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Die Erneuerung der Kirche passiert über kleine, brennende Orte

5. Dezember 2019 in Interview, 2 Lesermeinungen
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Unsere Strategie Menschen für Christus zu gewinnen ist relativ einfach. Es geht uns darum, Räume zu schaffen, in denen Gott erfahrbar wird - kath.net-Interview mit Georg Mayr-Melnhof über die Gebetskreiskonferenz in Linz - Von Linda Noé


Linz (kath.net)
KATH.NET: Vor einigen Tagen, am Christkönigsfest, hat die Loretto Gemeinschaft in Linz eine sogenannte Gebetskreiskonferenz gehalten. Was kann man sich darunter vorstellen, wie viele Leute waren dabei?

Georg Mayr-Melnhof: Das war die dritte Gebetskreiskonferenz ganz im Zentrum von Linz. Es waren etwas über dreihundert Teilnehmer, aber dadurch, dass wir auch streamen, haben wir einige tausend Leute, die auch von zuhause aus das ganze Wochenende mit dabei gewesen sind. Warum eine "Gebetskreiskonferenz"? Bei Loretto begann alles mit einem Gebetskreis: am 4. Oktober 1987, damals waren wir drei. Wir sind von Medjugorje zurückgekommen, und dort gab es ein Wort der Muttergottes, in dem sie gesagt hat: „gründet Gebetskreise“. Das war so stark, dass wir damals zu dritt angefangen haben uns in einer Wohnung in Wien einmal die Woche zu treffen. Ganz simpel. Einen Rosenkranz zu beten, drei Wurstsemmeln zu essen, dann sind wir wieder nach Hause gegangen. Jetzt, 32 Jahre später, sagen wir: bei uns Lorettos ist alles aus einem einzigen Gebetskreis heraus entstanden.

Heute sind 45 Gebetskreise im Loretto-Netzwerk, und es ist eine große Gemeinschaft daraus entstanden, mit über 700 Mitgliedern. Man findet Loretto in ganz Österreich, in Südtirol, in der Schweiz, in Deutschland und in Ungarn. Aus diesem einen Gebetskreis sind auch einige geistliche Zentren entstanden, in Wien, in Linz, in Graz, in Salzburg, die Home Mission Base. Bei uns könnte man also, frei nach dem Johannesprolog, sagen: am Anfang war ein Gebetskreis. Wir hatten schon lange am Herzen, einmal im Jahr ein Meeting zu haben, in dem es besonders darum geht, dieses Thema „Gebetskreis“ zu beleuchten, um diesen „Virus“ noch größer zu machen in den deutschsprachigen Raum hinein, die Türen aufzumachen und andere Interessierte einzuladen.

Es kommen zum Beispiel Leute aus Medjugorje zurück, vom Pfingsttreffen oder anderswo her nach Hause und fragen sich: was können wir tun? Wir haben drei Jahrzehnte Erfahrung und würden gerne dieses Know-How ein bisschen weitergeben.


KATH.NET: Ihr habt über das Jahr hinweg als Loretto Gemeinschaft sehr viele verschiedene Treffen und Apostolate- das größte wohl zu Pfingsten in Salzburg mit mittlerweile 10.000 Teilnehmern. Welches ist Dein persönliches Lieblingsevent oder Apostolat bei Loretto, und warum?

Georg Mayr-Melnhof: Neben vielen Gebetskreisen und den geistlichen Zentren, verschiedenen Ausbildungsmodulen wie J9 Jüngerschaft, Leiterschulungen, Follow me, ID- Worship, Duc in altum.. haben wir jedes Jahr fünf Festivals. Das sind die Herbststage in Wien, die Gebetskreiskonferenz am Christkönigswochenende, Pfingsten in Salzburg, das Herz Jesu Fest in Innsbruck und „Awake the Lake“ im Juli in Gmunden. Zu Pfingsten findet das größte der Festivals statt, wir sind da mit 10.000 Teilnehmern an der Kapazitätsgrenze angelangt. Wir können aber insgesamt durch Stream, Radio und Fernsehprogramme, die mit uns in Kooperation sind, eine Million Menschen erreichen an diesem Pfingstwochenende!

Pfingsten ist mein absolutes Lieblingsevent, vielleicht auch deswegen, weil ich die Hauptverantwortung trage. Wir haben das im Jahr 2000 angefangen. Es ist so groß mittlerweile, dass die ganze Stadt dreieinhalb Tage voll unter diesem Event steht, ganz Salzburg bekommt das mit. 10.000 fröhliche junge Leute- und seit zwanzig Jahren gab es keine einzige Anzeige, kein Diebstahl, keinen einzigen Rettungs- oder Polizeieinsatz, keinen Einzigen, der betrunken war. Das kriegt die Stadt mit, die Behörden, die Politiker, sie können es kaum fassen und sagen: was ist das für eine Jugend- was ist das das für ein Event? Ich liebe aber natürlich auch die Gebetskreise. In Salzburg kommen dazu Woche für Woche 130-160 junge Leute zusammen.

KATH.NET: Unter anderem am Pfingstfest sieht man, dass ihr wächst. Was ist die beste Art und Weise, Menschen anzusprechen, die z.B. gar nicht katholisch sozialisiert sind und denen von selbst nie einfallen würde, eine solche Veranstaltung, oder einen Gebetskreis zu besuchen?

Georg Mayr-Melnhof: Unsere Strategie Menschen für Christus zu gewinnen ist relativ einfach. Es geht uns darum, Räume zu schaffen, in denen Gott erfahrbar wird. Wir versuchen durch unsere Gebetskreise, Apostolate, Festivals, Menschen mit dem Evangelium zu konfrontieren. Wir laden sie ein, Jesus kennen zu lernen, sich auf ihn einzulassen.

Wir machen das relativ charismatisch: wir ermöglichen, eine bewusste Entscheidung für Jesus treffen zu können, eine Lebensübergabe zu machen, Tauferneuerung, zu den Sakramenten zu gehen, wie bieten Jüngerschaftsschulungen an. Es ist unser Anliegen, diese Räume, in denen man Gott erfahren kann, möglichst professionell zu gestalten, vom Lobpreis und der Lehre her, auf die Begrüßung der Neuen wird geachtet, und so weiter. Es nehmen immer wieder Leute von uns Freunde mit, Geschwister, Arbeitskollegen. Unsere Form der Evangelisation ist ganz klar die Freundschaftsevangelisation, weil sie mit Abstand die nachhaltigste ist. Wenn ich jemand mitnehme, dann bereite ich ihn schon ein bisschen vor, bin während des Treffens an seiner Seite, bearbeite mit ihm nach und mache Vorschläge, was die nächsten Schritte sein können.

Diese über 700 Gemeinschaftsmitglieder bei Loretto sind unser riesiges Potential. Sie versprechen einmal im Jahr: „Jesus, ich will dir nachfolgen und ich möchte dir dienen.“ Sie geben sozusagen einen Blankoscheck, auf den wir zurückgreifen, und mit dieser Hilfe so viel initiieren können.

KATH.NET: Du beobachtest die Gebetskreis-Szene seit vielen Jahren. Was verändert sich in den verschiedenen Generationen? Was verändert sich bei Loretto, was bleibt gleich?

Georg Mayr-Melnhof: Wir glauben, dass die Erneuerung der Kirche über kleine, brennende, nennen wir es pfingstliche, Orte passieren wird. Ein bisschen wie in der Urgemeinde vielleicht, in Häusern, in Sälen, nicht unbedingt schon ganz am Anfang in Pfarren.

Es kann ein ganz „neutraler“ Boden sein: zusammenkommen, den Herrn anbeten, Lobpreis, Gebet, Schrift, Auslegung, kleine Katechese, gute Lehre, die aus dem Leben gegriffen ist, und vor allem Communio: das ist das, was uns am Meisten fehlt in der Kirche. Netze zu spannen, wo die Leute mitbekommen, wenn es jemandem nicht gut geht, wenn jemand Hilfe braucht und so weiter.

Das, was gewachsen ist, ist einfach die Erfahrung. Wenn ich mich daran erinnere, wie einfach- mit vollem Herzenseinsatz- aber wie einfach das alles am Anfang gewesen ist, haben wir über die Jahrzehnte gemerkt, wie groß unsere Sehnsucht ist, dass der Lobpreis wirklich gut ist, dass der Raum wunderschön gestaltet ist, dass die Lehre wirklich die Herzen der Leute berührt. Wenn der Priester mit dem Allerheiligsten kommt, dass es ein „Willkommen“ gibt, dass es Agape gibt, dass wir den Leuten nachgehen.

Ein großes Thema für uns ist die Exzellenz, das heißt: für dem König das Beste und das Schönste. Wir arbeiten in Teams, auch mit jungen Leitern, versuchen die Abende wirklich gut vorzubereiten. Im Laufe der Jahre ist einfach ein Maß an Professionalität gewachsen

KATH.NET: Warum ist es wichtig, Gebetkreise zu haben? Kann sich jeder, der auf dem Herzen hat, einen zu gründen, an Loretto wenden, um Starthilfe zu bekommen? Seid ihr auch in Deutschland?

Georg Mayr-Melnhof: Man kann sich grundsätzlich gerne an uns wenden, sich bei uns einklinken in dieses große Netzwerk, das prüfen wir vorher ein bisschen. Für uns ist es wichtig, dass diese Gruppen in der Spiritualität sind, in der wir sind: marianisch, charismatisch, offen für Einheit- ökumenisch, eucharistisch, im Herzen der Kirche. Wir haben einen sehr affirmativen Zugang zur Kirche, eine große Liebe zum Heiligen Geist, wir kommen aus Medjugorje. Wenn das die Richtung ist, dann sind wir ganz offen. Wir sind ein großer Freundschaftskreis, das heißt, wenn Leute uns anfragen, dann werden wir ihnen sagen: lernt uns kennen, kommt mit uns nach Medjugorje, kommt zum Pfingstfest, auf die Mission Base, zu einem Gebetskreis, beginnt, Beziehung aufzubauen, Freundschaften zu schließen, dann können wir euch offiziell aufnehmen. So in etwa kann man sich das vorstellen bei uns.

kath.net: Danke für das Interview

Foto (c) Loretto-Gemeinschaft


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Lesermeinungen

 zeitblick 6. Dezember 2019 

Heiliges Feuer in der Nacht

Georg ist seiner Berufung treu! So hält er sein Feuer entfacht. Ich bin sicher, dass die Muttergottes den Loretto-Kreis lenkt und schützt. Ich befürchte nur, dass sehr große Prüfungen auf die Zeit des Aufblühens und Reifens des Kreises folgen.

Herzenswusch: Der Katechismus ist unser Schutz für und in der Zukunft.


2
 
 p.schaedle 5. Dezember 2019 
 

"Herzenswunsch"

Wir freuen uns über jeden Gebetskreis;
doch verlangt eine nachhaltige Neu-evangelisierung mehr, wenn wir das Vor-wort zum Jugendkatechismus (YOUCAT, 2010) von Papst Benedikt XVI. ernst nehmen:
"Studiert den Katechismus! Das ist mein Herzenswunsch. Studiert den Katechismus mit Leidenschaft und Ausdauer! Studiert ihn in der Stille Eurer Zimmer, lest ihn zu zweit, wenn ihr befreundet seid, bil-det Lerngruppen und Netzwerke, tauscht Euch im Internet aus.Ihr müsst im Glau-ben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern."
Ohne regelmäßige Glaubenskurse für Er-wachsene bzw. Glaubensgespräche nach dem "Katechismus der Katholischen Kirche" (1992) ist eine Reform unserer Kirche nicht möglich. Die Mitglieder des "Syno-dalen Weges" sind also dringend gebeten, sich den Weltkatechismus zuzulegen, um die kirchliche Lehre in ihrer Kraft und Schönheit erneut schätzen zu lernen. Der "Synodale Weg" wird dann eine ganz andere Richtgung nehmen.


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