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Österreichs Bischöfe brechen Lanze für Europa

2. Juni 2024 in Österreich, 12 Lesermeinungen
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Bischofskonferenz appelliert an EU-Bürgerinnen und -Bürger, am 9. Juni ihr Stimmrecht auszuüben, "um damit Europa konstruktiv mitzugestalten".


Wien (kath.net/ KAP-ÖBK)
Österreichs Bischöfe erweisen sich im Hinblick auf die Wahl des EU-Parlaments als überzeugte Europäer: Die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Welt und mit ihr Europa stünden, gelte es - auch auf Basis des christlichen Wertefundaments und des Beitrags von Christinnen und Christen - solidarisch zu lösen, wie die Bischöfe in einer Erklärung zur EU-Wahl festhalten. Die Erklärung wurde bereits bei der Frühjahrsvollversammlung in St. Georgen am Längsee im März beschlossen. Die Bischöfe appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger der EU, bei der anstehenden Wahl, die in Österreich am 9. Juni stattfindet, ihr Stimmrecht auszuüben, "um damit Europa konstruktiv mitzugestalten und die Demokratie zu stärken".
In ihrem Text zur Europawahl erinnern die Bischöfe an den Ursprung der Europäischen Union als Friedensprojekt und an die "zutiefst christlich geprägten Visionäre", denen der Anstoß zur Gründung zu verdanken gewesen sei. Dem "primären Zweck", mit der Aussöhnung zwischen einst verfeindeten Nationen nachhaltigen Frieden zu schaffen, sei die EU bisher gerecht geworden. Zugleich zeige "der furchtbare Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine" deutlich, "wie wichtig und zugleich gefährdet" der Friede sei.
Sorge äußern die Bischöfe um den christlichen Glauben als Wertefundament, "der immer mehr in Vergessenheit zu geraten droht". Die Europäische Union fuße auf der uneingeschränkten Achtung vor der Würde jedes einzelnen Menschen. "Wo Europa diese Grundlagen verliert, ist letztlich immer der Mensch in Gefahr", warnen die Bischöfe.
In ihrer Erklärung nennen die Bischöfe fünf akute Problembereiche, die jenseits nationalstaatlicher Teilinteressen Zusammenhalt erforderten: Achtung vor dem menschlichen Leben, Migration, Ukraine und Außenerweiterung, Klima- und Umweltkrise sowie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung. Kritik üben sie an den zahlreichen Aufrufen des Europäischen Parlaments und einiger Regierungen, Abtreibung in die Charta der Grundrechte aufzunehmen, sie pochen auf die Einhaltung des Grundrechts auf Asyl und sprechen sich auch vor dem Status der Ukraine als EU-Bewerberland für "weiterhin unbedingte Solidarität" mit dem Land aus, "auch wenn es uns viel kosten mag".
Gegen die Klima- und Umweltkrise müsse alles getan werden, um die bedrohlichen Folgen des Klimawandels so gering wie möglich zu halten, betonen die Bischöfe weiter. Und besondere Wachsamkeit erforderten die Möglichkeiten in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, "die Menschen manipulieren, ihre Freiheit einschränken und das demokratische Zusammenleben fundamental gefährden können".


Keine Wahlempfehlung, aber Kriterien
Die österreichischen Bischöfe vertrauen bei der Europawahl im kommenden Juni auf die "Mündigkeit und Urteilskraft" der Wählerinnen und Wähler und geben keine Wahlempfehlung ab; wohl aber gebe es Kriterien, die es beim Urnengang zu berücksichtigen gelte, wie etwa der Linzer Bischof Manfred Scheuer in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz bei einer Pressekonferenz sagte. Zu diesen Kriterien gehöre etwa das Hochhalten von Menschenrechten und Menschenwürde, das Ernstnehmen der Klimakrise und der Interessen nachkommender Generationen, Bereitschaft zur Solidarität mit den Schwachen in der Gesellschaft und die Beachtung rechtsstaatlicher Standards.

"Wandel aktiv mitgestalten"
In gleicher Weise hat sich auch Militärbischof Werner Freistetter zu Wort gemeldet. "Um den Klimawandel einzudämmen und unsere Erde für kommende Generationen zu bewahren, ist ein gesellschaftlicher Wandel erforderlich", so der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die internationale Zusammenarbeit und Weltkirche zuständige Bischof in einer Aussendung der Weltkirche-Fachstelle der Bischofskonferenz. Die Europawahl biete die Möglichkeit, "diesen Wandel aktiv mitzugestalten". Es gelte jene Kräfte zu stärken, die sich "für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, in der das Wohl aller Menschen im Mittelpunkt steht".
Die Europawahlen finden - nach Ländern unterschiedlich - vom 6. bis 9. Juni statt. Rund 400 Millionen Bürgerinnen und Bürger in den 27 EU-Staaten entscheiden mit ihrer Stimme über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments. In Österreich findet die Wahl am 9. Juni statt. Das EU-Parlament zählt insgesamt 720 Abgeordnete. Österreich stellt 20. Das Parlament gestaltet EU-Rechtsvorschriften mit, prüft die Verwendung öffentlicher Gelder und kontrolliert die EU-Organe.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

 


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Lesermeinungen

 wastel 9. Juni 2024 
 

Täter - Opfer

Schwarz-Weiss-Denken - ganz so einfach können wir es uns nicht machen. Die Vorgeschichte des UK-Krieges muss immer bedacht werden.


0
 
 wastel 8. Juni 2024 
 

Ganz meine Meinung


0
 
 Hängematte 4. Juni 2024 
 

@Norbert Sch?necker

Ich glaube, wir sollten das geringste Übel wählen...


0
 
 kangaroo 3. Juni 2024 
 

@Everard @Finn Zehender

Wenn Putin seine Gebietsansprüche in einem Land durchsetzen kann, dann folgt das nächste, nach dem Motto was einmal russisch war wird wieder russisch. Wo ist da Schluss? In der Ukraine? Im Baltikum? In Moldawien? In den fünf neuen Bundesländern?

@wastel, wer steuert auf einen 3. Weltkrieg zu?
Es steht nichts im Wege, Sie können gern nach Russland ziehen, vielleicht wachen sie in Sibirien wieder auf, falls es Putin so gefällt!


3
 
 lesa 3. Juni 2024 

Wer sich nicht an Gott und sein Wort hält, bedient Verdrehung und Abfall

@elisabetta: Zustimmung. Und so lange sie die Leute gegendert anreden, ereignet sich nichts "Konstruktives", sondern die DESTRUKTION geht weiter. Sie sind verdreht unterwegs verkünden verkehrt. Die Richtung stimmt nicht, sondern bedient den Abfall.
Die Bischöfe mögen sich zu Gott, zum wahren Glauben, den es ohne das unverfälschte, unverdrehte Wort Gottes nicht gibt, bekehren. Gerede zerstreut nur.


1
 
 Norbert Sch?necker 2. Juni 2024 

Wahlverhalten

Ja, auch ich werde zur Wahl gehen.
Ja, auch ich werde vorher die Parteien prüfen.
Ja, auch für mich sind die Haltungen der Parteien zu den Themen Umweltschutz, Lebensschutz und Asylrecht besonders wichtig.
Nach derzeitigem Stand werde ich deshalb ungültig wählen. Keine einzige der in Österreich kandidierenden Parteien erfüllt die von mir gesetzten Mindestvoraussetzungen sowohl im Parteiprogramm als auch in der gelebten Praxis und in den öffentlichen Auftritten der Spitzenpolitiker.
Schade.
Das möge bitte nicht als Empfehlung gesehen werden. Es ist leicht möglich, dass andere Katholiken zu anderen Ergebnissen kommen. Und es ist möglich, dass diese viel besser informiert sind als ich.


0
 
 wastel 2. Juni 2024 
 

...unbedingte Solidarität mit der Ukraine...


0
 
 Everard 2. Juni 2024 
 

Finn Zehender

Sehr richtig! Am schlimmsten finde ich bei diesen pro-russischen Kommentatoren, daß oftmalig von "uns" geredet wird. Mit solchen abgehängten Leuten will ein vernünftiger Zeitgenosse nichts zu tun haben, welche eine Täter Opfer Umkehr der übelsten Art betreiben.


4
 
 Finn Zehender 2. Juni 2024 
 

@wastel

"Die unbedinge Solidarität mit der Ukraine wird uns am Ende alles kosten" ?
Wollen Sie hier Propaganda für Putin machen? Ohne Rückgabe, der vom russischen Agressor besetzen Gebiete der Ukraine (einschließlich Krim) wird und kann es keinen wirklichen Frieden geben. Die Grenzen der Ukraine wurden von den Kommunisten der so genannten Sowjetunion kurz nach dem ersten Weltkrieg anerkannt. Hier will nur einer Krieg, das ist Putin. Er wird dabei unterstützt von den Extremisten links und rechts, also BSW, AfD und FPÖ.


4
 
 wastel 2. Juni 2024 
 

baut der Herr?

Wahrscheinlich nicht! Aber das Schiff "Europa" wäre gut beraten wenn es in seine Richtung fahren würden. Zurzeit fährt "Europa" in die andere Richtung. Um nur ein paar Punkte zu nennen:
Die unbedinge Solidarität mit der Ukraine wird uns am Ende alles kosten. Europa hat keine Friedensinitiative sondern bereitet in immer schneller Schritten den nächsten Weltkrieg vor.
Sorge um die Umnwelt sollte ein christliches Anliegen sein. Doch den Klimawandel allein mit der Reduktion vom CO2 aufhalten zu wollen scheint z. B. beim Blick auf die Photosynthese doch zweifelhaft zu sein.
Europa ein Garant von Gesundheit und Menschenwürde? Fragwürdig wenn man das Durchregieren in den Corona-Jahren beurteilt. Ausgrenzung von Ungeimpften und Spaltung von Gesellschaften war empfohlene Poiltik. Und heute will niemand über die sozialen und gesundheitlichen Folgen sprechen.
Christen sollten dem Töten von Ungeborenen eindeutig zu widersprechen, nur daran sind Parteien zu messen.


1
 
 elisabetta 2. Juni 2024 
 

Wenn der Herr nicht das Haus baut, mühen sich die Bauleute umsonst! Ps 127,1

In ihrer Stellungnahme verlieren die österreichischen Bischöfe kein Sterbenswörtchen über Gott, so, als wäre alles menschlich machbar mit der Wahl der „richtigen Leute“ (erinnert mich an den Werbeslogan: Alles machbar mit OBI). Die immer im Fokus stehenden europäischen Werte sind ohne Glauben wertlos, das müssten die Bischöfe in den Vordergrund rücken. Nach dem Hochhalten der Gottesrechte und -pflichten würde sich vieles von selbst ergeben, was Bischof Scheuer als Kriterien für den Urnengang fordert. Und auch eine bischöfliche Aufforderung zum Gebet wäre nicht fehl am Platz.


3
 
 Hängematte 2. Juni 2024 
 

Es gibt einen österreichischen christlichen Kandidaten für das EU-Parlament,

welcher seine Ehevorbereitung bei einer christlichen Erneuerungsbewegung in Wien gemacht hat und welcher sich immer wieder in christlichem Sinne engagiert: Lukas Mandl auf der Liste der ÖVP.
Wir können ihm in ganz Österreich unsere Vorzugsstimme geben.

de.wikipedia.org/wiki/Lukas_Mandl


2
 

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