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'Joseph Ratzinger ist sich treu geblieben. Für die Kirche lässt sich das nicht sagen'

24. Juni 2020 in Weltkirche, 14 Lesermeinungen
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Wiener Tageszeitung "Die Presse" analysiert Papstbesuch in Regensburg und übt Kritik an Kardinal Marx: Die „apertura“ zur Welt, die Marx, mit so großer Inbrunst betreibt, hält die Gläubigen nicht nur nicht in den Kirchen, sie vertreibt sie aus ihnen.


Wien-Regensburg (kath.net)

"Joseph Ratzinger ist sich treu geblieben. Für die Kirche lässt sich das nicht sagen." Mit einer klaren Analyse hat in der Wiener Tageszeitung Karl-Peter Schwarz in einer Kolumne den Kurzbesuch von Benedikt XVI. in Regensburg analysiert.  Schwarz erinnerte dazu an "Bild"-Schlagzeile "Wir sind Papst“ und dass der Papa emeritus inwischen alles andere als populär sei. Im deutschen Katholizismus setzt sich laut den Kolumnist gegen seinen Widerstand eine Wende durch, die einer zweiten Reformation ähnelt und erinnert in dem Zusammenhang daran, dass es 1977 zur Zeit, als Ratzinger Erzbischof von München war, dort noch 60 % Katholiken gab und es jetzt nur mehr 30 Prozent sein.


"Die 'apertura' zur Welt, die der gegenwärtige Erzbischof, Reinhard Marx, mit so großer Inbrunst betreibt, hält die Gläubigen nicht nur nicht in den Kirchen, sie vertreibt sie aus ihnen. Wer braucht auch schon eine entkernte katholische Kirche light als humanistischen Weltanschauungs-, Weltbelehrungs- und Weltverbesserungsverein", schreibt Schwarz und erinnert auch an die Aussagen des großen Theologen im Zusammenhang mit dem 2. Vatikanum. Dieses habe die Absicht gehabt, das „heilige Depositum der christlichen Lehre“ im Blick auf die Gegenwart zu bewahren und zu lehren. Die theologische Leistung, dieses Depositum gesichert und weitergegeben zu haben, überrage laut Schwarz jene der Päpste des 20. Jahrhunderts ebenso wie die seines Nachfolgers Franziskus.


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Lesermeinungen

 girsberg74 24. Juni 2020 
 

Hape: „Zu Kard. Marx: eigenartig, befremdend“

Stimmt schon,
wenn Reinhard Kardinal Marx sich als einen Konservativen sieht. Rein materiell würde ich mich an solcher Stelle auch so sehen; alles belassen.

Die andere Frage, wie aus einem Hoffnungsträger*) eine Galionsfigur der Progressisten werden konnte, lässt sich nur durch eine andere Besetzung in spiritueller Hinsicht erklären; neue Freunde oder so, merkt man erst selbst nicht.

Der Ausdruck „Galionsfigur“ lässt an seine ursprüngliche Verwendung denken. Gemeint war ein hochdekoratives Teil eines Schiffes (Galeone); tat zwar nichts zum Kurs, sah aber imposant aus, das Schiff lenkte ein anderer.

*) Wurde mir aus Paderborner Umgebung ausdrücklich so versichert.


4
 
 Zsupan 24. Juni 2020 
 

@Smaragdos

"Nun, man kann es nicht oft genug sagen, daran ist auch und vor allem Papst Franziskus schuld, denn er ist es, der so gerne 'Prozesse' - in die falsche Richtung, nämlich jene des Relativismus - anstösst, die er gerne für unumkehrbar halten würde."

Ich wünsche mir häufig, Papst Franziskus würde etwas weniger, dafür aber überlegter reden. Ich habe aber trotzdem nicht den Eindruck, dass das, was Sie hier sagen, der Realität entspricht.


4
 
 Winrod 24. Juni 2020 
 

Irgendwo las ich einmal,

die Aufgabe des Christen sei die Treue im Glauben und nicht die Rettung des Glaubens.
Das ist der entscheidende Unterschied: die einen stehen wie Papst Benedikt treu zum Glauben, die anderen ( z. B. die Synodalen ) wollen ihn "retten", wozu sie auch noch kontraproduktive Maßnahmen ergreifen. Sie erkennen immer weniger, dass Christus der Herr und auch der Retter der Kirche ist und nicht sie.


11
 
 Rolando 24. Juni 2020 
 

serafina

Doch, der Göring, die Fischhändler riefen, „Leute kauft Hering, so dick wie der Göring“ :-)


4
 
 Smaragdos 24. Juni 2020 
 

"Im deutschen Katholizismus setzt sich laut dem Kolumnisten gegen seinen Widerstand eine Wende durch, die einer zweiten Reformation ähnelt..."

Nun, man kann es nicht oft genug sagen, daran ist auch und vor allem Papst Franziskus schuld, denn er ist es, der so gerne "Prozesse" - in die falsche Richtung, nämlich jene des Relativismus - anstösst, die er gerne für unumkehrbar halten würde.

Dass die Dämme im deutschen Katholizismus langsam, aber sicher brechen, ist in diesem Pontifikat von daher kein Wunder - leider. PF ermutigt ja geradezu dazu.


15
 
 lesa 24. Juni 2020 

Wenn aber das Salz seinen Geschmack verliert taugt es zu nichts mehr. (Mt)

Gut, dass es auch in säkularen Medien Journalisten gibt, die sehen, worauf es ankommt.

"Die Sorge, den Brüdern näherzukommen, darf nicht zu einer Abschwächung oder Herabminderung der Wahrheit führen.“ Sie entbindet niemals von der Verpflichtung gegenüber dem Glauben. Dialog heißt daher auch immer, das Evangelium Christi und das Reich Gottes zu verkünden. (Hl. Paul VI-)

"Ein Christentum, das seine Aufgabe nur noch darin sieht, sich allenthalben fromm auf der Höhe der Zeit zu erweisen, hat nichts zu sagen und nichts zu bedeuten. Es kann ruhig abtreten"
(Joseph Ratzinger)


14
 
 Labrador 24. Juni 2020 
 

Lieber Hape - ein Versuch - Kardinal Marxens Konservativ sein war,

wie es scheint, in seinen Gefühlen verortet.

Sie zitieren seinen Satz “fand ich es nicht so toll, dass man nach V2 alte Zeremonien und Bilder ... abgeschafft hatte”

Also “toll finden”, alte, gewohnte “Zeremonien” und “alte Bilder“, für einen 15 jährigen ist das OK.

Damals waren seine Werte (noch) nicht intellektuell fundiert.
Es gibt Konservative Jungs, die mit 15 bereits den “Archipel Gulag” gelesen haben.

Prof. Spitzer weist darauf hin, dass manche Zentren im Gehirn erst weit jenseits der 20 fertig werden, gerade die mit Werten zu tun haben.

Es wäre also seine Zeit im Seminar und an den Hochschulen viel aussagekräftiger, als sein fühlen als 15-jähriger.

Ich zweifle ob man Konservativ sein kann nur mit fühlen. Die Gefühle
+ sind wankelmütig,
+ bedürfen meist eines Triggers,
+ erkunden nicht von sich aus Fakten,
+ lassen sich super manipulieren
+ sind egoistisch, es geht darum wie ich mich fühle, nicht um Auswirkungen von Handlungen
(siehe BLM)


8
 
 SalvatoreMio 24. Juni 2020 
 

Von nix kommt nix ... Thema Fettleibigkeit ...

Fettleibigkeit muss nicht von übermäßigem Essen und Trinken herrühren - zumeist ist es aber so. Es ist ein wichtiges Gesellschaftsproblem: Fettleibigkeit führt in der Regel zu diversen Krankheiten; damit werden die Krankenkassen belastet; und Mitarbeiter in Krankenhäusern sowie anderen Einrichtungen sind dadurch schwerst gefordert und erleiden nicht selten selbst frühzeitig körperliche Schäden (Angehörige natürlich auch). Kenne konkrete Beispiele! --- Und ich sehe vor mir (unvergesslich) auf einer Berghütte einen sehr runden Herrn (gut bekannt durch Fernsehsendungen; leider verstarb er recht früh). Oh weh, dachte ich so für mich, was der sich wohl zu essen bestellt hat! Dann erschien die Kellnerin mit einem gewaltig großen Eisbecher!


3
 
 serafina 24. Juni 2020 
 

@Chris2

Ich auch!
Von nix kommt schließlich nix.
Im Krieg gab es auch keine übergewichtigen Menschen.


6
 
 Chris2 24. Juni 2020 
 

@bücherwurm

Also ich weiß ganz genau, woher meine Reserven kommen...


9
 
 Chris2 24. Juni 2020 
 

Man muss sich nicht immer treu bleiben.

Zumindest dann nicht, wenn man feststellt, falschen Zielen hinterhergelaufen zu sein. Vielleicht sogar mit besten Absichten und viel Herzblut. Falls dies ein ganzes Leben lang geschah, ist es um so schwerer, umzukehren. Bei Kirche und Gesellschaft in Deutschland bleibt allerdings nicht mehr viel Zeit bis zu ihrer Stuttgartisierung. Merke: Die Kirche wird niemals untergehen, die blühenden Bistümer Nordafrikas aber wurden seinerzeit vom Islam in wenigen Jahrzehnten geradezu überrannt und sind bis heute nur noch rein virtuelle "Titularbistümer".


10
 
 edith7 24. Juni 2020 
 

Deutsche Dekadenz-Kirche

Wie kein zweiter Kirchenfürst verkörpert Kardinal Marx die Dekadenz des verfetteten deutschen Wohlstandschristentums, das unter seiner Leitung als DBK-Vorsitzender und Erzbischof von München und Freising einen beispiellosen Substanzverlust erlitten hat.
Da vor allem dank der zehntausendfachen Kirchenaustritte die Kirchensteuereinnahmen wegbrechen, kann es nur von Segen sein, wenn jetzt das Geld für die Finanzierung glaubensfeindlicher und selbstzerstörerischer "Pastoral-Projekte" fehlt.


21
 
 bücherwurm 24. Juni 2020 

@edith7:

Könnten Sie eventuell Ihren Post nochmals ohne Diskriminierung von Menschen mit Übergewicht formulieren? Die allerwenigsten Menschen (außer Sumo-Ringern) sind freiwillig übergewichtig ;)


5
 
 Stefan Fleischer 24. Juni 2020 

Wer braucht schon

"Wer braucht auch schon eine entkernte katholische Kirche light als humanistischen Weltanschauungs-, Weltbelehrungs- und Weltverbesserungsverein."
Was der Mensch von der Kirche baucht, und - ob bewusst oder unbewusst - auch erwartet ist, immer zuerst einmal Gott. Und zwar einen glaubwürdigen, konkreten, personalen, in der Geschichte handelnden Gott, dem er jene Ehre erweisen kann, die nur dem wahren Gott gebührt. Was der Mensch sucht ist immer einen Vater, einen liebenden sicher, aber auch einen der sagt wo’s lang geht. Was der Mensch will ist EINEN Chef, und nicht tausend Möchtegernhäuptlinge bzw. Häuptlinginnen, von denen der/die eine dies, der/die andere etwas anderes sagt.
Wo Gott verharmlost und zur Seite geschoben wird, verharmlost sich die Kirche selbst, stellt sie sich selbst ins Abseits. Darum: «Kehrt um zu ihm, Israels Söhne, / zu ihm, von dem ihr euch so weit entfernt habt.» (Jes 31,6)


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