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| ![]() „Was Benedikt XVI. uns über Israel lehrte – und warum es heute von Bedeutung ist“vor 2 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung „Catholic World Report”: „Gerade jetzt, wo radikale Randgruppen verführerische Lösungen für die Probleme der Gesellschaft anbieten“, darunter auch Antisemitismus, muss wieder an die klare Lehre der Kirche über das jüdische Volk erinnert werden.” Rom (kath.net/pl) „Gerade jetzt, wo radikale Randgruppen verführerische Lösungen für die Probleme der Gesellschaft anbieten – Versprechen, die aus welchen Gründen auch immer die Juden zum Sündenbock machen –, muss die klare Lehre der Kirche über das Volk, das als erstes das Wort Gottes vernahm, wieder in Erinnerung gerufen werden.“ Darauf macht der Theologe Matthew J. Ramage in seinem fundierten Beitrag „Was Benedikt XVI. uns über Israel lehrte – und warum es heute von Bedeutung ist“ im „Catholic World Report“ aufmerksam. Er geht dabei auf die Lehre der Kirche und des II. Vatikanischen Konzils ein und den Beitrag von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. dazu. Um Ratzingers Beitrag zu würden, müsse man „festhalten, dass die Frage nach der Haltung der Kirche gegenüber Israel für ihn weit mehr als nur ein akademisches Interesse war. Geprägt vom moralischen Zeugnis seines antinazistischen Vaters und der traumatischen Erinnerung an die Shoah, wurde dem jungen Mann aus Bayern die Tragweite der jüdisch-christlichen Beziehungen schon früh bewusst. Und als Beleg dafür, wie zentral diese Frage für ihn sein Leben lang blieb, gehörte das Verhältnis der Kirche zum jüdischen Volk zu den wenigen theologischen Hauptanliegen, die Benedikt bis zu seinem Tod beschäftigten.“ Bereits als junger Priester habe Ratzinger die Lehre des Konzils über das Verhältnis der Kirche zu anderen Religionen, insbesondere zum Judentum, geprägt: „Denn als theologischer Experte des Konzils spielte Ratzinger eine entscheidende Rolle bei dessen Gestaltung, indem er wichtige Reden für den einflussreichen Kardinal Josef Frings verfasste. Diese Beiträge trugen dazu bei, dass Nostra aetate die jüdische Kollektivschuld an der Kreuzigung Christi ausdrücklich ablehnte und die Verurteilung des Antisemitismus bekräftigte.“ In diesem gut verständlichen Dokument lehre die Kirche, dass „Gott die Juden um ihrer Väter willen besonders liebt“ und spricht davon, dass Israel unter denen, die das Evangelium noch nicht angenommen haben, „den ersten Platz“ einnimmt. Die Kirchenväter des jüngsten ökumenischen Konzils hoben den gemeinsamen spirituellen Schatz von Christen und Juden hervor und betonten, dass das Christentum aus dem Judentum das gesamte Alte Testament und damit die Grundlagen seines Glaubens schöpft. Angesichts der Leugnung dieser grundlegenden Wahrheit in unserer Zeit ist diese Erinnerung besonders wichtig: Dieses Erbe umfasst unser Bekenntnis zum einen, wahren und lebendigen Gott.“ Ebenso hob er 2011 in seiner Rede im deutschen Reichstag dann als Papst Benedikt XVI. die „große Verbundenheit“ der Kirche mit dem jüdischen Volk und das „besondere Band“ hervor, das uns als „geliebte Brüder“ verbindet. Damit bekräftigte Benedikt lediglich eine langjährige Überzeugung, die im Zentrum der modernen päpstlichen Lehre steht und auf die Pius XI. bereits 1938 angesichts des aufkommenden Nationalsozialismus mit unmissverständlicher Entschlossenheit bestanden hatte: „Antisemitismus ist inakzeptabel. Geistlich gesehen sind wir alle Semiten.“ Obendrein habe Benedikt während seiner Amtszeit dreimal in einer Synagoge gebetet, erinnerte Ramage weiter. Während seines Besuchs der historischen Synagoge in Köln im Jahr 2005 gedachte Papst Benedikt XVI. des vierzigsten Jahrestages von Nostra aetate und des sechzigsten Jahrestages des Endes der NS-Tyrannei. Er verurteilte den Antisemitismus und bekräftigte, dass „alle Menschen die gleiche Würde besitzen, ungeachtet ihrer Nationalität, Kultur oder Religion“. Außerdem habe Benedikt XVI. auch konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Beziehungen zwischen Juden und Christen innerhalb der Kirche zu verbessern. So reformierte der Papst beispielsweise das alte Karfreitagsgebet für die „verräterischen Juden“. Obwohl Johannes XXIII. das Adjektiv „verräterisch“ bereits 1962 aus diesem Text gestrichen hatte, hielt Benedikt XVI. dessen Härte weiterhin für unannehmbar. Denn bis 2008 hieß es in der älteren Fassung des römischen Ritus noch immer, Gottes Barmherzigkeit umfasse „auch Juden“, und man bittet den Herrn, „die Blindheit dieses Volkes“ zu heilen, damit es „aus seiner Finsternis erlöst“ werde. Nachdem Benedikt XVI. mit seinem Motu proprio Summorum Pontificum die ältere Liturgie einem breiteren Publikum zugänglich gemacht hatte, nutzte er sein Vorrecht als Papst und änderte dieses Gebet für das jüdische Volk persönlich ab. Es bittet nun Gott, „ihre Herzen zu erleuchten, damit sie Jesus Christus als den Erlöser aller Menschen anerkennen … und dass, wenn die Fülle der Völker in Deine Kirche eintritt, ganz Israel gerettet werde.“ „Mit dieser Änderung verfolgte Benedikt XVI. das Ziel, ‚eine Gebetsform zu schaffen, die dem spirituellen Stil der alten Liturgie entspricht, aber mit unserem modernen Wissen über Judentum und Christentum übereinstimmt‘. Ironischerweise (insbesondere angesichts der heutigen Lage) stieß Benedikt XVI. mit seinem Vorhaben auf breite Kritik und wurde als antisemitisch verurteilt“, erläuterte Ramage. Benedikt habe einen klaren Realismus bewahrt, indem er anerkannte, dass „die messianische Verheißung immer kontrovers sein wird“. Man würde nicht jeden Juden vollständig davon überzeugen können, Jesus nachzufolgen, genauso wenig wie jeden Nichtjuden. Doch beide Seiten hätten die Aufgabe, sich miteinander auseinanderzusetzen, um einander richtig zu verstehen, wobei jede Seite die Ansichten der anderen respektvoll berücksichtigt. Abschließend sei gesagt, dass das gegenwärtige gesellschaftliche Klima es angebracht macht, sich an Benedikts Worte über die „gemeinsame Mission“ von Juden und Christen zu erinnern, die Menschenwürde zu verteidigen und das Gemeinwohl in einer Welt zu fördern, die beiden so oft feindlich gesinnt ist. Auch wenn Christen auf den Tag warten, an dem ganz Israel Christus anerkennen wird, bezeichnete Benedikt es als die „grundlegende Aufgabe“ von Juden und Christen, „tiefer in die Wahrheit einzudringen“ und „einander in tiefer innerer Versöhnung anzunehmen, weder aus Missachtung noch aus Verleugnung ihres Glaubens, sondern aus der Tiefe des Glaubens selbst heraus“.
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