Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  6. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  11. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Theologen kritisieren „Nötigung zur Gendersprache“

7. Dezember 2022 in Aktuelles, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


13 evangelische und katholische Autoren beklagen in einem „Einspruch“ in der ökumenischen Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit“ die Einschränkung der Sprachfreiheit an theologischen Ausbildungsstätten.


Bonn/Selb (kath.net) 13 Theologen und Dozenten verschiedener Hochschulen und Universitäten kritisieren die zunehmende Verpflichtung auf Gendersprache in der Theologie. Sie erheben in einem 12 Seiten langen Dossier „Einspruch gegen die Nötigung zur Verwendung sog. »geschlechtergerechter Sprache« in theologischen Ausbildungsstätten“. Der Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt Liturgie und Theologie“ (Bonn) erschienen.

Die Professoren, Privatdozenten und weitere Theologen berufen sich auf die Freiheit von Sprache und Wissenschaft und wenden sich gegen eine „großformatige Sprachplanung“, die durch „Eingriffe in die gewachsene Struktur des Deutschen einen künstlichen Sprachwandel herbeizuführen sucht, der mit üblichen Wandlungsprozessen, die von breiten Kreisen der Sprachgemeinschaft getragen und vorangebracht werden, nicht zu vergleichen ist“. Der Beitrag verweist darauf, „dass sich Dozenten auch gegen ihre eigene Überzeugung zur Verwendung gegenderter Sprache genötigt sehen“, wie die Unterzeichner mit Umfragen belegen. Zugleich beklagten sich Studenten, dass sich der Verzicht auf die Verwendung gegenderter Sprache mittlerweile negativ auf die Bewertungen von Studienleistungen auswirke.

Die Unterzeichner halten fest: „In diesem Zusammenhang wird auch im Hochschulbereich eine zunehmende Nötigung spürbar, sich gegenderter Sprache zu bedienen. Die  Nötigung zu einem bestimmten Sprachgebrauch bedeutet grundsätzlich eine Beeinträchtigung der Wissenschaftsfreiheit von Dozenten wie Studenten. (…) Von daher bedeutet jeder Druck, »gendergerechte Sprache« zu verwenden, einen Missstand, gegen den im Namen der Wissenschaftsfreiheit, aber auch im Interesse der Theologie unbedingt Einspruch erhoben werden muss.“


Das Dossier bietet in seinem ersten Teil eine gründliche Widerlegung der Anliegen des Konzepts „geschlechtergerechter Sprache“. Hier werden auch „Handreichungen“ zum Gender-Sprachgebrauch, die an theologischen Ausbildungsstätten kursieren, dargestellt. Diesen wird argumentativ und nicht bloß thetisch begegnet. Die beiden weiteren Teile des „Einspruchs“ haben vor allem die Anliegen eines von moralischen Überlegenheitsansprüchen freien akademischen Gesprächs sowie die Notwendigkeit, dass sich Theologie an der gewohnten Sprache der Menschen orientiert, im Blick.

Zu den Unterzeichnern des ausführlich begründeten „Einspruchs“ zählen die Professoren Oleg Dik (Evangelische Hochschule Tabor, Berlin), Jan Dochhorn (Durham University), Detlef Hiller (Internationale Hochschule Liebenzell), Marius Reiser (Hochschule Heiligenkreuz) und Ulrich Willers (Katholische Universität Eichstätt), die Privatdozenten Meik Gerhards (Humboldt-Universität Berlin), Axel Bernd Kunze (Universität Bonn), Detlef Metz (Universität Tübingen) und Reinhard Weber (Universität Göttingen) sowie Dr. Therese Feiler (LMU München), Dr. Michael Feldkamp, Dr. Christian Herrmann und Dr. Hans-Gerd Krabbe. Fast alle sind Mitglieder der Fachgruppe Theologie des „Netzwerks Wissenschaftsfreiheit“.

Der angesichts der heutigen Verhältnisse im Wissenschaftsbetrieb sehr mutige Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe der internationalen Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“ erschienen, die unter anderem von Kardinal Gerhard Müller, dem rumänischen orthodoxen Metropoliten Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, dem Vizepräsidenten der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Andreas Späth, dem Philosophen Harald Seubert und der Theologin Barbara Stühlmeyer herausgegeben wird.

Die 2021 von dem bayerischen evangelischen Theologen Prof. h. c. Dr. Jürgen Henkel (Selb) begründete Zeitschrift lehnt die Gendersprache selbst laut ihrem „Programm“ ausdrücklich ab. Dort heißt es: „Die Zeitschrift verwendet nicht die sog. »gendergerechte Sprache«, sondern das klassische Deutsch nach bisherigen Regeln und bestehender Grammatik.“ Henkel unterstreicht als Schriftleiter in seinem Editorial zur aktuellen Ausgabe: „Eine kleine Minderheit versucht hier seit geraumer Zeit, der großen Mehrheit der Bevölkerung ihre Ideen aufzuzwingen, massiv unterstützt von den Medien und entsprechenden Multiplikatoren in Politik und im vorpolitischen Raum wie auch den Universitäten. Nachdem gerade die Theologie – wie auch die Philosophie – im Blick auf die Sprache eine besonders sensible Wissenschaft ist, erachten wir es als sinnvoll, diesem kraftvollen Widerspruch in unserer Zeitschrift eine Stimme zu verleihen.“

Henkel betont: „Wer diese ideologisch motivierte Gender-Kunstsprache praktizieren will, mag es für sich tun, möge aber den anderen die Freiheit überlassen, selbst darüber zu entscheiden, ob sie dem folgen wollen. Hier geht es ganz grundlegend um Freiheit im Denken und in der Sprache. Viele finden das grauenhaft, werden aber nicht nach ihrer Meinung gefragt oder trauen sich nicht mehr diese zu äußern, sondern bekommen das von einer kleinen Minderheit aufoktroyiert.“

Der Beitrag „Einspruch gegen die Nötigung zur Verwendung sog. »geschlechtergerechter Sprache« in theologischen Ausbildungsstätten“ ist in der aktuellen Nummer der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“/AuW erschienen (Nr. 5, 2. Jg. 2022/2023, Heft 1, S. 28-39). Die Zeitschrift erscheint als Print und als E-Book im Schiller Verlag Bonn. Bestellmöglichkeit siehe Link.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  10. „Ich erinnere mich nicht“
  11. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  15. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz