Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. Tübinger Notärztin Federle: Es fehlt am Willen zur Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik
  3. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  4. ‚Und die Verwirrung regiert’
  5. Entwöhnung von der Eucharistie
  6. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  7. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  8. Da war doch was…
  9. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  10. Kardinal Burke veröffentlicht Leitfaden für US-Wahl
  11. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  12. Beten heute – aber wie?
  13. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  14. Wirr, wirrer, die Grünen!
  15. US-Erzbistum Cincinnati beendet Zusammenarbeit mit Pfadfinderinnen wegen Sexual- und Genderideologie

Indonesien: Religionsfreiheit in Gefahr

23. März 2011 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gesellschaft für bedrohte Völker: Übergriffe auf Christen und muslimische Ahmadiyya nehmen stark zu, die Polizei schreitet nicht ein


Jakarta (kath.net/GfbV) Die Religionsfreiheit in Indonesien ist in akuter Gefahr, warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). "Im Jahr 2010 hat sich die Zahl der Übergriffe auf Christen vervierfacht", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. "Es wurden 75 christenfeindliche Aktionen registriert, 43 davon waren Anschläge auf Kirchen oder willkürliche Schließungen von Gotteshäusern."

Der Trend setzt sich offenbar fort. Denn im Februar 2011 wurden auf Insel Java drei Kirchen niedergebrannt, nachdem ein Christ wegen angeblicher Blasphemie zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Demonstranten hatten seine Verurteilung zum Tod gefordert.

Noch dramatischer ist die Lage der Ahmadiyya-Muslime. Ihnen ist die Glaubensausübung untersagt, ihre Moscheen werden geschlossen, Gläubige bedroht, vertrieben oder zur Konversion zum sunnitischen Islam gezwungen. "Die Ahmadiyya leiden nicht nur unter der Gewalt radikaler Muslime, sondern auch massiv unter staatlicher Willkür. Sicherheitskräfte verweigern ihnen systematisch jeden Schutz.", sagte Delius.


Indonesien ist der bevölkerungsreichste muslimische Staat der Welt. 88 Prozent der 240 Millionen Indonesier sind Muslime, rund 400.000 sind Ahmadiyya. Von den Sunniten werden die Ahmadiyya als nicht-muslimische Sekte angesehen, weil sie der Überzeugung sind, das Mohamed nicht der letzte Prophet war. Christen stellen acht Prozent der Bevölkerung.

Seit 2007 wurden mehr als 360 Übergriffe auf Ahmadiyya in Indonesien, gezählt. Selbst als im Februar 2011 die "Woche des friedlichen Zusammenlebens der Religionen" gefeiert wurde, kam es zu Gewalttaten. So wurden am 6. Februar drei Ahmadiyya in Cikeusik im Westen der Insel Java beim Gebet ermordet, während die Polizei tatenlos zuschaute.

Polizisten schritten auch nicht ein, als am 11. März 2011 im Dorf Ciarutun Udik Häuser von Ahmadiyya mit Steinen beworfen wurden. Wenige Stunden später trieben die Polizisten die Ahmadiyya sogar zusammen, um sie vor jeder weiteren Religionsausübung zu warnen. Im gleichen Monat wurde Ahmadiyya auch in elf weiteren Verwaltungsregionen die Religionsausübung untersagt. Schon drei Jahre zuvor hatte die indonesische Regierung eine ähnliche Verfügung erlassen.

Am 13. März 2011 wurden in West-Java hunderte Bücher der Ahmadiyya öffentlich verbrannt. In den folgenden drei Tagen wurden mindestens 31 Angehörige der Minderheit unter massivem Druck von Polizisten und Militärs gezwungen, sich öffentlich von ihrem Glauben abzuwenden. Sie mussten Erklärungen unterschreiben, dass sie freiwillig konvertiert seien.

Seit 2003 wurden mehr als 150 Christen und Ahmadiyya wegen Verletzung des Blasphemie-Gesetzes inhaftiert. Vergeblich hatten Menschenrechtsorganisationen 2010 vor dem Obersten Gericht Indonesiens geklagt, um die Aufhebung des Gesetzes zu erreichen. Es macht es Muslimen leicht, Andersgläubige der Gotteslästerung zu beschuldigen, die hart bestraft wird.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mykrokosh 23. März 2011 
 

Indonesien in großer Gefahr

In Indonesien gibt es ganze Inseln und Landstriche, wo Muslime in Minderheit sind. Was passiert mit diesem Rieseninselstaat, wenn Christen, Hindus oder Animisten den Muslimen mit gleicher Münze heimzahlen ? Indonesien wird einfach zerfallen.
Deswegen sollte die Wahrung der Religionsfreiheit und konsequenter Kampf gegen den religiösen Extremismus die höchste Priorität für den indonesischen Staat haben.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Indonesien

  1. „Terror in Südostasien frisst sich immer weiter vorwärts“
  2. Pfarrer Chito: ‘Meine Entführung war der Wille Gottes’
  3. Indonesien: Radikale Moslems stören Gedenkmesse für Verstorbenen
  4. Indonesien: Muslime sollen nicht 'Frohe Weihnachten' wünschen
  5. Indonesien: Kirche fördert friedliches Miteinander der Religionen
  6. Java: Islamist ruft bei Prozess zu neuer Gewalt gegen Christen auf
  7. Indonesien: Fanatische Muslime greifen drei Kirchen an
  8. Indonesien befürchtet 2011 steigende Zahl an Religionskonflikten
  9. Indonesiens Christen fürchten Scharia
  10. Indonesien: Katholikinnen müssen muslimischen Schleier tragen







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. Entwöhnung von der Eucharistie
  4. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  5. Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  6. Da war doch was…
  7. „Bauen Sie das Haus Ihres Lebens auf dem Felsen der persönlichen Freundschaft mit Christus“
  8. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  9. 'Ich gehe lieber nicht beichten, weil sie mich sonst rausschmeißen werden…'
  10. ‚Und die Verwirrung regiert’
  11. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  12. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  13. Die selige Schwester Maria Restituta Kafka
  14. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  15. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz