Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  7. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  11. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  12. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  15. Italienisches Lokal bietet Gratis-Wein für Gäste, die ihr Handy abgeben

Eine Enzyklika ohne Verfallsdatum

26. November 2017 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Leitartikel bewegt die Welt! - Impuls zum Sonntag aus Maria Vesperbild von Wilhelm Imkamp.


Ziemetshausen (kath.net)
Jeder Journalist träumt vom großen Leitartikel, mit dem er etwas, am liebsten die ganze Welt wirklich bewegt. Der berühmte, engagiert pazifistische Publizist Walter Fabian (1902–1992) drückte diesen Traum in einem Buchtitel „Leitartikel bewegen die Welt“ (Stuttgart 1964), einer Sammlung berühmter Leitartikel, aus. Das Leben von Walter Fabian, der Verbannung, Exil, Missverständnisse und Hass ertragen musste, zeigt, dass hier die immer wieder enttäuschte Hoffnung eines (wohl jeden) Publizisten zum Buchtitel geworden ist: Mit einem Leitartikel die Welt bewegen!

Zum Christkönigsfest gibt es auch einen Leitartikel, er beschreibt pointiert und geschliffen die Situation und zeigt die Aktualität des Regierungsprogrammes von Christus dem König für unsere Gegenwart: „Die überaus bitteren Früchte, welche die Abkehr der Einzelnen und der Staaten von Gott in so großer Zahl und andauernd zeitigte …, beklagen wir heute wieder: Nämlich den weit verbreiteten Samen der Zwietracht, jenen verzehrenden Neid und jene aufgestachelten Eifersüchteleien unter den Völkern, die eine friedliche Wiederversöhnung noch weitgehend behindern; die Zügellosigkeit der Leidenschaften und Begierden, die sich nicht selten unter der Maske der Vaterlandsliebe verbergen und als Folgen dieser Unbeherrschtheit sowohl Streitigkeiten unten den Bürgern als auch jene blinde und schrankenlose Selbstsucht, die nur auf den eigenen Vorteil und Nutzen schaut und alles einzig danach bemisst.


Der häusliche Friede ist durch Pflichtvergessenheit und Pflichtvernachlässigung völlig zerrüttet. Die Einheit und die Beständigkeit der Familiengemeinschaft ist untergraben. Die menschliche Gesellschaft selbst ist erschüttert und treibt dem Abgrunde zu“.

Das ist ein Auszug aus einem echten Leitartikel, der in einer echten Tageszeitung, dem „Osservatore Romano“, erschienen ist! Dieser Leitartikel stammt aus päpstlicher Feder, es ist die Enzyklika „Quas primas“ vom 11.12.1925. Diese Enzyklika ist natürlich länger, als ein Leitartikel in einer Tageszeitung sein könnte, aber der zitierte Auszug (AAS, 17(1925), S.605) zeigt schon die ganze Aktualität des Regierungsprogramms von Christus dem König. Ein Leitartikel hat die Welt bewegt. Ein Leitartikel, der die Königsherrschaft Christi als Modell der Barmherzigkeit darstellt.

Mit dem Ruf: „Es lebe Christus der König“ starben unzählige Märtyrer in Mexiko und im spanischen Bürgerkrieg, hingemetzelt von Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten und extremen Nationalisten. „O Du mein Heiland, hoch und hehr, dem sich der Himmel beuget, von dessen Liebe, dessen Macht die ganze Schöpfung zeuget. Christus, mein König, Dir allein, schwör ich die Liebe lilienrein, bis in den Tod die Treue.“ So hatte schon 1915 der berühmte Jesuitentheologe Erich Przywara gedichtet, und es ist bezeichnend, dass dieses Lied nach 1933 schnell Aufnahme in viele diözesane Gebets- und Gesangbücher fand, in Augsburg schon 1934. Heute sucht man diese und ähnliche Lieder in offiziellen Gebet/Gesangbüchern vergeblich, aber selbst da hat „Christus der König“ noch in einigen Kehrversen überlebt.

Aber gerade unter der Anrufung Christus des Königs fanden im Dritten Reich eindrucksvolle katholische Glaubensdemonstrationen statt. Eine Provokation für die Gewaltherrscher! Die Königsherrschaft Christi ist eine Herausforderung für alle Mächtigen dieser Welt und der Maßstab, an dem sie sich messen lassen müssen. Das heutige Tagesevangelium bietet das Regierungsprogramm von Christus dem König. Es ist das Programm der Barmherzigkeit, das aber deutlich macht, dass man sich auch und endgültig verfehlen kann, (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, nr. 680-683). Damit werden dieses Fest und seine Botschaft auch zur Provokation für unser Alltagsleben.

Der Leitartikel Pius’XI. hat die Welt bewegt, er sollte aber auch unseren Alltag bewegen. Denn nur dann dürfen auch wir mit einem Christkönigslied von 1948 hoffen, dass das Gericht für uns zur Gnade wird: „Christus König, dem wir dienen, Glut verklärend stehen im Streit, über Gräben und Ruinen, Flammen deiner Herrlichkeit. Deiner Krone Strahlen, senden den Erwählten mächtig Licht, wenn die Heiligen sich vollenden, wird zur Gnade das Gericht“. (H. Hodes, Über drohenden Gewittern, 4. Str.). Das Gericht, das endgültige Gericht über unser Leben, wird zur Gnade, wenn wir das Programm Christi in unser Leben übersetzen, wenn wir unsere Herzen vom Leitartikel Pius’XI. über Christus den König bewegen lassen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christkönig

  1. Christkönigsfest lenkt Fokus auf Gerechtigkeit
  2. Kraft der Liebe zu Gott dem Nächsten Gutes erweisen
  3. Kraft der Liebe zu Gott dem Nächsten Gutes erweisen







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  4. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. O Adonai, et Dux domus Israel
  9. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  10. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  11. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  12. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  15. „Hängt Gott nicht an eure Leine!“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz