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Feuer in Jerusalemer Dormitio-Abtei unter den Augen der Polizei

27. Mai 2014 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Ein Anschlag just beim Abflug des Papstes. An der Dormitio fühlt man sich von den Sicherheitskräften nicht ernst genommen. Von Andrea Krogmann (KNA)


Jerusalem (kath.net/KNA) Die Maschine der israelischen Fluggesellschaft El Al mit Papst Franziskus an Bord hatte das Rollfeld des Flughafens Ben Gurion noch nicht verlassen, als der Zionsberg erneut im Zentrum der Medien stand. Nur diesmal mit Negativschlagzeilen. Unmittelbar nach der Papstmesse im sogenannten Abendmahlssaal verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf die Kirche der deutschen Benediktinerabtei Dormitio in unmittelbarer Nachbarschaft der umstrittenen Heiligen Stätte.

«Der Vorfall ereignete sich am Ende des Abendgebetes», berichtete Abt Gregory Collins der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dies habe zu einer schnellen Entdeckung geführt, wodurch schlimmerer Schaden verhindert werden konnte. «An der Brandstelle lagern viele Holzgegenstände. Das hätte für den ganzen Zion schlimm ausgehen können», so Abt Gregory.

An der Dormitio will man den Ermittlungen der Polizei nicht mit Spekulationen vorgreifen. Details zu Tätern und Vorgehen seien noch nicht bekannt. Fakt sei aber, sagte Abt Gregory, dass «ganz klar die Emotionen rund um den Papstbesuch benutzt wurden». Der oder die Täter verwandten das Fürbittbuch, das üblicherweise in der Krypta liegt, um in einem Nebenraum der Apsis hinter der Chororgel ein Feuer zu entzünden. In dem Raum lagerten Hunderte kleine Holzkreuze, die die Gemeinschaft für Karfreitag benutzt, daneben Kirchenbänke aus Holz. Gelöscht hätten die Mönche und ein Gast das Feuer selbst, mit hauseigenen Feuerlöschern.


An der Dormitio fühlt man sich von den Sicherheitskräften nicht ernst genommen - und reagiert mit Unverständnis und Wut: «Überall in der Altstadt sind Sicherheitskameras angebracht. Fast in jedem Gebiet lassen sich die Bewegungen verfolgen, nur hier nicht», so Pater Ralph. Deutlicher noch formuliert es der Abt: «Wir als Gemeinschaft machen klar, dass wir nicht das nötige Maß an Sicherheit erhalten, dass wir verlangen. Es ist gefährlich geworden, hier zu leben.»

Die Tat geschah gewissermaßen unter den Augen der Polizei: Den ganzen Tag über waren mehr als 100 Sicherheitskräfte in und um die Abtei stationiert, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten. Franziskus feierte am Montagabend, zum Abschluss seiner Nahost-Reise, im Abendmahlssaal eine Messe mit den Bischöfen des Heiligen Landes.

Ein sich verschärfender Streit mit radikalen jüdischen Gruppierungen um den mittelalterlichen Raum, der an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert, war in den Wochen vor dem Besuch von Franziskus immer weiter eskaliert. Unter dem Saal verehren Juden das sogenannte Davidsgrab.

Radikale streuten Gerüchte über eine geplante Rückgabe des Abendmahlssaales an den Vatikan. Die Papstmesse schürte die antichristlichen Ressentiments zusätzlich. Zuletzt in der Nacht zum Sonntag hatten wütende strengreligiöse Juden gegen den Besuch des Katholikenoberhauptes protestiert und randaliert. Die wenigen anwesenden Sicherheitskräfte werteten den Vorfall gegenüber KNA als «religiöse Veranstaltung, wie sie häufiger zum Ausgang des Sabbats stattfinde».

Während jüdische Freunde der Abtei unmittelbar nach Erhalt der Neuigkeit einen Solidaritätsbesuch abstatteten, ließen offizielle israelische Vertreter bislang auf sich warten. Die Ermittlungen dauerten an; konkrete Ergebnisse gebe es noch nicht, sagten die Polizeikräfte vor Ort. Die zur Sicherheit verständigten Feuerwehrkräfte sind nach Angaben der Abtei ebenfalls noch nicht erschienen. Polizeisprecher spielten den Vorfall gegenüber Journalisten als «interne Streitigkeiten der Benediktiner» herunter.

«Es gibt eine ernsthafte Sorge über das Maß an Unterstützung und Solidarität offizieller israelischer Vertreter, insbesondere angesichts des Timings», sagte die Direktorin des Jerusalemer Zentrums für Jüdisch-christliche Beziehungen (JCJCR), Sarah Bernstein, der KNA. «In diesem Moment gibt unsere Führung Erklärungen zum Schutz von Minderheiten im Land ab. Jetzt wäre die geeignete Gelegenheit, den Worten Taten folgen zu lassen!»

Videoeindrücke der Abtei Dormitio auf dem Zionsberg/ Jerusalem


(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 benefranz 27. Mai 2014 
 

Dieses Störfeuer

hat auch dank der Muttergottes keinen größeren Schaden verursacht. Da bin ich mir ganz sicher.

Der Weg zu Gesprächen und zum Frieden mag durch solche Dinge mühsamer werden, aber es gibt keine Alternative.

Hochachtung vor dem Friedensgeist des Heiligen Vaters, der die Türen des Vatikan für das gemeinsame Gebet mit Juden und Moslems geöffnet hat.

Katholische Christen zu sein und für die große Sache der Brüderlichkeit unseren Papst im Gebet zu unterstützen, kann uns doch nur mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.


2
 
 Theobald 27. Mai 2014 
 

...

In solchen Situationen, wo die verfolgt und bekämpft werden, die nichts anderes tun, als für den Frieden zu beten... gerade dann muss sich erweisen, dass Liebe stärker ist als Hass. Liebe deine Feinde, bete, für die, die dich verfolgen.

Ich bin sicher, dass die Mönche genau das tun werden.

Gleichzeiotig hoffe ich, dass Polizei und Justiz die Täter finden und zur Rechenschaft ziehen.


3
 

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