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| ![]() ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysteriumvor 9 Stunden in Spirituelles, 10 Lesermeinungen Die Ostkirchen im Herzen des Jubiläumsjahres: Papst Leo XIV. über Liturgie, Geist, Verfolgung und den Weg zur Einheit. Die Ostkirchen als Quelle der Erneuerung. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden!“ Mit diesem österlichen Gruß, der in der östlichen Christenheit in diesen Tagen mit andächtiger Kraft erklingt, eröffnete Papst Leo XIV. seine Ansprache an die Vertreter der katholischen Ostkirchen. Die Begegnung in der vatikanischen Audienzhalle Paolo VI zusammen mit Tausenden von Pilgern aus aller Welt war eines der ersten öffentlichen Ereignisse seines Pontifikats, bewusst gesetzt im Rahmen des Jubiläumsjahres 2025 – „Jubiläum der Hoffnung“. Die Anwesenheit der Bischöfe, Priester, Ordensleute und Gläubigen der Ostkirchen sei für die ganze Kirche ein Zeichen der Auferstehung, betonte der Papst. Er würdigte ihre Vielfalt, ihre spirituelle Tiefe – und ihren Schmerz. Viele dieser Kirchen seien heute „gezeichnet von glorreicher Geschichte und schmerzvollen Leiden“. In der Tat: „Ihr seid kostbar“, sagte der Papst einfach und direkt. Leo XIV. zitierte die Worte seines Vorgängers Franziskus, der 2024 über die Ostkirchen gesagt hatte: „Es sind Kirchen, die geliebt werden müssen: Sie bewahren einzigartige spirituelle und weisheitliche Traditionen und haben uns viel zu sagen über das christliche Leben, über die Synodalität und über die Liturgie“. Insbesondere sei an die Väter der Kirche, die Konzilien und an den Mönchsvaterstand zu erinnern – „unermessliche Schätze für die Kirche“. Eine Theologie der Herkunft Der Papst erinnerte mit Nachdruck an Leo XIII., der im Jahr 1894 das Apostolische Schreiben Orientalium dignitas veröffentlichte – das erste päpstliche Dokument, das sich ausdrücklich mit der Würde der Ostkirchen befasste. Deren Würde wurzle darin, dass „das Werk der Erlösung im Osten begann“. Diese theologische Ortsbestimmung sei mehr als historisch: „Ihr habt eine einzigartige und privilegierte Rolle inne – als Ursprungsraum der entstehenden Kirche“, zitierte der Papst den heiligen Johannes Paul II. (Orientale Lumen, 5). Ausdruck dieser Nähe zur Quelle sei auch die Verwendung der Sprache Jesu selbst in manchen östlichen Liturgien – ein Zeichen unverbrüchlicher Nähe zum Herrn. Leo XIII. hatte im selben Schreiben einen bemerkenswerten Appell formuliert: Die legitime liturgische und disziplinarische Vielfalt der Ostkirchen solle nicht nur bewahrt, sondern als Zierde der Kirche geschätzt werden. Diese Sorge sei heute dringlicher denn je, mahnte Leo XIV.: Viele Christen des Ostens seien durch Krieg, Instabilität und Verfolgung gezwungen, ihre Heimat zu verlassen – „und riskieren, neben der Heimat auch ihre religiöse Identität zu verlieren“. Der Papst zitierte erneut Leo XIII.: „Die Bewahrung der orientalischen Riten ist wichtiger, als man glaubt.“ Damals erließ dieser die Norm, dass jeder Missionar, der einen Christen der Ostkirchen zum lateinischen Ritus überreden wollte, „seines Amtes enthoben werden sollte“. Heute sei diese Mahnung erneut zu hören: Der Osten muss bewahrt werden, besonders in der Diaspora. Es brauche einerseits die Gründung entsprechender Strukturen, andererseits eine Sensibilisierung der Gläubigen des lateinischen Ritus. Der Papst beauftragte das zuständige Dikasterium für die Ostkirchen, klare Leitlinien zu erarbeiten, „damit die Gläubigen der Ostkirchen ihre lebendigen Traditionen bewahren und zugleich die Orte bereichern, in denen sie leben. Die Kirche braucht euch!“. Liturgie, Mysterium, Mensch Mit eindrucksvoller theologischer Klarheit unterstrich Leo XIV. die Bedeutung der östlichen Liturgien: In ihnen lebe der Sinn für das Mysterium fort – „so lebendig“, dass der ganze Mensch darin einbezogen werde. Diese Liturgien „besingen die Schönheit des Heils“ und „rufen das Staunen über die göttliche Größe hervor, die sich der menschlichen Kleinheit zuneigt“. Ausdrücklich hob der Papst Aspekte hervor, die auch im Westen wiederentdeckt werden sollten: die mystagogische Tiefe, das unablässige Gebet, die Buße, das Fasten, das penthos – die geistliche Tränenreue für die eigenen Sünden und die der Welt. Eine Verwässerung der Tradition m+sse vermieden werden. Diese Spiritualität sei nicht nostalgisch, sondern notwendig. „Eure Spiritualitäten – alt und immer neu – sind Arzneien“, sagte Leo XIV. Sie verbinden das dramatische Bewusstsein der menschlichen Not mit dem Staunen über die göttliche Barmherzigkeit. In dieser Dynamik werde der Mensch nicht in Verzweiflung gestürzt, sondern „eingerufen, das Geschenk der Vergöttlichung zu empfangen – zur Heilung und Erhebung in himmlische Höhen“. Leo XIV. zitierte den heiligen Ephrem den Syrer:„Ehre sei Dir, der aus Deinem Kreuz eine Brücke über den Tod gemacht hat … Ehre sei Dir, der den sterblichen Leib des Menschen angezogen und ihn zur Quelle des Lebens gemacht hat für alle Sterblichen“. Und er fügte hinzu: „Es ist ein Gnadengeschenk, in jeder Not das Licht der Auferstehung zu erkennen“. Wer, wenn nicht die Christen des Ostens, könne im Abgrund der Gewalt Worte der Hoffnung singen?“. Martyrium, Krieg und Frieden Bewegt wandte sich der Papst sodann dem Leid vieler orientalischer Christen zu. „Wer, wenn nicht ihr, die ihr die Schrecken des Krieges aus nächster Nähe kennt, könnt glaubwürdig vom Frieden sprechen?“. Er zitierte Papst Franziskus, der die Ostkirchen als „martyriale“ Kirchen („Märtyrerkirchen“) bezeichnet hatte (27. Juni 2024). Der Schmerz der Völker in der Ukraine, in Syrien, im Libanon, im Nahen Osten, im Tigray, im Kaukasus sei „entsetzlich“. „Und über diesen Schrecken, über die Massaker an so vielen jungen Leben, deren Tod uns empören sollte, weil im Namen militärischer Eroberung Menschen sterben, erhebt sich ein Ruf – nicht so sehr der des Papstes, sondern der Ruf Christi: ‚Friede sei mit euch!‘ (Joh 20,19.21.26)“. Christus selbst spreche: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch – nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch“ (Joh 14,27). Der Papst erklärte den Frieden Christi nicht als bloße Ruhe nach dem Krieg, sondern als Lebensgabe, die „Vergebung, Neuanfang, Versöhnung“ bedeute. „Ich werde alles tun, damit dieser Friede sich ausbreite“, versprach Leo XIV. Der Heilige Stuhl sei bereit, Feinde zusammenzubringen. Die Waffen müssten schweigen – nicht aus politischem Kalkül, sondern weil sie keine Lösung bringen, sondern Leid. Er rief die politischen Verantwortlichen auf: „Treffen wir uns, reden wir, verhandeln wir! Der Krieg ist nie unvermeidlich“. Und: „Die anderen sind nicht vor allem Feinde – sie sind Menschen,“ keine Schlechten, die man hassen müsse, sondern Menschen, mit denen man reden könne: „Wir lehnen die manichäischen Visionen ab, die für gewalttätige Erzählungen typisch sind und die die Welt in Gute und Böse einteilen“. Die Waffen sollen schweigen. Den Christen solle das Recht gewährleistet werden, in ihren Ländern zu bleiben. Kirche, Synodalität und geistliche Autorität Im letzten Teil seiner Ansprache wandte sich Leo XIV. an die Bischöfe und Hirten der Ostkirchen. „Eure Kirchen sollen leuchten – durch Glaube, Hoffnung und Liebe. Durch nichts anderes.“ Er mahnte zur inneren Reinigung, zur Förderung der echten Gemeinschaft – besonders in den Synoden. Diese sollten Orte „authentischer Kollegialität und gemeinsamer Verantwortung“ sein. Verwaltung müsse transparent, Dienst demütig, Hingabe ganz sein – frei von Eitelkeit, Machtstreben und Imagepflege. Dazu zitierte Leo XIV. den heiligen Simeon den Neuen Theologen: „Wie jemand, der Staub auf die Glut wirft und sie erstickt, so zerstören die Sorgen dieses Lebens und jede Art von Anhaftung an wertlose Dinge die Glut des Herzens“. Die Kirche des Ostens, so Leo XIV., sei berufen, frei zu sein von allen weltlichen Bindungen und tendenzen zur Spaltung – „um der Evangeliumszeugnis willen“. Zum Abschluss bat der Papst die Ostkirchen eindringlich um ihr Gebet für sein Amt – und segnete sie: „Betet für die Kirche – und bringt eure machtvolle Fürbitte für meinen Dienst vor Gott“. *** Die Ansprache von Papst Leo XIV. zum Jubiläum der Ostkirchen stellt somit ein geistlich und kirchengeschichtlich bedeutendes Signal dar: Nicht in strategischer Anpassung an politische Prozesse, sondern in der Rückbindung an den Ursprung des Glaubens liegt die Erneuerung der Kirche. Indem der Papst die Ostkirchen nicht als Randphänomen, sondern als Quellenkirchen ehrt – verwurzelt in Sprache, Liturgie und Spiritualität der Urkirche –, verlegt er das Zentrum der katholischen Selbstwahrnehmung an den Ort der ersten Offenbarung. In der österlichen Freude, im Licht der Mysterienfeier, im Martyrium der Jetztzeit erkennt er das Wirken des Auferstandenen. So steht diese Ansprache nicht nur im Zeichen des Jubiläums, sondern in gewisser Weise als Programmschrift eines Pontifikats, das den Osten nicht nur ehrt, sondern von ihm lernen will. In dieser Haltung klingt ein österliches Grundvertrauen auf, das die Kirche von morgen prägen könnte – wenn sie denn bereit ist, aufzubrechen nach Osten, um im Ursprung die Zukunft zu finden.
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