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'Blanker Populismus' - Daniel Deckers hätte sich vorher informieren sollen!

4. November 2022 in Deutschland, 19 Lesermeinungen
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Kölner Oberstaatsanwalt Willuhn rechnet mit FAZ-Kirchenjournalist Daniel Deckers ab - Dieser sei bei Woelki in der Sache emotional verstrickt und nicht an einer "objektiven Aufklärung" interessiert


Köln (kath.net)

Ulf Willuhn, der Kölner Oberstaatsanwalt, hat in einem Interview mit dem "Domradio" deutliche Kritik an den deutschen Journalisten wie Daniel Deckers von der FAZ geübt, die offensichtlich nicht zufrieden sind, weil die Hetzkampagne von drei Priestern mit Anzeigen nicht so wunschgemäß gelaufen, wie erhofft ist. Decker behauptete sogar, dass die Kölner Staatsanwaltschaft nicht alle Mittel nütze, die sie als Vertreterin des Rechtsstaates habe, wenn es um Kirchenleute gehe. Willuhn betonte, dass es in dem besagten Fall für die Staatsanwaltschaft um die Frage gehe, ob die entsprechende Behauptung Kardinal Woelkis in der eidesstattlichen Versicherung sich durch Tatsachen so sicher widerlegen lässt, dass kein vernünftiger Zweifel daran verbleibt, dass er diese Personalakte dann doch schon 2017 oder vor der Beförderung tatsächlich gelesen hat. "Solche Tatsachen gibt es aber nicht bzw. sind nicht bekannt geworden."

Die Vorwürfe der FAZ, dass nur die entlastenden Indizien und nicht die belastenden Indizien gesichtet worden seien, weist der Staatsanwaltschaft zurück. "Eine solche Behauptung, das muss ich dann doch so deutlich sagen, ist schlicht Unsinn, weil sie die Sach- und Rechtslage, an die wir uns zu halten haben, völlig verkennt. Bevor man als Staatsanwalt mit dem Ermitteln loslegt, muss man sich immer erst mal ein eigenes Bild machen. Das geht gar nicht anders. Und dieses eigene Bild nennt sich juristisch 'Anfangsverdacht'. Nur mit einem Anfangsverdacht dürfe man überhaupt mit dem Ermitteln anfangen, also Zeugen vernehmen, Akten beschlagnahmen und solcherlei Dinge mehr. "Wer also den Vorwurf erhebt, wir hätten vor der Verneinung eines Anfangsverdachts erst noch Zeugen anhören oder Akten beschlagnahmen oder einsehen sollen, der hat schlicht die gesetzlichen Bedingungen für staatsanwaltschaftliches Handeln überhaupt gar nicht begriffen für das Tun, was uns das Gesetz aufgibt."


Willuhn übt dann deutliche Kritik an Deckers: "Bevor man allerdings als renommierter Redakteur eines Leitmediums, wie es die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist, entsprechende Vorwürfe erhebt, hätte man sich womöglich informieren sollen - gerne auch bei mir. Wenn man mir die Möglichkeit gegeben hätte, dann hätte ich Herrn Deckers gerne aufgeklärt. Er hat es allerdings nicht für nötig befunden, das Gespräch mit uns zu suchen."

Kurios wirkt in dem Interview dann eine Frage des "Domradios", welches sich noch immer im Besitz der Erzdiözese Köln befindet, so heißt es: "Aber jetzt mal ganz ehrlich: Hat das nicht ein Geschmäckle, wenn die Staatsanwaltschaft in ihrer Entscheidungsbegründung nur den Anwälten von Kardinal Woelki folgt und sich kein eigenes Bild macht?" - Willuhn weist diese irre Frage klar zurück und betont: "Auch das ist leider eine unrichtige Behauptung und das ist auch ein bisschen ärgerlich, sich solchen Vorwürfen ausgesetzt zu sehen. Wir sind ja mit unserer Entscheidung nicht dem Anwalt des Kardinals gefolgt, sondern haben völlig unabhängig von dessen Vortrag entschieden."

Und der Staatsanwalt legt nach und übt nochmals klare Kritik an Deckers: "Es hat schon seinen Grund, warum man Jura eine Weile lang studieren muss, auch wenn im Strafrecht alle immer glauben, die Dinge auch ohne Fachkenntnisse richtig einschätzen zu können. ... Und wenn man da schlicht festzustellen hat, dass es da nichts zu gibt, dann kommt eben Professor Gercke als Anwalt des Kardinals zu diesem Ergebnis - genauso wie das der Staatsanwalt tut, der sich die Dinge anschaut. Und nur ein Journalist, der sich über die Dinge nicht wirklich im Klaren ist, kann zu einem anderen Ergebnis kommen."

