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Eucharistische Wunder? - „Ja, ich glaube daran, vollständig“

5. August 2021 in Interview, 1 Lesermeinung
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Christoph Smarzoch erläutert im kath.net-Interview, was ihn an dem jungen Seligen Carlo Acutis fasziniert und was es mit der Wanderausstellung zu Eucharistischen Wundern auf sich hat, die in Kürze in Köln zu sehen ist. Von Petra Lorleberg


Köln (kath.net/pl) „Ich denke, schon dieses wenige, was ich hier über Carlo erzähle, erklärt die große Faszination, die von ihm ausgeht. Er hat seinen Glauben mit den ganz normalen katholischen Mitteln gelebt: die Heilige Messe, die Eucharistische Anbetung, die Beichte, der Rosenkranz, die Heiligenverehrung, also nichts Ungewöhnliches. Er hat andere für den Glauben begeistert und sie zu Jesus geführt.“ Das sagt der Kölner Christoph Smarzoch (im Foto rechts) im kath.net-Exklusiv-Interview über den jungen Seligen im Zusammenhang mit der Ausstellung Carlo Acutis und über Eucharistische Wunder in der Kölner Kirche St. Pantaleon.

Der 2006 im Alter von 15 Jahren verstorbene Italiener Carlo war 2020 in Assisi seliggesprochen worden. Acutis hatte ein lebhaftes Interesse an Eucharistischen Wundern sowie an Computern, er stellte eine Computerdokumentation zu Eucharistischen Wundern zusammen. Um Acutis und um diese Dokumentation dreht sich die Wanderausstellung „Die Eucharistischen Wunder in der Welt“, die vom 16.-31. August in Köln zu sehen ist.

kath.net: Herr Smarzoch, ist Carlo Acutis für Sie eine faszinierende Persönlichkeit?

Smarzoch: Oh ja! Aber Gegenfrage: MUSS meine Antwort kurz ausfallen?

kath.net: Nein, nicht unbedingt! Legen Sie einfach los!

Smarzoch: Der selige Carlo Acutis hat in seinem kurzen Leben auf eine so einfache und dennoch tiefe und innige Weise seinen Glauben und die Liebe zu seinen Nächsten im Alltag gelebt, dass er sowohl den Jugendlichen als auch uns Erwachsenen darin ein echtes Vorbild ist! Seine große Liebe zu Jesus in der Heiligen Eucharistie und zur Muttergottes wirkte sich stark auf seinen Umgang mit seinen Mitmenschen aus. Humorvoll, unaufdringlich und sympathisch gewann er viele Menschen für den Glauben durch seinen selbstlosen und freudigen Einsatz für seine Nächsten, vor allem für die Armen, Benachteiligten, Obdachlosen und Drogenabhängigen, und nannte die Heilige Eucharistie seine Autobahn in den Himmel. Und dabei hat er ein völlig normales katholisches Glaubensleben geführt in einer ganz normalen Pfarrei und in den Ferien an seinem Lieblingsort Assisi.

Carlo setzte sich sehr für benachteiligte, gemobbte oder schüchterne Mitschüler ein. Und oft kam er abends auf Strümpfen nach Hause, weil er seine Schuhe an einen Armen auf der Straße verschenkte. Mit seinem ersten Taschengeld kaufte er einen Schlafsack für einen Obdachlosen, den er auf dem Weg zur Kirche sah. Abends kochte und verteilte er immer zusammen mit dem Hausangestellten der Familie Acutis, Rajesh Mohur, Essen an Menschen, die auf der Straße lebten. Und Rajesh erzählt: „Carlo erzählte mir immer viele schöne Dinge: Über die Kommunion und die Messe. Alles, was er mir erzählte, war voller Freude und berührte mein Herz. Er erzählte mir Dinge über den Herrn und über die Gottesmutter. Mit der Zeit fühlte ich, dass ich mich von innen heraus bekehrte. Carlo war so jung, und ich war erstaunt, dass so ein kleines Kind mir ein Vorbild sein konnte. Er war ein echter Lehrer für mich. Weshalb ich vom Hinduismus zum Christentum konvertierte.”

Gleichzeitig war Carlo ein ganz normaler Junge, der – wie jeder andere auch – mit Fehlern zu kämpfen hatte. Aber er hatte einen starken Willen und versuchte immer, sich zu verbessern. Er spielte zum Beispiel gerne zusammen mit seinen Freunden auf der Playstation. Als er jedoch merkte, wie stark ihn das in den Bann zog, beschloss er, die Zeit dazu auf eine Stunde in der Woche einzuschränken. Seine Mutter erzählt, dass er eine kleine Naschkatze war und Nutella und Eiscreme liebte. Auch darin mäßigte er sich mit der Zeit: Essen und Trinken genießen, aber zu gegebener Zeit und auf angemessene Weise. Carlo gewöhnte sich an, ein bisschen früher aufzustehen, um den „Schlamassel” in seinem Zimmer rechtzeitig in Ordnung zu bringen, damit das nicht die Haushaltshilfen machen müssten. Auch war er ein Klassenclown, sehr lustig und beliebt, brachte immer die ganze Klasse und auch die Lehrer zum Lachen und hatte die Angewohnheit, viel zu reden. Aber er merkte, dass das auf Dauer nervig war und hat sich dann auch in dieser Hinsicht bemüht, sich zu verbessern.

Zum Thema Keuschheit erzählt Carlos Mutter: „Es gab viele Mädchen, die in ihn verliebt waren: er war ein hübscher, reicher und erfolgreicher junger Mann. Es wäre ihm nicht schwer gewesen, viele Freundinnen zu haben, wenn er gewollt hätte. Aber er war sich der großen Würde eines jeden Menschen bewusst und dass jeder Mensch das Licht Gottes widerspiegelt. Er war wirklich davon überzeugt, dass der Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Sexualität war etwas Besonderes für ihn. Sie sollte dem Zweck dienen, für den Gott sie erschaffen hat”. So hat er auch mit seinen Klassenkameraden gesprochen und sie zur Keuschheit ermutigt. Es hat ihm sehr wehgetan zu sehen, wie junge Menschen Pornografie für ihr eigenes Vergnügen nutzen, was ein Mangel an Nächstenliebe war und irgendwie „Gottes Plan für sie verriet”.

Carlo führte ein Tagebuch und hielt darin regelmäßig eine gründliche Gewissenserforschung über seine Beziehung zu seinen Eltern, seinen Lehrern, seinen Freunden und zu allen Menschen, denen er begegnete, besonders den Notleidenden. Seine Mutter sagt, dass er das sehr ernst nahm. Sie erzählt, dass er oft zur Beichte ging, denn „so wie man, um in einem Ballon zu reisen, Gewichte abladen muss, so muss die Seele diese kleinen Gewichte, die die lässlichen Sünden sind, loswerden, um in den Himmel aufsteigen zu können”.


Als ein neuer Pfarrer in Carlos Gemeinde kam und das erste Mal seine neue Pfarrkirche betrat, sah er Carlo vor dem Tabernakel sitzen. Der Pfarrer fragte ihn, ob er hier ab und zu vorbeikäme um sich zu sammeln und vor der Eucharistie zu beten. „Ja“, antwortet ihm Carlo, „denn das erlaubt es mir, leicht zu werden, gegenüber allem, was das Leben mir abverlangt. Zuhause, mit meiner Aufmerksamkeit für den Umgang der Eltern mit mir. In der Schule für das, was ich lerne, aber vor allem, ich lerne gerne wie man mit anderen zusammen ist“.

Seit seiner Erstkommunion im Alter von sieben Jahren ging Carlo jeden Tag zur Heiligen Messe, verweilte gerne im Gebet vor dem Tabernakel und betet täglich den Rosenkranz. Schon als kleiner Junge bat er seine Eltern immer, wenn sie an einer Kirche vorbeikamen, Jesus im Tabernakel zu begrüßen und der Muttergottes Blumen zu bringen. Und wenn sie im Urlaub in eine andere Stadt kamen, suchte er als erstes immer die Kirche auf, um auch dort Jesus und die Muttergottes zu grüßen. Diese schon so frühe große Liebe zu Jesus und zur Muttergottes war ihm durch das sehr gläubige polnische Kindermädchen Beate geschenkt worden. Sie verstand es, Carlo diese innige Liebe zu vermitteln.

kath.net: Carlo war ja bekanntermaßen computerbegeistert. Wie hatte er Computer und Glauben verbunden?

Smarzoch: Carlo wurde mit elf Jahren gefirmt und anschließend Katechet in seiner Pfarrgemeinde für die Kommunionkinder und Firmlinge. Schon als Kind hatte er sich für den Computer interessiert und hatte bereits Webseiten unter anderem auch für die Kirchengemeinde aufgebaut. Auf seiner eigenen Webseite hat er für seine Freunde seine Vorschläge, wie man heilig werden kann, zusammengestellt, nach denen er selber sehr gewissenhaft versuchte zu leben. Darunter sind folgende ihm wichtige Punkte:

-    Du musst die Heiligkeit aus ganzem Herzen wollen.
Und wenn diese Sehnsucht noch nicht in deinem Herzen erwacht ist,
musst du den Herrn inständig darum bitten.
-    Gehe jeden Tag zur heiligen Messe und empfange die heilige Kommunion.
-    Denke daran, jeden Tag den Rosenkranz zu beten.
-    Lies jeden Tag einen Abschnitt aus der Heiligen Schrift.
-    Nimm dir Zeit für die Eucharistische Anbetung.
Jesus ist in diesem Sakrament wirklich gegenwärtig.
Du wirst sehen, welche Fortschritte du in der Heiligkeit machst!
-    Gehe jede Woche zur heiligen Beichte, auch wenn Du nur lässliche Sünden begangen hast.
-    Lege Fürbitte ein und schenke Blumen (Opfer und gute Taten) dem Herrn und Maria, um anderen zu helfen.
-    Bitte deinen Schutzengel, dir immer zu helfen, damit er dein bester Freund wird.

kath.net: Carlos eigene Frömmigkeit kreiste ja spürbar um die Hl. Eucharistie. Brachte er auch dieses Thema mit dem Computer in Zusammenhang?

Smarzoch: Als Carlo mit elf Jahren Katechet wurde, überlegte er, wie er den Kindern und Jugendlichen vor allem das große Glaubensgeheimnis der Heiligen Eucharistie nahebringen könne. Und dabei kam er auf die Idee, eine Webseite mit Dokumentationen über die kirchlich anerkannten Eucharistischen Wunder in der Welt zu erstellen. Seine Mutter erzählt: „Carlo war überzeugt, dass den Leuten dadurch klar würde, dass es sich bei der gewandelten Hostie und dem gewandelten Wein tatsächlich um den Leib und das Blut Christi handelt; nicht nur um etwas Symbolisches.“.

Carlo machte sich sofort an die Arbeit und legte eine große Dokumentation an. Seine Eltern bat er, mit ihm an die betreffenden Orte in Italien und auch in Europa zu reisen, um weiteres Material zu sammeln. Die verschiedensten Leute waren in das Projekt involviert. Nach drei Jahren intensiver Arbeit wurde die Ausstellung über die eucharistischen Wunder fertig. Nachdem die Ausstellung in der Diözese Mailand bekannt und verbreitet wurde, kamen rasch Anfragen aus anderen Diözesen, auch aus dem Ausland. Diese Ausstellung Carlos über die Eucharistischen Wunder in der Welt wurde mittlerweile auf allen fünf Kontinenten, an vielen Wallfahrtsorten wie Lourdes, Fatima und Santiago de Compostela und in hunderten Pfarreien der ganzen Welt als Wanderausstellung gezeigt.

Carlos letztes Projekt war ein Werbefilm für ein Freiwilligenprojekt, das er zusammen mit seinen Freunden wenige Monate vor seinem Tod startete. Gerade hatten sie das Video fertiggestellt und wollten es am 4. Oktober 2006 vorstellen, da erkrankte Carlo Anfang Oktober plötzlich. Zunächst dachte man an eine gewöhnliche Grippe, aber als die Symptome schlimmer wurden, stellte sich bei der Untersuchung im Krankenhaus heraus, dass es sich um eine sehr aggressive Form von Leukämie handelt. Als er die Diagnose bekam, opferte er sein Leiden für den Papst und die Kirche auf, damit er nicht ins Fegefeuer, sondern sofort in den Himmel komme und sagte: „Mama, ich würde dieses Krankenhaus gerne verlassen, aber ich weiß, dass ich es nicht lebend tun werde. Ich werde dir jedoch Zeichen geben, dass ich bei Gott bin.“

kath.net: Das ist sehr bewegend…

Smarzoch: Ja. Carlos Mutter erzählt, dass er schon als Kind von seinem frühen Tod gewusst habe und erzählt: „Ich erinnere mich auch daran, als er jung war, sagte er, dass er wusste, wie er sterben würde – dass er sterben würde, wenn eine ‚Vene in seinem Gehirn brechen würde‘; und tatsächlich war die Ursache seines Todes eine Blutung im Gehirn, eine Auswirkung der Leukämie. Als er jung war, sagte er immer, dass er ‚immer jung sein würde‘ und wenn die Leute ihn fragten, was er sein wolle, wenn er erwachsen sei, sagte er: ‚Wer weiß?‘.“

Carlo hat zwei Monate vor seinem Tod ein Video aufgenommen, also lange bevor seine Leukämie entdeckt wurde, in dem er sagt: „Wenn ich 70 Kilo wiege, werde ich sterben.“. In diesem Video sagt Carlo auch „Ich bin dazu bestimmt zu sterben.“. Und kurz vor seinem Tod sagte er: „Ich sterbe glücklich, weil ich mein Leben nicht damit verbracht habe, meine Zeit mit Dingen zu verschwenden, die Gott nicht gefallen“.

Bereits wenige Tage nach der Diagnose, am 12. Oktober 2006, starb Carlo, nachdem er die Krankensalbung und die Heilige Eucharistie empfangen hatte. Auf seiner Beerdigung waren überraschend viele Menschen, viele Arme und Bettler, viele Menschen, denen Carlo auf der Straße immer ein Lächeln und ein freundliches Wort geschenkt hatte. Schon bald entwickelte sich eine große Verehrung der Gläubigen für Carlo. Auf seine Fürsprache wurde ein kleiner Junge in Brasilien namens Matheus geheilt, der an einer angeborenen Missbildung der Bauchspeicheldrüse litt. Im November 2019 erfolgte die Anerkennung dieses für die Seligsprechung notwendigen Wunders und am 10. Oktober 2020 wurde Carlo Acutis in Assisi seliggesprochen. Dort ist er auch auf eigenem Wunsch bestattet. Und das ist nur ein grober Überblick über sein Leben.

kath.net: Sie gehören zu den „Freunden von Carlo Acutis“?

Smarzoch: Ja. Wir haben als „Freunde von Carlo Acutis“ eine Webseite (www.CarloAcutis.de) mit allen Informationen über Carlo erstellt, die wir bisher über ihn gefunden haben und sind in Kontakt mit dem offiziellen italienischen Verein „Amici di Carlo Acutis“, den seine Freunde nach seinem Tod gegründet haben. Zurzeit lassen wir zwei Carlo-Biografien von Nicola Gori, dem Postulator seines Seligsprechungsprozesses, ins Deutsche übersetzen, denn es gibt noch so vieles über Carlo zu erfahren, was bisher nur in italienischer Sprache zu finden ist.

Aber ich denke, schon dieses wenige, was ich hier über Carlo erzählt habe, erklärt die große Faszination, die von ihm ausgeht. Er hat seinen Glauben mit den ganz normalen katholischen Mitteln gelebt: die Heilige Messe, die Eucharistische Anbetung, die Beichte, der Rosenkranz, die Heiligenverehrung, also nichts Ungewöhnliches. Er hat andere für den Glauben begeistert und sie zu Jesus geführt. Und er hat sich sehr liebevoll und selbstlos für die Bedürftigen eingesetzt. Alles Dinge, die wir Laien, Jung und Alt, ganz einfach umsetzen können. Carlos Lebensmotto war: „Immer mit Jesus vereint sein, das ist mein Lebensprogramm.“

kath.net: Ich sehe schon, auf meine Eingangsfrage, ob Carlo für Sie eine faszinierende Persönlichkeit ist, habe ich im positiven Sinn in ein Wespennest gestochen…

Smarzoch: … nun, wovon das Herz voll ist, davon quillt der Mund über (lacht).

Dazu möchte ich Ihnen noch von einem Brief eines jungen Gemeindepfarrers aus der Diözese Cartago in Costa Rica erzählen, den dieser im Oktober 2011 an Carlos Mutter schickte. Dieser Brief beschreibt sehr schön, welche Faszination von Carlo ausgeht und wie er jedem – auch uns Erwachsenen – als Freund und Fürsprecher beistehen möchte. Der Pfarrer aus Costa Rica schreibt:

„Ich möchte Ihnen voll Freude erzählen, wie ich Ihren Sohn kennengelernt habe. Anfang September 2011 habe ich von einem Heranwachsenden geträumt, der mir mit einem breiten Lächeln an dem Ort, wo ich normalerweise Beichte höre, entgegenkam. Er sagte zu mir: Ich würde gerne alle deine Freunde kennenlernen. Ich fragte ihn: Warum das? Er antwortete mir: Um davon zu erzählen, was Gott mit mir getan hat. Dann verschwindet er. Der Traum hat sich dreimal wiederholt. Ich konnte keine Erklärung dafür finden. Ich sagte mir: Gott wird mir eine Antwort geben. So sehe ich am 21. September (dem Tag, an dem die Kirche der Berufung des heiligen Matthäus gedenkt) beim Besuch im Zentrum für Berufungspastoral in meiner Diözese ein Foto von Carlo Acutis. Derselbe Junge, der in meinen Träumen zu mir gekommen ist! So haben sich meine Augen mit Tränen gefüllt und mein Herz mit einem Frieden und einer Freude, die ich nicht erklären kann. Ich habe dann das Leben von Carlo gelesen und jetzt ist mir alles klar.”

kath.net: Sie gehören jetzt auch zu dem Team, das eine Ausstellung zum Thema „Carlo Acutis“ in Köln organisiert. Um was geht es bei dieser Ausstellung thematisch?

Smarzoch: Carlos Anliegen ist es, den Menschen mit Hilfe dieser Ausstellung deutlich zu machen: „Es handelt sich bei der gewandelten Hostie und dem gewandelten Wein tatsächlich um den Leib und das Blut Christi; nicht nur um etwas Symbolisches.“. Er will ihnen helfen, an die reale Präsenz Jesu in der Heiligen Eucharistie zu glauben.

Bei vielen dieser von Carlo dokumentierten und kirchlich anerkannten Eucharistischen Wundern handelt es sich um die Verwandlung der konsekrierten Hostie in sichtbar echtes Fleisch und des konsekrierten Weines in sichtbar echtes Blut, die bis heute erhalten und unverdorben sind. Heutige Medizinern haben die teils jahrhundertealten verwandelte Hostien an den verschiedenen Orten als echten menschlichen Herzmuskel und den ebenfalls teils jahrhundertealten verwandelten Wein als echtes menschliches Blut mit der immer gleichen und seltenen Blutgruppe AB identifiziert. Diese Wunder haben die Menschen zu allen Zeiten tief erschüttert und zum Glauben an die reale Präsenz Jesu in der Eucharistie geführt.

Jesus ist dort in der Heiligen Eucharistie wirklich gegenwärtig mit seiner ganzen Menschheit und Gottheit – genau so, wie er im Himmel ist. Und er ist dort im Tabernakel zugegen als wahrer Freund, der auf mich wartet, der sich wirklich freut, wenn ich zu ihm komme, der mir zuhört, der sich mir geheimnisvoll zeigt und im Herzen zu mir spricht, dem ich voll und ganz vertrauen kann. Und der mir hilft, immer besser und ganz heilig zu werden! Jesus hat versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20). Und in der Heiligen Eucharistie verwirklicht er dieses Versprechen!

Carlo sagte immer: „Wir haben es besser als die Apostel, die vor 2000 Jahren mit Christus gelebt haben. Wir brauchen, um Ihm zu begegnen, nur in die Kirche zu gehen. Wir haben Jerusalem vor der Haustür.“ – Und auch: „Wenn wir uns der Sonne zuwenden, werden wir braun. Aber wenn wir in der Eucharistie vor Jesus stehen, werden wir heilig.“

Dazu hat Carlo seit seinem elften Lebensjahr in drei Jahren intensiver Arbeit mit vielen Reisen zusammen mit seinen Eltern zu den verschiedenen Orten in Italien und Europa über 136 von der Kirche anerkannte Eucharistische Wunder dokumentiert und auf einer Webseite zusammengestellt. Diese Webseite wird auch heute noch gepflegt und ständig aktualisiert, denn auch heute noch passieren immer wieder echte, von der Kirche anerkannte Eucharistische Wunder. Carlos Webseite über die Eucharistischen Wunder wird als Wanderausstellung in sehr vielen Pfarreien und Wallfahrtsorten auf der ganzen Welt gezeigt.

In Deutschland war die Ausstellung zuletzt vom 1. bis 21. Juli in München in der Heilig Geist Kirche zu sehen und nun kommt sie nach Köln, um dann im September in Altötting gezeigt zu werden. Verliehen werden die mittlerweile 32 Rollups vom Verein Osse Schalom in Kempten, der auf seiner Webseite darüber informiert.

Eine Besonderheit in München war, dass während der gesamten Zeit der Ausstellung in der Heilig Geist Kirche eine Reliquie des Seligen Carlo Acutis mit zugegen war und verehrt werden konnte. Und zu unserer großen Freude wird das auch in Köln der Fall sein! Carlo war in München quasi mit dabei und wird nun auch in Köln selber mit dabei sein! Das berührt mich persönlich sehr!

Für das segensreiche Gelingen der Kölner Ausstellung beten wir ab Samstag, den 7. August eine Novene, zu der wir jeden ganz herzlich einladen. Die dazugehörigen Gebetstexte befinden sich auf unserer Webseite.

kath.net: Nun möchte ich es genau wissen, Herr Smarzoch… wenn Sie jemand aus Ihrem Bekanntenkreis fragen würde: ‚Eucharistische Wunder? Sag mal… glaubst du da echt dran?‘, was würde Sie antworten?

Smarzoch: Ja, ich glaube daran, vollständig.

Die Kirche hat diese Eucharistischen Wunder ja gründlich geprüft und nicht leichtfertig anerkannt.

Diese Wunder und auch die Heiligen und Seligen, wie der Selige Carlo Acutis, bestärken mich in dem Glauben an die wirkliche Gegenwart Jesu in der Heiligen Eucharistie und sind mir Vorbild, wie ich meine Beziehung zu Jesus, der im Tabernakel bei uns ist, immer mehr vertiefen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was für einen tiefen Frieden Jesus schenkt, wenn ich Zeit mit ihm in der Eucharistischen Anbetung verbringe.

Ich kann jedem nur raten, sich auf Jesus einzulassen und ihm Zeit zu schenken. Und wenn es jeden Tag nur eine Viertelstunde vor dem Tabernakel ist. Jesus ist ja wirklich da. Es kann nicht folgenlos sein, wenn man Zeit mit ihm als Freund verbringt.

Jesu Liebe wirkt echte Wunder! Normalerweise unsichtbar in den Herzen der Menschen. Aber wenn es notwendig ist, wirkt Jesus dann auch Eucharistische Wunder, denn für Gott ist nichts unmöglich.

Das größere Wunder ist aber eigentlich, dass sich Jesus die ganze Zeit über in der Heiligen Eucharistie verborgen hält, obwohl sein Herz so sehr aus Liebe zu uns brennt, er sich nach unserer liebenden Antwort und unseren Besuchen bei ihm in der Heiligen Eucharistie sehnt und er deshalb hier auf Erden im Tabernakel bei uns bleibt bis zum Ende der Welt!

Foto: Ausschnitt aus dem Ausstellungsplakat (links) (c) Freundeskreis Carlo Acutis; und Christoph Smarzoch (rechts) (c) privat

VIDEO - Kurzbiographie mit gutem Bildmaterial: ´Wer war Carlo Acutis?´

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Lesermeinungen

 Diadochus 6. August 2021 
 

Plädoyer

Die Ausstellung mit den Eucharistischen Wundern ist ein schönes Plädoyer für die Mundkommunion. Für die Handkommunion gibt es keine Rechtfertigung. Wenn in der Hostie wirklich Jesus Christus real präsent ist, müssen wir Ihn anders behandeln. Weihbischof Schneider spricht gar von einer Entsakralisierung, die derzeit stattfinde. In Kasachstan gebe es nur die Mundkommunion und es habe bislang keine einzige Ansteckung mit Covid-19 gegeben. Der Empfang der Hl. Kommunion ist der Prüfstein, ob wir wirklich an dieses Eucharistische Wunder glauben. Jeder messe sich daran.


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