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Freu dich auf deinen Bräutigam!

7. Juli 2021 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Jesus ruft nicht die makellose, fehlerfreie Braut. Davon ist in der Geschichte nie die Rede. Er will eine Braut, die vor Freude leuchtet und strahlt, wenn sie seine Stimme hört - Die Jugendkolumne von kath.net von Lucia Zimmermann


Salzburg (kath.net)

In wenigen Tagen heirate ich und ich merke, ich bin so eingenommen von den organisatorischen Vorbereitungen, dass ich gar nicht dazu komme, mich auch mit dem Herzen vorzubereiten. Außerdem ist gerade diese „Herzensvorbereitung“ ein riesiges Fragezeichen für mich. Wie genau macht man das eigentlich? Für die organisatorischen Sachen gibt es tausend Listen und Ratgeber im Internet und in Zeitschriften. Aber für das Herz? Da wird es dann schnell ganz still.

Auch im Glauben stell ich mir diese Frage oft. Wir sollen ja bereit sein, wenn Jesus kommt. Jesus erzählt zu dem Thema das Gleichnis mit den Jungfrauen und den Lampen.

Sie alle warten auf den Bräutigam. Aber den Törichten geht das Öl aus und nur die Klugen, die noch Öl in Krügen dabei hatten, können mit leuchtenden Lampen dem Bräutigam entgegengehen und mit ihm in den Hochzeitssaal einziehen. (Vgl. Mt 25,1-13)


Ich will nicht „töricht“ sein. Ich will nicht, dass ich bei all den „drängenden“ Aufgaben und im Trubel des Alltags das Entscheidende übersehe und vergesse. Ich will keine Jungfrau ohne Öl und ohne Feuer sein. Ich will das mein Bräutigam mein Licht schon von Weitem sieht.

Also hab ich bei einem Spaziergang Gott gefragt, wie ich mich denn seiner Meinung nach auf meine Hochzeit vorbereiten soll. Was hält meine Lampe am Brennen? Wie macht sich eine „kluge“ Braut für ihren Bräutigam bereit? Ich für mich habe da schnell ganz fromm an fasten, beichten,  meditieren, Bibelstudium, tägliche Messe und Novenen gedacht. Und ich bin mir sicher, er findet das alles auch gut. Aber seine Antwort an diesem Abend war überraschend simpel: „Mein Schatz, freu dich doch einfach! Freu dich auf deinen Bräutigam! Freu dich an deinem Bräutigam! Freu dich, dass du geliebt bist! Freu dich, dass du angenommen bist! Freu dich, dass du so gesegnet bist! Freu dich auf das Fest! Freu dich auf alle, die da sein werden! Freu dich mit mir, deinem Gott! Freu dich mit dem ganzen Himmel! Freu dich!“

Das hat mich so berührt. Und ich weiß, dass das nicht nur für meine irdische Hochzeit gilt. Das Öl in meiner Lampe ist nicht Perfektionismus, ist nicht das Hetzen von einer geistlichen Übung zur nächsten. Das was die Lampe, die Liebe am Brennen hält, ist der Glaube, die Hoffnung und vor allem die Freude auf einen Bräutigam, der mich erwählt hat und der will, dass ich bei ihm bin.

Jesus ruft nicht die makellose, fehlerfreie Braut. Davon ist in der Geschichte nie die Rede. Er will eine Braut, die vor Freude leuchtet und strahlt, wenn sie seine Stimme hört. Eine Braut, die vor Freude jubelt und tanzt, wenn er kommt, um sie zu holen.

Und er ruft uns alle. Und den Weg durch die Dunkelheit zu ihm finden wir dann, wenn unser Herz für ihn brennt.

Ich bin Gott so dankbar für diese Erkenntnis! Das Öl wird mir nicht ausgehen, wenn ich nur nicht aufhöre, mich nach ihm zu sehnen und mich auf ihn zu freuen. Und das tue ich! Ich freue mich auf Jesus. Ich will ihn sehen. Ich will ihn spüren. Ich will eins mit ihm sein. Und ich lasse mir diese Freude an ihm und auf ihn nicht nehmen. Von niemandem. Auch nicht von den „törichten“ Stimmen dieser Welt. Ich habe keine Angst. Ich habe Vorfreude. Ich habe Hoffnung. Ich habe hell strahlende Zuversicht.

 

Foto: (c) pixabay


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