Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  7. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  8. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  9. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  10. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  11. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  12. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  15. Nicaragua: Bischofskonferenz-Vorsitzender wurde ins Exil geschickt

'Ich würde sagen, er ist ein Heiliger'

6. März 2024 in Prolife, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sie kam als Wissenschaftlerin zu ihm und ging als Lebensschützerin und gläubige Christin wieder heim: Maria del Pilar Calva Mercado im Interview über den „ehrwürdigen Diener Gottes“ Jérome Lejeune.


Wien (kath.net / pk) „Ich würde sagen, er ist ein Heiliger. Nur damals hatte ich diesen Begriff noch nicht in meinem Wortschatz, also hätte ich gesagt, er sei ein weiser Mann.“ Das erzählt die mexikanische Wissenschaftlerin Maria del Pilar Calva Mercado über den renommierten Genetiker und Kinderarzt Jérome Lejeune (1926-1994), Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und Freund von Johannes Paul II.

Der bekennende Katholik und Lebensschützer entdeckte 1959 die genetische Ursache für das Down-Syndrom, das überzählige Chromosom 21. Anfang 2021 wurde ein Seligsprechungsverfahren für ihn eröffnet; er darf seither „ehrwürdiger Diener Gottes“ genannt werden. Die Genetikerin Mercado lernte ihn in Paris kennen, wo sie bei ihm ihre medizinische Abschlussarbeit fertig stellte. In einem Interview mit „The Pillar“ reflektiert Mercado diese Zeit und wie sie durch Lejeune zum Glauben fand.

Sie habe ihn 1982 kennen gelernt und acht Monate beim ihm studiert. Seine Positionen zum Lebensschutz habe sie nicht gekannt, erzählt sie. „Ich hatte eher eine sehr materialistische, sehr pragmatische Denkweise“, bekennt sie. Sie sei allein deswegen interessiert gewesen, bei Lejeune zu studieren, „weil er einen hohen wissenschaftlichen Ruf hatte“.

„Mein erster Eindruck war, dass ich es mit einem äußerst intelligenten Mann zu tun hatte, aber seine Augen vermittelten viel Demut. Ich entdeckte ihn als einen weisen Mann - einen Menschen, der viel wusste, aber der dieses Wissen für einfache Leute verständlich machen konnte. Das habe ich später in der Praxis erlebt, als ich beruflich mit ihm zusammenarbeitete.“


Heute würde sie ihn jedoch mit einem anderen Wort beschreiben, beschreibt Mercado die Veränderung in ihr selber. „Ich würde sagen, er ist ein Heiliger. Aber damals hatte ich dieses Wort noch nicht in meinem Wortschatz, also hätte ich gesagt, er sei ein weiser Mann.“

Die Zusammenarbeit mit ihm habe rückblickend ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. „Als ich in Paris ankam, dachte ich, dass ich eine gute Dissertation schreiben würde, dass ich viel von jemandem mit hohen Qualifikationen lernen würde – aber ich hätte nie gedacht, dass ich eine Bekehrung des Herzens und des Verstandes erleben würde. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich für den Schutz des Lebens einsetzen würde. Und an eine Bekehrung habe ich schon gar nicht gedacht.“

Ausschlaggebend dafür sei das Leben Lejeunes gewesen, sein Zeugnis. „Er hat mich nie gefragt, wie ich lebe, ob ich in einem Zustand der Gnade bin, ob ich sonntags zur Messe gehe. Diese Themen haben wir nie angesprochen. Stattdessen ging es einfach darum, sein tägliches Leben zu sehen… Es war beeindruckend, wie er den Familien half, sich von Anfang an in ihre behinderten Kinder im Krankenhaus zu verlieben, auch wenn sie das Leid sahen, das sie durchmachen würden. Das waren kleine ethische Lektionen, die er mir erteilte.“

Sie selber habe an einer katholischen Universität studiert, „aber dort hat man mir beigebracht, wie man Verhütungsmittel verschreibt, man hat mir die Mentalität der Kultur des Todes beigebracht“. Lejeune habe ihr gesagt, er würde keine Pränataldiagnostik machen, und ebenso wenig eine Abtreibung; er würde nicht einmal daran mitarbeiten, denn „das wäre eine Zusammenarbeit mit dem Bösen“.

Dieses Engagement habe sie berührt, „es hat mich völlig verändert“, bekennt die Ärztin. „Ich erinnere mich, dass er mir sagte, es sei eine wissenschaftliche Feigheit zu denken, dass es in der Medizin darum ginge, die Kranken zu beseitigen, wenn wir die Krankheit nicht beseitigen könnten. Und jeder Arzt weiß das, ob er gläubig ist oder nicht: Die Medizin ist dazu da, Krankheiten zu beseitigen, nicht die Kranken.“

Nach den acht Monaten habe sie ihm gesagt: „Herr Doktor, Sie haben mich verändert. Ich kam hierher und dachte, dass Sie von Montag bis Samstag den weißen Kittel anziehen und das Kruzifix ablegen, und dann am Sonntag das Kruzifix wieder tragen und den weißen Kittel ausziehen. Aber Sie haben mich gelehrt, den weißen Kittel und das Kruzifix gleichzeitig zu tragen.“

Lejeune sei stets liebevoll und geduldig mit den Patienten umgegangen, erinnert sich Mercado. Er versuchte die Eltern zu überzeugen, ihr Kind, das mit einer genetischen Störung geboren wurde, liebevoll anzunehmen. Er habe sich um viele Eltern persönlich gekümmert, wenn sie vor der Entscheidung standen, ihr Kind eventuell abzutreiben, weil es möglicherweise einen Gendefekt hatte. Er habe nach dem Motto gelebt „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, resümiert die Wissenschaftlerin.

Lejeune habe sehr darunter gelitten, dass seine wissenschaftliche Entdeckung missbraucht wurde. „Er wollte nicht, dass seine Entdeckung ein Todesurteil ist“, sagt die Genetikerin. „Er hat das Down-Syndrom erforscht, um zu helfen.“ Auf die Angriffe von außen habe er stets mit großem inneren Frieden reagiert, erinnert sie sich. Sein Vermächtnis sei, „dass Glaube und Vernunft vereinbar sind“.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 paolo giosuè 7. März 2024 
 

Grazie!

Bellissima testimonianza, che egli possa aiutare ora la Francia, più in difficoltà che mai!


1
 
 Stock 6. März 2024 
 

Vielen Dank!

„Ich erinnere mich, dass er mir sagte, es sei eine wissenschaftliche Feigheit zu denken, dass es in der Medizin darum ginge, die Kranken zu beseitigen, wenn wir die Krankheit nicht beseitigen könnten. Und jeder Arzt weiß das, ob er gläubig ist oder nicht: Die Medizin ist dazu da, Krankheiten zu beseitigen, nicht die Kranken.“

Ein treffender Ausspruch zur aktuellen Situation: Der satanischen Förderung der Eugenik.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  5. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  6. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  7. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  8. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  9. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  10. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  11. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  14. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  15. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz