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Judas Iskariot: Der große Verrat in der Kirche

24. Juli 2022 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
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„Stärkung, die aus der Fülle der Überlieferung kommt …, ist heute notwendiger denn je, soll die Kirche vom Verrat des Judas nicht in weiten Teilen erfasst und im Namen des Zeitgeists auseinandergerissen werden.“ Von Joachim Heimerl


Wien (kath.net/joh) Wenn jemand in den Evangelien eine schlechte „Presse“ hat, dann ist das sicher Judas Iskariot.

Wer an Judas denkt, denkt automatisch an Verrat, und gewiss gilt Judas als der Verräter schlechthin. So zeichnen ihn die Evangelien und überzeichnen ihn dabei ganz sicher auch.

Johannes nennt ihn einen „Heuchler“ und einen „Dieb“ (Joh. 12,6), Jesus selbst – wieder bei Johannes – sogar einen „Teufel“ (Joh. 6,70). -Ohne Frage wird die Geschichte des Judas hier von ihrem Ende her erzählt. Von dem, der Judas am Anfang war, ist nichts übrig geblieben; und doch war Judas kein anderer, als es die anderen waren: Er war ein Berufener, einer der Zwölf. Er war einer genau wie sie: Er war ein Apostel.

Wie alle anderen Apostel bringt Judas seine Fehler und seine Schwachheiten in seine Berufung mit, anders als bei den anderen gewinnen diese dann offensichtlich die Oberhand. Und doch: Judas ist in die Gemeinschaft der Apostel bis zum Abendmahl vollständig integriert. Er sticht nicht hervor und keiner von den anderen misstraut ihm. Der Verräter ist in ihm nicht von vorneherein angelegt, gleichsam so, als würde sich irgendwann bestätigen, was man von ihm schon immer erwartet hätte. Als Jesus beim Abendmahl ankündigt, dass einer der Zwölf ihn verraten würde, fragt ihn der Lieblingsjünger ausdrücklich: „Herr, wer ist es?“ (Joh.13,25), doch weder er selbst noch einer von den anderen scheint dabei wie selbstverständlich auf Judas zu blicken – überhaupt nicht.

Und doch muss in Judas etwas vorgegangen sein, was den anderen bis dahin verborgen blieb: Er muss irgendwann aufgehört haben zu tun, was er zuvor wohl von ganzem Herzen getan hatte: Er muss aufgehört haben, an Jesus zu glauben. Warum er das getan hat, wissen wir nicht. Ganz sicher war er von Jesus enttäuscht. Ob das einfach daran gelegen hat, dass er sich einen „politischen“ Messias erhofft hätte und keinen „spirituellen“, ist nicht wahrscheinlich. Dafür ist Judas Jesus zu lange gefolgt, hat ihm zu lange zugehört und die Zeichen gesehen, die er getan hat. Viel wahrscheinlicher ist, dass Judas – wie viele andere Jünger – in Kapharnaum seinen Glauben an Jesus verloren hat, und zwar dann, als Jesus die Eucharistie verhieß. Jesu Rede vom Brot des Lebens und seinem Fleisch, schien dort den meisten unerträglich „und viele seine Jünger gingen nicht mehr mit ihm“ (Joh. 6, 60-66). Das war ein klarer Wendepunkt; der äußere „Erfolg“ Jesu schlug ins Gegenteil um. Übrig blieb jetzt nur noch der harte Kern der Apostel, der sich tapfer und doch verunsichert hinter Petrus stellt. Judas tut das auch, wohl noch mehr verunsichert als die anderen und vielleicht schon halbherzig. Aber er bleibt. Er geht nicht mit den anderen Jüngern weg, obwohl ihn niemand gehalten hätte. Er bleibt bei den Aposteln und beginnt zugleich, sich von Jesus zu entfernen. Er spürt: Was Jesus sagt, das ist mit dem Judentum dieser Zeit nicht vereinbar, das kommt bei den Leuten nicht mehr an, das ist herausfordernd, das entspricht nicht dem, was die Leute hören wollen. Kurz: Jesus entspricht nicht dem Zeitgeist. Was er sagt, wird sich nie durchsetzen. Und ganz sicher denkt er: „Ich habe an den Falschen geglaubt. Jesus ist nicht der Messias.“


Was so oder so ähnlich in Judas vorging, geht heute in vielen Gläubigen vor, offensichtlich auch in nicht wenigen Nachfolgern der Apostel, den Bischöfen. Sie bleiben zwar äußerlich bei Jesus, bei Petrus, den anderen Aposteln und damit in der Gemeinschaft der Kirche, aber sie hören nicht mehr auf Jesus, sondern auf den Zeitgeist; in Wahrheit sind sie keine Apostel mehr. Sie sind schon lange mit den Vielen weggegangen, die Jesus verlassen haben. Sie sagen, sie wollen die Kirche mit Reformen an die Gesellschaft „anschlussfähig“ machen, dabei wollen sie in Wahrheit nur weiter volle Kirchensteuereinnahmen und vor allem über den Mainstream ihren Einfluss auf die Gesellschaft zurückgewinnen. Die Anstößigkeit des Glaubens, das Kreuz selbst, steht dem im Wege und deshalb muss eben ein neuer Glaube her, erst recht eine neue Moral – eine „Weiterentwicklung“ nennen Bätzing, Marx und andere dies und meinen damit nicht weniger als jenen Verrat an Jesus, für den wiederum Judas Iskariot steht. Genau wie sie hat Judas die Stimmen der Zeit für das gehalten, was sie niemals sind: für den „sensus fidelium“, für den Glaubenssinn der Gläubigen oder derer, die sich wenigstens dafür halten. - Diesen wirren Stimmen hat Judas am Ende mehr vertraut, als der einen Stimme, die ihm einst zugerufen hatte: „Judas, folge mir nach!“

Die Schwäche des Judas, die zum Verlust seines Glaubens und schließlich zu seinem Untergang führt, ist letztlich in jedem Apostel angelegt. Wir finden sie in ihren Nachfolgern bis auf den heutigen Tag und - wenn wir ehrlich sind - in jedem von uns selbst. So ist Judas nicht der Einzige, der an Jesus zweifelt; auch Thomas tut das ganz offen. Ebenso ist Judas in der Nacht des Gründonnerstags keineswegs der einzige Verräter unter den Zwölf, sondern Petrus ist es auch. Zwar führt sein Verrat nicht zur Verhaftung und zur Verurteilung Jesu und bleibt insofern folgenlos, aber das macht ihn keineswegs geringer. Für eine Spanne Zeit geht Petrus in dieser Nacht zu Jesus auf die gleiche Distanz, wie Judas dies schon viel länger tut. Konsequent verleugnet er Jesus gerade so, wie Judas ihn verraten hat. Judas tut dies einmal, Petrus sogar dreimal. Einen Moment lang haben beide die gleiche Haltung und beide handeln gleich. - Allerdings fängt Petrus sich rasch wieder und bekehrt sich noch in der gleichen Nacht unter bitteren Tränen zum Herrn, während Judas genau das nicht macht und daran - viel mehr als an seinem Verrat - fürchterlich zugrunde geht. Genau wie in Judas liegt so auch in Petrus eine Dunkelheit, und das obwohl ihn der Herr zum Fels seiner Kirche erwählt hat.

In der Geschichte der Päpste ist diese Dunkelheit des Petrus immer wieder zu spüren und bei manchen Päpsten hat sie sicher in der Weise überhand genommen, wie sie es gegenwärtig bei all jenen Nachfolgern der Apostel tut, die mit ihren Reformforderungen nicht mehr Jesus folgen, sondern dem Judas: Protestantisierung der heiligen Eucharistie, Frauenweihe, Aufhebung des Zölibats, eine neue, natürlich laxe „Moral“ – der große Verrat in der Kirche ist spätestens seit dem Beginn des Synodalen Irrweges in Deutschland in vollem Gang und wird mit der Bischofssynode im nächsten Jahr seinem Höhepunkt zustreben. Alles hängt deshalb davon ab, dass der gegenwärtige Papst ebenso wie sein Nachfolger die Dunkelheit dieser Anfechtung überwinden und aus dieser Überwindung heraus den Auftrag erfüllen, den Jesus dem Petrus gegeben hat: „Wenn Du Dich wieder bekehrt hast, dann stärke Deine Brüder“ (Lk 22,32). Diese Stärkung, die immer aus der Fülle der Überlieferung kommt und bis an die Quelle des Evangeliums hinabreicht, ist heute notwendiger denn je, soll die Kirche vom Verrat des Judas nicht in weiten Teilen erfasst und im Namen des Zeitgeists auseinandergerissen werden. Insofern markieren in der Nacht des Gründonnerstags Judas und Petrus jenen Scheideweg, an dem die Kirche heute steht.

Gewiss könnte man einwenden, der Papst habe mit der jüngsten Verlautbarung den Synodalen Irrweg der Deutschen ausgebremst und die Einheit der Kirche gerettet. Allerdings zeigt die Geschichte, dass sich die Deutschen niemals bremsen lassen, Bätzing und seine Gefolgsleute am wenigsten. Der Synodale Irrweg wird weitergehen – und der Verrat des Judas damit auch.

 


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Lesermeinungen

 Tante Ottilie 30. Juli 2022 
 

Was winthir hier schreibt, ist unsinnig:

Der Verrat des Judas war eben NICHT heilsnotwendig und damit Judas eben KEIN Werkzeug Gottes.

Die Gegner Jesu hätten auch OHNE Judas Verrat seiner habhaft werden können und hätten das auch ganz gewiss umgesetzt und Jesus dann den Prozess gemacht.

Sehr gut ist, was Pfr. Dr. Heimerl hier zur Zeitgeistigkeit des Judss ausgeführt hat- ich finde das sehr einleuchtend.

Ich bin selbst schon lange der biblisch begründeten Auffassung, dass der Verrat des Judas KEINE KURZSCHLUSSHANDLUNG war, sondern dass diesem ein langer Entfremdungsprozess des Judas vom Herrn vorsusging, und dass Judas IHN innerlich in Seiner Selbstaussage als Messias und als Gottes Sohn abgelehnt und gar verachtet hat.


3
 
 lakota 25. Juli 2022 
 

@elli_orang

Wenn man Jesus liebt, IHN im Herzen hat -
Kann dann der Teufel "in einen kommen"?


4
 
 St. Hildegard 25. Juli 2022 
 

@winthir

Ihre "steile" These erinnert mich ehrlich gesagt an das, was Protestanten glauben - dort wird diese Frage auch immer wieder diskutiert.
Im Protestantismus gibt es nämlich die Ansicht, dass Gott das Böse ganz gezielt "gebraucht", um Gutes zu bewirken (oder dass das Böse zu Gottes Natur gehört - denn sonst dürfte es das Böse ja gar nicht geben ...)
Das ist ein gefährlicher Irrglaube, wie hier schon gesagt wurde.
Letztlich hieße das nämlich, dass Gott mit dem Teufel im Bunde ist.
(Ich vermute sogar, dass manche das wirklich glauben. Es gibt ein Buch eines Schweizerischen reformierten Theologen: "Der Teufel ist die dunkle Seite Gottes" ... (!))

@elli_orang: Sie erinnern mich an einen Poster namens "Galiläa" vor einiger Zeit.


6
 
 Chris2 25. Juli 2022 
 

Judas - der einzige sicher "verdammtgesprochene" Mensch?

"Während sie aßen, sagte er: »Ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.« Zutiefst erschrocken begannen sie, ihn nacheinander zu fragen: »Doch nicht ich, Herr, oder?« Er antwortete: »Einer von euch, der jetzt mit mir isst, wird mich verraten. Der Menschensohn muss sterben, wie es die Schrift vor langer Zeit vorausgesagt hat. Doch wie schrecklich wird es erst seinem Verräter ergehen! Es wäre besser für ihn, er wäre nie geboren worden!«
Mt. 26,21ff
Es ist mir schleierhaft, wie man diese wahrlich brutale Aussage des Gottessohnes in eine mögliche Errettung des Judas umdeuten kann. Denn selbst die abgrundtiefste Verzweiflung über den eigenen Verrat würde dieses Wort vom "besser ... nie geboren" nicht rechtfertigen, wenn Judas am Ende doch noch in den Himmel gekommen wäre.
Ich fürchte, hier liegt eine zentrale Kernhäresie unserer Zeit vor: "Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel[, egal, welche Sünden oder Verbrechen wir auch begehen]". Denn dann wäre letztlich alles erlaubt...


5
 
 Zeitzeuge 25. Juli 2022 
 

Danke, MKoli, für Ihre Ausführungen, die genau einem Dogma des

Konzils von Trient (DH 1556-NR 824) entsprechen,
wobei das Konzil den Verrat des Judas als Beispiel
für die Zulassung des Bösen, das aber niemals
gottgewollt sein kann, anführt!

Bzgl. der Höllenstrafe des Judas sind die Worte
der hl. Schrift zu eindeutig, z.B. Math 26,24
und Joh 17,12 - und die Hl. Schrift steht höher
als eine mehr als zweifelhafte Privatmeinung
auch des Papstes und seiner "Nachbeter"!

Zur Vertiefung im Link der Art. Hölle aus der
kathpedia!

www.kathpedia.com/index.php?title=H%C3%B6lle


5
 
 MKoli 24. Juli 2022 
 

Teil 2/2

Das Böse kann nie gerecht, also gottgewollt sein. Nur kann Gott aus allem Bösen Gutes machen, siehe Ostersonntag. Dadurch ist aber der Frevler nicht auf einmal gut geworden.


5
 
 MKoli 24. Juli 2022 
 

Teil 1/2 @Winthir, Judas war aus meiner Sicht nicht heilsnotwendig

Lieber Winthir,
Es steht nirgends in der Schrift, dass Judas’ Verrat notwendig war um Jesus gefangen zu nehmen. Die Pharisäer hatten nach der Auferweckung von Lazarus beschlossen Jesus zu töten (Joh11, 48 ff). Der Zeitpunkt wann Gott es zulassen würde, wann das Böse die Macht über den Gottessohn erhält, war vom Vater festgesetzt. Dass sich Judas als Verräter die 30 Silberlinge verdienen wollte spielte den Pharisäern in die Hände, aber es ergibt sich keine Notwendigkeit für Judas’ Handeln, um Jesus gefangen zu nehmen. Es war nur ein großes weiteres Leid für den Herrn, dass einer Seiner Jünger so einen Verrat begeht.
Aus dem Argument „ohne Judas, keine Erlösungstat Jesu“ könnte man alles Böse gut reden. „Wenn es die Bösen nicht gäbe, dann könnten die Guten nichts Gutes tun, weil alles gut wäre.“ Somit wären die Bösen heilsnotwendig für die Guten und damit selbst gerechtfertigt. Allein der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass diese Gleichung nicht stimmen kann.


7
 
 elli_orang 24. Juli 2022 
 

Mir gefällt was Papst Franziskus darüber schreibt:

"Jesus nannte ihn seinen Freund
Doch es sei ihm aufgefallen, so der Papst weiter, dass Jesus niemals Verräter zu Judas sagte. Im Gegenteil, er nannte ihn seinen Freund. Das Geheimnis des Judas bedeute nicht, dass Judas in der Hölle sei, das wisse man nicht. Was man wisse, sei, dass der Teufel in Judas kam. „Der Teufel ist ein schlechter Zahler, er ist kein zuverlässiger Zahler. Er bringt uns dazu, alles zu sehen, was wir wollen, aber am Ende lässt er dich in unserer Verzweiflung allein, um dich selbst erhängen zu lassen.“


0
 
 Franz Bichler 24. Juli 2022 
 

Auserwählung heist das Schlüsselwort.
Gott wusste vor Schaffung der Welt welch Menschen sich für oder gegen Gott entscheiden werden.
Von Judas wusste er vor seiner Erschaffung, dass er sich nicht für Gott entscheiden würde. Dem entsprechend wurde er eingesetzt.


2
 
 winthir 24. Juli 2022 

nun, steile These:

ohne Verrat des Judas keine Ermordung Jesu.

Also hat Judas zu unserem Heil gehandelt.

Gegenrede?

winthir.

p.s. ich persönlich goutiere "Verballhornungen" nicht sehr. Das Zeugs - ob wir das mögen, oder auch nicht - heißt "Synodaler Weg". Und nicht synodaler Holzweg oder synodaler Irrweg. ja, ich weiß - manche unter uns gefallen sich in "Wort-Schöpfungen". Es sei Euch von Herzen gegönnt. echt :-)


0
 
 gebsy 24. Juli 2022 

Wie ist das mit den Worten

HEISS - KALT - LAU ?
Verstehe ich sie richtig, wenn damit Jesus sagen will, dass IHM die "Kalten" lieber sind, als die "LAUEN"?


0
 
 Bene16 24. Juli 2022 
 

Herr,

schenk mir immer wieder die Gnade umzukehren, Deine Vergebung anzunehmen und mein Leben neu nach Dir auszurichten!

Natürlich hat sündhaftes Verhalten hier auf der Erde unterschiedlich weitreichende Folgen. Doch Gott kennt die Herzen aller, die Ihn verraten.

Ob ich unter Seinem Blick tatsächlich besser dastehe als "jene"???


4
 
 lakota 24. Juli 2022 
 

Ganz wunderbare Betrachtung des Verräters Judas!

Ich habe zwar auch schon ab und zu darüber nachgedacht, wieso Judas Jesus so verraten konnte, aber so wie in dieser Predigt von Herrn Pfarrer Heimerl habe ich das noch nie gesehen.

Herzliches Vergelts Gott!


4
 
 SalvatoreMio 24. Juli 2022 
 

Offene Sünde statt Bigotterie?

@Chris2@modernchrist: vielen Dank. Es stimmt unbedingt, dass das gleiche sündhafte Verhalten völlig unterschiedliches Gewicht haben kann - wie von Ihnen eindeutig dargelegt!


6
 
 Chris2 24. Juli 2022 
 

Offene Sünde statt Bigotterie?

@SalvatoreMio In meiner Jugend hatten die Linken noch bei jedem Christen, der z.B. fremdgegangen ist, "Bigotterie!" (also Heuchelei) gerufen. Jetzt praktizieren sie dies selbst, z.B. beim Klimaschutz (z.B., wenn "Grüne" zum Eisessen nach Kalifornien oder zum Wandern in die Anden fliegen). Aber "moderne" Katholiken haben dies verinnerlicht: Sie rühmen sich jetzt ganz offen ihrer Sünden und rebellion öffentlich und sogar im Namen und mit dem Geld der Kirche gegen Gott. Das mag zwar vordergründig ehrlicher wirken, verfinstert aber das Zeugnis der Kirche und kann tausende oder gar abertausende Gläubige mit in den Abgrund des "ihr werdet sein wie Gott" reißen. Aber die Vaterunserbitte "Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden" als Richtschnur wäre auch zu uncool und unbequem...


7
 
 modernchrist 24. Juli 2022 
 

modernchrist

Jeder von uns ist immer wieder auch ein Verräter, das müssen wir eingestehen, deshalb beichten wir immer wieder. Heute haben wir jedoch prominente Verräter, die öffentlich verraten und damit massenhafte Verwirrung stiften. Es ist ein Unterschied, ob man mit solcher Reichweite sündigt oder eher privat. Als offensichtlicher Judas sich mit Preisen auszeichnen zu lassen, Bischöfsämter zu bekleiden, seinen Einfluss auszuspielen, als Revoluzzer-Kardinal sich interviewen zu lassen in Massenblättern, die Kirchen-Geldmittel und Kirchenmedien bewusst gegen den bisherigen Glauben einzusetzen - das alles ist verheerender als private Sünden von uns. Daher ist hier Protest nötig, auch wenn wir selbst Sünder sind. Danke Dr. Heimerl!


10
 
 golden 24. Juli 2022 
 

@chris Judas agressiv, letztlich gegen sich selbst

Wohin führt die besondere Art der "diabolische(n) Perversion" ?
Judas richtet sich öffentlich gegen Jesus; schliesslich richtet er sich selbst.
Wenn Entscheidungen gegen Gott und sein Wort ÖFFENTLICH kundgetan werden, führt dann satanische Inspiration die Menschen zu selbstmörderischen Handlungsweisen, siehe Abtreibung und Euthanasie im großen. Ohne Jesus gehen wir an den Folgen unseres Tuns zugrunde.Seit 1968 sehe ich diese plakative Art wachsen, die Sünde in der Öffentlichkeit zu bewerben Seien WIR "pride" (stolz) darauf, zu Gottes Hl. Volk zu gehören; möge er uns durch Jesu Blut fortgesetzt reinigen und intensivst beten & Eucharistie feiern lassen in dieser Apostasie der Massen und der (Möchtegern-) Eliten...
Gnade uns allen Gott !


2
 
 Mariat 24. Juli 2022 

In einem Gesangbuch der Diözese Augsburg von 1962 heißt es ...

in dem Lied: "Ein Haus von Glorie schauet", in der 3. Strophe:
" Wohl tobet um die Mauern der Sturm in wilder Wut, das Haus wird überdauern, auf festem Grund es ruht.
Gott, wir loben Dich! Gott, wir preisen Dich! O laß im Hause Dein uns all geborgen sein!

Das Haus Gottes wird alle Stürme überdauern, dies hat Jesus versprochen.
Pater Pio sagte einmal: " Eher ist die Welt ohne Sonne - als ohne Heilige Messe!"


5
 
 Einfach 24. Juli 2022 
 

Diese Wahrheit

muss am Sonntag in den Kirchen verbreitet werden ! Pfarrer als Predigt vorlesen, wir Laien ausdrucken und nach dem Gottesdienst verteilen ! Herr Pfarrer Dr. Heimerl, ganz hervorragend !
DEO GRATIAS !


5
 
 Freude_am_Glauben 24. Juli 2022 
 

Soo deutlich hab ich`s noch nie verstanden!

Lieber Dr. Heimerl,

DANKE für Ihre Worte.

Bin von Ihnen ganz nah in die Zeit damals geführt worden und sehe Ihre ausführliche Schilderung sehr lebendig vor mir!
Und ja, Judas war nicht auffällig, jetzt verstehe ich es: „Er muss aufgehört haben, an Jesus zu glauben.“

Das ist der Punkt, soo deutlich hab ich`s noch nie verstanden. Danke !

Und jetzt wird mir auch der Bogen zur heutigen Zeit klar, zu unseren Bischöfen, Priestern…
Zu unseren Laienvertretern….

Zu uns selbst, ja: zu MIR!


Klasse auf den Punkt gebracht, das Beste für den Start in den heutigen Sonntag: DANKE und Vergelt`s Gott!

Herzlichen Gruß und Behüt`Sie Gott !!!


11
 
 Chris2 24. Juli 2022 
 

Sehr treffend.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Judas millionenfache staatliche Kindstötungen und -morde befürwortet oder gar gefordert hätte, wie es die Vorsitzende des "ZdK" gerade tat.
Wer hätte sich eine derart diabolische Perversion katholischer Positionen noch vor wenigen Jahren vorstellen können?


10
 
 doda 24. Juli 2022 

Danke für diesen Beitrag.

..."Vielleicht vermag nicht einmal die stärkste Freude die Stunden tiefsten Schmerzes zu erreichen...
Nicht Verlorenheit, Einsamkeit oder Verzweiflung walten dann, sondern eine Kraft in der Schwäche, die 'geliehen' zu sein scheint.
Sie kommt nicht aus den eigenen Wurzeln, sondern aus dem Felsen, um den sich diese ranken."


1
 
 SalvatoreMio 24. Juli 2022 
 

Petrus - Judas - Wir - Ich

@Lieber Dr. Heimerl! Diese Ihre Meditation ist ein wertvoller Auftakt in den Sonntag. Ich werde für einige ohne Internet den Text ausdrucken.- Prüfen wir uns selber, wie weit wir Judas und Petrus ähneln; beten wir für Papst Franziskus um Standfestigkeit und Treue. - Ich betrachte "uns Deutsche" wie Sie: "wir lassen uns nicht aufhalten" (leider). Vermutlich sind wir dabei jedoch ehrlicher als manche in anderen Nationen, die im Verborgenen auch "eigenmächtige Wege" beschreiten, ohne aber groß aufzufallen und ohne laut an den Pfosten der Kirche zu rütteln.


5
 
 Mariat 24. Juli 2022 

"Liebst du mich?", fragte Jesus nach seiner Auferstehung - Petrus,

und dies 3 Mal. die Antwort kennen wir. Auch uns, jeden fragt er täglich, vielleicht sogar mehrmals: " Liebst du mich?".
Von dieser Liebe hängt alles ab. Aus Liebe zu Jesus Christus leben, bedeutet: nach Seinem Willen zu fragen.
Wenn die Synodalen, wie auch Maria 2.0 nach dem Willen Gottes fragen würden - wäre die Wahrheit wieder in ihren Herzen.
Sehr gute, wunderbare "Predigt", Dr. Heimerl, über Judas Iskariot.
DANKE.


9
 

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