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‚Pater noster‘ - ‚Abba, Vater‘. Vom Beten als Antwort der Kinder Gottes

vor 3 Tagen in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Papst Leo XIV.: das Vaterunser. Die geistliche Haltung, die dem Gebet Jesu entspricht: Vertrauen, Umkehr, Geschwisterlichkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am siebzehnten Sonntag im Jahreskreis richtete Papst Leo XIV. beim Mittagsgebet des Angelus den Blick auf das Vaterunser, das nach dem Lukasevangelium (vgl. Lk 11,1–13) die Jünger von Jesus selbst empfangen. In seiner Katechese betonte der Papst die geistliche Tiefe und kirchliche Einmütigkeit dieses Gebets, das Christen aller Konfessionen vereint und zur lebendigen Beziehung mit dem Vater im Himmel führt.

Der Papst eröffnete seine Ausführungen mit einer Zusammenfassung der zentralen Botschaft des Evangeliums: „Das heutige Evangelium zeigt uns, wie Jesus seine Jünger das Vaterunser lehrt: Das Gebet, das alle Christen vereint. Darin lädt der Herr uns ein, Gott mit ‚Abba‘, ‚Papa‘ anzusprechen, wie Kinder, mit Einfachheit, kindlichem Vertrauen, Kühnheit und Gewissheit, geliebt zu sein“. In Anknüpfung an den Katechismus der Katholischen Kirche hob Leo XIV. hervor, dass im Gebet nicht nur Gott, sondern auch der Beter selbst offenbar werde: „Der Katechismus der Katholischen Kirche sagt dazu in einer sehr schönen Formulierung: ‚Im Gebet des Herrn werden wir uns selbst geoffenbart, weil uns zugleich der Vater geoffenbart wird‘“ (KKK 2783).

Diese doppelte Offenbarung – des Vaters und des Menschen – sei kein abstrakter Gedanke, sondern zeige sich konkret im Leben des Beters: „Je vertrauensvoller wir zum Vater im Himmel beten, desto mehr erkennen wir uns als geliebte Kinder und desto mehr erfahren wir die Größe seiner Liebe“. Anhand der Bildworte Jesu über den Freund, der mitten in der Nacht um Brot bittet, und über den Vater, der seinem Kind nicht einen Stein gibt, wenn es um Brot bittet, erschloss der Papst die Wesenszüge göttlicher Vaterschaft: „Das Evangelium beschreibt die Wesenszüge der Vaterschaft Gottes durch einige anschauliche Bilder: dasjenige eines Mannes, der mitten in der Nacht aufsteht, um einem Freund zu helfen, einen unerwarteten Besucher zu empfangen; oder jenes eines Elternteils, das darauf achtet, seinen Kindern etwas Gutes zu geben“.

Die Aussageabsicht dieser Gleichnisse liegt für den Papst in der Zusicherung, dass Gott auf das Gebet des Menschen antwortet - selbst wenn dieses spät und aus einer inneren Not hervorgehe: „Sie erinnern uns daran, dass Gott uns nie den Rücken zudreht, wenn wir uns an ihn wenden, auch dann nicht, wenn wir spät an seine Tür klopfen, etwa nach Fehlern, verpassten Gelegenheiten, Scheitern. Im Gegenteil: In der großen Familie der Kirche zögert der Vater nicht, uns alle an den Gesten seiner Liebe teilhaben zu lassen“.


Gott erhöre immer, betonte der Papst, auch wenn sein Handeln für uns manchmal verborgen bleibe: „Der Herr erhört uns immer, wenn wir zu ihm beten, und wenn er uns manchmal nach Zeitspannen und auf Weisen antwortet, die schwer zu verstehen sind, dann deshalb, weil er mit einer größeren Weisheit und Vorsehung handelt, die wir nicht begreifen können“. Daraus folge, dass das Gebet nie aufgegeben werden dürfe: „Hören wir also auch in solchen Momenten nicht auf, mit Zuversicht zu beten: In ihm werden wir immer Licht und Kraft finden“.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ansprache war die existenzielle Konsequenz des Gebets des Vaterunser: Wer Gott als Vater anerkennt, müsse zugleich als Kind Gottes leben, und als Bruder oder Schwester gegenüber den Mitmenschen. Papst Leo XIV. zitierte hierzu zwei bedeutende Kirchenväter: „Wenn wir Gott unsern Vater nennen, müssen wir uns auch als Söhne Gottes verhalten“ (Hl. Cyprian, De dominica oratione, 11) - „Ihr könnt euren Vater nicht den Gott alles Guten nennen, wenn ihr ein unmenschliches und grausames Herz behaltet. Denn in diesem Fall habt ihr nicht mehr das Kennzeichen der Güte des himmlischen Vaters in euch“ (Hl. Johannes Chrysostomos, De angusta porta et in Orationem dominicam, 3).

Aus diesen Überlegungen leitete der Papst einen moralischen und geistlichen Auftrag ab: „Wir können nicht zu Gott als ‚Vater‘ beten und dann anderen gegenüber hart und gefühllos sein. Vielmehr ist es wichtig, dass wir uns von seiner Güte, seiner Geduld, seiner Barmherzigkeit verwandeln lassen, damit wir sein Antlitz in dem unseren wie ein Spiegel reflektieren“.

Zum Abschluss verwies Leo XIV. auf die Verbindung von Gebet und tätiger Liebe: „Die heutige Liturgie lädt uns durch das Gebet und die Nächstenliebe ein, uns sowohl geliebt zu fühlen als auch selbst so zu lieben, wie Gott uns liebt: mit Verfügbarkeit, Feingefühl, gegenseitiger Fürsorge, ohne Berechnung“. Der Papst schloss seine Ausführungen mit einem Gebet zur Muttergottes: „Bitten wir Maria, dass sie uns hilft, auf diesen Ruf zu antworten, damit wir die Güte des Antlitzes des Vaters offenbaren“.

Der Katechese  von Papst Leo XIV. liegt eine theologische Lektüre des Vaterunsers zugrunde, die in der Tradition des Katechismus und der Kirchenväter verwurzelt ist. Gebet und gelebte Nächstenliebe erscheinen als zwei Seiten ein und derselben Berufung: Kinder des Vaters zu sein - in Wort, Tat und Geist.

***

Nach dem Angelus:

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute begehen wir den 5. Welttag der Großeltern und älteren Menschen, der unter dem Motto steht: »Selig ist, wer seine Hoffnung nicht verloren hat«. Sehen wir auf die Großeltern und älteren Menschen als Zeugen der Hoffnung, die den Weg der neuen Generationen erleuchten können. Lassen wir sie nicht allein, sondern schließen wir mit ihnen einen Bund der Liebe und des Gebets.

Mein Herz ist bei allen, die unter den Konflikten und der Gewalt in der Welt leiden. Insbesondere bete ich für die Menschen, die von den Zusammenstößen an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha betroffen sind, vor allem für die Kinder und die vertriebenen Familien. Möge der Friedensfürst alle inspirieren, den Dialog und die Versöhnung zu suchen.

Ich bete für die Opfer der gewalttätigen Zusammenstöße im Süden Syriens.

Ich verfolge mit großer Sorge die äußerst ernste humanitäre Lage in Gaza, wo die Zivilbevölkerung ausgehungert ist und weiterhin Gewalt und Tod ausgesetzt ist. Ich erneuere meinen eindringlichen Appell für einen Waffenstillstand, für die Freilassung aller Geiseln und für die vollumfängliche Achtung des humanitären Völkerrechts.

Jeder Mensch hat eine ihm innewohnende Würde, die ihm von Gott selbst verliehen wurde: Ich fordere die Parteien in allen Konflikten auf, diese Würde anzuerkennen und alle Handlungen zu unterbinden, die gegen sie verstoßen. Ich fordere dazu auf, für eine friedliche Zukunft aller Völker zu verhandeln und alles zu verwerfen, was sie beeinträchtigen könnte.

Ich vertraue Maria, der Königin des Friedens, die unschuldigen Opfer der Konflikte an sowie die Regierenden, die die Macht haben, sie zu beenden.

Ich grüße Radio Vatikan/Vatican News, das zusammen mit dem Osservatore Romano eine kleine Außenstelle unter den Bernini-Kolonnaden eröffnet hat, um den Gläubigen und Pilgern während des Heiligen Jahres näher zu sein. Danke für den Dienst in vielen Sprachen, der die Stimme des Papstes in die Welt trägt. Und Dank an alle Journalisten, die zu einer Kommunikation des Friedens und der Wahrheit beitragen.

Ich grüße euch alle, die ihr aus Italien und vielen Teilen der Welt gekommen seid, insbesondere die Großväter und Großmütter aus San Cataldo, die jungen Kapuziner aus Europa, die Firmlinge der Seelsorgeeinheit Grantorto-Carturo, die Jugendlichen aus Montecarlo di Lucca und die Pfadfinder aus Licata.

Mit besonderer Zuneigung grüße ich die jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, die in Rom zum »Jubiläum der Jugendlichen« eingetroffen sind. Ich wünsche mir, dass es für jeden von euch eine Gelegenheit ist, Christus zu begegnen und von ihm im Glauben sowie in eurem Engagement bestärkt zu werden, Christus konsequent nachzufolgen.

[Auf Englisch:] Ich grüße die Gläubigen aus Kearny (New Jersey), die Gruppe Catholic Music Award und die EWTN-Sommerakademie. Mit besonderer Zuneigung grüße ich die jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, die in Rom zum »Jubiläum der Jugendlichen« eingetroffen sind. Ich wünsche mir, dass es für jeden von euch eine Gelegenheit ist, Christus zu begegnen und von ihm im Glauben sowie in eurem Engagement bestärkt zu werden, ihm konsequent nachzufolgen.

[Auf Spanisch:] Mit besonderer Zuneigung grüße ich die jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, die in Rom zum »Jubiläum der Jugendlichen« eingetroffen sind, das morgen beginnt. Ich wünsche mir, dass es für jeden von euch eine Gelegenheit ist, Christus zu begegnen und von ihm im Glauben sowie in eurem Engagement bestärkt zu werden, ihm konsequent nachzufolgen.

Heute Abend findet die Prozession der Muttergottes „Fiumarola“ auf dem Tiber statt: Mögen die Teilnehmer an dieser schönen marianischen Tradition von der Mutter Jesu lernen, das Evangelium im täglichen Leben zu praktizieren!

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!

 


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Lesermeinungen

 gebsy vor 3 Tagen 

Vergelt's Gott!

@SalvatoreMio - ANGELUS ist eigene Rubrik ...

www.vatican.va/content/leo-xiv/de/angelus/2025/documents/20250727-angelus.html


0
 
 SalvatoreMio vor 3 Tagen 
 

Alle Ansprachen und Predigten von Papst Leo XIV und auch mancher Vorgänger

@Triceratops: Wenn Sie bei Google den Link eingeben, dann finden Sie einen Hinweis auf Homilien 2025 des Papstes. Da ist alles enthalten. Die Predigt von heute ist noch nicht dabei. Wahrscheinlich erscheint sie dort in Kürze.
Es gibt auch andere Wege, um sie zu finden, doch ich hoffe, dass es so klappt.

www.vatican.va/content/leo-xiv/de/homilies/2025.index.html


1
 
 Triceratops vor 3 Tagen 
 

Eigentlich schätze ich ja die Berichte von Herrn Schwibach. Nur:
Vom Wichtigen, nämlich der Predigt selbst, macht er eine Inhaltsangabe. Das weniger Wichtige, nämlich wen der Papst alles begrüßt, zitiert er wortwörtlich. Sollte es nicht eher umgekehrt sein?


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