Die Behauptungen von Deckers, dass die Staatsanwaltschaft Kirchenleuten Sonderrechte zubillige, sei für Willuhn einfach nur  noch "blanker Populismus". "Die Staatsanwaltschaften verfolgen Angehörige des Klerus genauso wie alle anderen, aber eben auch nicht anders. Und nur weil offenbar ein Teil der am Diskurs Beteiligten zu wissen glauben, dass der Kardinal in Köln ein Schuft ist und ihm immer nur das Schlechte zuzutrauen ist, das enthebt uns als Staatsanwälte nicht von unseren Prüfungspflichten." Der Staatsanwalt betont abschließend, dass man gerade wegen der aufgeheizten Debatte hier besonders akribisch vorgehe. Deckers sei in der Sache emotional verstrickt und laut Willuhn nicht an einer "objektiven Aufklärung" interessiert.


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Lesermeinungen

 Lemaitre 7. November 2022 
 

Eigentlich...

Ja, eigentlich mag ich die FAZ, denn ihre Berichterstattung ggü. der Identitätspolitik und deren verheerenden Auswirkungen gerade im universitären Bereich ist nicht nur kritisch, sondern hat auch intellektuelle Substanz.

Warum Herr Deckers jedoch dort weiterberichten kann, erklärt sich mir nur durch den Kündigungsschutz in Deutschland.


0
 
 P. Severus 6. November 2022 
 

Ehemaliger Dominikaner

Eigentlich sollte man meinen, daß ein ehemaliger Dominikaner nicht nur vernünftig argumentieren und recherchieren kann. Immerhin hat er es bis zum Diakon gebracht, ehe er unter eigentümlichen - aber ihn diesbezüglich vielleicht wirklich exculpierenden Umständen seinen jetzigen weg eingeschlagen hat. Aber seine Vergangenheit sollte er nicht vergessen!


0
 
 Ulrich Motte 6. November 2022 
 

Ich bin kein Jurist

Und ich bin kein Beteiligter der Konflikte im Erzbistum Köln. Aber ich kann sagen, daß auch mir schon sachliche Unrichtigkeiten bei Dr. Deckers auffielen. Ob er Katholik ist, möge der zuständige Bischof beurteilen.


1
 
 modernchrist 4. November 2022 
 

Manche meinen, Sie können alles beurteilen

sogar hohe Juristen massregeln, ohne selber Jura studiert zu haben, was ein sehr anspruchsvolles und langes Studium ist. Wir haben vor einigen Jahren schon genau wegen des Hassers und Demagogen Daniel Deckers die FAZ, die wir Jahrzehnte hatten, gekündigt. Dieser Mann ist ein obsessiver, wahnhaft verbohrter "Kirchenreformer", der wohl eine schlimme Lebensgeschichte haben muss. Lüge und Halbwahrheiten, gezielte Verwirrung, Hass auf Einzelne Theologen und Abkanzeln sogar von Päpsten sind seine Maschen. Wie gut, dass er mal die Leviten gelesen bekam! Aber es wird nichts nützen. Deckers ist von Hass zerfressen.


1
 
 Chris2 4. November 2022 
 

Deckers ist einer der Gründe, die FAZ links liegen

zu lassen. Der Hauptgrund für mich war aber, dass FAZ Online 2015 fest mit dem Friedensnobelpreis für Angela Merkel gerechnet hatte und am Tag von dessen Verkündigung gleich 3 Lobhudelartikel ganz obem auf der Titelseite hatte. Ich stand deswegen damals kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Unmittelbar, nachdem sie leer ausgegangen war, waren alle 3 Artikel verschwunden...


0
 
 Adamo 4. November 2022 
 

Ist der FAZ eigentlich klar, wie sehr ihr Journalist Daniel Deckers den Ruf der FAZ schädigt,

wenn ein Saatsanwalt die journalistische Arbeit von Herrn Deckers öffentlich als völligen Unsinn und als blanken Populismus bezeichnet?


2
 
 Dottrina 4. November 2022 
 

Danke an den Oberstaatsanwalt!

Diesem unsäglichen Herrn Deckers gehören die Flügel schon länger mal ordentlich gestutzt. Er hetzt gegen alles, was gut katholisch ist (man erinnere sich an die widerwärtigen Artikel gegen Papst Benedikt, wo er mir schon sehr unangenehm auffiel). Betroffene sollten, wo es rechtlich möglich ist, ihn verklagen.


5
 
 Chris2 4. November 2022 
 

Katholisch ist, wer katholisch glaubt

@Ulrich Motte: Diese Binsenweisheit gilt überall in der Welt, außer (natürlich) in Deutschland. Hier kann man sich den Himmel offenbar erkaufen, egal, ob und wie man sonst glaubt und lebt (Luther dürfte darob im Grab rotieren). Ich kenne gläubige Katholiken, die keine Kirchensteuer bezahlen und deswegem als "aus der Kirche ausgetreten" gelten, während Laiengremien, Theologie- und Bischofsstühle voll sind von Leuten, die "ein neues Evangelium" erfinden und sogar aggressiv eine andere Kirche herbeibeschwören und dafür auch noch fürstlich entlohnt werden (man munkelt, bisweilen um die 30 Silberlinge). Das buchstäblich unse(e)lige Konstrukt Kirchen(d)steuer in Deutschland bricht der Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen das Genick und wird ebenso ein Ende finden, wie die Gesetze, die den Ungeborenen den Tod bringen...


3
 
 physicus 4. November 2022 
 

Ob die FAZ über die sachliche Erwiderung des Oberstaatsanwalts

auf Herrn Deckers Kommentar seriös berichten wird?


6
 
 girsberg74 4. November 2022 
 

Betreffend „katholisch“ oder nicht, et al

Mein Problem mit einem solchen Menschen ist, dass ich aus seinem Tun beziehungsweise seinen Äußerungen nicht unterscheiden kann, ob es bei diesem Menschen um Hass oder Selbsthass geht; möglicherweise kann er das nicht einmal selbst sagen.

Vielleicht aber auch, dass der Gedanke an Eitelkeit weiterhilft.


2
 
 Väterchen Frost 4. November 2022 
 

Jedenfalls

zeigen die abgewiesenen Anzeigen des rosaroten Priesternetzwerks um Rothe und journalistischer Konsorten wie Deckers, wie sehr sich diese in ihrer Einschätzung der juristisch relevanten Fakten verrannt haben.


4
 
 lajkonik 4. November 2022 
 

FAZ kein Qualitätsmedium

Wer solche Dilettanten wie Herrn Deckers für sich sprechen lässt, kann nicht beanspruchen, für Qualitätsjournalismus zu stehen.


6
 
 antony 4. November 2022 

Als FAZ-Leser fällt mir seit Jahren die emotionale Verstrickung Dckers' überdeutlich auf.

Er legt mit einer unglaublichen VVerbissenheit immer wieder nach, wenn es um Kard. Woelki geht - auch dann, wenn es keine wirklichen neuen Fakten gibt. Er arbeitet über weite Strecken mit verbalen Assoziationen, um ihn in ein schlechtes Licht zu rücken, statt mit nüchterner Berichterstattung.
Zugleich sekundiert er mit Hingabe den synodalen Weg.
Möglich, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat.


5
 
 Chris2 4. November 2022 
 

Wer wie Deckers eine Biographie

über einen von über 200 Kardinälen bescheiden "Der Kardinal" nennt, bei andersdenkenden Kirchenleuten aber keinerlei Recht oder Gnade kennt, selbst, wenn zwei Gutachten sie praktisch komplett entlastet haben, ist jedenfalls alles andere als neutral. Wenn er gleichzeitig zu mindestens zwei schwer durch eigene Gutachten belasteten Freunden im Bischofspelz schweigt (Bode, Marx), disqualifiziert sich selbst an seriöser Journalist. Aber diesen Mann kennt man auch praktisch nur als "Aktivisten", der um jeden Preis eine andere Kirche will. Und da schließt sich der Kreis wieder...


5
 
 Stephaninus 4. November 2022 
 

Faz online heute

Leider können sich die Journalisten in eigener Sache immer wieder viel mehr erlauben und haben andere Möglichkeiten als normale Menschen. Sie sitzen quasi am längeren Hebel. Bereits ist wieder - seit ein paar Minuten - ein Artikel von Deckers zu Woelki auf fazonline aufgeschaltet. Da ich nur den öffentlichen Teil der Website lesen kann, kann ich diesen nicht einsehen. Er verheisst aber eher nichts Faires....


4
 
 Ulrich Motte 4. November 2022 
 

Matthieu

Fragen Sie doch bitte Herrn Deckers, ob er aus der Kirche austrat. Ich meine, er sei katholisch (wie übrigens viele leitende Journalisten).


1
 
 Ulrich Motte 4. November 2022 
 

Beteiligten bleiben ja Möglichkeiten,

rechtliche Schritte gegen die staatsanwaltschaftlichen Entscheidungen einzuleitenn, oder? Juristen mögen prüfen, ob Klageerzwingungsverfahren oder Dienstaufsichtsbeschwerden oder sonst etwas möglich sind.


0
 
 SalvatoreMio 4. November 2022 
 

Ob die Pöbelei nun endlich aufhört?

Herzlichen Dank an den Herrn Oberstaatsanwalt von Köln und an kath.net für diese Information!


8
 
 matthieu 4. November 2022 
 

Endlich

sagt es jemand deutlich. Es ist schon traurig, dass Qualitätsmedien so unfair berichten. Ich meine, es war der Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Kepplinger, der sagte: Um in Deutschland im Journalismus Karriere zu machen, muss man zuerst aus der Kirche austreten.


7
 

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