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Wie ein Kardinal zum linken Politiker mutiert

10. Februar 2025 in Kommentar, 32 Lesermeinungen
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Gerade ist Kardinal Schönborn als Erzbischof von Wien emeritiert und schon betätigt er sich, im Konzert der weltweiten Linken, als Politiker - Ein Kommentar von Pater Brown für kath.net


Wien (kath.net) Kündigt sich eine neue Karrierechance für den emeritierten Erzbischof von Wien an? Gerade erst wurde er vom Papst in Pension geschickt und schon lesen seine ehemaligen Schäfchen Erstaunliches über die Zollpolitik der USA. Natürlich kann und soll sich jeder und damit auch ein emeritierter Kardinal zu Themen des öffentlichen Interesses äußern. So ein Thema ist sicherlich die neue Regierung der USA, immer noch die führende Weltmacht und damit auch für uns hier in Europa von nachhaltiger Bedeutung.

Man könnte meinen, ein Kardinal würde die massiven Schritte der Trump-Regierung begrüßen, die woke, linke Kulturrevolution  zurückzubauen. Man könnte erwarten, dass er begeistert darauf hinweist, dass die neue Trump-Regierung das Gendern in allen öffentlichen Institutionen verbietet. Immerhin hatte der Papst die Genderideologie als diabolisch bezeichnet. Man könnte ebenso  erwarten, dass ein Kardinal auf die großen Pro-Life Maßnahmen der Trump-Regierung hinweist.

Immerhin verlässt die USA derzeit die WHO und damit deren Population Planning Agenda, man schließt USAID, die alleine in einem Jahr über USD 800 Mio weltweit für Abtreibungen ausgegeben hat. War nicht Pro-Life ein wichtiges Thema für die Kirche und hatte nicht derselbe Kardinal seine eigenen Versäumnisse in diesem Bereich medial bedauert? Man würde erwarten, dass der Kardinal, als Verteidiger der Frauen, das Verbot von Transgenderfrauen (also biologischen Männern, die sich als Frau definieren und bei Frauen-Wettbewerben reihenweise ihre Konkurrentinnen schlagen) mit lauter Stimme unterstützt.


Aber weit gefehlt: Kardinal Schönborn greift keines dieser Themen auf, sondern äußert sich in einem Kommentar für die Zeitung "Heute" zum internationalen Vertragsrecht und zur Zollpolitik, was weit außerhalb seiner theologischen Expertise liegt. Wäre dafür nicht eher ein Jurist und ein Ökonom gefragt? Würden sich diese beiden dann ebenso berufen fühlen, moraltheologische Fragen zu beantworten oder würden sie eher bei ihrem Leisten bleiben?

Auch inhaltlich könnte man Fragen stellen, die wahrscheinlich dem Kardinal entgangen sind: Erfüllen zum Beispiel einige der Vertragspartner noch ihre vertraglichen Pflichten, etwa Panama, die an den Mündungshäfen des Panamakanals, der übrigens von den USA gebaut und dann Panama geschenkt wurde, das nebenbei seine ganze Unabhängigkeit alleine den USA verdankt, chinesische Hafenbetreiber die Ein- und Ausfahrt des Kanals kontrollieren lassen und dabei eindeutig den Vertrag mit den USA brechen? 

Oder siehe die WHO und USAID, die ihre statutarischen Aufgaben brechen und linke, ideologische Ziele verfolgen – warum z.B. ist es ein Hilfsprojekt für die Ärmsten, wenn man internationalen Medien Millionen zahlt, damit die Oppositionsarbeit gegen ihre gewählten Regierungen machen können? Oder sollte man sich nicht ansehen, ob die Zolldrohungen der USA oftmals als Verhandlungsinstrument genützt werden, um von der anderen Seite Zugeständnisse zu erwirken, wie z.B. von Mexiko, damit das Land endlich die eigene Grenze überwacht und damit den Drogenschmuggel in die USA unterbindet? Sollte man statt der Zollpolitik lieber wieder zu Waffengewalt greifen? Wäre das dem Kardinal lieber?

All diese und weiteren inhaltlichen Fragen könnte und müsste man sich stellen, wenn man seriös derartige Themen behandeln möchte. Dazu gehört Weitblick, Expertise und positives Wollen. Alle drei scheinen dem emeritierten Erzbischof von Wien zumindest in diesem Thema zu fehlen und so versucht er zwar immer noch, mit spitzer Feder seine ehemaligen Schäfchen zu führen, nur leider führt er sie in die Irre. Es bleibt der alte Satz: Hätte er geschwiegen, wäre er ein Philosoph geblieben.

 

P.S. Ein Hinweis: P. Brown ist ein Pseudonym eines engagierten und bekannten Katholiken aus der Erzdiözese Wien.

 

Foto: (c) YouTube

 


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