort der Schrift Jak 2,13: Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht. Auch das Fasten sei noch wirksamer als das Gebet. Genauso können wir ihnen helfen durch Ablässe. Ganz besonders hilft ihnen, wie das Konzil von Trient sagt, die Hl. Messe, weil im Hl. Opfer der Opfertod Christi in unblutiger Weise erneuert wird. Deshalb finden wir seit ältester Zeit in der Hl. Messe das Gedenken für die Verstorbenen. Nehmen wir das wirklich auch ernst, wenn wir die Hl. Messe mitfeiern!

Der Hl. Chrysostomus, gest. 407 - Bischof von Konstantinopel - sagt, dass bei der Feier des Gottesdienstes der Verstorbenen gedacht werde, damit ihnen dadurch eine Linderung zu Teil werde. Er sagt sogar, dass von den Aposteln die Anordnung getroffen worden sei, dass bei der Feier der Geheimnisse der Verstorbenen gedacht werde.

Ich bringe Ihnen deshalb auch aus den ersten Jahrhunderten Zeugen, Theologen, Bischöfe, um zu zeigen, es ist eine durchgehende Tradition in der Kirche Gottes, dass wir für die Verstorbenen beten.

Der Hl. Bischof Cyrill von Jerusalem, gest. 389, schreibt, dass die Christen bei der Hl. Messe Gott sowohl für die Toten, als auch für sich versöhnen. Sie merken, es war damals selbstverständlich und ein durchgehender Gedanke.

Auch die Aufopferung des kostbaren Blutes und der Todesangst Jesu hilft den Armen Seelen. Es nützt ihnen auch sehr, wenn wir für sie die Hl. Kommunion aufopfern, was viele vergessen. Wir können Jesus dem Vater darbringen für die Armen Seelen.

Der Hl. Thomas von Aquin sagte einmal: Wenn jemand Buße tut für einen anderen, so ist diese Buße Gott wohlgefälliger, als wenn er diese Buße für sich selber geleistet hätte, denn es kommt zu dieser Buße noch das Werk der Barmherzigkeit hinzu. Wenn ich es Gott darbringe für die Armen Seelen, ist es viel fruchtbarer, denn es ist das Egoistische weg, das für mich tun. Wenn ich ein Leiden, ein Bußwerk oder eine Verleumdung Gott darbringe für die Armen Seelen, ist es viel wertvoller, wie wenn ich es für mich selbst getan hätte, denn so kommt noch das Werk der Nächstenliebe hinzu und es wird vergrößert in seiner Fruchtbarkeit. Zur Hl. Gertrud von Helfta sagte Jesus, dass - wenn wir Seelen aus dem Fegfeuer befreien, es ihm ebenso angenehm sei, als wenn wir ihn erlöst hätten. Ein unwahrscheinliches Wort!

Die Worte der Heiligen sind keine Dogmen, aber sie sind für uns bedenkenswert. Es wurde ihnen in irgendeiner Weise offenbart. Dieses Wort zeigt uns, wie groß die Sehnsucht Gottes ist, diese Seelen bei sich zu haben, denn er liebt sie unendlich mehr, als sie ihn lieben könnten.

Nun kommt ein Wort, das Sie sicher erfreut: Die Armen Seelen werden sich ihrer Wohltäter dankbar erweisen. Das ist eine Erfahrung.
Der Hl. Pfarrer von Ars sagt, wenn Du wüsstest, welche Macht diese Armen Seelen über das Herz Gottes haben und wenn man wüsste, welche Gnade man durch die Fürbitte der Armen Seelen erlangen kann, dann wären sie nicht so sehr vergessen, wie vergessen sie sind. Sie können für uns eintreten, wir für sie und sie für uns. Man muss viel für sie beten, damit sie viel für uns beten.

Kardinal Bellarmin und auch Suarez, ein bekannter Theologe, behaupten – dass die Armen Seelen mit großem Erfolg für die auf Erden Lebenden fürbitten können, denn sie sind Freunde Gottes, weshalb ihr fürbittendes Gebet bei Gott Berücksichtigung findet.

Durch die Anrufung der Armen Seelen können wir von Gott Hilfe in unseren Anliegen erlangen.

Die Hl. Katharina von Bolognia, 1463 gest. erklärt: „Oft habe ich das, was ich durch Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht habe erhalten können, sogleich erhalten, wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe. Ein interessantes Wort! Dann sagt sie: „Wenn ich eine Gnade sicher erlangen will, wende ich mich an die Armen Seelen, damit sie meine Bitte dem himmlischen Vater vortragen.“ Dies hat folgenden Hintergrund: Weil sie ganz arm sind, ziehen sie den Reichtum und das Erbarmen Gottes so stark an, dass Gott gerade sie in besonderer Weise besonders gerne erhört.

Der Hl. Hieronymus behauptet, wir sind der ewigen Seligkeit umso viel näher, je mitleidiger und gütiger wir gegen die Armen Seelen sind. Auch ein interessantes Wort!

Worin bestehen die Leiden im Fegfeuer?
Die verschiedenen Theologen wie auch die verschiedenen Heiligen, denen Gott verschiedenes in dieser Richtung offenbarte, vergleichen das Fegfeuer wirklich immer wieder mit Feuer. Es ist ja ein Symbol, aber es ist ein Brennen der Seele, eine Sehnsucht der Seele, wie wir in dieser Welt ja auch Feuer empfinden. Es ist etwas Glühendes, Brennendes in der Seele. Denken Sie an das Wort Jesu an Birgitta von Schweden, das sind alles Bilder, für das was wir nicht erkennen können, ohne – wie Er sagt – dass wir sterben müssten. Es ist letztlich die Sehnsucht nach Gott – dieses Feuer, dieses brennende.

Die verschiedenen Heiligen sehen auch die Seelen in verschiedenen Symbolen des Leidens und zwar je nach ihrer Schuld. Das sind wiederum Bilder, dass das Leiden sich immer angleicht an das, was gereinigt
werden soll.

Das Leiden im Fegfeuer ist auch in dem Maß verschieden, wie Gott Menschen mit Gnaden beschenkt hat in diesem Leben und ihnen auch Verantwortung für die Seelen gegeben hat, wie z.B. den Bischöfen und Priestern, aber auch Laien, denen er besondere Gaben und Fähigkeiten gegeben hat zur Rettung anderer.

Heilige sagen aufgrund ihrer Kenntnis, die Gott ihnen gegeben hat, dass es auch Seelen im Fegfeuer gibt, die keine Schmerzen leiden in dem vorhergenannten Sinne, sondern die von der Anschauung Gottes ausgeschlossen sind. Das ist der Schmerz des Verlangens, Gott bald sehen zu können. Diese Menschen leiden ein Feuer der Liebe könnte man sagen.

Von der Hl. Kreszentia Höß von Kaufbeuren, gest. 1744, wird berichtet: Der Jesuitenpater Ignaz Wagner, der sie ja gut kannte, war gestorben und er durfte ihr erscheinen. Er sagte ihr, dass er keine fühlbare Pein zu leiden habe, nur zur Anschauung Gottes noch nicht zugelassen werde, weil er sich im Leben danach wenig gesehnt hatte –weil er sich nach dieser Anschauung Gottes im Leben wenig gesehnt hatte.

Prüfen wir einmal unser Herz! Sehnen wir uns wirklich nach der Anschauung, dieser Herrlichkeit bei Gott? Dann hat Kreszentia für ihn gebetet und zwei Tage später hat er ihr gedankt, weil er jetzt in der himmlischen Herrlichkeit sein darf.

Es werden noch andere Fälle genannt, wo den Armen Seelen keine Schmerzen zukommen. Alfons von Liguori schreibt: „Die liebevolle Mutter Maria unterlässt nicht, dann und wann in dieses Gefängnis hinabzusteigen, um ihre geliebten Kinder durch ihre Gegenwart zu trösten.“

Auch andere, denen ein Blick ins Fegfeuer geschenkt wurde, bezeugen, dass Maria immer wieder jene Seelen im Fegfeuer aufsucht und tröstet, die sie verehrt haben. Also, wer Maria in diesem Leben verehrt hat - so sagen diese Heiligen, denen Gott einfach manche Schleier weggenommen hat, die darf und wird Maria auch trösten an diesem Ort. In dieser Zeit, sagt auch Alfons von Liguori, seien sie frei von Schmerzen. Er sagt dann, dass die Muttergottes an jedem ihrer Feste ins Fegfeuer gehe und viele Seelen heraufführe.

Das sind alles keine Dogmen, aber für die Gemeinschaft der Heiligen einsichtige Dinge und wir spüren einfach, wie Himmel und Erde und Fegfeuer - wir alle eine große Gemeinschaft sind, wo der eine für den andern eintritt und Gottes Sehnsucht es ist, uns bei sich zu haben.

Zur Hl. Birgitte von Schweden sagte die Gottesmutter: „Ich bin die Mutter all jener, die im Fegfeuer sind. Deren Leiden werden durch meine Fürbitte gemildert.“ Der Hl. Bernhardin sagt: „Im Reiche des Fegfeuers hat Maria die Herrschaft, denn sie wird genannt, die Mutter der Barmherzigkeit.“ Der Hl. Hieronymus meint, dass eine Seele während die Hl. Messe für sie gefeiert wird, keine Pein erleidet.

Jetzt noch etwas zu einigen irrigen Meinungen. Wir sollten es nie unterlassen, für einen Verstorbenen zu beten! Nur bei einem Märtyrer und einem Kind, das die Taufunschuld hat, bräuchten wir nicht zu beten. Bei allen anderen sollten wir uns nicht blenden lassen und sagen, ach – der ist schon im Himmel, der war so gut, da braucht man nicht mehr zu beten.

Das sind irrige Auffassungen, wir wissen nicht, was noch an Rost in seinem Herzen gewesen ist. Wir sollten für jeden beten, auch für solche, die schlecht gelebt haben. Wir sollten auch nicht meinen, dass das Gebet für jemand, der schlecht gelebt hat, umsonst ist, denn es könnte sein, dass er infolge guter Werke oder Fürbitte anderer im letzten Augenblick von Gott gerettet wurde, aber jetzt erst recht unseres Gebetes bedarf.

Da spüren Sie auch wieder die Wichtigkeit, dass wir füreinander eintreten in diesem Leben.

Katharina Emmerich sagt einmal: „Groß ist die Gerechtigkeit Gottes und noch unbegreiflicher ist seine Barmherzigkeit. Gott lässt niemand in Verdammnis, der noch einen Funken guten Willens hat, er wird ihn retten.“ Dies ist ein schönes Wort.

Jesus hat nicht umsonst 3 Stunden qualvoll am Kreuz gehangen und seine Arme so weit ausgebreitet. Es sind viel mehr Menschen gerettet, als wir meinen. Ich hoffe es! Zur Hl. Gertrud von Helfta sprach Christus: „Wenn ich Menschen sterben sehe, die gern an mich gedacht haben und irgendein Werk, das Belohnung verdient, verrichtet haben, so erscheine ich ihnen beim Verscheiden mit meinem Antlitz voll solcher Milde und Barmherzigkeit, dass sie vom tiefsten Herzen bereuen, mich in ihrem Leben beleidigt zu haben. Durch diese Reue werden sie gerettet.“

Nun was diese Privatoffenbarungen angeht, müssen wir uns klar sein, dass man unterscheiden muss, aber dass doch verschiedene dieser Privatoffenbarungen von zahlreichen Bischöfen empfohlen wurden und von Päpsten und Konzilien sogar gutgeheißen wurden, z.B. die Offenbarungen der Hl. Birgitta von Schweden, diese wurden von 4 Päpsten und vom Konzil in Basel anerkannt. Die Offenbarungen der Hl. Hildegard wurden von Papst Eugen III anerkannt. Die Offenbarungen der Hl. Gertrud von Helfta, Katharina von Siena, der Hl. Theresa von Avila und Hl. Magdalena von Pazzi sind alle kirchlich approbiert.

Das heißt, sie haben eine gewisse Gewichtung und sie spüren auch, dass deren Aussagen sich mit den Aussagen der Theologen schon der ersten Jahrhunderte bis heute sehr wohl decken u.sich logisch ergeben.

Es ist auch ein Irrtum, zu glauben, dass wer ohne schwere Sünde stirbt, sogleich in den Himmel kommt, weil es angeblich kein Fegfeuer gebe. Dass das Fegfeuer existiert, ist ein kirchlicher Glaubenssatz.

Das Konzil von Trient hat in seiner 25. Sitzung ausdrücklich erklärt ausdrücklich, dass es ein Fegfeuer gibt und dass die Seelen, die dort zurückgehalten werden, durch die Gebete der Gläubigen u. hauptsächlich durch das Hl. Messopfer Linderung der Leiden erhalten.

Dieses gereinigt werden, ist ja ein Zeitbegriff, wenn auch manche meinen, da gäbe es keine Zeit mehr. Für ein geschaffenes Wesen, das angefangen hat, gibt es immer einen Zeitbegriff, auch wenn dann 1.000 Jahre wie ein Tag sind. Das wissen Sie auch: Wenn’s Ihnen gut geht, geht die Zeit viel schneller rum, als wenn’s Ihnen schlecht geht.

Jesus sagt in Mt 12,32: Wer aber wider den Hl. Geist sündigt, dem wird weder in dieser Welt, noch in der zukünftigen Welt vergeben werden. Also muss es nach diesem Wort Jesu auch eine Vergebung in der künftigen Welt geben, sonst bräuchte Christus das ja nicht extra betonen. Er weist auch ganz klar auf dieses Fegfeuer hin in Mt 5,26, wenn Er sagt: Wahrlich ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast.

Auch Paulus in 1 Kor3,15 sagt, dass manche wie durch Feuer zur Seligkeit gelangen. Der Hl. Augustinus sagt: Der Pomp bei der Beerdigung ist mehr ein Trost für die Lebenden, als eine Hilfe für die Verstorbenen. Der Hl. Chrysostomus sagt: Den Verstorbenen wird nicht durch Tränen geholfen, sondern durch Gebet und Almosen. Selbst Luther hat noch anfangs das Dasein des Fegfeuers behauptet, er sagte: „Ich bin fest überzeugt und wage zu behaupten, dass ein Reinigungsort existiert, weil ich mich überzeugt habe, dass dessen in der Hl. Schrift Erwähnung geschieht.“ Dies ist ein Wort von Martin Luther!

Es ist deshalb irrig, zu sagen, dass die Seelen nach dem Tod schlafen. Jesus selber spricht ja vom reichen Prasser und vom armen Lazarus. Bei Joh 25 sagt er: Wer an mich glauben, wird leben, wenn er auch gestorben ist.

Nun eine wichtige Frage für uns alle:

Wodurch können wir uns das Fegfeuer abkürzen oder ich würde sagen - sparen?

1. Wenn man beim Tod ganz in den Willen Gottes ergeben ist. Wenn ich in meinem Sterben ganz Ja sage, zu meiner Hingabe an Gott im Tod. Das muss man im Leben üben. Das Ja zum Heute hilft mir auch dann das Ja zu sagen im Tod. Der Hl. Alfons sagt: Wer gottergeben stirbt, hinterlässt anderen die Gewissheit, dass er selig geworden ist.

2. Wenn der Sterbende würdig die Krankensalbung empfängt, kann er dem Fegefeuer entgehen. Es ist nicht nur das Sakrament der Krankenheilung, es ist auch das Sakrament der Vollendung, denn die Erlösung Christi ist perfekt.

Heilige behaupten, dass das Sakrament der Krankensalbung der Seele die selbe Reinheit wie die Taufe verleiht. Heilige behaupten das - auch Theologen! Der Hl. Egbert, Erzbischof von York im 8. Jahrhundert, sagt: „Die Seele desjenigen, der die Hl. Salbung empfangen hat, wird nach dem Tod ebenso rein sein, wie die eines Kindes, das nach der Taufe stirbt.

Das Konzil von Trient erklärt, dass durch die Hl. Krankensalbung die Überreste der Sünden ausgetilgt werden und die zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen werden. Auch jene Sünden werden verziehen, an die sich der Kranke nicht mehr erinnern konnte oder der Kranke infolge geistlicher oder leiblicher Schwäche bei der Beichte nicht mehr anzugeben im Stande war. Aber es dazu ist wichtig, dass der Mensch in vollem Bewusstsein und echter Reue und echter Bereitschaft dieses Sakrament empfängt und nicht erst, wenn er überhaupt nicht mehr weiß, was er tut oder was geschieht.

Deshalb gehört zur Nächstenliebe, dass man dem Sterbenden hilft, sein Sterben anzunehmen, alles andere ist keine Nächstenliebe!

Der Hl. Thomas von Aquin sagt: „Infolge der Krankensalbung bleibt im Menschen nichts zurück, was die Seele beim Scheiden aus dem Leib an der Erlangung der Seligkeit hindern könnte.“

Das ist doch wunderbar, was wir für Schätze haben in der Kirche, doch wie gehen wir damit um? Es kommt deshalb auch darauf an, dass der Sterbende die Hl. Krankensalbung recht andächtig empfangen kann. Der tridentinische Katechismus sagt: Die Gnade dieses Hl. Sakramentes wird reichlich gespendet, wenn der Kranke es empfängt, solange er noch bei vollem Bewusstsein ist und daher Glaube, Ehrfurcht und Frömmigkeit äußern kann.

Wer die Feuerwehr erst ruft, wenn das Haus schon fast niedergebrannt ist, ist ein Tor! Wer den Priester erst ruft, wenn der Kranke bewusstlos ist, ist ein Tor!

Eine in Deutschland bekannte Stigmatisierte – Barbara Pfister von Speyer, 1909 gestorben – sagt:
„Durch die Hl. Krankensalbung werden uns jene Früchte mitgeteilt, die uns Christus durch Seine unbeschreibliche Verlassenheit am Kreuz erworben hat.“

Diese Verlassenheit hat Christus für uns Sünder aufgeopfert, damit wir im Falle einer schweren Krankheit eines besonderen Trostes und einer besonderen Hilfe teilhaftig werden. Ein Wort, das mit der Aussage des Konzils und auch Katechismus übereinstimmt.

Ich hoffe, dass ich in Ihnen, wieder mehr den Wunsch, die Sehnsucht und die Entscheidung geweckt habe, für die Armen Seelen zu beten und so manches Gott für sie anzubieten, damit sie recht bald Gott schauen dürfen. Denken Sie daran, Sie haben in ihnen gewaltige Fürbitter! Sie gehören zum Leib Christi wie wir und die Heiligen, aber sie die Ärmsten und sind total auf uns angewiesen, deshalb werden sie auch die Dankbarsten sein, wenn wir ihnen zu Hilfe kommen. Dann werden sie es auch uns tun.

Ich hoffe, dass nun alle die es gehört haben, antworten mit größerem Einsatz für die Rettung und die Erlösung der Seelen im Ort der Reinigung, denn dann wird auch viel mehr Gnade durch deren Fürbitte auf die ganze deutsche und deutschsprachige Kirche herabkommen und wir hätten
die Gnade der Umkehr und die Gnade, die uns durch ihre Fürbitte zukommen könnte, ja so bitter nötig!


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Lesermeinungen

 lesa 18. November 2017 

Welche Wirklichkeit

@myschkin: Herzliche Anteilnahme!Der Mensch, den wir nicht mehr sehen können, ist mehr als je bei uns. Unaufhörlich finden wie ihn in unserem gemeinsamen Mittelpunkt, in Gott. Dort sieht er uns, dort schafft er uns die wahre Hilfe. Dort kennt er, besser als wir, unsere Gebrechen, er, der die seinen abgelegt hat, und erbittet uns die Heilmittel, die zu unserer Genesung nötig sind.
Was mich betrifft, so rede ich mit ihm und öffne ihm mein Herz. Ich glaube, ihn vor Gott zu finden, und obgleich ich ihn schmerzlich beweine, kann ich dennoch nicht glauben, dass ich ihn verloren habe. - O welche Wirklichkeit liegt in dieser Verbundenheit!
(Fenelon)


2
 
 myschkin 18. November 2017 
 

Herzlichen Dank

an alle diejenigen, die für den Vater meines Schwagers gebetet haben. Er hat sich gestern Abend auf den Weg in die Ewigkeit gemacht. Mögen ihn unsere Gebete begleitet haben. Möge der gütige Gott sich nun seiner annehmen.


3
 
 SCHLEGL 17. November 2017 
 

@urserolu

Richtig!Der unendliche liebende Gott hat jeden von uns immer präsent.
Warum betet aber die byzantinische Kirche in der Panachida um "Nachlassung der Sünden und Verfehlungen" eines Verstorbenen?
Da kommt man UNAUSWEICHLICH an der Frage nach dem "Zwischenzustand" nicht vorbei!
So daneben sind die Lateiner doch nicht! Abgesehen davon habe ich beim Studium der orthodoxen Theologie bei dem orthodoxen griechischen Professor Grigorios Larentzakis gelernt, dass das Fegefeuer in der Kontroversdiskussion heute kein solches Problem mehr darstellt, weil auch die byzantinische Kirche durch Gebet und Liturgie den Verstorbenen zu Hilfe kommen will.
Nur darum geht es.Msgr. Franz Schlegl


4
 
 myschkin 16. November 2017 
 

@Herbstlicht,

ich habe gerade Ihren Beitrag gelesen und bin sehr bewegt. Der Vater meines Schwagers ist heute in dieser Situation. Wir wissen nicht, ob er morgen noch leben wird. Ich bitte Sie um Ihr Gebet für diesen guten Menschen.


4
 
 urserolu 16. November 2017 
 

@Schlegl

Ewiges Gedenken bei Gott ist doch viel mehr als einfach Sündevergebung gegen Leiden (eigenes Verdienst) oder Gebet (fremdes Verdienst).


0
 
 Thomas-Karl 16. November 2017 

@Schlegl

Friedrich Heiler war Lutheraner und Vorsitzender der "Hochkirchlichen Vereinigung Augsburgischen Bekenntnisses".


1
 
 lesa 15. November 2017 

Was erwartet uns am anderen Ufer

So lautet der Titel eines ebenfalls von Pater Buob verfassten, sehr emfehlenswerten Buches. Unio Verlag. ISBN 3-935189-16-8. Pater Buob erläutert darin die Aussage der Heiligen Schrift und die Lehre der Katholischen Kirche über die letzten Dinge: Himmel, Hölle und Fegefeuer. "Für den Sinn des Lebens ist es wichtig zu wissen, wohin es geht. Hier gibt das Wort Gottes und die Lehre der Kirche Sicherheit." (aus d. Buchbeschreibung)


3
 
 Zeitzeuge 15. November 2017 
 

Literaturhinweise zum Thema Fegfeuer, alle neu und preiswert lieferbar:

Vom den Älteren unvergessenen, verstorbenen Salzburger Dogmatikprofessor Ferdinand HolböcK
nicht abstrakt, sondern sehr anschaulich geschrieben:

Ferdinand Holböck: Fegfeuer - Leiden, Freuden u. Freunde der Armen Seelen

dto.: Die Theologin des Fegfeuers, Hl. Katharina von Genua

Maria Simma: Meine Erlebnisse mit Armen Seelen

Wünsche gute Lesfrüchte!


6
 
 Ebuber 15. November 2017 
 

Ich danke

dem Herrn, dass es das Fegefeuer gibt, denn ich darf Hoffnung haben, so auf Ewig gerettet zu werden.
Ich danke aber auch P. Hans Buob für diesen großartigen Artikel. Eine so gute Zusammenfassung habe ich bisher über dieses Thema nicht gelesen, außer vielleicht in dem Büchlein der Petrusbruderschaft über "die letzten Dinge". Es ist wichtig, dass wir auch darüber nachdenken - und vielleicht mehr als bisher für unsere toten Verwandte und Bekannten, aber auch für alle Verstorbenen (an die keiner mehr denkt) beten.


5
 
 Diasporakatholik 15. November 2017 
 

Korrektur und Ergänzungen

In meinem ersten gestrigen Post soll es richtig über Barbara Pfister heißen, dass sie "ja auch" in dem Artikel von Pater Buob namentlich erwähnt wurde - nicht "jauchzend", wie die automatische Rechtschreibfunktion hinschrieb. Ich habe diesen Fehler leider übersehen, sorry.

Zu Barbara Pfister: Nach meiner Erinnerung aus der Lektüre des Buches des ehemaligen Leiters der Bistumszeitung. "Der Pilger" Prälat Nikolaus Lauer über ihre Lebensbeschreibung war sie u.a. auch eine Bezeugerin der Existenz des Fegfeuers für die Seelen der Verstorbenen.

Mir ist bekannt, dass es in Speyer Bemühungen gibt zur Eröffnung eines Seligsprechungsverfahrens für diese tieffromme stigmatisierte Frau.


2
 
 lakota 15. November 2017 
 

Ein herzliches Vergelt's Gott

für Kath.Net, daß sie den wunderbaren Beitrag von P.Boub gebracht haben. Ich habe vor 2 Wochen ein Büchlein von den Armen Seelen gelesen und angefangen, jeden Abend ein Vaterunser für die verlassenste Seele im Fegfeuer zu beten. Leider ist es ja so, wie P.Boub geschrieben hat:"Ich weiß nicht - wenn wir mal sterben, ob für uns noch jemand betet. Unsere Jungen denken da überhaupt nicht mehr dran.“ Man merkt es auch im Gottesdienst, daß immer weniger Hl.Messen für bestimmte Verstorbene gelesen werden. Ich werde mir den Beitrag ausdrucken und immer wieder lesen (auch weitergeben).


8
 
 Pater Pio 15. November 2017 
 

Exzellenter Artikel

Ein wunderbarere Artikel v. H. Buob über die "letzten Dinge",in diesem Fall über das sogenannte "Fegfeuer".Meine Meinung ist,daß es dieses "Fegfeuer" zwingend geben muß.Zum einen,weil es der größten Liebe,Barmherzigkeit und zutiefster Menschenliebe Gottes dem Menschengeschlechte gegenüber entspricht.Das "Fegfeuer" ist auch absolut Gottes Gerechtigkeit geschuldet,denn die Sünde geht immer gegen seine Heiligkeit.Und zum einen,weil es immer um die Rettung der Seelen geht,da es keinen Automatischen Zugang zum Himmel gibt,egal,wie unser Lebenswandel ausgesehen hat.Gäbe es diesen Reinigungsort nicht,in welchem die Seele für die ewige Schauung Gottes bereitet wird,kämen die allermeisten Seelen direkt in die Hölle,denn man kann niemals sagen,ich habe zwar gesündigt,bin aber nicht schuldig.Wir sind alle erlöst durch Christus,aber niemand kommt automatisch in den Himmel,ohne daß die Seele in Resonanz mit dem Himmel ist,das geht nicht."Fegfeuer" ist pure Gnade und Liebe Gottes!


6
 
 Bengsch 14. November 2017 
 

Jedem Menschen entprechend und gar nicht spitzfindig

@Fink Der Mensch soll auf seinem Lebensweg sich heiligen,also heilig werden.Hat er das zu 100% geschafft,geht er nach seinem irdischen Tod sofort in den Himmel zur Anschauung Gottes.Die meisten Menschen schaffen das nicht. Das Fegefeuer ist ein 100%-Heilig-machender Ort, der jeder Seele gerecht wird. Was mir auffällt ist, dass passend zur derzeitigen unchristlichen Ideologie der Erziehung des Menschen "ohne Ohrfeige" auch für das Fegefeuer keine Züchtigung - welcher Art auch immer - mehr erfolgen soll. Jesus selbst hat am Kreuz unendlich für jeden gelitten und es gab einen, der ihm half Sein Kreuz zu tragen. Wie furchtbar die Sünde ist, sehen wir an Jesu Leiden und Tod am Kreuz. Es bedurfte nach Gottes Ratschluß dieses Opfers Seines Heiligen Sohnes zur Erlösung der Menschen. Die Ideologie will ein Fegefeuer ohne "Leid", das wird es nicht geben, genauso wenig wie es eine Hölle ohne "Leid" gibt. Lassen wir uns nicht verführen.


5
 
 Diasporakatholik 14. November 2017 
 

Die Speyerer Mystikerin Barbara Pfister

starb 1909. Sie wird bis heute verehrt und auf ihrem Grab auf dem Speyerer Friedhof befinden sich zahlreiche Votivtafeln, die von Hilfe nach ihrer Anrufung zeugen.


4
 
 lesa 14. November 2017 

Gemeinsam auf dem Weg

@Diasporakatholik: Haben Sie Dank für Ihre Mitteilung! Das motiviert! Danke auch für den Literaturhinweis!


4
 
 Diasporakatholik 14. November 2017 
 

Ich habe keine Zweifel mehr an der Existenz des Fegfeuers

Vor einiger Zeit hatte ich solche hier auf kath.net geäußert und sehr engagiert vertreten.

Dank Hinweisen eines Posters (lesa?) wurde ich auf eindeutige Aussagen sowohl der in Fatima erschienenen Muttergottes als auch auf im Tagebuch der Hl. Schwrster Faustyna beschriebene Visionen dieser Heiligen hingewiesen. Ich konnte mich in beiden Fällen durch die Niederschriften in den entsprechenden Büchern von der Richtigkeit überzeugen und bin von meinen entsprechenden Zweifeln kuriert.

Dank an den Mitposter.

Verweisen möchte ich noch auf ein nur noch antiquarisch erhältliches Buch des Prälaten Nikolaus Lauer über "Barbara Pfister" aus Speyer die in dem obigen Artikel von Pater Buob jauchzend namentlich erwähnt ist.


7
 
 lesa 14. November 2017 

Keine Angst

@Thomas-Karl: Das ist in der Tat sehr wichtig. Wir sollen nicht ängstlich besorgt sen. Das ist ja auch die Botschaft des Evangeliums, dass im Himmel große Freude ist über jeden Sünder, der umkehrt (wir alle brauchen täglich dieses Angebot) und was Jesus durch die Hl. Faustyna ausrichten ließ. Dennoch "erntet man, was man sät", und das Fegefeuer ist ein großes Gnadenangebot. In den letzten Jahrzehnten wurden die Worte Jesu über die Folgen unseres Tun und Lassens größtenteils ausgeklammert und vergessen. Das hilft den Menschen nicht auf dem Weg zu Reife und Vorbereitung auf die Ewigkeit. Maria gab Nachhilfeuntericht. Fatima usw.


6
 
 Zeitzeuge 14. November 2017 
 

Thomas-Karl

Die angeführten Dogmen bzgl. sakramentaler
und aussersakramentaler Genugtuung sowie der Wirksamkeit des hl. Messopfers für die Verstorbenen und der Suffragien für die Armen Seelen (fürbittweise) werden doch wohl sicher auch von Ihnen vorbehaltlos anerkannt, da sie ja verbindliche Glaubenssätze sind?!

Speratus war sicher schon "Protestant", als er im Achtliederbuch Luthers erschien!


4
 
 Fink 14. November 2017 
 

Ganz schön kompliziert, ziemlich spitzfindig, diese Lehre vom Fegfeuer

Vielleicht hat in 1900 Jahren Kirchengeschichte die Theologie die Lehre vom Fegfeuer irgendwie "überdehnt".
An sich ist die Lehre vom Reinigungsort (Purgatorium, Fegfeuer) einleuchtend und biblisch gut begründet (was Pater Buob gut darstellt).
Aber das mit den "Leiden der Armen Seelen", das mit dem "Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen"(Ablass), das führt doch irgendwie vom Kern der Sache weg. Und es verkompliziert die Lehre von Fegfeuer ungemein (unnötigerweise, wie ich meine). Wer im Kirchenvolk versteht denn das richtig?


1
 
 Herbstlicht 14. November 2017 
 

mein Dank an Pater Buob und kath.net!

Dies ist für mein Dafürhalten der allerwichtigste Beitrag des heutigen Tages auf kath.net.

Die Ausführungen Pater Buobs über das Fegefeuer hat vielleicht Auswirkungen, über die wir uns im Moment noch gar nicht klar sind.
Wer sie sorgfältig liest, aufnahmebereit ist und den Inhalt in sein Herz fließen lässt, wird ins Nachdenken kommen.

Ich habe mir in den letzten Monaten angewöhnt, nicht nur für die armen Seelen zu beten, sondern auch für die Menschen, die den morgigen Tag nicht mehr erleben und in wenigen Stunden vor Gott stehen werden.
Möge Er ihnen und einst auch uns ein gnädiger und barmherziger Richter sein.


13
 
 Chris2 14. November 2017 
 

Fegefeuer der Barmherzigkeit

Das Fegefeuer, so schrecklich es selbst sein mag (ganz sicher kein komfortables Wartezimmer), ist letztlich die Synthese aus Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Denn sie rettet viele, die Schuld auf sich geladen haben, ohne den Himmel allzu billig zu machen. Wenn Gott alles Gute in sich vereinigt, ist er eben gleichermaßen gerecht wie barmherzig...


5
 
 Zeitzeuge 14. November 2017 
 

urserolu,

mein Hinweis "Zollhaus" war logischerweise auch nur gedacht als ergänzende Mitteilung einer orth. Meinung.

Die verbindliche Glaubenslehre ist in den
Dogmen der kath. Kirche enthalten über das
Purgatorium, die Genugtuung etc.wie von mir kurz beschrieben!


2
 
 Adamo 14. November 2017 
 

Was wissen wir vom Fegfeuer

Großartig, lieber Pater Buob Ihre Glanzarbeit zum Fegfeuer. So klar habe ich es schon seit meinen Jugendtagen nicht mehr lesen können. Ich habe mir Ihren Bericht zweimal ausgedruckt, 1 x für mich selbst und einmal zum Weitergeben.
Ihre gute Info über das Fegfeuer wäre doch Aufgabe unserer DBK gewesen, aber die beschäftigt sich lieber mit anderen Dingen! Gott segne Sie, lieber Pater Buob!


10
 
 Thomas-Karl 14. November 2017 

@Zeitzeuge

Als das Lied des Paul Speratus - in Luthers Achtliederbuch von 1523 - erschien, gab es noch kein Trienter Konzil. - Was ich mit dem Zitat sagen wollte: Wir sollten um unser Heil nicht ängstlich besorgt sein; sondern wir dürfen uns darauf verlassen, dass Jesus Christus für alle Menschen und alle ihre Sünden "genug getan" hat. (Das bedeutet keineswegs, dass es in Ordnung ist, einfach drauf los zu sündigen.)


1
 
 lesa 14. November 2017 

Er hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt

"Das Fegefeuer ist seinem Wesen nach der von innen her notwendige Prozess der Umwandlung des Menschen, in dem er christus-fähig, gott-fähig und so fähig zur Einheit mit der ganzen Gemeinschaft der Heiligen wird... Die Begegnung mit dem Herrn ist diese Verwandlung, das Feuer, das ihn umbrennt zu jener schlackenlosen Gestalt, die Gefäß ewiger Freude sein kann." (Benedikt XVI.)In diesem Beitrag hat P. Buob er die katholische Fegfeuerlehre biblisch begründet, erklärt und angereichert durch Zeugnisse von Heiligen und Personen, durch die Gott uns an diese Wirklichkeit des Glaubens erinnern möchte. Eine ganze Fülle. Ein herrliches Angebot für eine orientierungslose Zeit, danke! Wäre als Kleinbroschüre zum Auflegen schön!
"Alles hat Gott schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zum Ende ergründet." (Koh 3, 11)Ein heute Mittag zitiertes Bibelwort.


3
 
 lesa 14. November 2017 

@Thomas Karl: Die Freiheit, das Werk Christi anzunehmen, als Talent einzusetzen und gemäß der Anregungen seines Geistes und der geoffenbarten Wahrheit Seinen Willen tun, für das Reich Gottes zu sorgen. Denn: "Der Glaube ohne Werke ist tot." (Jak.)


2
 
 urserolu 14. November 2017 
 

@zeitzeuge

>das ist aber keine offizielle orth. Doktin< Genau, dies ist eine eher private Anschauung-- und was irgend ein orthodoxer Bauer zum Eintritt in den Himmel denkt, ist auch nicht bindende Glaubenslehre. Halten wir uns nur an den Menschenliebenden Gott,... dann wird es gut.


0
 
 Zeitzeuge 14. November 2017 
 

Berichtigung:

Pardon: Muss natürlich lauten ....durch das hl. Meßopfer zu Hilfe kommen können!

.....natürlich kein Freund...!


2
 
 Zeitzeuge 14. November 2017 
 

Habe ich da etwas falsch verstanden bzgl. Genugtuung?

Sowohl die sakramentale als auch die aussersakramentale Genugtuung sind definierte Dogmen des Konzils von Trient,
ebenso, daß die lebenden Gläubigen den Seelen im Purgatorium durch ihre Suffragien, besonders aber durch das hl. Meßopfer zu kommen können!

Paul Speratus, als abgefallener kath. Priester und Zölibatsbrecher ist als "Protestant" natürlich keine Freund der Trienter Konzilsbeschlüsse gewesen!

Msgr. Schlegl danke ich für die wieder einmal interessanten Darlegungungen bzgl. der Byzantiner, ich habe mal etwas gelesen über eine Art "Zollhaus", in dem die Seelen der Verstorbenen einen "Zoll" entrichten müssen auf dem Weg in den Himmel, das ist aber keine offizielle orth. Doktin!


3
 
 Thomas-Karl 14. November 2017 

Was kann man dem Werk Christi hinzufügen?

In einem Lied von Paul Speratus heißt es: "Der Glaub' sieht Jesum Christum an, der für uns hat genug getan; er ist der Mittler worden."
Dem braucht man eigentlich nichts hinzuzufügen.


2
 
 SCHLEGL 14. November 2017 
 

Arme Seelen

Im Italienischen nennt man die "Armen Seelen- anime sante = hl. Seelen",weil sie sicher zur Anschauung Gottes gelangen und daher auch Fürsprecher für uns sein können.
Bekanntlich lehnt die byzantinische Kirche die Existenz des Fegefeuers ab, gleichzeitig betet sie aber in der Göttlichen Liturgie und in der Panachida für die Verstorbenen.
Ein Christ aus Rumänien,in dessen Familie es römisch-katholische, griechisch katholische und orthodoxe Christen, sogar Priester, gibt, erzählte mir von einem orthodoxen Bauern, der das Fegefeuer wie folgt beschrieb. Vor dem Eintritt in den Himmel gäbe es ein "Wartezimmer" wo man auf die Anschauung Gottes vorbereitet werde.
Pater Carlo Caretto von den kleinen Brüdern des Charles de Foucault erklärt in einem Buch, das Fegefeuer bestünde in der Erkenntnis aller Handlungen/Unterlassungen, die wir gesetzt haben, hin auf deren Folgen!
Dieser Blick in das leidende Angesicht des Gekreuzigten erwecke in jedem eine unendliche Liebe!Msgr. Franz Schlegl


9
 

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